58. Unschuldig angeklagt
„Ach Mensch Finn, wach doch endlich wieder auf", vorsichtig strich Emma ihm eine Strähne aus der Stirn.
„Geht es ihm immer noch nicht besser?", fragte Frau Schwemmle nach, was Emma nur dazu brachte den Kopf zu schütteln. „Das sind jetzt schon fast ein ein-halb Stunden. Wenn er nicht bald aufwacht müssen wir wohl nochmal den Arzt um Hilfe bitten." Die Stewardess hatte unter den Fluggästen tatsächlich einen Arzt gefunden. Dieser hatte veranlasst, das man Finn n einen stillen Ort legte, damit er sich in Ruhe wieder erholen konnte.
„Ich geh jetzt nach mal den Arzt holen", beschloss Frau Schwemmle und machte sich auf den Weg. Kaum war Frau Schwemmle verschwunden gab Finn ein Stöhnen von sich und blinzelte vorsichtig gegen das Licht.
„Hey Finn, du bist wieder wach", stellte Emma fest und legte ihm eine Hand auf die Wange. „Wie geht es dir? Hast du Kopfschmerzen? Kannst du dich noch an alles erinnern?"
„Klar, kann ich mich noch erinnern", meinte Finn mit kratziger Stimme. „Du bist meine wunderbare Freundin, die mir alles verzeiht. Egal welchen Scheiß ich anstelle."
„Ein Glück, du kannst dich erinnern", seufzte Emma auf. „Wie geht es dir sonst so? Deine Stimme klingt etwas kratzig. Soll ich dir was zu Trinken besorgen?"
„Mein Kopf brummt ziemlich. Was zu Trinken wäre echt super", meinte Finn. „Danke, du bist ein Engel Emma." Als Emma gerade gehen wollte stieß sie fast mit Frau Schwemmle und dem Arzt zusammen.
„Na nu, wo willst du den auf einmal hin Emma?", fragte diese verwundert.
„Ich wollte für Finn einen Schluck Wasser holen", meinte Emma.
„Dann ist der Patient wohl wieder aufgewacht", stellte der Arzt fest.
„Ja, gerade eben", bestätigte Emma. „Ich geh dann mal Wasser für Finn holen."
„Dann schau ich mal wie es um ihn steht", sagte der Arzt und ging zu Finn, während Emma sich auf den Weg machte um ihm etwas zu Trinken z organisieren.
„Wie jetzt?", wunderte Jochen sich. „Du bist doch erst gestern Abend wieder heim gekommen und jetzt willst du sofort wieder weg."
„Ja Papa", antwortete Emma. „Ich weiß auch nicht genau, warum das Camp schon Sontag abends anfängt und nicht Montags. Wahrscheinlich haben sie einfach ein straffes Program und wollen morgen früh direkt los legen."
„Und wer genau fährt euch hin?", hackte Emmas Vater nach.
„Noah Drescher, der große Bruder von Sara und Luke, die haben einen VW Bus da passen wir fast alle rein", erklärte Emma und zog ihre Tasche zu.
„Du bist ja kaum nach zu Hause", jammerte Jochen scherzhaft, als von draußen ein Hupen zu hören war.
„Nächsten Samstag hast du mich ja dann wieder", lachende drückte Emma ihrem Vater noch einen Kuss auf die Wange. „Grüß Mama von mir, ciao."
„Pass bloß auf, dass du nicht wieder einen Koffer auf den Kopf bekommst", witzelte Leander, als die Jungs gerade das Auto wieder ausluden.
„Das eine Mal im Flugzeug hat mir vollkommen gereicht", meinte Finn und gab Sofia die letzte Tasche aus dem Auto.
„Wow wir sind ja mal pünktlich", stellte Jakob staunend fest und stellte sich zusammen mit den anderen in die Warteschlange an der Anmeldung.
„Mann, warum dauert das immer so lange", jammerte Luke.
„Jetzt chill doch mal", versuchte Sara es. „Wir müssen immerhin nicht solang warten wie letztes Jahr. Du bist mal wieder viel zu hibbelig."
„Und du bist viel zu ruhig für meinen Geschmack", erwiderte Luke seiner Schwester.
„Na dann seid ihr ja super ausgeglichen", meinte Leander und gab den Zwillingen einen leichten Stoß. „Ihr seid jetzt übrigens dran."
„Warum genau hab ich ein Kissen auf meinem Gesicht?", nuschelte Torben und zog dann das Kissen weg.
„Jor weiß auch nicht genau", antwortete Finn und schaute unschuldig weg. „Ich glaub es hat dich einfach sympathisch gefunden."
„Ist klar, ihr Chaoten", meinte Torben. „Gebe es doch einfach zu. Ihr habt eine Kissenschlacht gemacht, ohne mich zu wecken."
„Das stimmt nicht ganz", begann El sich und die anderen zu rechtfertigen. „Das Kissen hat versuch dich zu wecken."
„Ihr seid ja schon wach", stellte der Leiter überrascht fest. „Da ist ja praktisch, dann können wir ja gleich los zum Bus."
„Wie Bus?", fragte Luke verwundert nach und zog sich ein frisches T-Shirt über. „Ist jetzt nicht erst Andacht in großen Zelt, oder wie?"
„Nö, diese Jahr machen wir so einiges etwas anders", grinste der Leiter. „Ach und zieht euch bitte festes Schuhwerk an."
„Mädels, wisst ihr was heute abgeht?", wollte Andre wissen, als sie die Mädels am Bus trafen.
„Zu uns hieß es nur, zieht feste Schuhe an, die nicht sofort von den Füßen fallen", antwortete Sofia ihm. „Mehr wissen wir auch nicht."
„Wie schon einige von euch bemerkt haben, haben wir dieses Jahr die normalen Tageabläufe etwas geändert", verkündete ein Leiter. „Also ab in die Buse, den Rest erklären wir euch wenn wir angekommen sind."
„Ihr seid doch verrückt", meinte Luke zu einem Leiter, als sie an der Quatverleihstelle an kamen.
„Du bist doch auch verrückt, also passt das ja", entgegnete der Leiter.
„Worauf wartet ihr denn noch", rief eine Leiterin. „Holt euch ein Quat, die Schutzausrüstung und los geht es."
„Das ist der Hammer", brüllte Torben Luke zu, der neben ihm auf dem Quat fuhr.
„Ich weiß", brüllte Luke zurück und legte sich in die Kurve.
„Komm wir fahren ein Rennen", schlug Torben vor.
„Ich bin dabei", stimmte Luke begeistert zu.
„Also los, gib Gummi." Also geben die beiden Jungs Gas und rasten über das komplette Gelände. Sie legten sich in die Kurven und hinter ihnen wirbelte der Staub nur so auf. Vor dem ausgemachten Ziel kam noch mal eine scharfe Kurve, die beide Jungs recht schnell nehmen wollten. Das führte dazu, dass Torbens Quat umkippte, er im Sand landete und Luke hinter ihm hart bremsen musste.
„He Torben, alles in Ordnung bei dir?", fragte Luke besorgt nach und stieg von seinem Quat ab.
„Ja, alles super", lachte Torben und stand vom Boden wieder auf.
„Ein liegendes Quat ein stehendes Quat, ein Luke und ein Torben der lachend daneben steht", meinte Leander, als er auf sie beiden zukam. „Ich schlussfolgere daraus, dass es Luke mit dem Quat auf die Schnauze gelegt hat. Und diese Situation sah mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr lustig aus, da Torben sonst nicht lachen würde."
„Warum bin ich eigentlich immer der Hauptverdächtige?", fragte Luke und zog einen Schmollmund. „Ohne meinen Anwalt sag ich jetzt gar nichts mehr."
„Der Verdächtige hat das Recht zu schweigen", belehrte Leander ihn. „Denn alles was er sagt kann und wird gegen ihn verwendet werden."
„He Sherlock", rief Torben ihm zu. „Der vermeintliche Zeuge kann den Fall aufklären."
„Der Zeuge hat das Wort", meinte Leander und deutete auf Torben. „Der vermeintliche Zeuge ist der wahre Täter und der vermeintliche Täter ist in Wahrheit der Zeuge", erklärte Torben.
„Also auf Deutsch: Mich hat es mit dem Quat hingelegt und Luke hat zugschaut", stellte Leander mit einem gespielt verwundertem Blick fest, dann brachen alle drei Jungs in Gelächter aus.
„Hat diese Unterhaltung gerade wirklich stattgefunden, oder hab ich das gerade alles nur geträumt?", blinzelte Monika einmal verwirrt.
„Nein, das ist gerade wirklich passiert", antwortete Sara ihr. „Ich hab es auch gesehen. Aber begreifen kann ich es auch nicht."
„Zum Glück, dann bin ich ja nicht die Einzige", seufzte Monika erleichter auf.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro