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Kapitel 14 - Casanova, Nomen est Omen

Ich atmete durch die Nase ein und langsam durch den Mund wieder aus, wobei ich verstohlen die sogenannte Lippenbremse anwandte, eine Technik, mit der man der Hyperventilation vorbeugte. Und das konnte ich jetzt sehr gut gebrauchen, wenn auch die Übung gegen die unschönen Flecken freilich nichts auszurichten vermochte.

Die Jungs kamen zögerlich näher. Von meinem sprichwörtlichen hohen Ross herunter konnte ich beobachteten, wie sie verlegen miteinander tuschelten. Chase grinste, aber er sah nicht in meine Richtung.

„Hey", rief Mia in diesem Moment freundlich, „wartet, wir kommen zu euch raus."

Sie ließ sich von Olgas Rücken gleiten und führte sie zum Ausgang des Platzes. Ich folgte ihr ein wenig unentschlossen. Noch hatte ich keine rechte Vorstellung, was mich erwartete.

Ich machte mir nicht die Mühe abzusitzen, passierte den Schlagbaum, den Jeremiah für uns öffnete, und parierte Casanova dann unmittelbar vor Chase, der erschrocken zurückwich.

Amüsiert bemerkte ich, wie skeptisch er den großen Fuchswallach betrachtete, so als würde er vor einem Nashornbullen stehen und nicht vor Casanova, der zwar für eine zusätzliche Handvoll Futter über Leichen ging, ansonsten aber absolut friedfertig war.

„Was machen wir jetzt, wollen wir mit den Pferden zum Strand runter?", schlug ich vor.

Endlich sah Chase mich an. Seine blauen Augen leuchteten im hellen Tageslicht noch stärker als sonst.

„Willst du mit dem da schwimmen?", fragte er grinsend und deutete auf das Pferd.

„Nein, er hat Angst vor den Wellen", erwiderte ich, „aber er liebt den Sand."

„Ich bleibe hier und sehe Mia beim Reiten zu", sagte Jeremiah plötzlich unerwartet, worauf diese ihm einen überraschten Blick zuwarf, offenbar aber keine Einwände hatte.

Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe. Peinlich! Jetzt wirkte es so, als sei ich darauf aus, allein mit Chase einen romantischen Strandspaziergang zu machen.

Er streckte behutsam die Hand nach Casanova aus und sagte:
„Komm, dann zeig mir mal den Weg zum Meer."

Unschlüssig nahm ich die Zügel auf, bevor ich mich Mia zuwandte.

„Also, wenn ihr beide nicht mitkommen wollt, würde ich lieber unseren Waldweg vorziehen und in der Nähe bleiben."

Sanft legte ich die Unterschenkel an, bis sich der Fuchs in Bewegung setzte.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als ich realisierte, dass Chase mir tatsächlich folgte. Ich zügelte das Pferd um auf ihn zu warten.

„Und wo führst du mich jetzt hin?", fragte er.

„Hier, in diese Richtung, hat man einen schönen Ausblick aufs Meer. Zum Strand ist es schon ein ganzes Stück, da wären wir ziemlich lang unterwegs", erwiderte ich.

Chase nickte.
„Okay, dann versuchen wir diesen Weg."

Was will er hier? Ist er wegen mir hergekommen,

fragte ich mich, während ich ihn beobachtete, wie er da grinsend neben Casanova herlief.

„Ähm, sag mal, also ......." stammelte ich.

„Ja?"

„Warum seid ihr denn eigentlich gekommen?"

Chase Miene veränderte sich. Er grinste nicht mehr. Stattdessen wirkte er fast ein wenig verlegen. Er blickte wieder zu mir hoch, der Ausdruck in seinen Augen war schwer zu deuten. Verbindlich, hätte ich fast gesagt. Ernst, aber mit einem amüsierten Schimmer darin.

„Vielleicht wollte ich dich einfach sehen?", antwortete er, ließ es aber wie eine Frage klingen.

„Wahrscheinlich warst du heute noch bei einigen anderen Sportanlagen", erwiderte ich bissig.

Er presste die Lippen aufeinander, trotz meines Versuchs, die scharfe Aussage mit einem Lächeln zu mildern.

„Was soll der Quatsch, Ava?"

Ich antwortete nicht, hielt aber seinem verärgerten Blick stand. Casanova nutzte meine Unaufmerksamkeit sofort aus, blieb ungefragt stehen und bediente sich an ein paar kümmerlichen Grashalmen, die am Wegesrand um ihr Überleben kämpften.

„Ich kann ja nichts dafür, dass du diesen Ruf hast", verteidigte ich mich.

„Und trotzdem gehst du alleine mit mir spazieren?", konterte er.

„Ich gehe ja nicht. Ich sitze hier oben"

„Ja, ja, ist immer einfacher mit Frechheiten um sich zu werfen, wenn man in sicherer Entfernung ist."

„Also gut", erwiderte ich schnippisch, hob elegant mein rechtes Bein über den Pferdehals und glitt aus dem Sattel. Ich griff nach Casanovas Zügeln und führte ihn neben mir her.

Chase Mundwinkel zuckten verräterisch, aber er schwieg.

Wir liefen eine Weile nebeneinander, ohne dass wir sprachen. Ich hörte das aufgeregte Rufen der jungen Stare, die im Untergehölz sitzen mussten. Es klang wie eine Horde wildgewordener Grillen. Der leise Hufschlag auf dem trockenen Waldweg blieb das einzig andere Geräusch. Jedenfalls so lange, bis Chase plötzlich sagte:

„Nein, das war mein Ernst vorhin. Ich wollte dich gerne sehen."

Ich vergaß kurz, zu atmen. Irgendwie passierte mir das in seiner Nähe häufig. Wenn das so weiter ging, würde ich an Sauerstoffmangel sterben.

„Wieso sagst du nichts?", fragte er leise.

Kann grade nicht, keine Luft.

Schließlich fand ich meine Stimme wieder.

„Was soll ich denn sagen? Ich habe einen Freund. Ich wohne mit ihm zusammen. Und was ich von dir weiß, ist dass du jede Woche eine Neue abschleppst."

Der Weg machte eine sanfte Biegung und dahinter lag, wie ich wusste, eine kleine Schneise. Von dort aus hatte man freie Sicht auf die Bucht von Grover Beach.

Ich kam Chase Antwort zuvor, indem ich ihn auf den Ausblick aufmerksam machte.

Jahrelange Auswirkungen hartnäckiger Unwetterperioden hatten gravierende Lücken im einst dichten Baumbestand hinterlassen, Erosionen die dunkle, feuchte Erde in trockenen Sandboden verwandelt.

Doch dieses Phänomen bescherte jedem, der hier vorbeikam, eine atemberaubende Sicht auf den gigantischen Ozean.

Und so standen wir jetzt auch nebeneinander, genossen den Anblick der zerklüfteten Felsen, deren mit Moos und Heidekraut bewachsene Steilhänge den sandigen Küstenstreifen einrahmten. Türkisfarbenes Wasser umspülte die Gesteinsformationen und hinterließ dunkle Flecken auf dem hellen Strand.

Ich warf einen verstohlenen Seitenblick auf Chase, sah, wie ein leichter Windstoß ihm das dichte Haar aus der Stirn wehte. Ich betrachtete den fast femininen Schwung seiner Wimpern und die volle Unterlippe, die er immer ein wenig grüblerisch nach vorne schob.

Als habe er meinen Blick bemerkt, sagte er plötzlich:

„Im Ernst, Ava, ich finde, dein Freund ist ein Idiot, wenn er dich immer überall alleine hingehen lässt. Ich bin gern mit dir zusammen und er wird mich davon nicht abhalten."

Ein wenig betroffen sah ich ihn an. In seinen Augen bemerkte ich ein zorniges Aufblitzen.

„Ich hab auch noch ein Wörtchen mitzureden", antwortete ich ernst.

„Ja, natürlich. Aber ich glaube, ehrlich gesagt, dass du auch gern Zeit mit mir verbringst. Du gibst es nur nicht zu."

Jetzt grinste er frech.

Das wollte ich allerdings so nicht stehen lassen. Verärgert darüber, dass er mich so leicht durchschaut hatte, zischte ich:

„Da täuschst du dich gewaltig. Ich finde dich arrogant, wobei ich gar nicht weiß, auf was du dir so viel einbildest. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich Levy für dich sitzen lasse?"

„Autsch! Das war deutlich. Okay, dann habe ich mich tatsächlich getäuscht und es tut mir leid."

Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen, mit zügigen Schritten lief er den Weg zurück, den wir gerade gekommen waren. Erschrocken blickte ich ihm nach.

„Scheiße!"

Ohne nachzudenken, packte ich die Zügel und hastete hinter Chase her. Casanova erkannte keine Notwendigkeit in der plötzlichen Eile und ließ sich nur mit Mühe zu einem schnelleren Tempo bewegen. Ich musste meine ganze Kraft aufwenden, damit wir überhaupt vorwärts kamen.

Schließlich holte ich Chase doch noch ein. Wütend packte ich den Stoff seines Hoodies und riss daran. Er drehte sich zu mir um, in den Augen einen verblüfften Ausdruck.

Was ich dann tat, erstaunte mich selbst. Ich dachte nicht nach. Es geschah einfach.

Ich ließ Casanovas Zügel los, machte einen Schritt auf Chase zu, schlang ihm die Arme um den Hals und zog ihn an mich.

Er gab ein überraschtes Schnaufen von sich, ließ meinen Überfall jedoch über sich ergehen. Steif stand er da, und es dauerte länger als ich erhofft hatte, bis er zögerlich seine Unterarme um meine Taille legte.

Dann jedoch hielt er mich fest, wandte das Gesicht so, dass seine Lippen sanft die Haut an meinem Hals streiften. Ein Schauer fegte über meine Wirbelsäule hinweg.

Es war nur ein kurzer Moment, in dem wir wie ein Liebespaar auf dem Waldweg standen. Und doch bedeutete er so unendlich viel.

Als ich aufsah, bemerkte ich, dass Casanova wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachging und den Gräsern am Rand des Weges den Garaus machte.

Ich löste mich widerstrebend aus der Umarmung, griff nach den Zügeln und zog das hungrige Tier von seiner Futterstelle weg.

Den Rest des Weges liefen Chase und ich schweigend nebeneinander her. Beide waren wir befangen.

Erst auf dem letzten Stück der Strecke, kurz bevor die Reitanlage wieder in unser Blickfeld kam, nahm Chase meine Hand.

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