Kapitel 18 - Kill the little bitch
Leise öffnete er die Glastür mit der Aufschrift 400 - 430 und stahl sich hindurch. Sein Blick umfasste den langen Krankenhausflur, der durch die sparsame Beleuchtung in ein ungesund wirkendes Licht getaucht war.
Es ging schon auf Mitternacht zu und er wusste aufgrund sorgfältiger Recherche, dass gleich die Wachablösung kam. Oft holten sich die beiden Detectives dann einen Kaffee und setzten sich für die Übergabe einen Moment in den Wartebereich, in dem es halbwegs gemütliche Sitzmöbel und einige Tische gab. Das war gegen die Vorschriften, aber offenbar wiegte man sich in Sicherheit, nachdem nun bereits zwei Wochen ohne weitere Vorkommnisse vorübergegangen waren. Die Tage zerrannen wie Sand in einer Sanduhr. Träge und monoton, und doch so verlässlich wie das gleichmäßige Rieseln des Sandes von einer Kammer in die nächste.
Nichts geschah.
Sollte der Mörder, der den Ehemann ins Jenseits befördert hatte, sein Werk an der komatösen Frau vollenden wollen, so hätte er das längst getan.
Ja, da seid Ihr auf dem Holzweg, Ihr überheblichen Arschlöcher, denn ich bin hier, im Schatten, bereit zuzuschlagen. Die Bitch muss sterben.
Anfangs hatte er ihren Tod nicht eingeplant. Doch nachdem sie zur unfreiwilligen Zeugin geworden und seinen Handlangern wortwörtlich vor die Flinte gelaufen war, bedeutete sie ein unkalkulierbares Risiko. Er hatte sie ohnehin nie besonders gemocht. Eine kleine Schmarotzerin, die sich in Levy Davids Erfolg sonnte. Der gute Levy hatte es am Ende dann leider mit der Loyalität nicht mehr so genau genommen. Tja und wenn sein Frauchen sich auf Kosten ihres Gatten ein schönes Leben machen konnte, dann würde sie jetzt leider mit ihm untergehen müssen.
Beide Detectives hatten nun den Späherplatz verlassen und sich in den Aufentshaltraum verzogen. Es blieb ihm wenig Zeit. Mit leisen Schritten trat er aus dem Schatten und eilte auf das Krankenzimmer zu.
„Sir? Entschuldigen Sie bitte, Sir? Kann ich ihnen helfen?"
Scheiße, was will diese alte fette Kuh denn jetzt hier?
Er drehte sich halb zur Seite, damit die übereifrige Schwester sein Gesicht nicht erkennen konnte. Auf diese Weise würde sie ihn später nicht gut genug beschreiben können.
Lässig hob er die Hand und winkte ab.
„Haben Sie vielen Dank. Ich habe mich im Stockwerk geirrt. Eine gute Nacht Ihnen noch."
Schwester Lydia blickte dem drahtig aussehenden Kerl im Jogginganzug hinterher. Schließlich schüttelte sie den Kopf und wandte sich wieder ihrem Tablett mit den unterschiedlichen Medikamenten zu.
Bei ihrer nächsten Schicht würde sie den Vorfall vergessen haben.
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