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KAPITEL EINUNDFÜNFZIG

︵‿︵‿︵

Stille.

Die erste Warnung vor einer Gefahr war immer Stille gewesen. Die Flaute vor dem Hurrikan, der Sand, der sich vor einem Tornado legt, der Ozean, der sich vor einem Tsunami zurückzieht. Taktlosigkeit der Natur und des Seins war unnatürlich in einem von Entropie beherrschten Kosmos, in dem der ursprüngliche Zustand von allem Chaos war. Nichts widersetzte sich jemals den Gesetzen des Universums, und Gleichgewicht war eine von Menschen geschaffene Fantasie, um die Vernunft zu bewahren.

In Hogwarts war es still.

Mit fast roboterhaften Bewegungen durchstöberten die Schüler die Bücherregale, und der Staub in der Bibliothek begann sich zu lichten, als die letzten Prüfungen des Jahres begannen. Federkiele kratzten fieberhaft auf den zerknittert aussehenden Pergamenten, und die Tinte vieler Worte trocknete, die man sich ein paar Tage lang einprägen würde, bevor sie im Nichts des Unterbewusstseins verschwanden.

Die Ritter von Walpurgis saßen an einem Tisch in der hintersten Ecke, ein Schweigezauber umgab sie, und für jeden, der vorbeikam, wirkten sie wie außergewöhnliche Schüler, die bereits mit dem Lernen für ihre ZAGs begonnen hatten.

Bis zu einem gewissen Grad stimmte das auch, denn Elladora Selwyn verzauberte ihren Stift, um jeden Ton aufzuschreiben, den sie zwischen kardinalroten Lippen flüsterte, und flocht mit zitternden Händen Teile ihres Haares. Ihre Eltern, weltbekannte Dozenten in der Welt der Zauberer, hatten ihre Erwartungen an das junge Mädchen sehr klar formuliert. Nachdem sie das Amt der Vertrauensschülerin an Ivy Trouche verloren hatte und auch die Einladung in den Slug-Club, war die Selwyn-Erbin bei ihrer Familie in Ungnade gefallen.

Eine weitere Person, die ständig gestresst war, war Icarus Lestrange — ein Mann, den viele für seine Wildheit im Kampf lobten, zu dem aber niemand auf der intellektuellen Ebene aufblickte. Er war alles andere als ein lausiger Schüler, doch sein Stern des Wissens leuchtete nie ganz so lebhaft wie das der anderen Ritter, und so hatte er sich mit zahlreichen Lehrbüchern umgeben. Und er markierte, er notierte, er kritzelte, und er weinte, wenn ihm alles zu viel wurde.

Nicholas Avery war trotz seines spitzbübischen Aussehens einer der brillantesten Schüler, die in Hogwarts herumliefen. Im Gegensatz zu den meisten Akademikern war er eine homogene Mischung aus Grips und Bauernschläue, und so hatte er schon vor langer Zeit seine eigenen Lernmethoden entdeckt: Er konzentrierte sich auf die anspruchsvollsten Aufgaben, die jeden Schüler zu verunsichern schienen, und kümmerte sich erst dann um die leichteren, wenn es an der Zeit war. Er hatte Prioritäten.

Renold Rosier kümmerte sich nicht um seine Prüfungen, nicht, wenn sie noch ein paar Wochen entfernt waren, also legte er seine Beine auf den Tisch, während sein Kopf in leichten wellenförmigen Bewegungen zurückhing, und summte eine süßliche Melodie, die er vor nicht allzu langer Zeit im Muggelradio gehört hatte. Mit seinem Bein verschüttete er versehentlich Malfoys Tintenfass über sein Pergament, was ein unzufriedenes Knurren des Erben zur Folge hatte.

„Beine vom Tisch", bellte er streng mit seiner autoritären Stimme, und Rosier sah ihn kurz an, bevor er seine Notizen und sein Tintenfass mit einem schnellen Zauber in Ordnung brachte.

„Wie du meinst, Mum."

„Nenn mich nicht so."

„Klar doch, Dad."

Maxwell Nott rollte bei ihrem Wortwechsel mit den Augen, dann steckte er seine Nase wieder in die Seiten seines Verwandlungslehrbuchs und las denselben Absatz zum x-ten Mal, fast so, als ob er den größten Teil des Bandes nicht auswendig kennen würde. Dank seines fotografischen Gedächtnisses, einer wahren Intelligenzbegabung, war er in der Schule mindestens ein Jahr voraus, doch seine zwanghafte Art ließ ihn immer wieder an seiner Fähigkeit zweifeln, sich die Informationen zu merken. In Wahrheit war Maxwell Nott ein Genie, und die einzige Person, die es mit ihm aufnehmen konnte, war neben Varya Petrov sein vertrauter Anführer — Tom Riddle.

Tom stand am Kopfende des Tisches, souverän wie immer, das Kinn in die Handfläche gestützt, während seine azurblauen Augen flammend auf ein einsames Mädchen auf der gegenüberliegenden Seite der Bibliothek gerichtet waren — Varya Petrov. Sein steinernes Herz trommelte in seinem Brustkorb, als er beobachtete, wie ihre müden Augen die Schläfrigkeit wegblinzelten und sie ihren benebelten Kopf auf das Lehrbuch vor ihr stützte, bevor sie sich der üppigen Flucht in die falsche Realität hingab. Riddle rutschte in seinem Sitz hin und her, dann zerknüllte er in seiner Hand ein Stück Papier, das er gerade von Naramir Borgin erhalten hatte.

Auch er war still.


* * *


„Du sabberst auf meiner Verteidigung-Ausgabe rum", brummte Felix Parkin, als er sich auf den Stuhl gegenüber der Hexe aus dem Osten setzte, zwei Kaffeetassen in den Händen, die er gnädig auf den Tisch stellte. Als das Mädchen keine Anstalten machte, aufzuwachen, seufzte er und stieß sie unsanft in die Seite, was einen kleinen Schrei und einen verschlafenen Todesblick zur Folge hatte. Der Kopf der Hexe richtete sich widerwillig auf und sie presste ihre Hände sanft gegen die stechenden Augen.

Varya schnaufte, als ihre Finger ihr ungepflegtes Haar ordneten, dann nahm sie den Kaffee und nippte eifrig daran, ließ die Energie durch ihren Blutkreislauf gleiten und ihr Gehirn aufwecken. „Ich habe unaufhörlich gelernt, und meine Schlafqualität hat eben nachgelassen."

Es gab viele Dinge, die die Hexe wach hielten. Ivy hatte sie in ihrem gemeinsamen Zimmer völlig gemieden; ihre Unnachgiebigkeit war so offensichtlich, dass sogar Elladora Mitleid mit der Hexe aus dem Osten gehabt hatte. Sie hatten keine Gelegenheit gehabt, ihre Differenzen zu glätten, und die Spannungen wuchsen unter dem Stress der bevorstehenden ZAGs nur noch mehr an, so dass eine Explosion unmittelbar bevorstand.

Tom war völlig abwesend, ein Phantom im Hintergrund ihrer alltäglichen Routine, denn das Mädchen hatte sich eine Auszeit von ihm genommen, um zu einem gewissen Grad an Vernunft zurückzukehren. Sie sahen sich im Unterricht und im Gemeinschaftsraum, doch beide wandten den Kopf schnell voneinander ab.

Auch Della Beauchamp war in den zwei Wochen seit ihrer Rückkehr in die Schule nicht mehr in ihrem Leben aufgetaucht, und egal wie oft Varya versucht hatte, sie in der Großen Halle anzusprechen, die Ravenclaw-Vertrauensschülerin war einfach vor ihrer Freundin davongelaufen, weil sie zu viel Angst vor einer Konfrontation hatte.

„Hat Della mit dir gesprochen?", fragte Varya Felix, der das Mädchen bei den Treffen ihrer Schülerpatrouille gesehen hatte. Als Schulsprecher musste der Parkin-Erbe von Zeit zu Zeit mit der muggelstämmigen Hexe zu tun haben, ungeachtet ihrer ausweichenden Art.

Er schüttelte still den Kopf. „Nicht seit London, nein."

„Darf ich denn dann erfahren, was passiert ist?", bohrte Varya weiter nach. Sie konnte den Streit zwischen ihr und ihrer Freundin verstehen, doch soweit die Hexe wusste, hatten sich Della und Felix immer gut verstanden.

Der Junge rutschte in seinem Sitz hin und her, und wieder wurde sein Gesicht knallrot, während er seine Tasse mit heißer Flüssigkeit in den Händen drehte. „Ich habe sie geküsst", gestand er schließlich, und Varya verschluckte sich an ihrem Getränk.

„Du hast sie geküsst?", zischte sie, überrascht von der Vorstellung, dass der Junge ihre Freundin jemals mehr gemocht hatte. Della war in der Tat eine hinreißende junge Hexe, die es mit denen von Beauxbatons aufnehmen konnte, aber es hatte nie den Anschein gehabt, dass es zwischen den beiden zu einer romantischen Beziehung gekommen war.

„Verdammt, das habe ich", stöhnte er und zerrte an seinen Haarwurzeln, „Es war ein impulsiver Entschluss. Wir saßen in ihrem Zimmer, und sie hatte diesen... ehrfürchtigen Gesichtsausdruck, als sie diese lächerlichen Sterne an ihrer Decke betrachtete und mir von ihrem Vater erzählte. Und sie war wunderschön, atemberaubend, und da war dieses kribbelnde Gefühl in meiner Brust, als mir der Atem stockte. Ich wollte ihr Gesicht berühren, also hab ich es getan, und sie ist unter meinem Griff zusammengezuckt, hat mich aber mit ihren Rehaugen angeschaut..."

„Und da hast du sie geküsst", beendete Varya den Satz mit vor Erstaunen geweiteten, obsidianfarbenen Augen.

„Und da hab ich sie geküsst", hauchte der Junge verzweifelt, „Sie hat den Kuss zuerst erwidert. Ihre Lippen sind weich, einladend, und mein Herz schmolz in ihrer Umarmung. Dann zog sie sich zurück und sah mich an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen. Natürlich steht sie auf Malfoy, also was habe ich erwartet?"

„Merlin, Parkin — ich wusste nicht einmal, dass du sie magst."

„Ich wusste es auch nicht; es war eine Lawine der Überraschung, glaub mir." Felix blickte sich im Raum um, auf der Suche nach einem gutmütigen Mädchen mit dem Lächeln des Sommers. „Es ist sowieso hoffnungslos. Aus irgendeinem Grund ist sie Hals über Kopf in diesen Arsch verliebt, der sie niemals ansehen wird. Ich meine, komm schon!"

Varya seufzte über ihrer Tasse, bevor sie sie bis zum letzten Tropfen austrank. Ihre Augen flackerten zu dem Tisch am anderen Ende, wo die Ritter wie Schlangen umherschwirrten, eine Fata Morgana des Elitismus und der Vornehmheit, und ihre Masken aus Emaille bedeckten eine Verderbtheit, die ihresgleichen suchte. Die Augen der Hexe trafen die von Tom, und eine Welle der Katastrophe und der Sehnsucht brach über sie herein.

Sie vermisste seine Lippen, vermisste seine Berührung, vermisste seine Stimme, vermisste seine kandierten Worte, die ihren Verstand verzerrten und ihn wie eine Harfe spielten. Wie seltsam war es, dass ihre Seele dem Teufel gehörte, obwohl nie ein Pakt geschlossen worden war.

Der Zauberer zog die Augenbrauen zusammen, und in seinen Iriden schwebte eine Art von Bewusstsein, das das Mädchen noch nie gesehen hatte — nahe am Bedauern, und doch war es die schwächste Brise in einem Wirbelsturm, die er ihr schuldete. Die Hexe wollte glauben, dass er ihre Anwesenheit ebenso vermisste wie sie ihn, doch sie war sich sehr wohl bewusst, dass Schlangen kaltblütig waren.

Felix stöhnte, als er sich an den Kopf fasste. „Mein Kopf tut weh", klagte er, und eine Sekunde lang rollte Varya mit den Augen, bevor ihr die Erkenntnis kam.

„Verschließ deinen Geist, sofort", befahl sie panisch, und ihre Augen blickten zurück zu Tom, der jetzt völlig empört war, während Felix seine Gedanken mit Ziegelsteinen ummauerte, was es schwieriger machte, etwas zu entziffern.

Petrovs Herz pumpte unkontrolliert Blut, als sie die Hand ihres Freundes ergriff und ihn aus der Bibliothek zerrte, wobei sie sich nicht einmal die Mühe machte, zurückzublicken, bevor sich die Tür hinter ihnen schloss. Sie zog Felix in den nächsten Gang, blieb dann stehen und fasste sich an die Brust, als ihre Atmung unregelmäßig wurde. Verfluchter Tom Riddle, immer spielte er mit den Gedanken der Menschen um ihn herum.

„Er hat versucht, Legilimentik gegen mich einzusetzen, nicht wahr?" Der Junge atmete an ihrer Seite ein, während seine Hand noch immer seine Schläfen massierte, und er dankte dem Himmel, dass er ihnen zwei Jahre voraus war und die Verteidigungstaktik kannte.

„Ja", antwortete Varya und zog frustriert an ihren rabenschwarzen Haaren, ihre blasse Haut glänzte vom leichten Schweiß der Aufregung. Sie hatte fast alles verloren. Wenn Tom auch nur irgendetwas von Bedeutung gesehen hätte, wäre alles verloren gewesen. Doch das Glück war auf ihrer Seite, und das Gespräch hatte sich eben um Felixius' Zuneigung zu der Ravenclaw-Vertrauensschülerin gedreht. „Ich bezweifle, dass er etwas Wichtiges gesehen hat; er hatte keine Zeit, aber hüte von jetzt an deine Gedanken in seiner Nähe."

„Ja, Ma'am", scherzte er und blickte sich um. „Dann lass uns zu unserem Unterricht in Geschichte der Zauberei gehen. Sich über Riddle Gedanken zu machen, ist im Moment sinnlos; du musst zuerst mit Dumbledore sprechen. Wann, sagtest du, triffst du ihn?"

Varya spitzte die Lippen, Grauen machte sich in ihrem Magen breit. „Heute Abend."

„Na, endlich! Ich weiß, dass du das Vertrauen in den Mann verloren hast, aber er muss zumindest besser sein als Riddle und — oh, was ist mit diesem Gesicht?"

Das Mädchen schloss die Augen, als sie langsam den Korridor entlanggingen, wobei sich ihr der Magen umdrehte. „Es ist nur, na ja... Ich weiß nicht, was ich dem Professor sagen soll. Natürlich will ich die Ritter beschützen, und ich habe nicht die Absicht, sie zu verraten, aber wie soll ich meine Geschichte erzählen, ohne alles zu erzählen?"

„Dann sag nur, was du sagen musst", antwortete Parkin, bevor er die Tür zu ihrer Klasse aufstieß und das laute Geschnatter der Schüler an ihre Ohren drang.

Professor Cuthert Binns, ein hagerer älterer Mann, der in einem flachen, monotonen Tonfall predigte, sprach immer nur über Geschichte und nichts anderes. Seine Vorlesungen waren vielleicht die am wenigsten aufregenden in Hogwarts, und viele nahmen den Unterricht zum Anlass, um Aufsätze für ihre anderen Kurse zu schreiben. Varya genoss den Unterricht jedoch sehr, da sie Geschichte schon immer für ein wichtiges Fach gehalten hatte.

„Nehmen Sie Platz", befahl Binns langsam, ein kleiner Mann hinter einem großen Pult, dessen graues Haar in seltsamen Mustern abstand und ihn wie einen Verrückten und Ruhelosen erscheinen ließ. Er schlug die Seiten des Lehrbuchs auf und kündigte dann das Thema des Tages an: „Jetzt, wo Ihre ZAGs näher rücken, halte ich es für angebracht, dass wir den bisherigen Stoff besprechen. Wir werden den... den... Lehrplan durchgehen."

Er sprach undeutlich, während er schläfrig blinzelte, und gähnte dann laut, bevor er vor Müdigkeit mit seinen alten Lippen schmatzte. Varya seufzte und schüttelte den Kopf, bevor sie sich ihr Lehrbuch schnappte und ohne einen klaren Gedanken zu fassen, durch die Seiten blätterte.


* * *


Die Hexe stand wie erstarrt vor Dumbledores Büro, ihr Inneres wirbelte vor Angst, als sie eine schlaffe Hand hob, um an das robuste Holz zu klopfen. Ein Vakuum des Schreckens saugte alle Vernunft aus ihrem Verstand, und als die Stimme des Professors aus dem Raum ertönte und sie aufforderte, hereinzukommen, schluckte sie die Leere hinunter, öffnete die Tür und trat in seinen Raum.

Seit ihrem letzten Besuch vor all den Monaten hatte sich hier nicht viel verändert, und doch kam ihr alles so fremd vor. Früher hatte sie ihn als sicheren Ort vor Riddles Intrigen betrachtet, aber jetzt war er nur noch ein weiterer gefährlicher Ort.

„Varya", brummte Album von seinem Schreibtisch aus, und seine jugendlichen Augen leuchteten vor Überraschung, „Ich habe mich schon gefragt, wann du wieder auftauchen würdest. Ich dachte, es wäre früher so weit. Trotzdem freue ich mich, dass du reden willst. Setz dich doch bitte."

Das tat sie auch und zupfte an ihrem Pullover, während die Hitze der Schuld unter ihrer Haut brodelte, und die Hexe räusperte sich. „Es gibt viel zu besprechen."

„In der Tat", sagte Dumbledore, und seine himmelblauen Augen musterten sie eingehend. „Es scheint, dass du ziemlich aufgewühlt bist."

„Ich weiß", krächzte sie und strich sich die Haare hinters Ohr, um ihre Hände zu beschäftigen, damit er vielleicht nicht merkte, wie sehr sie zitterten. „Ich weiß, was ich bin. Ich weiß, dass Sie mich belogen haben, warum Sie mich überhaupt hierher gebracht haben; ich weiß, was Grindelwald von mir will. Und ich erinnere mich an alles."

Die Flammen züngelten im Kamin, als die beiden Zauberer sich ansahen, und warfen Schatten auf die verzierten Wände und die unbeweglichen Porträts. Der Phönix war in seinen Käfig in der rechten Ecke zurückgekehrt, und sein leises Zwitschern war die einzige Melodie, die den Raum erfüllte, während Albus über seine nächsten Worte nachdachte.

„Ich verstehe", sagte er und kratzte sich nachdenklich am Kinn, „Und ich nehme an, du hast Fragen."

„Die habe ich."

„Dann schieß los", forderte er sie auf, obwohl der mächtige Zauberer wusste, dass er einigen Fragen ausweichen musste.

„Warum haben Sie mich in meinen Erinnerungen wühlen lassen, wenn die Folgen so katastrophal sind? Warum haben Sie mein Leben aufs Spiel gesetzt, wie alle anderen auch, wenn Sie doch auf meiner Seite sein sollten?"

Albus beugte sich über seinen Schreibtisch und sah das gebrochene Mädchen an, sein Finger fuhr über das Glas Whiskey, das er auf seinem Schreibtisch aufbewahrte, und seine Augen zuckten, als er ihren verzweifelten Gemütszustand registrierte. Sie hatte die Hoffnung verloren, hatte ihre Sache aufgegeben, und jetzt gab es kein Vertrauen mehr in ihr.

„Wir haben nicht mit deinem Leben gespielt", murmelte er. „Siehst du, wir haben schon seit einiger Zeit vermutet, dass dein Obscurus durchgebrochen ist, und wir können von Glück reden, dass du stark genug bist, ihn vorerst in Schach zu halten. Es gab jedoch Bedenken, und wir haben versucht, Wege zu finden, ihn weiter im Zaum zu halten, ohne dir zu schaden."

„Wir?", fragte Varya, plötzlich verwirrt von seinen Worten.

Dumbledore seufzte tief und ignorierte ihre Nachfragen, dann zog er ein Dokument hervor und reichte es dem Mädchen. „Wie du vielleicht weißt, hat Grindelwald vor langer Zeit eine Gesellschaft gegründet, um seine ruchlosen Pläne auszuführen, und sie haben sich unter einem Symbol zusammengeschlossen und sich die Allianz genannt. Erkennst du diese Zeichnung?"

Er zeigte auf ein Dreieck auf einem der Papiere, ein einfaches Dreieck mit einem Kreis und einer Linie darin. Das Mädchen schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn über die Zeichnung, die ihr so bekannt vorkam, die sie aber nicht deuten konnte. Dann keuchte sie auf, als ihr klar wurde, dass sie es auf Schloss Nurmengard gesehen hatte. „Ich habe es auf seiner Festung gesehen, als ich jung war, aber ich kann mich nicht erinnern, wofür es steht."

„Sag mir, Varya... hast du schon einmal von den Heiligtümern des Todes gehört?"

„Nein, Sir", antwortete die Hexe wahrheitsgemäß.

„Die Heiligtümer des Todes sind eine Sammlung von magischen Gegenständen, von denen es heißt, dass sie vom Tod selbst geschaffen wurden, zumindest wird das in den Märchen von Beedle dem Barden so erzählt", erklärte der Professor, dann zog er ein Papier hervor und begann, die einzelnen Teile des Symbols zu zeichnen. „Das Dreieck ist der Tarnumhang, der Kreis ist der Stein der Auferstehung und die Linie ist der Elderstab."

„Das Märchen von den drei Brüdern", hauchte die Hexe, fasziniert von der Vorstellung, dass eine Geschichte, die sie als kleines Kind gelesen hatte, tatsächlich Wirklichkeit sein könnte.

„In der Tat", antwortete Dumbledore, „Denn du musst wissen, dass derjenige, der alle Werkzeuge besitzt, der Meister des Todes wird, und so hat Grindelwald jahrelang nach ihnen gesucht. Es ist ihm gelungen, eines davon, den Elderstab, zu bekommen, doch die anderen sind über das ganze Universum verstreut. In letzter Zeit ist er immer ruheloser geworden, und das hat uns vermuten lassen, dass dein Obscurus erwacht ist. Gellert weiß, dass er gegen eine tickende Uhr kämpft und dass es bald Mitternacht schlagen wird."

„Er will mich retten, indem er den Tod selbst überwindet", schlussfolgerte Varya, dann runzelte sie die Stirn, „Aber... es muss doch andere Wege geben. Eine solche Aufgabe von diesem großen Ausmaß und dieser Tragweite könnte leicht mit anderen Mitteln bewältigt werden."

Albus hob eine Augenbraue. „Kennen Sie andere Methoden, Miss Petrov?"

Sie wandte panisch die Augen ab. „Nein, Sir. Das war nur eine Vermutung."

Der Zauberer nickte, obwohl etwas in seinen Augen misstrauisch funkelte. „Nun gut. Um beim Thema zu bleiben: Grindelwald hat Drohungen ausgesprochen, und mit jedem Tag, der vergeht, werden sie deutlicher. Ich vermute, dass er bald die Geduld verliert, und wenn wir dich nicht ausliefern, wird er gegen die Schule vorgehen."

Varya erhob sich und schob den Stuhl so heftig nach hinten, dass er auf den Boden krachte, während sich ihre Locken in der aufkommenden Brise kräuselten. „Ich werde mich ihm nicht ergeben", krächzte sie. „Nein, nie wieder. Nie wieder in seinem Griff."

„Natürlich erwarten wir nicht, dass du so das tust", beruhigte Dumbledore sie, dann stellte er mit einer Handbewegung den Stuhl wieder auf und zwang Varya, sich zu setzen. „Aber wir haben einen Vorschlag für dich — verlass Hogwarts. Versteck dich mit Newt Scamander, zumindest bis wir Grindelwald unter Kontrolle haben."

Varya sah auf ihre Finger und bemerkte, dass sie den Stuhl ziemlich fest umklammerte, ihre Finger waren ganz weiß geworden, und ihre Nägel gruben sich in das Material und kratzten daran. Ihr ganzer Körper hatte sich vor Widerwillen verkrampft, und sie blinzelte die Flüssigkeit weg, die ihre Pupillen beschliffen, dann blickte sie zu dem Professor auf.

„Verstecken?" Ihre Stimme brach. „Verstecken, so wie ich es all die Jahre getan habe, während er durch die Lücken schlüpft und seine Gefolgsleute schickt, um mich in meinen Albträumen heimzusuchen? Und was ist mit den Kreaturen, was soll ich von ihnen halten? Wie kann ich mich vor der Dunkelheit verstecken, wenn ich selbst aus ihr gemacht bin?"

Ihr Tonfall hatte sich verschärft, und sie keuchte vor Wut über das, was der Mann andeutete — dass sie sich wieder einmal unter dem Vorwand der Sicherheit in Angst verkriechen sollte, obwohl ihr Gewissen genau wusste, dass es so etwas in ihrem Leben nicht gab.

„Ich dachte, Sie hätten eine Lösung, deshalb bin ich zu Ihnen gekommen! Ich dachte, Sie wären bereit, gegen ihn zu kämpfen und diesen Wahnsinn zu beenden. Doch Sie haben zu viel Angst, um sich gegen Grindelwald zu stellen, und wollen mich stattdessen wegschicken, wie Sie es schon immer getan haben", fuhr Varya fort, ihre Lippen verzogen sich zu einem hämischen Ausdruck und ihr Gesicht wurde rot vor Zorn, „Und wie soll ich in der Zwischenzeit überleben, frage ich Sie? Sie wissen genauso gut wie ich, dass dieser Parasit in mir mich bei lebendigem Leib auffrisst!"

„Dieser Parasit", sagte Dumbledore grimmig, mit niedergeschlagenen Augen, während er bitter schmunzelte, bevor er den Kopf neigte und zu ihr aufblickte, „ist alles, was mir von meiner Schwester Ariana geblieben ist, und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es war ihrer, verstehst du, und es führte zu ihrem Tod."

„Sie spielen also mit meinem Leben, um ihre Dunkelheit zu bewahren, wohl wissend, dass sie mich langsam umbringt?", fragte Varya, verblüfft über seine Dreistigkeit. Dann schlug sie mit der Hand auf den Tisch und beugte sich vor, bevor sie eine Hand hob und eine Spirale der Dunkelheit in ihre Hand beschwor — ihren Obscurus. Albus' Augen waren verblüfft, und sein Gesicht erbleichte, als er die Schatten anstarrte. „Das ist nicht Ihre Schwester, Professor. Das ist eine Monstrosität, Dunkelheit, Schatten, all das, was sie nicht war und doch alles, was sie getötet hat."

„Ich versuche, euch beide zu retten", erklärte er schließlich und sah das lebende Mädchen vor sich an, „Scamander kann dich vor Grindelwald beschützen. Solange du in Hogwarts bist, wird er nur die Schule terrorisieren, aber wenn du in Bewegung bleibst, wenn du weiter läufst, wird uns das Zeit geben, eine endgültige Lösung für das Problem zu finden."

Varya spürte, wie ihr Glaube zu ihren Füßen zerfiel, und so sehr sie sich auch bemühte, alles zusammenzufügen, es floss ihr wie Sand durch die Finger, als ihre Clepsydra an Lebenskraft langsam zur Neige ging. Doch es gab eine Lösung, die sie hatte, und es gab eine Person, die versucht hatte, sie am Leben zu erhalten, ungeachtet dessen, was seine wahren Motive gewesen sein könnten.

Das Mädchen schüttelte den Kopf, dann starrte sie den Mann mittleren Alters mit Abscheu in den Augen an. „Ich werde Hogwarts nicht verlassen. Ich bin nicht so ein Feigling wie Sie."

Sie machte Kehrt und rannte aus dem Büro, Tränen der Selbstsucht liefen ihr über das Gesicht, die sie mit dem Ärmel ihres Pullovers wegwischte, und Varya fehlten die Worte. Sie wusste, dass ihre Anwesenheit viele gefährdete, doch Grindelwald hatte sich nicht gerührt, seit sie Pichler und MacDuff getötet hatte. Vielleicht wollte sie nur ihre Zeit totschlagen, aber es gab keinen wirklichen Grund für sie zu gehen, außer Dumbledores Paranoia und der Angst vor einer Konfrontation mit dem dunklen Zauberer.

Ihre Schritte hallten in den Fluren wider, als sie über die Steinböden der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei schritt. Als Varya Petrov durch die von Kronleuchtern beleuchteten Korridore des Schlosses schritt, schlängelte sich ihr Obscurus durch die Risse ihrer Barrieren und verfolgte sie, während er sie von innen heraus vergiftete. Figuren der Geschichte wandten ihre Köpfe aus ihren Porträts, als sie an ihnen vorbeiging, und fragten sich, warum ein junges Mädchen so völlig gebrochen wirkte.

Ihr Haar, das von Erebus, dem Gott des Chaos, selbst gesponnen worden war, flog in mitternächtlichen Locken hinter ihr her, und ihre tränenden Augen waren eine Spirale der Leere, während sich die Angst in ihrer Brusthöhle festsetzte und sie in hektische Bewegungen versetzte. Sie ließ ihren Blick umherschweifen, wohl wissend, dass die wahre Grausamkeit der Welt ihr bereits ihre Reißzähne gezeigt hatte. Varya hatte das in ihrem ersten Jahr in Hogwarts gelernt, als ihre Seele von jedem gebrochen worden war, dem sie ihr Vertrauen geschenkt hatte, und sie hatte mit ansehen müssen, wie diejenigen, die ihr wichtig waren, im Streben nach Größe litten. In Hogwarts würde niemand jemals sicher sein, solange das Mädchen aus dem Osten herumlief und ihren Obscurus gegen diejenigen peitschte, die sie verrieten. Die Hexe war jetzt älter, viel reifer, als sie es gewesen war, als sie die Schule verlassen hatte, und doch schien ihr Schicksal eine einzige Endlosschleife der Verzweiflung zu sein.

„Solange du in Hogwarts bist, wird er nur die Schule terrorisieren", hatte Dumbledore gesagt, so vertraut in seinem Tonfall, „Aber wenn du in Bewegung bleibst, wenn du weiter läufst, wird uns das Zeit geben, eine endgültige Lösung für das Problem zu finden."

Hogwarts war alles andere als sicher, das würden die Schüler bald merken, und während sich die Stille der Nacht auf die alten Mauern legte, drohte Gefahr am Horizont, und Kreaturen durchquerten das Land, während sie sich der Zaubererschule näherten, immer auf der Suche nach einer Hexe aus dem Osten, die nie ganz dazugehörte.

Und wie amüsant war es, dass sie ihn vor so langer Zeit für ihren Retter gehalten hatte, für denjenigen, der dem Elend in ihrem Leben endlich ein Ende bereiten würde. Hätte sie doch nur gewusst, was auf sie zukommen würde, wenn die Hexe auch nur die geringste Ahnung von dem Schrecken gehabt hätte, der sie verfolgen würde. Damals hatte sie, ungeachtet ihrer Situation, in seliger Unwissenheit gelebt. Am Ende des Tages war die einzige Person, die sie retten konnte, sie selbst.

Varya rannte die Treppen zur Eulerei hinauf, denn ihr Herz wusste genau, wohin sie wollte, und verscheuchte sofort die Vögel, bevor sie nach dem Türklopfer zum Ravenclaw-Salon griff. Die Wände öffneten sich gleichmäßig, und das Mädchen schwang die Tür auf, bevor sie in das Arbeitszimmer trat, schwer atmend, als sie Tom Riddle gegenüberstand.

Tom stand am Tisch, die Locken zerzaust und die Lehrbücher vor sich verstreut, und seine Augen blickten verwundert auf ihre Gestalt, sobald die Hexe den Eingang zum Salon geöffnet hatte. Sein Herz hämmerte, als er ihr tränenüberströmtes Gesicht sah, und er erhob sich und atmete tief ein, als ihr Parfüm in den Raum drang.

Er hatte seit zwei Wochen nicht mehr mit ihr gesprochen, und sein Geist war von einem unbeschreiblichen Gefühl benebelt, das er noch nie erlebt hatte, eine Art dumpfer Schmerz, der sich erst jetzt, da sie in seiner Nähe war, beruhigte. Ihre Gegenwart war wohlwollend, sie umfasste sein ganzes Wesen, und der Zauberer hatte nicht einmal bemerkt, wie kalt seine Umgebung geworden war, bis Varya zu ihm zurückgekommen war.

„Du scheinst aufgebracht zu sein." Riddles Stimme war moduliert, und sie spielte das sanfte Lied einer Harfe gegen ihre Cochlea. Sie schluckte hart, bevor sie sich ihm langsam näherte, magnetisch, fast so, als sei er die einzige Konstante in ihrem Leben.

Warum konnte Varya ihm so schwer aus dem Weg gehen? Sie war sich seiner ständigen Manipulation und Täuschung schmerzlich bewusst. Doch wenn sie die Augen schloss und sich vorstellte, dass seine Gesten von einem Ort der Wärme kamen, schienen sich alle Probleme in Nichts aufzulösen.

„Tom", sagte sie leise, und sie musste ihre Hände hinter dem Rücken verschränken, um nicht seine weiche Haut zu berühren. Die Nächte, die sie zusammen verbracht hatten, liefen in einer Endlosschleife, seit sie sich getrennt hatten, und doch konnte sie sich nicht dazu durchringen, ihn noch einmal zu schmecken, nicht, wenn es so bittersüß war. „Du hast gesagt, du könntest mich retten. Ich will nicht sterben, bitte."

Ihre Verzweiflung machte ihn wahnsinnig, und er unterdrückte ein Grinsen der Genugtuung darüber, wie sie um ihn flehte. Natürlich war die Hexe zu ihm zurückgekommen, genau wie er es erwartet hatte, doch jetzt war alles ganz anders.

Eine Hand tauchte in seine Tasche und er fühlte die raue Beschaffenheit des Pergaments, das er gerade an diesem Morgen erhalten hatte. Wie sehr hatten sich die Dinge verändert, und in seiner Seele kämpften jetzt zwei Kräfte gegeneinander — Toms Bedürfnis, sie an seiner Seite zu haben, und sein absoluter Zorn über das, was sie getan hatte.

Ein bösartiges Grinsen überzog sein Gesicht, und mit einer Handbewegung schloss sich die Tür hinter ihr fest. Varya drehte sich panisch um, und in ihrem Inneren sammelte sich die Angst wie eine Lawine, als sie den Jungen, den sie liebte, wieder ansah und seine Teilnahmslosigkeit bemerkte.

„Tom?" Ihre Stimme bebte, als sich absolute Verärgerung in Riddles Gesichtszügen abzeichnete, und er umkreiste sie langsam, wie ein Geier, der sich auf ein naives Kaninchen stürzt, das seinem Nest zu nahe gekommen ist. Er blieb hinter ihr stehen, dann fuhr er mit einer weichen Hand über ihren Nacken. Varya zuckte bei seiner Kälte zusammen.

Tom beugte sich über ihre Schulter, die Lippen nahe an ihrem Ohr, als er voller Bosheit flüsterte: „Du hast ganz schön Mist gebaut, nicht wahr, Petrov?"

Sie wollte sich zu ihm umdrehen, aber der Junge packte sie nur an der Schulter und brachte sie dazu, nach vorne zu schauen. Dann drückte er ihr etwas in die Hand, und das Mädchen blickte verwirrt auf das Stück Papier, das in ihren Skorpionaugen schimmerte. Ihre Fingerspitzen öffneten das gefaltete Pergament, und dann machte sich Entsetzen in ihrem Magen breit.

Lieber Tom Riddle,

ich weiß nicht, warum du und Rosier mich immer wieder nach dem Medaillon fragen, aber wenn du es so unbedingt wissen willst, hat mein Großvater mir erzählt, dass es in der ersten Woche der Weihnachtsferien verschwunden ist. Die letzten Personen, die dabei gesehen wurden, wie sie es anschauten, waren ein Junge, der nach den Worten des Ladenbesitzers verschlagen aussah, und ein Mädchen mit einem starken Akzent. Bitte hör auf, mich damit zu belästigen, und sag deinem Freund Rosier, dass er ein mieser Kerl ist, weil er mich völlig ignoriert.

Mit besten Grüßen,

Naramir Borgin

Riddle schmunzelte über ihren völlig gedemütigten Gesichtsausdruck, dann riss er ihr das Papier aus den Händen und schlenderte auf die andere Seite des Raumes, wo er es ins Feuer warf. „Ich nehme an, dass der schuldbewusste Blick, der sich auf deinen Zügen eingebrannt hat, nicht wegen Renolds unhöflichem Verhalten entstanden ist, sondern weil du genauso gut wie ich weißt, dass du die Halskette gestohlen hast."

Varya blinzelte ihn an, unsicher, was sie sagen sollte. „Ich kann es erklären—"

„Und nichts würde mir mehr Freude bereiten, als deine erbärmlichen Ausreden und dein Gestammel zu hören, aber erspare dir die Mühe, das Offensichtliche zu leugnen und sag es mir." Er marschierte zu ihr, dann packte er ihren Arm in einem festen Griff. „Wo ist Salazar Slytherins Medaillon, Petrov?"

„Ich habe es zerstört", log sie halb mit zusammengebissenen Zähnen und versuchte, ihren Arm aus der Umklammerung des Jungen zu ziehen, „Lass mich gehen, Riddle."

„Nicht so schnell", sagte Tom, und sein Ton wurde mit jedem Wort wütender, fast so, als würde er sich in den Satz verbeißen, „Du hältst mich doch nicht für so dumm, diese Antwort zu akzeptieren? Dieses Medaillon ist mächtiger, als du dir vorstellen kannst, und kein Zauberspruch kann es einfach brechen."

„Auch kein Obscurial?", versuchte es das Mädchen, und das Aufflackern des Zweifels auf Toms Gesicht genügte ihr, um fortzufahren: „Vielleicht haben meine Schatten es in Stücke gebrochen, wie du es noch nie gesehen hast. Vielleicht ist es schon lange weg, und du solltest aufhören, danach zu suchen."

Toms Gesicht färbte sich auf obszöne Weise scharlachrot. Mit einer geschickten Bewegung legte er seinen Zauberstab unter das Kinn des Mädchens, mörderische Augen suchten ihr Gesicht nach jedem Anzeichen von Täuschung ab, doch die Hexe starrte nur apathisch vor sich hin. „Du spielst ein gefährliches Spiel, Petrov."

„Tue ich das?" Der Zauberstab kratzte an ihrer Kehle, und doch starrte sie ihn weiterhin trotzig an.

„Ich will dir nicht wehtun, Liebling. Aber ich werde dich gerne foltern, bis deine Stimme heiser ist. Deine Ohren werden von deinen eigenen Schreien bluten", säuselte er in zynischem Ton, und ein Anflug von Entrüstung durchzog sein Timbre. „Warum setzt du dich nicht und erzählst mir genau, was mit meinem Medaillon passiert ist, damit ich dir nicht dein schönes Gesicht zerkratze?"

Varya setzte sich still hin und schaute zur Tür, doch sie fand, dass diese zu weit entfernt war, als dass sie es jemals an dem Jungen vorbei und sicher nach draußen schaffen würde. Ungeachtet ihres unausgesprochenen Friedensvertrags wusste die Hexe, dass Tom nicht zögern würde, sie in die Vergessenheit zu verhexen, wenn sie versuchte zu fliehen. Also blickte sie noch einmal zu dem Jungen auf und schenkte ihm dann ein sardonisches Grinsen.

„Du wirst es nie wieder sehen, Tom", sagte sie aufrichtig und wusste, dass sie jedes Wort davon ernst meinte.

Riddle schürzte die Lippen, als er die Reihe von Flüchen zurückbiss, die er in ihre Richtung schicken wollte, und sein Herz war von Stacheldraht umgeben, als er das Gesicht der Hexe betrachtete, wobei seine Augen über ihre aprikosenfarbenen Lippen und ihre hochroten Wangen wanderten, ein Porträt der Süße und Verlockung. Seine Hände kribbelten an seiner Seite, und Tom kämpfte dagegen an, sie zum ersten Mal seit Wochen zu berühren.

„Ist dir klar, was du getan hast, du dummes Mädchen?", donnerte er und drückte seinen Zauberstab fester in ihren Hals, „Es stand dir nicht zu, es zu nehmen! Es gehörte mir, dem Erben von Salazar Slytherin, dem rechtmäßigen Besitzer dieser Halskette. Und du, eine dürre kleine Hexe, eine Diebin, hast es gewagt, sie zu zerstören?"

Varya schnaubte spöttisch und wollte seinen Zauberstab wegschieben, aber der Junge hielt einfach ihre Hand fest und verhinderte, dass sie etwas anderes von ihm berührte. Seine Haut erwachte an der Stelle, an der sie mit der des Mädchens in Berührung kam, zum Leben, und sein Verstand vernebelte sich, als die Wut fast nachließ, aber dann drückte er fester gegen die Mauer, die sich um seinen Zorn bildete.

Was war das? Warum konnte er nicht wütend auf sie bleiben?

„Zu schade, Tom! Denn es ist weg, und egal, wie sehr du mich anschreist, ich werde es dir niemals geben—"

Ihre Worte brachen ab, und sie keuchte, als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte.

„Es zurückgeben?" erkundigte sich Tom, der Wahnsinn in seinen Augen glühte förmlich, während sich sein höhnisches Grinsen vertiefte, „Du hast es also nicht zerstört."

„Doch", log sie, „Ich meinte nur..."

„Nein", knurrte er, dann drehte er sich abrupt um und umklammerte seine Brust, versuchte sein Herz zu kontrollieren, das in ihrer Gegenwart unregelmäßig schlug, „Lüg mich nicht noch einmal an, Varya."

„Sonst was?", schrie sie zurück, stand von ihrem Stuhl auf und marschierte hinter ihm her, „Was willst du denn machen? Um Himmels willen, Tom. Sieh mich an!"

Ihre Hand wollte nach ihm greifen, aber der Zauberer machte einen Schritt zurück und wich vor ihr zurück, als wäre sie Weihwasser und er ein Dämon, der heiligen Boden betreten hatte. „Rühr mich nicht an!"

„Oder was? Wirst du mich töten, Tom?" Ihre Stimme prallte an den Wänden ab. „Tu es! Ich fordere dich verdammt noch mal heraus! Ich fordere dich auf, mich auf der Stelle zu töten, Riddle. Merlin weiß, dass dich jeder dafür loben wird, oder? Dumbledore wird eine Sorge weniger haben, Della kann mir nicht in die Augen sehen und du..."

Ihre Stimme versagte, als ihr die Tränen in die Augen stiegen, und der Junge grub seine Fingernägel in seine Handflächen, bis sie taub wurden, um den Schmerz von seiner Brust auf seine Hände zu lenken, und er versuchte, das Verbrechen zu ignorieren, das sich in seinem Wesen wie eine Lagune ansammelte — ein Meer von Problemen und Sorgen, die Tom nicht ansprechen wollte.

„Du", versuchte sie es noch einmal, aber ihre Stimme brach, als ein Schluchzen ihren Körper durchzog und Varya in einem Durcheinander von Tränen und Schluchzern auf die Knie fiel. Sie blickte zu dem Jungen auf, dessen Gesichtsausdruck so stoisch wie immer war. „Du kannst mich nicht einmal lieben. Wenn ich sterbe, kümmert dich das überhaupt?"

Diese Frage hatte ihn nachts wachgehalten, als er sich in seinem Bett hin und her wälzte. Sein Verstand schrie ihm die Antwort entgegen, doch Tom unterdrückte sie mit Lügen — vor sich selbst und vor ihr.

„Nein."

Ihre Sicht war verschwommen von den Tropfen, die ihre geröteten Wangen hinunterliefen, und alles brummte und schrie, als absolute Benommenheit ihren Körper überfiel. Ungeachtet ihrer Intelligenz schien das Mädchen nicht durch den Berg von Trugschlüssen des Jungen durchzublicken, und seine Worte klangen durch ihr Wesen, während sich alles in ihr selbst vernichtete. Er kümmerte sich nicht um sie.

„Dann sollte ich vielleicht gehen", sagte sie leise.

Alarm brodelte in seiner Brust, und der Junge blinzelte schnell. „Gehen? Wohin gehen?"

Sie hob den Kopf, um seinen Blick zu erwidern. „Dumbledore hat mir gesagt, ich soll Hogwarts verlassen." Und sobald die Worte ihren Mund verließen, spürte der Junge, wie sein Verstand in Stücke brach. „Ich habe nein gesagt, aber jetzt wird mir klar, dass ich nichts habe, was mich hier hält."

„Du kannst nicht gehen", sagte Riddle streng, mit zusammengekniffenen Augen, während sich sein Verstand vor Angst davor überschlug, dass das Mädchen Hogwarts verlassen würde, ihn verlassen würde. Doch warum konnte er diesen Gedanken nicht ertragen?

Hoffnungsvolle Augen blickten in die seinen. „Und warum ist das so?"

Tom versuchte, sich einen Reim auf seine eigenen Gedanken zu machen, er versuchte, alles zusammenzufügen, doch irgendetwas schrie ihn an, ihr etwas anzutun, die Informationen aus ihr herauszuquetschen. Also hob er wieder seinen Zauberstab und richtete ihn auf ihre Brust. „Du verlässt diesen Raum nicht, bis ich meine Halskette habe."

Seine kindische Art hätte sie eigentlich überraschen müssen, doch das Mädchen konnte den Jungen nur anstarren, bevor sie sich aufrichtete und vor Angst zitterte. „Du bist so ein böser Mensch, Tom", flüsterte Varya hasserfüllt. „Ich verachte mich selbst dafür, dass ich dich jemals geliebt habe und dass ich auch nur eine Sekunde lang geglaubt habe, du wärst zu retten."

„Wag es nicht, mich zu beleidigen", sagte er mit kehliger Stimme, fuhr sich mit der Hand frustriert durch die schwarzen Locken und versuchte, seinen Atem zu beruhigen, der in Schüben aus ihm herausbrach, während sich seine Gedanken überschlugen und sein Brustkorb pulsierte. „Petrov, dafür hole ich mir deinen Kopf."

„Wann begreifst du endlich, dass deine Suche dir nichts als Schmerz bringen wird?", hallte ihr Protest durch den Raum, während sie ihren eigenen Zauberstab zückte und voller Bosheit auf den Jungen zeigte. „Du wirst nichts erreichen, Tom. Du wirst alle verlieren und dich selbst auch."

„Du hast keine Ahnung, wovon du redest, du—"

„Doch, das habe ich!" Ihre Frustration staute sich zu ihren Füßen. „Willst du es sehen, Tom? Willst du genau sehen, was mit dir passiert, wenn du zu viele von deinen blöden Horkruxen machst?"

Zur Hölle mit allem, dachte Varya. Es hatte keinen Sinn, irgendetwas zu verbergen; es hatte keinen Sinn, einen Mann beschützen und retten zu wollen, der sich nur um sich selbst sorgte. Und wenn Tom Riddle dazu bestimmt war, in Dunkelheit und Einsamkeit zu sterben, dann soll es so sein.

Also ging sie zu ihm hinüber und ergriff seine Hand, dann fielen ihre geistigen Barrieren zum ersten Mal seit Monaten, und sie legte Toms Hand an ihre Wange, während ihre Augen weiß aufblitzten und sich alles um sie herum in die Dunkle Kirche verwandelte. Bevor Tom überhaupt verarbeiten konnte, was geschah, sah er sich selbst, oder zumindest den Teil von ihm, den er in sich selbst erkannte.

Entsetzen breitete sich in ihm aus wie eine Ranke an einem alten Haus, als er sah, wie sich sein Dasein in ein gefühlloses Monster verwandelte, eine Kreatur, die nur durch Gewalt funktionierte und sonst nichts. Dann sah er sich selbst sterben, und seine Gedanken blitzten zu dem schicksalhaften Tag in den Rosier-Wäldern, als Varya einen Albtraum in seine Seele gepflanzt hatte. Er wiederholte sich seit Monaten in einer Schleife, und wann immer er sich erlaubte zu träumen, sah er nur noch das.

Nur war es kein Albtraum mehr. Es war seine Zukunft — Schlangengesicht, rote Augen, abscheuliches Wesen.

Riddle keuchte, als er sich von ihr löste, und beide stürzten nach hinten, hielten sich an den Möbeln fest, um sich zu stützen, während sich Übelkeit in ihren Körpern ausbreitete und der Junge sich zitternd an den Kamin klammerte. Entsetzte Augen blickten zu Varya, und das Mädchen keuchte, bevor es vor Schreck schluckte.

„Das", stieß er hervor und deutete auf sein Gehirn, „Das ist nicht wahr. Ich werde nicht sterben. Ich werde nicht versagen. Du hast keine Ahnung, wovon du redest."

„Doch, das wirst du!", rief das Mädchen aus dem Osten, „Deshalb ist das Medaillon weg, deshalb ist das Tagebuch verbrannt. Ich habe versucht, dich aufzuhalten; ich habe versucht, dir zu helfen—"

„Nein", schrie Tom, und dann schnippte er mit dem Handgelenk und schleuderte sie nach hinten, wobei ihr Körper gegen eine der Wände prallte, „Nein. Der Grund, warum ich versage, bist du — du hast meine Pläne von Anfang an durchkreuzt und mich bei jedem Schritt verraten, als ob es nichts wäre. Außerdem—"

Er hielt inne, als sich sein Verstand mit Misstrauen füllte. War ihre Liebe auch eine Täuschung gewesen? War das Varyas Art, ihn zu manipulieren, so wie es Riddle schon so oft getan hatte? Der Junge griff sich in die Haare, schrie frustriert auf und drehte der Hexe den Rücken zu, bevor er mit der Faust auf eines der Porträts einschlug und die Leinwand in der Mitte zerriss.

Tom umklammerte den Rahmen, während er sich vorbeugte und scharf einatmete, und alles in ihm krampfte sich zusammen, als sich sein Magen mit demselben zarten Gefühl überschlug, das er nach dem Duell erlebt hatte, eine Art Flattern, das er nicht kannte, das er aber auf die Anwesenheit des Mädchens zurückführte.

Sie liebte ihn also nicht. Natürlich, wie könnte sie auch? Er war ein grässliches Wesen, eine Python von katastrophalem Ausmaß, die die Welt in Schutt und Asche gelegt hatte. Außerdem war er ein Versager, ein bedauernswertes Geschöpf, das seinen Zweck nie erfüllt hatte, und das hatte Varya von Anfang an gewusst.

Varya liebte ihn nicht. Varya liebte ihn nicht. Varya liebte ihn nicht.

Er fasste sich an die Brust und zuckte zusammen, als er spürte, wie sich das Elend in allem ausbreitete. Der Zauberer wusste, dass es von einem Ort des Kummers kam. Auch wenn er die positiven Gefühle nicht verstand, so kannte er doch die negativen nur zu gut, und die Qualen, die er empfand, waren die Folge der Lügen der Hexe. Aber was kümmerte es Tom, wenn das alles nur erfunden war?

„Tom?"

Ihre Stimme hallte durch seinen Körper, und der Junge öffnete die Lippen, als es ihm dämmerte, und als hätte ihm ein Prophet die Worte der absoluten Wahrheit ins Ohr geflüstert, drehte sich Riddles Galaxie mit einem unmissverständlichen Gefühl der Erkenntnis.

Nein, nein, nein, nein.

Varya streckte die Hand aus, um ihm besorgt über die Schulter zu streicheln, und dann zuckte der Junge zusammen und drehte sich zu ihr um, sein Gesicht schimmerte vor Schweiß. Seine Augen weiteten sich, als sie auf ihre zarte Gestalt fielen, die, die er so oft berührt hatte. Abscheu, Ekel, Widerwillen — sie alle setzten sich in seinen Eingeweiden fest, als er die Wärme spürte, die durch sein Inneres strömte.

Fuck, Tom empfand etwas für sie.

„Rühr mich nicht an", keuchte er, als er den Zauberstab mit zittriger Hand auf sie richtete, und seine Kehle schnürte sich zusammen, als er die Angst in ihren Augen aufblitzen sah.

„Was tust du da?", flüsterte Varya und bemerkte, wie er das Holz in seinen Händen umklammerte, und wusste, dass er das nur tat, wenn er kurz vor einem Kampf stand.

„Du hast mich belogen", dröhnte seine laute Stimme durch den Raum. Die Hand des Zauberers flog wieder zu seinem Kopf, und er drückte gegen seine Schläfen, wo der Schmerz unter der dünnen Haut pochte, und sein Atem ging zittrig, als er versuchte, die beunruhigenden Gefühle zu unterdrücken, die von ihm Besitz ergriffen hatten.

„Um dich zu beschützen, um dich zu retten!", argumentierte das Mädchen, doch ihre Stimme zitterte, als er näher trat, die Augen von Wahnsinn und Bosheit verwirrt, und seine Lippen zogen sich zu einer dünnen Linie zusammen, als sein Misstrauen und seine Paranoia überhand nahmen.

„Varya, um Merlins verdammten Willen, hör auf, mich anzulügen!"

„Das tue ich nicht!", rief sie, „Ich liebe dich; kannst du das nicht verstehen?"

„Lügen!" Seine Stimme zitterte, und seine Augen zuckten durch den Raum, als er spürte, wie er sich selbst einkapselte. Tom war noch nie so unausgeglichen gewesen, hatte sich noch nie so außer Kontrolle gefühlt. Seine Zukunft — sie stand in Flammen, und die Ungewissheit darüber konnte er nur einer Person zuschreiben. Alles, was mit ihm nicht in Ordnung war, hing mit ihr zusammen.

Töte sie. Töte sie. Töte sie.

Varya warf frustriert die Hände in die Luft, schnappte sich dann ein Buch vom Tisch und warf es in absoluter Verrücktheit und Wut gegen die Wand, wobei ihr der Atem im Hals stecken blieb, als sie sich ein weiteres Schluchzen verkneifen musste. Warum glaubte er ihr nicht?

„Du bist eine Lügnerin, eine Betrügerin. Von Anfang an warst du mein Untergang und hast nichts anderes getan, als mich zu untergraben. Liebe? Ist es das, was du Liebe nennst?", schrie er, „Wenn du mich lieben würdest, würdest du mir helfen, alles zu erreichen, was ich wollte, und nicht meine Pläne zerstören."

„Verstehst du nicht, dass deine Pläne zu deinem Untergang führen? Deine verdammten, nutzlosen Horkruxe werden dir alles rauben, was dich mächtig gemacht hat — deine Intelligenz, deinen Charme, deine Kraft. Sie werden alle verschwinden, wenn du diesen Wahnsinn fortsetzt."

Töte sie! Töte sie! Töte sie!

Tom marschierte durch den Raum und war zum ersten Mal in seinem Leben zögerlich und verunsichert. Nein. Es musste einen Weg geben, wie alles funktionieren konnte, wie er alles erreichen konnte, was er sich vorgenommen hatte, und wie er trotzdem seine Lebenskraft behalten konnte. Das Mädchen irrte sich; sie konnte nicht wissen, wovon sie sprach. All das hier — es war nur ein Plan, um ihn paranoid zu machen. Wenn er dann aufgrund ihrer Intrigen zurücktreten würde, würde sie vielleicht versuchen, alles zu übernehmen.

Nein, nein, das würde sie nicht tun. Das war lächerlich, und das Mädchen hatte nicht die Absicht, ihm jemals etwas anzutun. Tom wusste, dass Varya seine einzige Lichtquelle in der Dunkelheit war, in der er sich eingenistet hatte, und dass ihre Kraft allein ausreichte, um sein Ziel zu erreichen.

Natürlich wollte sie das alles für sich selbst! Wer wollte das nicht? Sie war eine Lügnerin, eine Manipulatorin, eine Betrügerin, und Tom musste sie jetzt aufhalten. Wenn er es nicht tat, wenn er ihr nicht ein Ende setzte, würde alles fallen — sein Reich, seine Krone, sie würden in die falschen Hände geraten.

TÖTE SIE! TÖTE SIE! TÖTE SIE!

Tom drehte sich zu ihr um, und dann blieb alles stehen. Varya beobachtete, wie er in seine soziopathische Gelassenheit verfiel, und eine Aura des Grotesken und Makabren umgab sein Wesen, als er sich ihr näherte — langsam, zögernd, schlängelnd wie eine Schlange durch hohes Gras.

„Tom, was tust du da?" Ihre Stimme zitterte, während Onyxaugen ihn ängstlich anstarrten und die Brust des Jungen vor widerwärtiger Zuneigung flatterte. Tom wollte ihre Haut berühren, seine Lippen an ihrem Hals entlangführen, während sie seinen Namen in einem zuckersüßen Ton wimmerte, ihren Atem an seiner Wange spüren, während er sie innen und außen fühlte.

Er hob seinen Zauberstab.

Varya fiel vor ihm auf die Knie, und ihre Hände zitterten, als sie versuchte, den Tisch hinter sich zu ergreifen, und ihr ebenholzfarbenes Haar fiel ihr ins Gesicht, als sie vor Angst und Trauer und vor Liebe weinte.

Sie sprach ein Gebet.

Tom grub seine Nägel erneut in seine Hand, aber diesmal gab es keine Umleitung des Schmerzes; es gab keine Taubheit. Alles, was er fühlte, war, wie seine Seele beim Anblick ihres Leidens zu zerbrechen schien, und er wusste, dass er niemals zulassen konnte, dass sie ihm das antat. Er durfte nicht schwach sein. Er durfte nicht sterblich sein.

Er schloss die Augen.

„Ich liebe dich, Tom."

Sie ließ ihre offen.

„Avada Kedavra."

* * *

👀👀

Nur noch 5 Kapitel!!
Ich versuche weiterhin, jeden Samstag oder zumindest jede Woche zu updaten. Durch mein Praktikum komme ich leider jeden Tag erst gegen 19 Uhr nach Hause und am Wochenende bin ich zu tot, um viel zu machen, deswegen dauert es im Moment manchmal ein wenig. Vor allem weil die letzten Kapitel immer länger werden 😅😅
Ich hoffe, ihr versteht das 🙈

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