Spurensuche
Nach der Schule verweilte Leia noch etwas bei Julie und den anderen. Sie standen auf dem Parkplatz. Natürlich war Ash an seinem Auto und blieb einfach da stehen. Was Leia wiederum komisch fand. Denn er redete nie mit jemandem, außer natürlich er wollte Sticheln.
„So so, dann hast du morgen also Geburtstag. Siebzehn, das ist ein tolles Alter. Kannst mir ruhig glauben, ich bin genauso alt", grinste Ruben und wackelte mit den Brauen.
Marlene musste lachen, ebenso wie Julie und Kai.
„Ja du bist vor drei Wochen siebzehn geworden. Nesthäkchen", rief Kai laut aus und rollte mit seinen Augen.
„Na ich bin wohl nicht mehr das Nesthäkchen hier. Unsre liebe Leia hier, ist die jüngste", gab er nun leicht angesäuert von sich und verschränkte seine Arme vor seiner Brust.
„Das ist nicht sehr nett von dir Julie. Musstest du ihnen das unter die Nase reiben?", lachte Leia und schlug Julie sanft mit der Faust auf ihren Arm.
„Entschuldige bitte, aber hier bei uns ist es Tradition seinen Freunden eine kleine kleine Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie Geburtstag haben", grinste sie und rieb sich gespielt ihren Oberarm.
„Was? Nein, das braucht ihr nicht. Wirklich, das wäre mir äußerst unangenehm", gab Leia schnell von sich und errötete.
„Das hast du ja nicht zu entscheiden. Wir handhaben das so. Zumindest in unserer kleinen Gruppe hier", war es Marlene die nun antwortete.
„Übrigens mag ich deine erröteten Wangen, das sieht unglaublich süß aus", flüsterte Ruben ihr beiläufig zu.
„Lass das Ruben. Falls du es noch nicht bemerkt hast, springt Leia nicht auf deine Flirt versuche an. Sie hat Augen für wen anders", rollte nun Julie mit den Augen, die Ruben's Worte gehört hatte.
„Aua, das tut weh! Wer kann mir schon das Wasser reichen, hmm?", hielt Ruben gespielt seine Hand an sein Herz.
Leia schielte verstohlen zu Ash, welcher nun genauso neugierig dreinblicke wie Ruben. Er sah von seinem Smartphone auf und blickte in ihre Richtung.
Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen und ließ für den Bruchteil einer Sekunde das Grübchen auf seiner Wange entstehen. Leia stieg erneut die Hitze in den Kopf. Die Ameisen in ihrem Bauch tanzten wild.
„Das bleibt mein kleines Geheimnis. Tut mir sehr leid Ruben", wisperte sie und sah Julie mit hochrotem Kopf an.
„Das ist auch besser so. Weißt du, Ruben kann Geheimnisse nicht sonderlich gut bewahren", lachte Marlene während Kai und Julie eifrig nickten.
Ash hingegen lächelte nun zufrieden und tippte erneut auf seinem Smartphone rum.
„Also, treffen wir uns alle am Samstag bei Leia?", fragte Kai nun beiläufig.
„Ihr könnt gerne alle kommen. Ab sechs Uhr dann?", fragte sie in die Runde und sah verschwörerisch zu Julie.
Mit ihr hatte sie sich bereits abgesprochen. Julie würde schon um ein Uhr bei ihr vorbeikommen. Die beiden wollten noch etwas recherchieren. Vielleicht sahen vier Augen ja mehr als zwei.
„Geht klar, ich bring was zu trinken mit", nickte Marlene eifrig.
„In Ordnung. Dann mache ich mich nun auf den Weg, nicht das ich die Bahn verpasse. Bis morgen dann", antwortete Leia und wandte sich winkend von ihren Freunden ab. Die alle wild durcheinander„Bis morgen Leia", riefen.
Lachend ging sie davon und passierte Ash, der sie bei jedem Schritt den Leia tat fixierte.
Für eine Sekunde sah sie ihm spielerisch in die Augen. Sog gierig seinen Geruch auf, den sie so mochte, dann blickte sie lächelnd wieder vor sich und eilte davon. Sein raues lachen erklang leise, was Leia zum Grinsen brachte.
Er will also spielen. Das kann ich auch.
Dachte sie während sie die Stufen zum Underground nahm.
Nachdem sie Zuhause angekommen war, entschied sie sich erneut für einen Spaziergang im Park. Vielleicht hatte das Monster ja Hinweise hinterlassen. Wenn der Regen nicht bereits alles weggespült hatte. Also aß Leia einen großen Salat, trank einen Tee und zog sich um.
Vielleicht lässt sich der Unbekannte ja wieder blicken.
Dachte sie beiläufig auf dem Weg zu dem schmalen aus Schotter angelegtem Weg.
Zu ihrem Erstaunen war hier heute einiges los. Das lag wohl auch an dem schönen Wetter. Etliche Leute gingen mit ihren Hunden spazieren. Andere lümmelten im Gras und genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen. Ein paar Kinder spielten Fußball. Leia joggte los. Sie lief drei Runden und blieb zum verschnaufen an besagter Bank stehen. Das war für ihr Ermessen nicht ganz so auffällig. Leia setzte sich auf die Parkbank und sah sich um.
Nichts, wirklich gar überhaupt nichts. Verdammt.
Ärgerte sie sich. Sie trank ihre Flasche leer und ging zur Mülltonne. Spähte unauffällig hinein. Auch hier war nichts zu sehen. Ihr Blick glitt Richtung Boden.
Da! An der Stelle muss dieses Ding hin gesabbert haben.
Schoß ihr durch den Kopf. Denn nicht ein einziger Grashalm wuchs hier. Es sah aus als sei sogar die Erde verätzt worden. Mit ihrem Smartphone schoss sie schnell ein Foto. Dann setzte sie sich erneut auf die Bank. Unauffällig wandte sie ihren Kopf den Bäumen zu. Auch dort erkannte sie an der Rinde des einen Baumes Verletzungen. Es klaffte ein regelrechtes Loch in seinem Stamm.
Seltsam.
Dachte sie sich. Auch dies hielt sie auf einem Foto fest. Wer weiß schon ob dies noch hilfreich werden würde. Leider war das auch alles, was Leia fand. Heute würde sich sicher kein solcher Vorfall ereignen. Dafür waren zu viele Menschen unterwegs. Was auch hieß, dass sich ihr Helfer ebenfalls nicht blicken lassen würde. Leicht enttäuscht machte sie sich auf den Rückweg. Zuhause nahm sie erst eine Dusche, ehe Leia sich in ihre Decke mummelte. Dann schnappte sich sich ihr Smartphone und ließ Julie die Bilder zukommen.
Das ist alles was ich finden konnte. Siehst du wie der Boden aussieht und der Baum? Als wäre es verbrannt oder verätzt.
Julie war umgehend online. Natürlich hatte sie gesehen das Ash ihr schon geschrieben hatte. Doch erst wollte sie Julie schreiben, ehe sie dafür keinen Kopf mehr hatte.
Du hast recht, der Stamm des Baumes sieht wirklich übel aus. Aber Mist, dass nicht mehr vorzufinden war.
Schrieb Julie ihr nach wenigen Sekunden.
Ja ich hätte schon früher nachsehen sollen. Bestimmt hat der Regen schon einiges davon gespült. Aber immerhin etwas.
Leia war über sich selbst verärgert. Ihre Angst war zu groß gewesen. Sie hätte einfach nach der Schule nachsehen können. Wenn es noch hell war.
Eben, besser als nichts. Wir werden am Samstag sicherlich was herausfinden Sherlock. Da bin ich mir schon fast sicher.
Schrieb Julie und setzte einen zwinkernden Smiley hinter ihre Nachricht. Leia musste lachen. Julie war wirklich lustig, wenn auch nicht immer zum richtigen Zeitpunkt.
Alles klar Dr. Watson. Dann sehen wir uns morgen.
Antwortete sie immer noch lächelnd ihrer Freundin zurück. Gerade als Leia den Chat von Ash öffnen wollte, bekam sie eine Nachricht von ihrer Mutter.
Hallo liebes, ist alles in Ordnung? Du brauchst heute nicht auf mich zu warten, wir haben noch eine Besprechung und danach hat uns unser Chef noch zum Essen eingeladen.
Hey Mom, alles gut. Kein Problem, dann sehen wir uns morgen. Ich hab dich lieb.
Schrieb Leia ihrer Mutter zurück. Sie war sowieso zu müde und würde ihr heimkommen nicht erleben.
Dito mein Engel, gute Nacht.
Antwortete ihre Mutter und war offline.
Dann öffnete sie den Chat von Ash und laß seine Nachricht.
Du hättest ihm ruhig sagen können, dass dein Herz mir gehört kleines.
Ja das hättest du wohl gerne. Leider muss ich dich enttäuschen.
Schrieb sie ihm zurück und sah, dass er nun online war.
Ich weiß es kleines. Du solltest nicht jedem blind vertrauen. Julie ist okay, bei ihr ist dein Geheimnis sicher.
Laß sie seine Worte und bekam Herzklopfen.
Wie meint er das? Was glaubt er zu wissen? Er hat es doch gesehen.
Flog ihr durch den Kopf.
Was meinst du damit? Welches Geheimnis soll das denn sein?
Schrieb sie Hände zitternd und sandte die Nachricht ab. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Ash ihr endlich zurückschrieb.
Na das du verrückt nach mir bist. Das alles in dir sich nach mir sehnt. Sehr bald schon wirst du in den Genuss kommen. Ich werde dich den höchsten Berg der Ekstase erklimmen lassen.
Oh mein Gott. Warum bringt er mich in diese Lage? Fragte sich Leia während ihr ein Schauer nach dem anderen den Rücken entlang lief. Ihr Unterleib zuckte freudig. Sie spürte schon jetzt Dinge, die sie bisher nie zuvor gefühlt hatte. Ash raubte ihr den Verstand und das obwohl er nur schrieb. Leia hoffte niemals mit ihm alleine zu sein. Denn sie wusste wirklich nicht, ob sie ihm widerstehen konnte.
Amüsant was du so denkst und glaubst was geschehen wird. Aber nochmal, nein danke. Sorry wenn ich dich jetzt verletzt habe kleiner.
Schrieb sie mit klopfendem Herzen und drückte auf senden. Nervös kaute Leia auf ihrer Unterlippe rum und zwirbelte eine Strähne ihrer Haare zwischen den Fingern.
Hatte sie sich jetzt übernommen? War das zu viel?
Ah, das keine Biest will spielen. Habe ich dich endlich aus deinem Schneckenhaus gelockt? Du wirst verlieren. Ich bin sehr zielstrebig und äußerst arrangiert wenn ich erst mal Blut geleckt habe. Und noch etwas, an mir ist nichts, überhaupt nichts klein.
Las sie seine Worte und vergrub ihr Gesicht vor Scham in ihrem Kissen.
Verdammt, er weiß genau was er tut. Dachte sich Leia und wälzte sie ein weiteres Mal umher.
Das kribbeln wurde enorm stark und Leia ließ ihm freien Lauf. Sie gab sich der Verwandlung hin und kostete die Stärke die durch ihren Körper strömte völlig aus. So gut wie in diesem Moment, hatte sich Leia noch nie gefühlt. Es war als wäre genau dies das richtige. Als gäbe es keine andere Option mehr. Nur sie selbst, in dieser Gestalt.
Die Hitze strömte in jede noch so kleine Faser ihres Körpersund nahm sie in Besitz. Es war genau 0:01 als sie ihren Blick auf die Uhr richtete.
Das werden wir ja sehen. Ich glaube beim Schreiben bist du wortgewandt. Doch wie wird es sein, wenn ich in Fleisch und Blut vor dir stehe? Du wirst dich noch wundern was in mir steckt.
Antwortete sie lächelnd während sie zum ersten Mal sanft über den Ansatz ihrer Brust streichelte. Wäre Ash jetzt nur hier. Dachte sie sehnsüchtig.
Spiele nicht mit dem Feuer kleines, du wirst dich daran verbrennen. Ich weiß genau was in dir steckt. Übrigens alles Gute zum siebzehnten.
Schrieb er ihr zurück und Leia lächelte. Er hatte also doch gelauscht. Und dann war er auch noch der erste, der ihr gratulierte. Dies ließ erneut die Ameisen in ihrem Bauch tanzen.
Vielleicht mag ich die Hitze ja.
Und danke, auch wenn du uns belauscht hast.
Und wieder stiehlst du mir den Schlaf.
Schrieb Leia zurück und gähnte. Während sie von sich abließ. Lieber hätte sie seine Hände auf ihrem Körper verspürt.
Ich kann dir so heiß werden lassen, dass du deinen Verstand verlierst. Ich wünschte ich würde dir den Schlaf anders stehlen. Ich lausche nur wenn es von Vorteil für mich ist. Träum was heißes. Ausschließlich von mir natürlich.
War Ash's letzte Nachricht und wieder setzte er seine heiß geliebten Smileys hinter seine Nachricht.
Leia schrieb nicht mehr zurück, sie war viel zu müde. Kaum hatte sie ihr Smartphone auf ihren Nachttisch gelegt, fiel sie auch schon in den Schlaf. Voller heißer Träume von Ash und ihr.
Wie er sie küsste. Wie seine Hände ihren Körper erforschten. Und wie sie lustvoll seien Namen hauchte. Am Morgen schlug Leia völlig verschwitzt noch vor dem Wecker ihre Augen auf.
Verdammt, jetzt raubt mir Ash auch schon im Schlaf meine Sinne.
Dachte sie sich und stand auf. Sie ging ins Bad und sah in den Spiegel. Entsetzt wich Leia einen Schritt zurück und knallte gegen die Wand. Ihr Herz überschlug sich.
Leia war noch immer in ihrer wahren Gestalt. Allerdings hatte sie sich verändert. Ihre Haut war nicht weiter blass Lila, sondern ein weitaus kräftigerer satter Lila Ton. Außerdem waren die Zeichen und Symbole, welche ihrer Haut zierten nun von einem starken Gelb.
Was zum Teufel?!
Schrie sie beinahe in ihre Gedanken hinein.
Was hatte das alles zu bedeuten? Was ging hier bloß vor. Seid sie hier her nach London gezogen war, war es ein stetiges auf und ab gewesen. Aber das hier gerade, übertraf alles bei weitem. Seltsamerweise ging es ihr mehr als nur gut. Dennoch wusste Leia nicht, was dies alles zu bedeuten hatte. Sie wünschte sich innig ihre wahre Gestalt zu verbergen und ohne weiteres spürte sie die Rückwandelung. Leia musste sich weder darauf konzentrieren, noch musste sie ihre jahrelangen Übungen vollziehen.
Seltsam.
Dachte sie sich. Schnell stieg sie unter die Dusche und entschied sich währenddessen, ihrer Mutter vorerst nicht davon zu erzählen. Eilig lief Leia die Stufen hinab und fand einen kleinen Muffin mit einer Kerze vor. Lächelnd schnappte sie sich den Minikuchen und füllte den Kaffee in ihren Becher. Sie war etwas spät dran heute. Dennoch schaffte sie es rechtzeitig zur Bahn.
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