Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Von Handeln und Nichtstun

„Ich habe ... Nein gesagt", keuchte Ron. Schweiß stand auf der Stirn des massigen Mannes und sein Gesicht war blutleer, doch seiner Entschlossenheit tat das keinen Abschlag.

„Ron, Ihr könntet sterben."

„Werde ich ... nicht. Du hast ... meine Wunden gereinigt. Das ... muss genügen."

Acarion fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Ron fieberte nicht mehr, aber wie lange das so bleiben würde, vermochte niemand zu sagen. Insbesondere, da Acarion nun kurz vor dem Aufbruch stand und kein anderer Magier in Yara lebte.

Niemand sonst hielt sich in dem kleinen Raum auf, in dem Ron sich auskurieren sollte. Lichtstrahlen fielen durch die schlecht gearbeiteten Fensterläden. Und der Kommandant verweigerte standhaft eine Heilung durch Acarion.

„Wie soll eine Gruppe ohne Euch nach Hasodar gelangen?", versuchte Acarion, an Rons Pflichtbewusstsein zu appellieren. „Ihr habt die Verantwortung für sie auf Euch genommen."

„Wenn eine Behandlung mir ... Schaden zufügt, kann ich ... ebenfalls niemanden mehr begleiten."

„Ich kann Euch versichern, dass ich –"

„Dein Bestes ist ... unter Umständen nicht gut genug."

Frustriert ballte Acarion die Fäuste. Ron würde es von seinem Lager aus ohnehin nicht sehen können.

All die Leute, die in den Kommandanten ihr Vertrauen setzten, nicht nur diejenigen in der Reisegruppe, sondern auch die Menschen in Tavagar und in Hasodar ... was würden sie tun, sollte Ron sterben?

Der Morgen in Yara hatte Acarion genügend Freiraum gegeben, seine Vorräte an Veralenergie aufzufüllen. Yona wartete bereits mit den gesattelten und bepackten Pferden. Sobald Acarion dieses Haus verließ, würden sie aufbrechen.

Es gab nur noch diese eine Gelegenheit, Ron zu helfen.

Also würde Acarion ihm helfen.

„Es tut mir leid", murmelte er. „Aber ich kann nicht zulassen, dass Ihr durch Eure Sturheit anderen schadet."

Er legte die Hand auf eine von Rons Wunden. Der massige Mann wollte zurückzucken, aber er lag auf dem Bett und es fehlte ihm die Kraft, um sich weiter wegzubewegen.

Die Fühler der Veralenergie tasteten sich durch Rons Körper und vermittelten Acarion ein Bild seiner Wunden. Seine Organe waren verheilt, er blutete nicht mehr. So viel hatte Acarion schon beim ersten Mal erreicht. Aber in Richtung von Rons linkem Bein waren die Sehnen zerfetzt, Muskelstränge faserig zerrissen.

Unruhe flackerte in Acarion auf. Es hatte einen Grund, warum Heiler in Tavagarien ein besonderes Ansehen und auch eine spezielle Ausbildung genossen. Diese Verletzung ... er war sich nicht sicher, ob er sie heilen konnte.

„Nimm deine ..." Ron keuchte, aber Acarion ignorierte ihn. Er handelte im Interesse all derjenigen, die sich auf den Kommandanten verließen und er würde sie nicht im Stich handeln. Vorsichtig, so sorgfältig, wie er es irgendwie schaffte, machte er sich daran, die Verletzung zu heilen, verschmolz Haut und Sehnen wieder miteinander, verknüpfte die Nerven so, dass Ron sein Bein wieder spüren können würde, sobald er sich erholt hatte.

Schweißperlen bildeten sich auf Acarions Stirn.

Er hörte nicht mehr, wie Ron ihn mit Flüchen eindeckte, sah nicht einmal mehr die Wunde, die er heilte, konzentrierte sich nur noch auf seine Arbeit. Er würde es schaffen.

Wäre nicht in diesem Moment die Tür geöffnet worden und Yona eingetreten. „Bist du soweit, da ist noch jemand, der –"

Acarion zuckte zusammen. Es war ein winziger, unbedeutender Moment, doch er genügte. Seine Konzentration ließ für einen kleinen Augenblick nach und er verschmolz zwei Muskelstränge miteinander, die nicht zusammengehörten.

Er erstarrte. Verbot dem Entsetzen, sich von seinem Bauch in seinen Kopf auszubreiten. Er durfte sich jetzt nichts anmerken lassen, durfte nicht zulassen, dass dieser Fehler seine zukünftigen Leistungen beeinflusste.

Mit stoischer Ruhe beendete er den restlichen Heilungsprozess, bis Rons Hüfte wieder in so gutem Zustand war wie vor dem Veroxangriff. Beinahe zumindest. Zu deutlich spürte Acarion noch den Knoten, der vorher nicht existiert hatte und sein Mund war trocken, als er den Fluss der Veralenergie eindämmte.

„Du verfluchter Hurensohn!", blaffte Ron ihn an und trotz der Wortwahl erkannte Acarion, dass der Mann bereits jetzt ein ähnliches Stimmvolumen erreichte wie vor seiner Verletzung. „Wie kannst du es dir ... herausnehmen! Raus hier!"

Acarion wandte sich zu Yona um. Sie stand mit halb geöffnetem Mund im Eingang. Langsam wanderte ihr Blick von ihm zu Ron und nach und nach breitete sich Verstehen auf ihrer Miene aus.

„Es war zu Eurem Bestem und zu dem Eurer Reisegruppe", erwiderte Acarion. Er würde sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

„Raus!"

„Ihr werdet vielleicht noch einige Tage ein gewisses Steifheitsgefühl verspüren, ebenso solltet Ihr Euch gebührend von dem Blutverlust erholen. Aber Ihr werdet überleben."

„Steifheit!", brüllte Ron. „Falls du noch hier bist ... wenn ich dieses Bett verlasse, werde ich dir zeigen, wie sich Steifheit tatsächlich anfühlt. Raus!"

„Ron ...", versuchte Yona einzuschreiten, wurde aber rücksichtslos niedergeschrien.

„Geht mir aus den Augen!"

Acarion machte einige Schritte rückwärts. War er erleichtert, dass ihm so die genauere Erklärung erspart bleiben würde, was tatsächlich geschehen war? Er hätte es nicht zu sagen vermocht. Nicht einmal die Antwort auf die Frage, ob er es Ron überhaupt gestanden hätte, wollte ihm einfallen.

„Ich bin Euch dankbar für alles, was Ihr getan habt", sagte er dennoch. „Lebt wohl."

Der erneute Schwall an Flüchen, der die Wände der schäbigen Hütte erbeben ließ, brachte Acarion und Yona schließlich dazu, sich zurückzuziehen. Als Acarion die Tür hinter sich zuzog, wurde Rons Stimme ein wenig abgedämpft. Es war nicht leicht, sich einzureden, dass er nichts falsch gemacht hatte.

✧・゚: *✧・゚:* *:・゚✧*:・゚✧

Yona dröhnten die Ohren. Das war nicht der Abschied von Ron gewesen, der ihr vorgeschwebt hatte, aber offenbar wäre es der endgültige gewesen. Sie hatte genug gesehen, um sich einen Reim darauf machen zu können, was geschehen war, und eigentlich war sie froh darüber, dass Ron überleben würde.

Aber etwas verursachte ihr Magenschmerzen. Vielleicht war es die Falte, die sich auf Acarions Stirn eingegraben hatte.

Nun mussten sie sich jedoch zunächst mit einem anderen Problem auseinandersetzen.

Yaras Mitglied des Dritten Ringes wartete bei den zwei bepackten Pferden. Der Mann trat unruhig von einem Bein aufs andere und vermied es, Yona oder Acarion in die Augen zu sehen. Er hatte sich bereits am Vortag in aller Form bei Yona für sein Verhalten entschuldigt. Die Panik um seine kleine Tochter hatte ihn so gefangen gehalten, dass alles und jeder ihm wie eine zusätzliche Gefahr erschienen war. Die Pferde waren Entschuldigung und Dank gleichermaßen.

Nun streckte er Acarion die Hand hin. „Wir hatten noch nicht die Gelegenheit, uns vorzustellen. Man nennt mich Drion."

„Caron."

Die beiden ungleichen Männer reichten sich die Hände.

Drion wandte sich daraufhin um und klopfte beiden Pferden auf die Hälse. „Brave Tiere, diese hier", sagte er fahrig.

Yona trat nach vorne und strich dem linken, einem hübschen schwarzen Hengst, über die Nüstern.

„Sie sind wirklich schön", bestätigte sie. Acarion ging ebenfalls zu den Pferden, beäugte sie aber mit deutlichem Misstrauen auf dem Gesicht.

„Es ist das Mindeste", brummte Drion. „Ich habe mich wie ein Bock verhalten."

Offenbar war das Geschenk doch eher aus Schuldbewusstsein entwachsen.

„Tatsächlich ... gäbe es aber noch etwas", fügte er dann hinzu.

Yona zog die Augenbrauen hoch. Oder doch kein Schuldbewusstsein.

Auch Acarion wandte sich von seinem Pferd ab und maß das Mitglied des Dritten Ringes mit einem prüfenden Blick. Er erweckte den starken Eindruck eines Lehrers, der nicht überzeugt von der Leistung eines Schülers war.

„Was gibt es denn?", fragte Yona, bevor Acarion dieselbe Frage in unfreundlich stellen konnte.

„Nun ..." Drion trat von einem Bein aufs andere. „Ich habe von Ron erfahren, dass ihr eine Begegnung mit einer Art ... schwarzem Nebel hattet."

Yona schauderte. Sie gab noch immer ihr Bestes, diese Erinnerung zu verdrängen. Wenn sie zu viel daran dachte, verlor sie die Hoffnung, jemals wieder einschlafen zu können. Dennoch nickte sie.

Drion schluckte und zog einen Riemen am Geschirr von Yonas Pferd nach, der das nicht nötig hatte. „Es liefert die Erklärung für einige Erscheinungen, die wir in letzter Zeit ebenfalls hatten. Einige unserer Leute waren plötzlich verschwunden, und als wir sie gefunden haben, sahen sie aus, als wären sie schon seit Wochen tot."

Yona nahm die Hand vom Fell des Pferdes und schlang die Arme schützend um ihren eigenen Oberkörper. Die Erinnerung war ihr mehr als präsent.

„Wir haben gehört, dass es auch bei Euch Opfer gab, aber dass Ihr die Kreaturen letzten Endes besiegen konntet."

Acarion nickte. „Es hat mit magischer Reinigung zu tun. Diese Wesen sind auf irgendeine Art und Weise verflucht."

Es war das längste Zögern bisher, in dem Drion sich verlor. Die Stille wurde nur von dem Schnauben der Pferde unterbrochen.

„Wir haben bereits nach einem tavagarischen Magier geschickt. Er oder sie sollte innerhalb weniger Tage bei uns eintreffen. Aber ... auch wenn Euer Zeitplan es anders vorsieht ... ich wäre Euch überaus dankbar, wenn Ihr noch bleiben könntet. Es könnte möglicherweise Leben retten." Wie das Leben meiner Tochter, sagten seine Augen, als er Yona ansah.

„Selbstverständlich", sagte sie.

„Nein", sagte Acarion.

Drions Blick flackerte zwischen beiden hin und her, blieb aber bei Acarion hängen.

Yona konnte sich nicht zurückhalten. „Was?"

„Du lagst richtig, als du vermutet hast, dass wir in wichtiger Angelegenheit unterwegs sind", erklärte Acarion, ohne sie zu beachten. „Und sie ist leider nicht nur wichtig, sie ist darüber hinaus noch äußerst dringend. Ein Aufschub um mehrere Tage könnte ernsthafte Konsequenzen mit sich ziehen. Es tut mir sehr leid, dich enttäuschen zu müssen." Yona hätte nicht zu sagen vermocht, ob er es ernst meinte. „Ich wünsche dir und ganz Yara selbstverständlich dennoch alles Gute."

Drion gab sich augenblicklich geschlagen. Seine Schultern sanken herab und sein Blick richtete sich ebenfalls nach unten „Natürlich. Ich verstehe. Ihr habt beide bereits genug für uns getan."

Acarion nickte und stieg dann ungelenk auf das Pferd auf. „Ich bin ebenfalls dankbar für deine Hilfe. Ich werde sie nicht vergessen."

Drion reagierte nicht.

Ein Knoten bildete sich in Yonas Bauch. Sie wollte bleiben. Diese armen Leute hatten es nicht verdient, denjenigen hinterhersehen zu müssen, die ihnen hätten helfen können. Sie selbst kannte dieses Gefühl nur zu gut. Ich habe mir geschworen, es anders zu machen.

„Yona, kommst du mit oder bleibst du hier?", fragte Acarion. Sie konnte den Tonfall nicht deuten.

„Ich komme mit." Sie hasste sich für jedes Wort. Aber sie wäre nutzlos allein. Sie konnte nicht ... und sie durfte nicht. Andere verließen sich auf sie.

„Es tut mir leid, von ganzem Herzen", sagte sie zu Drion und wusste doch, wie wenig es half. Worte waren nutzlos, wenn ihnen keine Taten folgten. „Ich wünschte, ich könnte etwas tun."

Dann stieg auch sie auf. Sie musste weitergehen. Und sie warf keinen letzten Blick zurück.


___________________________________

Passend zum Jahresende ist hier auch ganz offiziell der erste Akt der Geschichte abgeschlossen.

Tausend Dank, dass ihr Acarion und Yona bis hierhin begleitet habt. Kommt morgen gut ins neue Jahr und ich hoffe, dass wir uns dann 2024 wieder lesen :) 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro