5. Interessante Busfahrt
Mara hatte sich ans Fenster gelehnt und hörte Musik. Lukes Kopf lag auf ihrer Schulter, er selbst schlief. Da Mara mal wieder komplett in die Musik vertieft war schrak sie total zusammen, als Luke ihr durch die Haare strich.
„Es ist für mich immer noch ein Phänomen wie du dich komplett in der Musik verlieren kannst", er lächelte sie verschlafen an. „Aber das liebe ich an dir."
„Das ist ja nichts neues", meinte Mara.
„He, ich versuche hier dir ein Kompliment zu machen", sagte Luke gespielt schmollend.
„Oh, tut mir leid", Mara lächelte.
„Nicht überzeugend", sagte Luke und grinste frech.
„Es tut mir wirklich sehr, sehr leid, dass ich dein Kompliment nicht gewürdigt habe", sagte Mara grinsend.
„Immer noch nicht überzeugend", meinte Luke. Mara verdrehte die Augen und gab ihm einen Kuss.
„Jetzt überzeugend?", fragte sie, nachdem sie sich wieder von ihm löste.
„Ja, fast", sagte Luke und küsste sie erneut.
„He, ihr zwei. Ruhe da vorne, ich will pennen", rief Leander von hinten und schlug Luke auf den Hinterkopf.
„Jungs, nicht schlägern", rief Herr Rietz von vorne.
„Moment, ich hab es gleich", Luke drehte sich um und wollte zurück schlagen.
„Luke!", sagten Mara und Sara gleichzeitig.
„Schon gut", Luke setzte sich wieder hin.
„Du bist echt so ein Kleinkind", sagte Mara leise zu ihm.
„Sieh es als Übung, wenn wir mal Kinder bekommen", flüsterte Luke.
„Ja, eine bessere Übung gibt es echt nicht", meinte Mara flüsternd.
„Du hast gerade indirekt gesagt, dass du Kinder mit mir haben willst", Luke grinste.
„Hab ich wohl gesagt", flüsterte Mara.
„Find ich gut", flüsterte Luke zurück und küsste Mara auf den Scheitel. Dann legte er seinen Arm um sie und zog sie an sich.
***
Jakob war gerade am Einschlafen, als Sofia in der Sitzreihe ihm gegenüber tief seufzte. Vorsichtig rückte Jakob auf den Sitz, der näher am Gang war, und schaute fragend zu ihr rüber.
„Warum schaust du so?", wollte Sofia wissen.
„Na, weil du seufzt als würden wir zu einer Beerdigung fahren und nicht nach Paris", antwortete Jakob. Sofia rückte jetzt auch zum Mittelgang. Drehte sich zu Jakob und ließ die Beine in den Gang hängen. Jakob tat es ihr gleich.
„Das ist es ja gerade", seufzte Sofia erneut. „Paris, die Stadt der Liebe, und ich hab keinen Freund." Herr Rietz kam an ihnen vorbei.
„Wenn ihr euch unterhalten wollt, dann setzt euch bitte nebeneinander", bat er die beiden und ging weiter.
„Der läuft doch auch nur die ganze Zeit im Bus hin und her", meinte Jakob schulterzuckend, dann rückte er wieder ans Fenster um für Sofia Platz zu machen. Diese setzte sich neben ihn.
„Was ich vorher noch sagen wollte", setzte Jakob leise an. „Es ist besser keinen Freund zu haben, als einen der dich betrügt und dir an die Wäsche will."
„So direkt hätte ich das jetzt nicht gesagt", Sofia schaute beschämt.
„Sorry, ich wollte nicht...", setzte Jakob an.
„Ist schon okay", unterbrach Sofia ihn. „Du hast ja Recht. Fabian war echt nicht die beste Wahl als Freund."
„Nicht die beste Wahl würde ich jetzt nicht gerade sagen. Der Junge ist ein Arschloch in Person", sagte Jakob. „Hat der dich eigentlich wieder belästigt?"
„Nein, seit du ihm die Meinung gesagt hast", fing Sofia an. „Hab ich ihn nicht mal mehr gesehen."
„Ist auch besser so, der soll sich bloß von dir fernhalten", sagte Jakob mit düsterem Blick.
„Ich wollte mich eigentlich noch mal bei dir dafür bedanken", meinte Sofia. „Die Aktion war zwar total verrückt aber sie hat geholfen."
„Mach ich doch gern für dich", sagte Jakob. „Wenn man verliebt ist macht man halt verrückte Sachen."
„Warte, was?", Sofia starrte ihn an.
„Oh, hab ich das gerade laut gesagt?", stellte Jakob erschrocken fest.
„Ja, hast du", bestätigte Sofia. „Du bist also in mich verliebt."
„Ja", gab Jakob kleinlaut zu.
„Aber ich dachte, dass du in Emma verliebt bist", sagte Sofia überrascht.
„War ich ja auch", meinte Jakob. „Aber ich hab eingesehen, dass Finn viel besser zu ihr passt. Naja, er hat das wohl noch nicht so ganz kapiert. Die beiden kommen aber bestimmt wieder..." Sofia gab ihm eine Ohrfeige.
„Au, was sollte das denn jetzt", beschwerte sich Jakob.
„Das war dafür, dass du mir nicht schon früher gesagt hast dass du mich liebst", meinte Sofia, dann legte sie Jakob eine Hand auf die Wange und küsste ihn. Zuerst schaute dieser überrascht, dann schloss er die Augen.
„Und das habe ich gemacht, weil ich dich liebe", sagte Sofia nachdem sie sich von Jakob löste.
„Du... ich... äh", stotterte Jakob.
„Jetzt schau mich nicht so an", sagte Sofia kichernd. „Du hast das schließlich auch schon mal gemacht."
„Du... äh ich meine wir, sind wir jetzt zusammen?", fragte Jakob unsicher.
„Du liebst mich, ich lieb dich", meinte Sofia. „Warum eigentlich nicht."
„Gut, dann darf ich das ja", Jakob lehnte sich zu ihr und küsste sie sanft.
„Ja, dagegen hab ich nichts", sagte Sofia.
***
„Du schnarchst", Sara schüttelte Leander an der Schulter. Dieser wachte auf.
„Mhm Sara, warum weckst du mich?", gähnte er.
„Weil ich nicht schlafen kann", beschwerte sich Sara. „Da du schnarchst."
„Tut mir leid, ich bin ein bisschen verschnupft", entschuldigte sich Leander.
„Dann ist das gerade nochmal so zu entschuldigen, Leny", Sara lächelte.
„Oh, wie nett von dir, Sara", meinte Leander. „Das du meine leichte Erkältung entschuldigst."
„Mach ich doch gern", sagte Sara und musste kichern. Leander musste auch grinsen. Luke drehte seinen Kopf nach hinten. Da Mara an seiner Schulter schlief, konnte er sich nicht komplett umdrehen.
„Entweder ihr seid leiser, oder ihr haltet die Klappe", beschwerte er sich. „Mara schläft gerade so süß."
„Da siehst du mal, wie nervig das ist, wenn man schlafen will und einer andauernd quasselt", neckte Leander ihn.
„Ey", protestierte Luke. „Es geht ja nicht um mich. Mir ist es relativ egal, aber ich will nicht dass ihr Mara weckt." Luke schaute vorsichtig zu Mara. Diese schlief tief und fest, ihr Atem ging gleichmäßig.
„Wer bist du und was hast du mit meinem Zwillingsbruder gemacht?", fragte Sara entsetzt.
„Was denn?", wunderte sich Luke.
„Mit mir bist du noch nie so liebevoll umgegangen", beschwerte sich Sara.
„Du bist schließlich nicht seine Freundin", erklärte Leander ihr.
„Genau das ist die Sachlage", bestätigte Luke. „Und jetzt seid leise, damit meine Freundin in Ruhe schlafen kann."
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