Die erste Prüfung (Teil 1)
Die erste Prüfung würde morgen stattfinden und noch immer wussten die zehn Champions nicht, was sie erwarten würde. Aufgeregt bereitete sich jeder von ihnen unterschiedlich auf die Prüfung vor. Einige von ihnen lernten oder trainierten, andere versuchten sich mit einer Runde Koboldstein oder einem Butterbier mit Freunden abzulenken.
Amèlie war über ein Buch vertieft, als Charity auf sie zutrat. „Und, schon aufgeregt?", fragte sie und lächelte sie an. „Ein wenig.", antwortete Amèlie und sah von ihrem Buch auf, als Charity sich neben sie setzte. „Noah treibt mich noch zur Weißglut. Er macht auf cool und tut so, als wäre er nicht aufgeregt, aber ich weiß, dass er eigentlich Schiss hat.", sagte Charity und Amèlie schmunzelte. „Ihr seid wirklich niedlich zusammen.", sagte sie und Charity lief rot an: „Nein, nein! Wir sind doch nicht... Oh Gott, widerlich! Er ist so ein Idiot." Sie machte ein angewidertes Gesicht.
„Tut mir leid.", sagte Amèlie, „Ich dachte einfach, weil ihr so viel Zeit miteinander verbringt." Charity schüttelte rasch den Kopf: „Eigentlich rennt er mir nur immer hinterher. Versteht echt kein Nein der Typ." Amèlie schmunzelte: „Das hab ich auch schon bemerkt." „Ach, bei dir hat er also auch versucht?", sagte Charity erzürnt, „Und der fragt sich ernsthaft, wieso ich nicht mit ihm ausgehen will. Wieso müssen Männer eigentlich immer so dämlich sein?" Amèlie grinste: „Das frag ich mich allerdings auch immer wieder."
„Naja, ich wollte die auch eigentlich nur viel Glück für morgen wünschen!", sagte Charity lächelnd. „Ich danke dir Charry.", sagte Amèlie und Charity verabschiedete sich.
In dieser Nacht konnte sie, wie die anderen Champions wahrscheinlich auch, kaum ruhig schlafen und als am nächsten Morgen beim Frühstück die Zusprüche ihrer Mitschüler auf sie niederprasselten, wurden ihre Knie allmählich immer weicher.
Auch ihre Mitschüler waren angespannt und aufgeregt und überall diskutierten die Leute darüber, was wohl die erste Prüfung sein würde.
Charity zwinkerte ihr aufmunternd zu und Noah war ungewöhnlich still.
Nach dem Frühstück kam schließlich Ludo Bagman zu den Champions und geleitete sie in das Pokalzimmer hinter dem Lehrertisch. Dort mussten sie warten. Es herrschte angespannte Stille im Raum und auch die Lehrer schwiegen. Amèlie konnte die Aufregung der anderen Champions spüren. Nur vereinzelte von ihnen schieden völlig gelassen. Nemesis lehnte an der Wand und starrte nachdenklich in das Kaminfeuer und in Yashas Augen lag ein wildes Funkeln.
Dann wurden sie von Mr Crouch abgeholt und durch die leeren Korridore auf das Außengelände geführt. Schon von Weitem konnten die Champions die riesige Arena sehen, die am Berghang aufgebaut war.
„Eine Arena?", flüsterte Noah ihr zu, „Vielleicht müssen wir gegeneinander kämpfen." Amèlie zuckte mit den Schultern: „In Arenen können auch andere Sachen, als kämpfe abgehalten werden. Ich denke, wir müssen uns überraschen lassen."
Als sie die Arena betraten, brachen die Schüler, die bereits ihre Plätze auf den Tribünen eingenommen hatten in lautes Jubeln und Toben aus. Ein berauschendes Gefühl breitete sich in Amèlies Brust aus und sie fühlte sich nun deutlich weniger unsicher als zuvor.
Mr Crouch wies sie an, sich in einer Reihe in der Mitte der komplett kahlen Arena aufzustellen. Dann knipste Rita Kimmkorn ein schnelles Foto. Der Blitz war so hell, dass sie allesamt die Augen zusammenkneifen mussten. Crouch kletterte über eine Treppe auf die Tribüne gegenüber von ihnen und ließ dann die Menge verstummen. Mithilfe eines Verstärkungszaubers ließ er seine Stimme schließlich lauter werden und verkündete endlich die Regeln der ersten Prüfung.
„Willkommen liebe Zuschauer, willkommen liebe Champions, zur ersten Prüfung des Turniers der magischen Schulen. In der folgenden Prüfung dürfen die zwei Champions der jeweiligen Schulen gemeinsam antreten. Jedem Champion Paar wird per Zufall eine wilde magische Bestie zugeteilt. Eure Aufgabe wird es dann sein, so schnell wie möglich einen mysteriösen Gegenstand, der offensichtlich fehl am Platz ist, von der Bestie zu stehlen und auf diesen Sockel zu stellen." In diesem Moment fuhr direkt vor ihnen ein steinerner Sockel aus dem Boden.
„Was für ein Gegenstand denn?", flüsterte Noah ihr zu. Das schienen sich alle anderen auch zu fragen.
„Solltet ihr rote Funken aus eurem Zauberstab schicken, so wird die Prüfung sofort abgebrochen. Solltet ihr jedoch den Gegenstand nicht auf den Sockel gebracht haben, so bekommt ihr keine Punkte. Ansonsten werden die Punkte nach eurer Geschwindigkeit gemessen. Ich bitte die Champions, mir zu folgen. Des Weiteren wünsche ich euch viel Glück."
Die Menge jubelte wieder. „Wer will wetten?", konnte man zwei rothaarige Zwillinge rufen hören und kurz darauf sah man, wie ein Mädchen und ein Junge aus Ravenclaw ihnen ihre Geldbeutel entgegenstreckten.
Die Champions folgten Crouch in das Zelt hinter der Arena.
„Nun muss nur noch bestimmt werden, wer gegen welche Bestie antreten muss.", sagte Ludo Bagman, der dort bereits auf sie wartete. „Ich hab hier dieses schöne Säckchen.", sagte er und klimperte mit diesem, „Jeweils einer von jeder Schule zieht nun daraus."
Amèlie blickte zu Noah, der wohl ganz wild darauf war, seine Hand dort hineinzustecken und so ließ sie ihm den Vorzug.
Noah durfte als erster ziehen. Als er seine Hand öffnete, kringelte sich dort ein kleiner Drache, den er fasziniert betrachtete. „Uh, der schwarze Hebride.", sagte Ludo Bagman.
Nun steckte Yasha eifrig seine Hand in den Beutel und zog ein katzenähnliches Beast mit zotteliger Mähne und verhältnismäßig langem Schwanz heraus. „Na, toll.", sagte Kohana und blickte Yasha vorwurfsvoll an, während Eliana als nächstes zog.
Auf ihre Hand schlug nun ein kleiner Troll mit seinem Knüppel ein. Sie blickte zu Nemesis, doch diesen schien es kein Stück zu interessieren.
„Wir bekommen einen Drachen und die bekommen nur einen Troll?", dachte Amèlie entsetzt und rümpfte die Nase.
Nun zog Madelyn für Ilvermorny. „Ha! Mit Wampuskatzen kennen wir uns aus! Die gibt es überall in Nordamerika.", rief Madelyn freudig, als die kleine Raubkatze über ihre Hand kletterte.
Zu guter Letzt zog nun Jason die letzte Bestie hervor. Es war eine Chimäre mit Löwenkopf, Ziegenkörper und Drachenschwanz. Paulina und er tauschten nichtssagende Blicke aus, doch blieben stumm.
„Nun gut,", verkündete Ludo Bagman nun, „Beauxbatons darf beginnen. Wenn sie den Kanonenschuss hören, dürfen sie durch diese Türe die Arena betreten. Denken sie daran, sie müssen den mysteriösen Gegenstand finden und diesen zum Sockel bringen. Ob sie sich auf einen Kampf mit den Bestien anlegen wollen, bleibt ihnen überlassen."
Amèlie atmete tief durch, während Noah auf und ab lief. Ludo Bagman und Barty Crouch verschwanden aus dem Zelt und ließen sie zurück
Schon kurz darauf ertönte ein lauter Schuss und mit einem kurzen Blick zu Noah, verließen sie das Zelt durch den Ausgang zur Arena.
Doch zu ihrem Überraschen, war die Arena verschwunden und als sie hineintraten, verschwand die Tür hinter ihnen. Dort wo zuvor die Tribüne mit all den Zuschauern war, waren nun große Felsen und man konnte den wolkenlosen Himmel über ihnen sehen.
„Wo ist dieser Drache denn nun?", rief Noah laut.
Es war viel zu still hier. Die Zuschauer konnte man nicht hören und kein Vogel oder ähnliches erklang. Von dem Drachen war nichts zu sehen.
Doch als sie einige Schritte weiter in die Arena trat, sah sie aus dem Augenwinkel etwas im Sonnenschein aufblitzen. Zwischen einigen Felsen, kaum 100 Meter von ihr entfernt, glitzerte etwas auf und reflektierte das Sonnenlicht, welches darauf fiel.
„Noah!", rief Amèlie und deutete in die Richtung, um ihn darauf aufmerksam zu machen.
Doch bevor Amélie auch nur einen weiteren Schritt machen konnte, ertönte ein markerschütterndes Brüllen und ein riesiger schwarzer Drache landete direkt vor ihnen.
„Lasst das. Ich will nicht wetten!", sagte Ella genervt, als Fred ihr erneut die Geldbüchse vors Gesicht hielt. „Ach komm schon, dass wird lustig.", sagte er und klimperte damit herum. „Lass sie.", sagte Harry schließlich und schob Fred zur Seite. Dann lehnte er sich gelassen zurück. Er schien es ebenso schön, wie Ella zu finden, mal nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
„Also ich hab auf Beauxbatons gesetzt.", sagte Lilliana an Clyde gerichtet. „Nur, weil du Amèlie cool findest.", sagte dieser, „Dabei hat Hogwarts das viel stärkere Team!" „Erzähl doch keinen Blödsinn! Natürlich hab ich nicht nur wegen Amèlie auf Beauxbatons gesetzt.", sagte sie schnippisch und verschränkte die Arme. „Nein, definitiv nicht.", Clyde rollte mit den Augen und bekam dafür einen kräftigen Schlag gegen die Schulter. „Autsch.", sagte er und rieb sich die Stelle. „Selbst schuld.", sagte Lilliana nur knapp und grinste ihn an.
„Seht nur, da sind sie wieder!", rief Seamus plötzlich und deutete auf die andere Seite der Tribüne, wo Ludo Bagman und Barty Crouch wieder auftauchten.
Tanaka Sensei stand nun auf und schwang ihren Zauberstab elegant durch die Luft. Wie aus dem Nichts veränderte sich die Arena zu einer steinigen Landschaft.
„Die Champions,", erklärte Crouch, „Werden euch weder sehen noch hören können. Natürlich dürft ihr sie trotzdem anfeuern."
Und kurz darauf verkündete auch schon ein Kanonenschuss, dass er losging.
Durch die Türe des Zeltes kamen nun Noah Durand und Amèlie de Richemont, die Champions von Beauxbatons und Fafnir begann wild zu jubeln. Sie sahen sich verwirrt an und schritten einige Schritte weiter in die Arena hinein.
Amèlie hatte scheinbar etwas entdeckt, denn sie rief Noah und zeigte auf einige Felsen.
„ABGEFAHREN!", rief Clyde plötzlich und deutete in den Himmeln, wo ein riesiger schwarzer Drachen angeflogen kam. Er brüllte laut und landete dann direkt vor den beiden.
„Pass auf Noah!", rief Amèlie ihm zu und zückte ihren Zauberstab. Noah stand wie angewurzelt da und bewegte sich kein Stück. Vielleicht hoffte er, dass der Drache ihn so nicht sehen würde oder vielleicht hatte er einfach so viel Angst, Lilliana konnte es nicht sagen.
Der Drache saß einen ganzen Augenblick nur da und starrte die für ihn mickrigen Schüler mit seinen bösartigen purpurroten Augen an. Sein Schwanz peitschte auf den Boden und trieb tiefe Furchen hinein. Und schließlich schoss ein riesiger Feuerball auf Noah und Amèlie zu.
„PROTEGO!", rief Noah im letzten Moment und Amèlie wich schnell hinter einen großen Felsen aus.
„Lenk du ihn ab. Ich hol den Gegenstand!", rief Amèlie ihm zu und Noah machte sich bereit.
„Bombarda!", rief Noah und ließ den Zauber auf den Drachen niederregnen. Es machte dem Drachen nichts aus. Doch jetzt hatte Noah die volle Aufmerksamkeit des Drachens und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Immer wieder musste er Protego nutzen oder sich hinter einem großen Felsen verstecken, um nicht von der Bestie erwischt zu werden.
Amèlie hingegen hatte ihr Ziel bereits erreicht und zog zwischen einigen Kieseln einen kleinen Handspiegel hervor. Eine kurze Weile lang blickte sie hinein, doch dann weckte ein weiterer Schrei des Drachens sie. Der Drache erhob sich in die Lüfte und trotz aller Bemühungen von Noah, kam er zu Amèlie hinübergeflogen und griff nun sie an.
Schweiß tropfte von seiner Stirn. Der salzige Geschmack lag auf seinen Lippen und der Geruch von Qualm lag in der Luft.
Feuer schoss auf Amèlie zu. Sie hatte Mühe den Drachen abzuwehren. „Diffindo!", rief Noah und schleuderte den Zauberspruch auf den Drachen. Dieser reagierte nicht, obwohl einige seiner Schuppen abplatzten.
Er drosch meinen seinen Zaubersprüchen auf den Drachen ein, doch nichts half. Er schien sich nur noch für Amèlie zu konzentrieren.
Noah konnte Amèlie hinter dem riesigen Drachen und den Rauchwolken seines Feuers kaum noch sehen. Er konnte nur noch hoffen, dass es ihr gut ging.
Doch als Noah gerade nicht mehr weiter wusste, sah er plötzlich das spiegeln des Sonnenlichts, das auf ihn zugeflogen kam. Er fing den Spiegel und sprintete los.
Hinter ihm erneut das Brüllen des Drachens. Ein Windhauch verriet, dass der Drache in die Luft abgehoben war. Dann spürte er Hitze hinter sich. Splitter der Felsen flogen durch die Luft, als der Drache jäh über sie hinüberkletterte. Der Drache schnitt ihm den Weg ab. Noah stolperte zurück. Aus dem Augenwinkel sah er Amèlie. Ohne darüber nachdenken zu müssen, warf er den Spiegel wieder zu ihr.
Mit dem schnellen Einsatz von Levioso rettete Amèlie ihn davor auf dem Boden zu zersplittern. Nun rannte sie vor dem Drachen davon und versteckte sich in hinter den großen Felsen.
Noah rannte nun zur der Steinsäule in der Mitte der Arena. Der Schwanz des Drachens peitschte links und rechts daneben. Noah musste vorsichtig sein, um nicht davon getroffen zu werden. Dann mit einem magischen Wurf, schleuderte Amèlie ihm den Spiegel zu und schnell legte er diesen nieder.
Ein lauter Pfiff ertönte. Der Drache erhob sich in die Lüfte und verschwand. Amèlie kam zu ihm gerannt, sichtlich aus der Puste und die Felsen um sie herum verschwanden und wurden erneut zu der einfachen Arena.
Die Menge um sie herum tobte. Ihre Mitschüler hatten Schilder in die Luft gerissen und jubelten lautstark.
„Wir haben es geschafft!", reif Noah und riss triumphierend die Hände in die Luft.
„Beauxbatons schließt die erste Prüfung erfolgreich mit einer Zeit von 12 Minuten und 34 Sekunden ab!", verkündete Ludo Bagman laut und Amèlie und Noah verließen den Arena.
Yasha und Kohana machten sich bereit, denn sie wären als nächstes dran. „Schiss, Koa?", fragte er belustigt und sie warf ihm nur einen ernsten Blick zu. „Du machst dir wirklich zu viele Sorgen. Ist doch nur eine kleine Miezekatze." „Miezekatze?", wiederholte Kohana erzürnt, „Du hast wohl keine Ahnung, was ein Zouwu überhaupt ist, oder?" Er zuckte mit den Schultern: „Nicht im Geringsten." Sie holte lautstark Luft und blickte ihn dann schockiert an: „Dass ist nicht dein Ernst, oder?" Sie ließ ihm keine Zeit darauf zu antworten. „Du bist so ein Idiot!", sie schlug sich ihre Hand gegens Gesicht. „Wir werden draufgehen.", sagte sie nun eher zu sich selbst als zu ihm. „Entspann dich mal ein bisschen. Wie schlimm kann es denn werden? Die werden uns schon nicht sterben lassen. Außerdem kannst du mich doch jetzt aufklären."
Doch bevor dies hätte passieren können, ertönte schon der Kanonenschuss. „Oder auch nicht.", sagte Yasha und lachte kurz auf.
Kohanas Blick wurde nun sehr besorgt. Yasha klopfte ihr im Vorbeigehen leicht auf die Schulter: „Das wird schon, kleines Blümchen."
Sie verließen das Zelt durch die hölzerne Tür und landeten zu ihrem Überraschen mitten in einem prunkvollen Säulengang. Es war keine Spur mehr von der Arena oder den Zuschauern und als Yasha sich wieder zur Tür umdrehen wollte, war diese bereits verschwunden.
„Natoll", sage Kohana, „Ich dachte, wir müssen in einer Arena kämpfen." Sie seufzte und sie sahen sich um.
Die Säulen waren rot und unter der Decke prangten goldene Verzierungen. Es sah beinah so aus, wie in ihrer Schule, fand Yasha.
„Komm.", sagte Kohana, „Wir sollten keine Zeit vertrödeln."
Sie liefen den Gang hinunter. Warme Luft strömte hindurch und am Ende des Ganges offenbarte ein großer Torbogen den Blick ins Freie. Um das Gebäude herum schien ein dichter Bambuswald zu wachsen. Die Bambusstäbe reichten viele Meter gen Himmel und wuchsen so eng aneinander, dass selbst die zierliche Kohana sich nicht hätte hindurchzwängen können.
Sie traten ins Freie und betrachteten das Gebäude. „Ein Tempel.", stellte Yasha zutreffend fest.
„Das ist gut.", sagte Kohana, „In den Gängen können wir uns hoffentlich gut vor dem Zouwu verstecken." „Aber der Gegenstand könnte auch überall versteckt sein.", sagte Yasha, „Wir sollten uns aufteilen, um schneller zu sein."
„Das wäre wahrscheinlich klug. Wenn der Zouwu einen von uns sieht, bringt weglaufen sowieso nichts mehr.", sie musterte Yasha besorgt, „Versprich mir, dass du rote Funkel sprühst, sollte er dich angreifen. Gegen einen Zouwu ist ein Kampf nämlich ziemlich aussichtslos." „Ja, na klar. Was auch immer.", sagte Yasha gelangweilt.
Kohana und er trennten sich und Yasha betrat erneut das Gebäude. Er joggte durch die Gänge, durchsuchte jeden Raum. Weder den Gegenstand noch der Zouwu waren irgendwo zu entdecken. „Ach, komm schon.", sagte Yasha genervt, als einen weiteren Raum ohne Erfolg durchsucht hatte. Er hatte sich darauf gefreut, zu kämpfen und jetzt passierte einfach gar nichts.
Doch als er um die nächste Ecke bog, bremste er abrupt. Vor ihm schleifte etwas über den Boden, dass aussah, wie ein riesiger, bunter Python. Und am Ende des Ganges stand, mit dem Rücken zu ihm gedreht, eine elefantengroße Bestie. Nur gerade eben passte sie in den Gang hinein und schlich auf leisen Tatzen um die nächste Ecke.
„Abgefahren.", dachte Yasha und seinen Augen breitete sich ein wildes Funkeln aus. Er folgte er Bestie eine Weile, die scheinbar ihre Runden um den großen Raum in der Mitte des Tempels zog. Dort war die Säule, auf die sie den Gegenstand legen mussten.
Doch dann ertönte ein lautes Rumsen und der Zouwu sprintete los. Er war unglaublich schnell und Yasha kam ihm kaum nach. Als er ihn wieder eingeholt hatte, steckte dieser laut fauchend seinen Kopf durch eine winzige Türe und versuchte sich hindurch zu quetschen.
Der Zouwu drang immer weiter hindurch und es bildeten sich bereits Risse in der Wand. Bald würde er hindurch brechen.
Aus dem Raum drangen laute Schreie. Koa war in Gefahr. „Nun gut Yasha,", sagte er leise zu sich selbst, „Das ist deine Chance den Helden zu spielen."
Er griff nach einem großen Stein, der auf dem Boden lag. Er atmete tief ein, zielte und traf den Zouwu am Rücken.
Ein lautes Fauchen. Dann riss dieser seinen Kopf aus dem Loch und Yasha sprintete los. Weit kam er nicht. Scharfe Krallen bohrten sich jäh in seinen Rücken. Sein Zauberstab flog ihm aus der Hand. Er Schlug mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden auf. Der eiserne Geschmack von Blut breitete sich in seiner Mundhöhle aus. Das Gewicht der riesigen Bestie schien ihn zu erdrücken. Er schloss die Augen.
Und dann wurde alles wieder ganz leicht. „Das wars.", dachte er, doch dann hörte er einen lauten Pfiff und jemand drehte ihn auf den Rücken. „Yasha! Er braucht sofort Hilfe!", Kohanas süße Stimme hallte in seinem Kopf wider und er gewann die Kraft, seine Augen einen Spalt weit zu öffnen. Das Letzte, was er sah, war die besorgte Kohana über ihn gebeugt und dann Tanaka Sensei und Ludo Bagman, die zu ihnen gerannt kamen. Dann verschwamm alles vor seinen Augen.
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Ich kann es kaum glauben, dass wir bei der ersten Prüfung angekommen sind! Ich freu mich selbst so. Ich hab richtig mit geschwitzt beim Schreiben, obwohl ich ja wusste, was passieren würde :D
Ich hoffe, ich konnte euch auch so mitnehmen!
Normalerweise ist Aktion beschreiben nicht so mein bestes Gebiet. Deshalb gerne immer her mit Tipps oder Verbesserungsvorschlägen.
Die anderen drei Teams werden im nächsten Kapitel die Prüfung antreten, freut euch drauf!
LG Lena ^^
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