Aufgeflogen
꧁꧂
~Toms Sicht~
Das Frühstück kam mir ewig lang vor und eigentlich würde ich lieber in meinem Bett liegen und weiter schlafen. Gedankenverloren blickte ich zum Gryffindortisch. Hermine wich meinem Blick offensichtlich absichtlich aus und Malfoy saß neben ihr und erzählte wohl gerade einen besonders lustigen Witz, denn alle, sogar dieser rothaarige Ron Weasley hielten sich lachend die Bäuche. Dieser kleine Verräter. Er müsste jetzt hier bei mir auf der Seite der Halle sein, nicht dort. Nicht bei den Gryffindors, nicht bei Hermine. "Tom? Ich muss mit dir reden. Es ist wirklich wichtig.", drängte Pansy.
Ich unterdrückte einen bissigen Kommentar und wandte mich stattdessen ihr zu. Kurz sah sie sich verstohlen um. "Ich denke nicht das ich hier genauer darauf eingehen sollte.", murmelte sie mit gesenkter Stimme. Ich nickte. "Nach dem Essen, draußen.", entgegnete ich knapp. "Aber-", begann sie. "Bei Merlins Bart lass mich in Ruhe Parkinson! Was an nach dem Essen ist denn so schwer für dich zu verstehen?", fuhr ich sie an. Mit Schwung schob ich meinen Teller von mir und lief nach draußen. Pansy folgte mir.
"Tom! Tom! Jetzt warte doch mal!", keuchte sie außer Atem, da sie offensichtlich Mühe hatte mir zu folgen. "Was?", fuhr ich herum, woraufhin sie erschrocken zusammen zuckte. "Ich...tut mir leid, aber ich muss mit dir reden. Es ist wirklich sehr wichtig." "Das hast du schon gesagt, was ist es denn nun was du so unbedingt mit mir besprechen musst?" "Ich...ich weiß doch auch nicht. Mir kommt dein Verhalten einfach sehr seltsam vor. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich denke du hast uns belogen. Bezüglich dem Grund weshalb wir Potter, das Wiesel und Granger im Auge behalten sollten.", entgegnete sie. Ich stockte.
"Du weist doch nicht wovon du da redest!", antwortete ich bedrohlich. "Und wie ich das weiß!", kam es plötzlich hitzig von ihr. Was bei Merlin war denn in sie gefahren? Mich so anzuschreien, sie musste lebensmüde sein. Plötzlich zog sie ein Buch aus ihrem Umhang hevor und hielt es mir zitternd vor die Nase. Wo hatte sie das denn die ganze Zeit über gehabt? Plötzlich stockte ich. Es war nicht irgendein Buch, es war das Buch. Ich erkannte es an dem schwarzen Ledereinband und den goldenen Buchstaben auf dem Buchrücken.
"Tom Riddle also ja?", fauchte sie anklagend. Ich nahm alles zurück, sie war lebensmüde. Ohne Zweifel. "Was ist das für ein Buch. Ich denke du musst noch etwas genauer werden, damit ich deinem Gedankengang folgen kann.", entgegnete ich und war bemüht um einen besonders teilnahmlosen Ton. "Du gottverdammter Lügner! Natürlich kennst du es!", schrie sie. "Du hast es ganz am Anfang deiner Ankunft aus der Bibliothek geholt, kurz nachdem du Dumbledores Erinnerungen gelöscht hast, nicht wahr? Kurz nachdem du den Namen erfahren hast, den du zu dieser Zeit trägst." Ihre Lippen zitterten und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Du bist L -" "Halt dein verlogenes Mundwerk!", unterbrach ich sie schäumend vor Wut. "Du hast mir hinterher spioniert! Hast dich an meine Fersen gehangen um Informationen über mich herausfinden! Wer. Hat. Dich. Geschickt." Erinnerungen vermischten sich mit der Realität. Plötzlich sah ich wieder Lucretias hämisches Lachen vor meinem inneren Auge. Sie war genauso wie Pansy. Pansy war genauso wie Lucretia. Ich hasste sie, alle beide. Mit jedem Wort trat ich näher an sie heran, sodass sie bald schon mit dem Rücken an die Schlossmauer stieß und keinen Ausweg mehr hatte.
Wie hatte sie das alles herausgefunden?! Ich war so vorsichtig! Ich hatte sie keinen Augenblick aus den Augen gelassen, hatte ihr nie zu viele Informationen verraten und doch...Und trotzdem hatte sie mich verraten können. Sie wusste nun all das über mich und doch ging sie nicht zu Dumbledore. Was hatte sie nun vor? Wollte sie mich erpressen?
"Niemand hat mich geschickt. Was redest du denn da?" Lüge. "Und da wagst du es wirklich mich einen Lügner zu nennen? Wo du doch nichts", mit Wucht schlug ich meine Hand gegen die Wand, "anderes tust als mich zu belügen!" "Dieses eine letzte Mal gebe ich dir die Chance die Wahrheit zu sagen. Wer hat dich geschickt?", fragte ich bedrohlich leise. Sie antwortete nicht, sah mich nur ängstlich an. Mit meinem Arm presse ich sie noch fester gegen die Wand, mit der anderen Hand zog ich meinen Zauberstab aus meinem Umhang und hielt ihn ihr drohend unters Kinn. "Du weißt wer ich bin. Du weißt was ich alles getan habe, weißt zu was ich fähig bin also wer hat dich geschickt!"
Als sie noch immer nicht antwortete verstärkte ich den Druck meines Arms auf ihrer Kehle und drückte ihr damit Stück für Stück die Luft ab. "Drei." Nichts geschah. "Zwei." Ein leises Wimmern verließ ihre Kehle. "Eins." "Ok! Ok! Ein Zettel. Auf meinem Bett. Jemand hat ihn da hingelegt. Keine Ahnung wer! Bitte!!! Bitte...tu mir nichts!", flehte sie verzweifelt und Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.
Ich lasse den Zauberstab sinken und lockerte auf den Druck auf ihrem Hals. "Wie dumm kann man sein? Wie kannst du so wenig nachdenken wenn du einen Auftrag eines vielleicht komplett Fremden annimmst??", fuhr ich sie an. Ich war fassungslos. "Es...es tut mir leid...", hauchte sie. "Aber ich habe nie jemandem davon erzählt, wirklich niemandem! Das würde ich auch nie!", beeilte sie sich hinzuzufügen.
"Was soll ich jetzt mit dir tun? Ich meine du verstehst sicher das ich das Risiko nicht eingehen kann dich gehen zu lassen, damit du dann eben vielleicht doch zu jemandem gehst und erzählst was du heraus gefunden hast.", entgegnete ich böse lachend.
"D-du kannst mich gehen lassen, ich schwöre es ich werde niemandem etwas sagen!" Ich schnaubte verächtlich. "Sieh dich nur an. Du bist eine Schande für dein Haus und eine noch viel größere Schande für deine Familie." Ich kam ihrem Gesicht bedrohlich nah.
"Du bist eine Schande für dein Haus! Eine Schande für deine Familie! Eine Schande für alle mit denen du zutun hast!", flüsterte ich ihr zu. Meine Stimme war von purem Hass erfüllt. "Für deinen Verrat sollte ich dich umbringen.", zischte ich. Erschrocken sog sie zischend Luft in ihre Lunge. Ich stieß mich von der Wand ab und stapfte wütend und aufgebracht zugleich durch den Schnee zum schwarzen See.
꧁꧂
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro