Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Von Freiheiten und Pflichten

Während die Soldaten und Ron sich mit Suppe stärkten, tröpfelten nach und nach noch mehr Nachzügler in das Hüpfende Ross. Sie alle warfen Ron einen respektvollen Blick zu, bevor sie sich einen Platz in der Taverne suchten. Zu Acarion setzte sich niemand.

Dafür konnte er beobachten, wie sich zwischen der jungen Frau in der Korba und dem Mutter-Tochter-Gespann ein Gespräch entfaltete und die Schmuckhändler ihm schräg gegenüber angeregt miteinander flüsterten, wobei sie beständig misstrauische Blicke zu Ron hinüberwarfen.

Nach einer gewissen Zeit, als Acarion auch seinen zweiten Teller Suppe geleert hatte, erhob sich der Schreihals und klopfte einige Male mit seinem Krug auf den Tisch.

„Wer von euch ist nicht hier, weil er eine Reisemöglichkeit in den Osten sucht?", dröhnte seine tiefe Stimme durch den Raum.

Einige Leute nahe bei der Tür hoben irritiert die Hände und auch aus den hinteren Teilen der Taverne wurden Ron verwirrte Blicke zugeworfen. „Gut", sagte Ron trocken. „Dann gilt für euch: Weghören."

Er hatte nun die Aufmerksamkeit des gesamten Publikums des Hüpfenden Ross für sich gewonnen.

„Für diejenigen unter euch, die mich nicht kennen, mein Name ist Ron. Wenn ihr hier seid, wisst ihr, was ich anbiete. Ich bin für die Dauer eurer Reise eure Mama. Wenn es Probleme gibt, kommt ihr damit zu mir." Die glitzernden Augen wanderten über sein Publikum. „Wenn irgendjemand von euch meint, sich während der Reise mit jemand anderem die Köpfe einschlagen zu müssen, wird derjenige an den nächsten Baum angebunden und dort gelassen. Mir ganz egal, wie viele Ringe eure zarten Finger schmücken. Vielleicht sagen wir im nächsten Dorf jemandem Bescheid, der eure bis dahin steifgefrorenen Ärsche aus der Situation rettet, vielleicht aber auch nicht, also lasst es nicht darauf ankommen."

Ron ließ die Worte auf die Anwesenden wirken, dann fuhr er fort.

„Für diejenigen, die mich kennen: Ja, diese lärmenden Idioten", er wies mit dem Daumen auf die Bewaffneten an seinem Tisch, die keinen Laut von sich gaben, „gehören zu mir. Ja, das ist neu, aber sie werden während der Reise mit für eure Sicherheit verantwortlich sein. Also beschwert euch nicht über die gestiegenen Preise, es sind auch eure Chancen gestiegen, in einem Stück an eurem Zielort anzukommen."

Niemand erhob Einspruch.

„Wir reisen über Yara und Nari nach Hasodar. In drei Wochen sind wir da."

Erneut klopfte er mit dem Krug auf den Tisch, dieses Mal hatte es etwas Abschließendes.

„Nun denn, lasst uns keine Zeit mehr verschwenden. Bezahlt eure Zeche und wir machen uns auf den Weg. Die Kutschen stehen bereit. Diejenigen von euch, die mit einer Waffe umgehen können und bereit sind, diese einzusetzen, kommen noch auf ein Wort zu mir."

Damit nickte Ron knapp und setzte sich wieder. Im Hüpfenden Ross brach Geschäftigkeit aus.

✧・゚: *✧・゚:*    *:・゚✧*:・゚✧

Das Reisefieber kribbelte in Yona, als liefe von innen eine kleine Armada an Insekten über ihre Haut. Sie reiste mit leichtem Gepäck, außer einer ledernen Trinkflasche und natürlich ihrer Ruhka sowie Kaedras' Dolch hatte sie kaum etwas bei sich. Viel mehr hätte sie bei ihrem überstürzten Aufbruch auch gar nicht packen können. Die Benachrichtigung, doch schon so bald aufbrechen zu müssen, hatte sie kalt erwischt und ihr Abschied von Kaedras war in aller Schnelle vonstattengegangen. Und das, obwohl sie sich wahrscheinlich eine lange Zeit nicht wiedersehen würden.

Nun leerte Yona mit einem großen Schluck ihren Caninbeerensaft, legte eine Münze auf den Tisch und erhob sich. Syra und ihre Mutter Lina waren bereits in Richtung Tür unterwegs. Kurz davor drehte sich das kleine Mädchen um und warf Yona einen Blick zu: „Kommst du nicht mit?"

„Doch doch", antwortete sie abwesend. „Ich muss nur ein Wort mit Ron sprechen."

Sie konnte die Überraschung in Linas Gesicht sehen, aber die junge Mutter sagte nichts, sondern führte Syra stattdessen sanft hinaus.

Die meisten Reisenden hatte das Hüpfende Ross ebenfalls bereits verlassen und Ron stand mit einer deutlich kleineren Gruppe Männer zusammen, Acarion unter ihnen. Yona hatte ihn sofort erkannt, die scharf geschnittenen Gesichtszüge waren ebenso markant wie sein Humpeln, obwohl er um einiges weniger elegant wirkte als am Tag zuvor.

„Es ist ganz einfach", sagte Ron, als Yona dazu getreten war und es offensichtlich wurde, dass sich sonst niemand mehr dazugesellen wollte. „Ich biete an, euch dreißig Prozent vom Preis zu erlassen. Dafür übernehmt ihr Wachschichten und einen Teil der Verantwortung für unsere Gruppe. Sollten wir in Schwierigkeiten der blutigen Art geraten, wird erwartet, dass ihr euch ihnen stellt."

„Sind nicht genau dafür die anderen Bewaffneten da?" Gesprochen hatte der älteste Mann der Gruppe. Mit dem langen weißen Bart hätte Yona ihn gern für einen liebevollen Großvater gehalten, aber das Schwert an seiner Seite passte nicht in dieses Bild.

„Das sind sie", antwortete Ron, „aber in der Überzahl zu sein hat noch nie jemandem geschadet. Ihr könnt alle mit einer Waffe umgehen, stimmt das?"

Kurz schweifte sein Blick zu Yona und sie widerstand nur knapp der Versuchung, ihm hier und jetzt zu demonstrieren, wie gut sie mit ihrer Klinge umzugehen verstand. Verdammte Vorurteile.

„Sonst wären wir ja wohl kaum hier", antwortete da jedoch eine andere Stimme, die deutlich zu hell für einen Mann war. Überrascht sah Yona auf und erkannte ihren Irrtum: Sie hatte die hochgewachsene Gestalt neben dem Großvater für seinen Sohn gehalten. Nun aber erkannte sie, dass es sich um eine junge Frau mit kurzgeschnittenen schwarzen Haaren handelte.

„Es gibt immer Idioten, die nicht zuhören können", sagte Ron ungerührt. „Gut. Eure Namen werde ich mir später merken."

Kurzerhand stellte er sie zu Kleingruppen von zwei oder drei Personen zusammen, denen er jeweils eine Kutsche zuteilte. Aus dem Augenwinkel beobachtete Yona Acarion. Er war mit dem Alten und der jungen Frau für die erste Kutsche eingeteilt worden und irgendetwas schien ihn zu ärgern. Um seinen Mund lag ein angespannter Zug.

Yona bildete eine Gruppe mit einem jungen Mann etwa in ihrem Alter, der sich mit einem Lächeln und einem Handschlag als Kilias vorstellte. Bevor sie jedoch mehr besprechen konnten, bellte Ron „Bewegung!" und die kleine Gruppe beeilte sich, ihm Folge zu leisten. Ganz sicher war Ron kein Mann, den man warten ließ, und Yona konnte sich auch so vorstellen, wo der Rufname „der Schreihals" seinen Ursprung hatte.

Als Rons frischgebackene Reisegruppe sich auf den Weg aus Tavagar heraus machte, hatte die Sonne bereits die Überreste des Nebels weggebrannt und nur einige flache Pfützen in seiner Erinnerung zurückgelassen.

Während die Stadtmauer hinter ihnen zurückblieb, überspülte Yona die Vorfreude. Zwar schmerzte der Abschied von Kaedras, aber dieser Wehmutstropfen trat bald in den Hintergrund. Alles wurde überdeckt von der Vorfreude auf die Reise und die Herausforderung der vor ihr liegenden Aufgabe.

Die Sonne brannte vom Himmel und sogar die ärmlichen Hütten, die sich wie ängstliche Kinder in den Schatten der Stadtmauer drückten, sahen in dem hellen Licht heimelig aus. Abseits der einengenden Gassen konnte Yona endlich wieder etwas freier atmen.

Schließlich hallte Rons dröhnende Stimme zu ihr. „Da vorne stehen unsere Kutschen. Ihr wisst, wie ihr euch zu verteilen habt, also trödelt nicht."

Yona umrundete die letzte Kurve – und blieb wie angewurzelt stehen. Natürlich hatte sie in ihrem Leben schon Kutschen gesehen, auch wenn sie noch nicht oft in einer gefahren war. Einauge hatte sogar eine eigene gehabt.

Aber das hier, das waren keine normalen Kutschen. Das Prachtexemplar, mit Sicherheit Rons ganzer Stolz, ruhte auf sechs Rädern. Auf jeder Seite. Es war so lang und hoch, dass Yona sich für einen Moment fragte, ob sie selbst geschrumpft war. Über den Fenstern der Kutsche waren kleine Laternen befestigt, in denen es sanft glomm. Das Gefährt erweckte den Eindruck, ihre gesamte Reisegemeinschaft könne darin Platz finden.

Ein lautes Lachen machte sie darauf aufmerksam, dass ihr buchstäblich der Mund offen stand. Die junge Frau mit den kurzen Haaren kam mit großen Schritten auf Yona zu.

„Du siehst aus, als hätte man dir erzählt, dass wir unsere Reise fliegend zurücklegen."

„So in etwa", murmelte Yona, die Augen noch immer fassungslos auf die riesige Kutsche gerichtet. „Was ist das?"

„Etwas, das den Schreihals verdammt viel Geld gekostet haben muss", sagte ihr Gegenüber mit einem Grinsen. „Man nennt sie Kimorane."

„Und du bist sicher, dass die Dinger sich vom Fleck bewegen können?"

Wieder das gleiche laute Lachen. „Allerdings. Hast du dir schon angeschaut, wovon sie gezogen werden?"

Stumm schüttelte Yona den Kopf. Die junge Frau griff sie am Arm und zog sie mit sich. Zwei goldene Ringtattoos an ihrer linken Hand fingen das Licht ein. Sie war ein Mitglied des siebten Ringes. Was machte so jemand in einer Gruppe wie Rons?

„Ich bin übrigens Alena."

„Yona. Warum – whoa." Sie hatten den Platz soweit überquert, dass der Blick freigegeben wurde auf das, was die gigantische Kutsche vorher verborgen hatte. „Rak'ysch", wisperte Yona. Und zwar nicht von der kleinen Sorte.

„Wusste ich doch, dass die dir gefallen würden", grinste Alena. „Du bist nicht von hier, richtig?"

Yona antwortete nicht. In ihrer Heimat Lavókan waren Rak'ysch meist billiger als Pferde, aber sie hatte sie noch nie in Tavagarien gesehen.

Die vielbeinigen Tiere waren so lang wie der Kimoran selbst und gingen Yona etwa bis zur Hüfte. Ihr schlanker Körper war bedeckt von ineinander verschiebbaren Platten, die von jeweils einem Beinpaar getragen wurden. Jeder Rak'ysch hatte mindestens zwanzig dieser dünnen Beinpaare und ein helles Zischen lag in der Luft, mit dem die Kreaturen miteinander kommunizierten.

„Das hier ist kein verdammter Zoo, sondern eine Reisegruppe", bellte da Ron und sowohl Yona als auch Alena zuckten zusammen. „Und als solche haben wir einen Zeitplan. Wenn ihr zwei Mädchen also nicht die erste Etappe hinter unseren Wagen herlaufen wollt, schlage ich vor, dass ihr einsteigt und zwar zügig."

Alena grinste Yona noch einmal zu und lief zu dem Kimoran, während Letztere nach vorne rannte, zu der Kutsche, die Ron ihr zugeteilt hatte. Es erfüllte sie mit ein wenig Erleichterung, dass sie nicht direkt für den riesigen Kimoran mit verantwortlich sein würde, auch wenn sie hoffte, das Gefährt noch einmal von innen betrachten zu können.

Mit wenigen Schritten sprang sie in ihre Kutsche, grinste ihren Reisegefährten, bei denen es sich um namérische Schmuckhändler zu handeln schien, kurz grüßend zu und kletterte dann auf den Kutschbock, auf dem Kilias schon Platz genommen hatte. Zu Yonas leichter Enttäuschung wurde dieses Gefährt von zwei gewöhnlichen Pferden gezogen. „Was hast du so lange noch gemacht?", wollte Kilias wissen, als sie sich neben ihn fallen ließ und die Füße hochlegte.

„Beliebtheitspunkte bei Ron gesammelt", gab Yona fröhlich zur Antwort, während sich die Kutsche auf ein gebrülltes Signal von Ron hin in Bewegung setzte.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro