43. Seuchengefahr
„Nicht euer Ernst", Luke stand da und schaute ungläubig auf den Platz, der sich vor ihnen ausbreitete.
„Doch, das ist unser voller Ernst", bestätigte ein Leiter.
„Ein Waldspielplatz?", fragte Jake nach.
„Jup", bestätigte der Leiter erneut. „Mit Grillstelle, also keine Panik ihr bekommt schon eure Steaks."
„Zum Glück", freute Hendrik sich. „Der Tag ist gerettet."
„Bohr du Fresssack", zog Emilia ihn auf.
„Jetzt geht das schon wieder los", stöhnte Leander auf.
„Nicht auch noch hier", beschwerte Monika sich. „Streiten tun die doch schon dauerhaft daheim."
„Warum genau haben wir die überhaupt mit genommen?", fragte Torben seufzend.
„Das is mal echt eine berechtigte Frage", pflichtete Leander ihm bei. „Aber leider weiß ich die Antwort nicht." Mittlerweile hatten Hendrik und Emilia mal wieder begonnen zu streiten.
„Kannst du nicht einmal deine vorlaute Klappe halten", blaffte Hendrik Emilia gerade an.
„Könnte ich", antwortete diese frech. „Aber da du mir nichts zu sagen hast werde ich das nicht tun."
„Oh Mann", stöhnte Hendrik auf, legte die Hände in den Nacken und schaute genervt zum Himmel. „Warum genau wohn ich mit dir zusammen unter einem Dach?"
„Hm? Lass mich überlegen...", setzte Emilia an und tat so, als müsste sie angesträngt nachdenken. „Weil du irgendwie dein Leben nicht allein gebacken bekommst."
„Darling, jetzt lass dich doch von dem nicht ärgern", Jake legte von hinten seine Arme um Emilia. „Der ist es doch nicht Wert."
„Seit wann bist du denn bitte Brite?", fragte Emilia verblüfft und drehte sich zu Jake um, während Hendrik ihn böse anfunkelte.
„Nicht Brite Darling, Amerikaner", antwortete Jake ihr und ignorierte Hendrik gekonnt. „Na zumindest halb. Zu einen Viertel bin ich Engländer und zum letzten Viertel Deutscher."
„Also doch Brite", widersprach Emilia ihm.
„Okay, ich geb mich geschlagen. Ich bin Brite", gab Jake nach. „Aber zum größten Teil bin ich Amerikaner und diese Anrede bevorzuge ich auch."
„Na gut, du förmlicher Ami", lachte Emilia auf und ignorierte Hendrik mittlerweile komplett.
„Uh, förmlicher Ami hört sich gut an", grinste Jake, legte Emilia einen Arm um die Schulter und zusammen gingen sie zu der Grillstelle. Dort hatten sich schon ein paar andere versammelt, unter anderem auch Luke. Dieser saß auf dem Waldboden und hatte vor sich Holzpflöcke in verschiedenen Größen aufgestellt. Diese Holzpflöcke sollten eigentlich als Sitzfläche dienen. Doch Luke war da anderer Meinung. Er hatte sich einen Stock gesucht und trommelte nun auf den Holzpflöcken rum. Dadurch erzeugte er immer wieder verschiedene Töne.
„Ahm Luke, was genau soll das werden wenn es fertig ist?", wollte Mara von ihm wissen.
„Nix besonderes Prinzessin", antwortete Luke ihr grinsend. „Ich muss nur mal wieder meinem Schlagzeugersyndrom nachgeben. Hab ich schon lang nicht mehr gemacht."
„Mein Freund ist verrückt", verkündete Mara laut und setzte sich zu Emma, Monika und Sofia auf eine Bank.
„Das fällt dir jetzt erst auf?", fragte Emma gespielt verwundert.
„Feststellung des Jahrhunderts", meinte Sofia im gleichen Moment lachend.
„Ich wollte es nur mal wieder erwähnt haben", entgegnete Mara.
„Gut zu wissen", sagte Monika. „Und jetzt schaut euch mal Annika und Andre an. Ist das nicht süß?" Annika und Andre waren an einer der Kletterstationen. Diese Station bestand aus zwei Seilen die parallel zwischen zwei Bäumen gespannt waren. An den Seilen waren in gleichmäßigen Abständen immer wieder Taue befestigt und zwar so, dass sie unterschiedlich lange Schlaufen bildeten. Andre und Annika hatten auf verschiedenen Seiten begonnen sich durch die Schlaufen zu hangeln. Nun trafen sie sich in der Mitte und standen sich direkt gegenüber. Andre nahm Schwung, lies mit Hand die Schlafe los und legte den nun freien Arm um Annika. Damit er sie an sich ziehen konnte, dann küsste er Annika schnell und ließ sie wieder los.
„Du bist unmöglich", konnte man Annika kichern hören.
„Ja, ich stimme zu", sagte MSo, die nun mit Sara zusammen hinter den anderen vier stand. „Es ist wirklich süß, wie die zwei miteinander umgehen." Plötzlich sprang Sofia schreiend auf.
„Mensch Sofia musst du mich so erschrecken", erschreckt schaute Mara zu ihr.
„Da ist eine Maus", kreischte Sofia weiter.
„Beruhig dich die Maus hat mehr Angst vor dir als du vor ihr", versuchte Monika sie zu beruhigen.
„Mach sie einfach weg und halt nicht so ewige Reden", quietschte Sofia immer noch total panisch.
„Sofia, du weißt schon, dass die aus schon lang weg ist", informierte MSo sie.
„Sofia, warum genau stehst du auf der Bank?", wollte Leander wissen.
„Da war eine Maus", erklärte Sofia und stieg wieder von der Bank runter.
„Wenn die Seuchengefahr jetzt bekämpft ist könnt ihr ja mit Volleyball spielen", schlug Torben vor.
„Bist du wieder lustig heute", kommentierte Monika ihren Freund.
„Danke, ich weiß", entgegnete dieser. „Also kommt ihr jetzt?"
„Ja, wieso denn auch nicht", meinte Sara und zog Emma mit sich von der Bank hoch.
„He Jungs, die Mädels spielen auch noch mit", rief Torben Jakob, Finn, El und Hendrik zu, die schon am Volleyballnetz standen.
„Wir sind ja mal die richtige Anzahl an Spielern", stellte Hendrik fest, als Leander, Sara, Monika, Emma, Mara, Sofia und MSo zu ihnen kamen.
„Ja stell dir mal vor, wir bekommen selbst das manchmal hin", entgegnete MSo ihm.
„Mädels gegen Jungs, oder wie sieht's aus?", fragte Jakob in die Runde.
„Ne, ich bin für mixen ist fairer", widersprach Finn ihm.
„Na dann eben immer drei Mädels und drei Jungs", änderte Jakob seinen Vorschlag.
„Das klingt doch mal gut", stimmte Emma ihm zu. Nach ein paar Minuten standen dann auch die Teams fest und sie begannen zu spielen.
„Emma, ist alles klar bei dir", rief Jakob ihr nach einer Weile zu, da diese irgendwie bleich aussah.
„Mir ist schwindelig", brauchte Emma heraus, bevor sie gegen Finn kippte. Der sie gerade noch auffangen konnte.
„Emma", erschrocken schien Monika und Mara auf und rannten zu ihr.
„Was ist passiert?", rief El von der anderen Spielfeldseite.
„Emma ist ohnmächtig", rief Torben zurück.
„Wahrscheinlich ist sie wieder im Unterzucker", fügte Finn hinzu und hob Emma im Brautstyle hoch.
„Was machst du?", fragte Sofia nach.
„Ich bring sie heim", erklärte Finn als wär es selbstverständlich und lief dann mit Emma in Richtung Parkplatz. Zum Glück hatte die Gruppe einen Rundweg genommen, sodass es bis zum Parkplatz nicht weit war.
„Finn warum trägst du mich?", fragte Emma matt.
„Du bist ohnmächtig geworden und ich bring dich deshalb heim", erklärte Finn ihr und setzte sie auf den Beifahrersitz seinen Autos ab.
„Wenn du mich fährst, wie kommt dann mein Auto wieder zurück?", wollte Emma wissen.
„Andre kann es zurück fahren. Dein Autoschlüssel ist ja eh in deiner Tasche und die liegt noch auf dem Spielplatz", beschloss Finn. „Ich schreib ihm nachher einfach eine SMS."
„Ähm, okay", antwortete Emma etwas überrascht und schnallte sich an.
„Und jetzt ess mal was. Ich möchte nicht, dass du nochmal ohnmächtig wirst. Im Handschuhfach müsste noch ein Schokoriegel sein", meinte Finn. „Hast du heute denn überhaupt schon was gegessen?"
„Nicht wirklich. Ich hatte immer was anderes zu tun und hab dann vergessen etwas zu essen", sagte Emma, während sie nach dem Schokoriegel suchte.
„Aber du bist jetzt nicht Magersüchtig, oder sowas?", kurz schaute Finn Emma entsetzt an.
„Hä? Ne, warum sollte ich auch?", entgegnete Emma und biss ein Stück von dem Rigel ab.
„Man kann ja nie wissen", murmelte Finn vor sich hin.
„Aber jetzt mal was ganz anderes", änderte Emma das Thema. „Warum hast du mir das mit der Gerichtsverhandlung nicht gesagt? Und was ist überhaupt dabei rausgekommen?"
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