Kapitel 2
Je weiter sie ihre Schritte trugen, desto weiter nährte sie sich dem Ort, den sie eigentlich nie wieder betreten wollte.
Libellenpfote hatte sich so gut es ging von der Stelle ferngehalten und von außen immer engeren Kreisen gezogen.
Ab und zu hatte sie eine von Schwarzpfotes Spuren gerochen, doch ihr Bruder hatte sich wirklich alle Mühe gemacht seine Spur zu verwischen. Warum nur? Hatte er Angst?
War er vor etwas, oder gar vor jemandem geflohen? Aber vor wem?
Ein unschöner Gedanke schlich sich ein: etwa vor ihr?
Sie lies ihn eigentlich nie allein, aber das tat sie doch nur um ihn zu beschützen! Oder?
War das etwa egoistisch gewesen?
Das hatte sie nich gewollt!
Immer näher kam sie der verfluchten Stelle. Ich will nicht!, jammerte sie in Gedanken
Dann mach doch jetzt kurz! Ist ja nur kurz!
Doch selbst dieser kurze Besuch war schrecklich! Mamas Worte hallten in meinem Kopf nach und ich sah Schwarzpfote voller Blut am Boden liegen. Direkt neben ihrer Mutter. Und beide blickten sie an, mit ihren unbeschreiblichen Augen.
Wieso musste sie sterben?
Wieso sie?
Wieso nicht irgendwer anders?
Musste ich jetzt auch noch Schwarzpfote verlieren?
Diese und viel mehr Fragen stoben ihr durch den Kopf.
Warum? Warum?
Sie hatte nun niemanden mehr!
Ihre Mutter: tot
Ihr Vater: vor unzähligen Monden verschwunden
Ihr Bruder: wer-weiß-wo
Immer näher trugen ihre Pfoten sie an den Ort wo sie ihre Mutter im Stich gelassen hatte. Wie lange sie wohl dort auf Rettung warten musste? Und dann kam sie zu spät! Hatte sie gewartet? Wusste sie das sie sterben würde?
Hatte Schneeherz gewusst das es keine Rettung mehr gab? Das Todauge und Düsterauge sie im großen Reich haben wollten?
War sie überhaupt im großen Reich?
Natürlich! Sie hatte nie was unrechtes getan und hätte es nicht verdient in die Feuerhöhle gehen zu müssen, die ewige Qual!
Plötzlich höhrte ich leise Stimmen:
"Und du bist dir sicher...?"
"Hier würde sie niemals herkommen!", war das Schwarzpfote?
"Hoffe ich doch für uns! Bist du bereit?"
"Wann geht es los?", er klang gar nicht so schüchtern und nervös wie sonst, eher so wie Vater!
Die andere Stimme lachte: "Nicht so ungeduldig Kleiner! In drei Sonnenaufgängen bei der Zweibeinersiedlung!"
Ich biss die Zähne aufeinander um nicht loszujaulen. Wollte er etwa weg?
Was war mit seinem Versprechen? Er hatte mir versprochen mich nie zu verlassen! Warum tat er es dann?
Ich rannte los. Einfach durch das Gestrüpp. Mitten durch Dornen, Büsche, Blätter. Es war mir alles egal! Schwarzpfote wollte mich verlassen!
War das zu kurz?
LG eure Ozeanpfote
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