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Kapitel 1 - Teil 4 - Wahnsinn?

„Mutter!", rief Anton erschrocken und sprintete fluchend los.

Feinaar heftete sich sofort an seine Fersen und gemeinsam ließen sie Daton zurück, der trotz der Anstrengung kreidebleich vor Sorge geworden war.

Wie die Wahnsinnigen hetzten sie vorwärts, als nicht weit vor ihnen mehrere Frauen hastig um ein Haus rannten, allesamt verzweifelt ihre schweren Röcke gerafft, um schneller vorwärts zu kommen. Feinaar erkannte gerade noch Ajanelle mit Schwester und Mutter unter ihnen, da preschten plötzlich drei unbekannte Männer, mit Schwertern und Schilden bewaffnet, schreiend ums Haus. Ihre Gesichter waren grimmig, vor Mordlust verzehrt und die kalten Augen jagten Feinaar einen Schauder über den Rücken.

Anton brüllte auf, beschleunigte seine Schritte ein letztes Mal und Feinaar folgte ihm entschlossen. Gemeinsam stoben sie zwischen den Frauen hindurch, hoben ihre Schwerter und liefen den drei Männern entgegen.

Feinaar registrierte noch wie die Männer grausam lächelten und einen Lidschlag später überschlugen sich die Ereignisse. Sowohl Feinaar als auch Anton ließen ihre Schwerter gegen jeweils einen der Angreifer niederfahren, welche die Hiebe erst noch parierten, bis sich beide mit all ihrem Schwung dagegen warfen. Die Unglaubliche Wucht des Aufpralls schleuderte die beiden Männer von den Füßen, ließ aber auch Feinaar und Anton das Gleichgewicht verlieren. Feinaar schaffte es gerade noch sich über die Schulter abzurollen. Er überschlug sich noch ein Mal, ehe keuchend auf dem Rücken zum Liegen kam.

Für einen Augenblick war Feinaar orientierungslos, bis er den Regen im Gesicht und den matschigen Untergrund mit seiner schwertfreien Hand erfühlte. Stöhnend rappelte er sich wieder auf und suchte nach Anton. Auch er kam gerade wieder auf die Beine. Leider aber auch die beiden Männer, die sie von den Füßen gehauen hatten. Das Klirren von aufeinander prallenden Metal erregte kurz seine Aufmerksamkeit und Feinaar stellte erleichtert fest, dass Daton, mit wutverzehrten Gesicht, den dritten Angreifer beschäftigte.

Ohne noch einen Augenblick zu warten, lief Feinaar auf einen der Männer zu und versuchte ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen, als dieser sich gerade aufrappelte. Doch zu Feinaars Erstaunen parierte der Mann seinen Schwerthieb mit seinem Schildarm und versuchte, noch immer im Matsch kniend, unter seinem Schild hindurch nach ihm zu zustechen. Reflexartig warf sich Feinaar zur Seite und entging so nur um Haaresbreite der gefährlichen Schneide.

Den kurzen Moment den Feinaar brauchte, um sein Gleichgewicht wieder zu finden, hatte der Mann jedoch genutzt und sich vollends wieder aufgerichtet. Feinaar bemerkte zudem bestürzt, dass der Mann lächelte. Es war ein grausames Lächeln und ließ die Bosheit erahnen, die sich dahinter verbarg.

Dann ging der Mann auch schon in Kampfhaltung und Feinaar begriff, dass er plötzlich im Nachteil war. Der Mann vor ihm, war mit Schwert und Schild bewaffnet. Zudem war sein Schwert auch noch länger als Feinaars kleines Kurzschwert, was Feinaar fast augenblicklich zu spüren bekam, als der Mann sich mit wilden Hieben auf ihn warf. Die ersten Hiebe konnte er noch parieren und sogar einmal selbst zuschlagen, bis der Angreifer plötzlich seinen Schild einsetzte, um Feinaars Schwerthand zu blockieren und ihn mit seinem Schwert regelrecht hin und her jagte und ihn immer weiter zurückdrängte.

Verflucht! Er hätte wirklich seinen Schwung besser nutzen sollen!

Die Schwerthiebe des Mannes prasselten nun regelrecht auf seine einzige Verteidigung, das kleine Kurzschwert, hernieder, während der Mann versuchte, ihn in einem unaufmerksamen Moment mit einem Schwertstich zu überraschen. Feinaar musste immer weiter zurückweichen und näherte sich langsam dem anderen Angreifer, der noch mit Anton beschäftigt war. Noch ein paar Schritte und Feinaar würde sich genau zwischen zwei Feinden befinden.

Verdammt! Er musste sich etwas einfallen lassen! Wie konnte er sich bloß aus dieser Situation retten...

Verzweifelt überschlugen sich seine Gedanken während er stetig weiter zurück gedrängt wurde...

Da schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf! Ohne zu zögern machte er einen Satz nach hinten, was jedoch dafür sorgte, dass ein Schwerthieb seines Gegners geradewegs auf ihn zuraste. Er stieß sich vom Boden ab und sprang unter dem Hieb hinweg, weiter nach hinten. Noch im Flug holte er aus und schlug sein Kurzschwert mit aller Kraft, die er in der kurzen Zeit aufbringen konnte, Antons Gegner entgegen. Sein Schwert traf Antons überraschten Gegner von hinten am Oberschenkel und ließ ihn vor Schmerzen aufschreien. Feinaar musste sein Schwert daraufhin jedoch loslassen, um den Sturz wenigstens etwas mit der Schulter und den Händen abfangen zu können. Sofort nach dem Aufprall versuchte er sich wieder aufzurichten, sah jedoch schon seinen Gegner hinter ihm aufragen und dessen Schwert auf ihn hinunterrasen.

Im letzten Moment warf sich aber plötzlich Anton gegen den Mann, stieß ihn von Feinaar weg und setzte dem Angreifer mit wilden Schwerthieben nach. Erleichtert atmete Feinaar auf. Mit einem Blick zur Seite bestätigte sich seine Vermutung, sein Plan hatte funktioniert. Antons Gegner war für einen kurzen Moment abgelenkt gewesen und Anton hatte es eiskalt ausgenutzt, um dem Mann sein Schwert zwischen Hals und Schulter zu treiben. Sofort danach war er Feinaar auch schon zur Hilfe geeilt und hatte ihm regelrecht das Leben gerettet.

Ohne länger zu zögern, brachte Feinaar schnell sein Kurzschwert wieder an sich und griff sich noch das Schwert des einstigen Gegners, dessen Leiche nun im nassen Matsch des Dorfes lag. Anton schien sich in den letzten Augenblicken recht gut gegen Feinaars alten Gegner gehalten zu haben, wurde jetzt aber zunehmend unter heftigen Schlägen zurückgedrängt. Feinaar eilte sofort an seine Seite, schlug mit seinem Kurzschwert den Schild des Gegners nach oben und stach im nächsten Augenblick mit dem zweiten Schwert nach dem verhassten Widersacher.

Nun war es an ihrem Gegner auszuweichen und Schwerthiebe zu parieren, während Anton und Feinaar ihn stetig weiter in Richtung eines Hauses trieben. Bald würde er keinen Platz mehr zum Ausweichen haben.

Anton schaffte es gerade, das Schwert des Mannes zur Seite zu lenken, als Feinaar dessen Schildarm mit Körpereinsatz zur Seite drängte. Sofort hatte Feinaar auch schon mit seinem Kurzschwert zum Todesstoß ausgeholt, da schnellte ein drittes Schwert, zwischen Anton und Feinaar hindurch, in die Kehle des Mörders.

Daton hatte sich offensichtlich bereits seines Gegners entledigt und war ihnen zur Hilfe geeilt. Er drehte seine Klinge noch und zog sie anschließend mit einem Ekel erregenden, letzten Röcheln ihres Gegners hinaus, der daraufhin zusammen sackte.

Trotz der Situation, kam Feinaar nicht drum herum Bewunderung für diesen älteren Menschen zu empfinden, der ihn nicht nur mit offenen Armen aufgenommen hatte, sondern neben seinem Beruf auch noch ein Dorf anführte und sich anscheinend trotz seines Alters hervorragend zu verteidigen wusste.

„Kommt, wir müssen den Anderen zur Hilfe kommen", sagte Daton schlicht, ohne näher auf die letzten Geschehnisse einzugehen.

Feinaar tauschte kurz einen flüchtigen Blick mit Anton aus, dessen Miene beinahe ausdruckslos erschien und machte sich dann mit den Trajas wieder auf zum Haus der Jägers. Sie liefen noch zwischen zwei Häusern hindurch und kamen schließlich in Sichtweite des Hauptgeschehens.

An die dreißig Dorfbewohner mühten sich gegen fünfzehn Angreifer ab. Wenn auch in der Überzahl, hatten sie aufgrund der schlechten Bewaffnung und wenigen Erfahrung, große Probleme sich der Angreifer zu erwehren.

Kaum aber, dass sie sich ein Bild von der Lage gemacht hatten, lösten sich schon zwei der Angreifer vom Rest ihrer Mannschaft und stürmten unter lautem Gebrüll auf Feinaar und die Trajas zu. In der kurzen Zeit die ihm blieb, wählte Feinaar den linken Angreifer aus, ein bulliger Kerl, der sich schwerfällig bewegte und mit Schwert und Streitaxt bewaffnet war. Erneut schmetterte Feinaar sein Schwert aus vollem Lauf einem herannahenden Gegner entgegen, nutzte seinen Schwung diesmal jedoch anders, indem er während des Aufpralls, links, um seinen Widersacher herumtänzelte und sein Kurzschwert auf das rechte Bein des Mannes niederfahren ließ.

Zu Feinaars Überraschung drehte sich sein bulliger Gegner aber behände zur Seite. Brachte so blitzschnell sein Bein in Sicherheit und verstärkte, mit einem Schlag seiner Streitaxt, den Schwung von Feinaars Kurzschwert noch so weit, dass Feinaar im verzweifelten Versuch sein Kurzschwert festzuhalten, sein Gleichgewicht verlor und seinem Gegner plötzlich mit dem verwundbaren Rücken entgegen Stand.

Feinaars Blut pochte ihm in den Ohren, als ihm klar wurde, welch fataler Fehler ihm unterlaufen war und Todesangst machte sich, wie eine gewaltige Wucht, in ihm breit. Der Angreifer hatte mit seinen Schwertarm schon ausgeholt und grinste ihn mit höhnischer Miene an, als er Feinaar sein Schwert entgegen schmetterte.

Es war vorbei...

War der einzige Gedanke, zu dem Feinaar in diesem Moment noch fähig war. Er wusste, dass sein eigenes Kurzschwert in der Aufwärtsbewegung zu spät kommen würde und eine Ausweichmöglichkeit besaß er nicht mehr. Ein letztes Mal blinzelte er sich den Regen aus den Augen und wartete auf den Aufprall.

Genau in diesem Moment kläfften plötzlich mehrere Hunde unglaublich laut und ließen Feinaar und seinen Gegner vor Schreck zusammenzucken. Während Feinaar mit seiner Situation schon abgeschlossen und seinen Stand gefestigt hatte, rutschte der bullige Angreifer vor Schreck mit einem Fuß im matschigen Untergrund aus und verlor das Gleichgewicht. Sein Schwert änderte leicht die Richtung und bewegte sich nun nahezu waagerecht auf Feinaar zu. Dieser reagierte sofort, warf sich bäuchlings in den Matsch und brachte jede Kraftreserve zum Einsatz, als er sein Kurzschwert, im schrecklich schmerzenden Winkel seines Handgelenks, unter die fast horizontal gleitende Klinge seines Gegners setzte und diese soweit aus der Flugbahn lenkte, dass sie gefahrlos über ihn hinweg glitt.

Keuchend vor Schmerzen im Handgelenk, schob Feinaar sich zunächst mit ein paar Fußstößen außer Reichweite seines Gegners und rappelte sich mit pochendem Herzen auf. Sein Puls dröhnte ihm in den Ohren, seine Atmung ging stoßweise und sein Körper zitterte beinahe unkontrolliert, im plötzlichen Begreifen, dass er nur haarscharf dem Tode entkommen war.

Das Gekläffe und Knurren von wütenden Hunden wurde noch lauter und kam jetzt beständiger. Feinaar dankte im Stillen dem großen Licht für sein Überleben. Einmal hatte er jetzt Glück gehabt, ein zweiter Ausrutscher seines Gegners wäre aber höchst unwahrscheinlich. Er durfte seinen Gegner nicht mehr unterschätzen. Auch wenn er eine bullige Statur besaß, war er dennoch ungewöhnlich flink auf den Beinen.

Feinaar konzentrierte sich wieder auf sein Gegenüber und wurde mit einem rätselhaften Grinsen konfrontiert. Der bullige Mann dachte nicht einmal daran erneut anzugreifen. Mit gelockerter Haltung und nahezu amüsiert, hatte er seinen Blick an Feinaar vorbei in die Ferne gerichtet. Feinaars Gedanken überschlugen sich, als er nach Möglichkeiten suchte, was die Aufmerksamkeit seines Gegners auf sich gezogen haben könnte. Letztlich brachte Feinaar vorsichtshalber ein paar Schritte Abstand zwischen sich und dem bulligen Mann, ehe er zurückschaute. Doch dort erregte nichts seine Aufmerksamkeit, hinter ihm lag einzig der matschige Weg der durch den nördlichen Teil des Dorfes führte. Der Regen behinderte zudem die Sicht und das Prasseln des herunter stürzenden Wassers, wie auch dass Gekläffe der Hunde übertönten alles andere. Verwirrt wandte er sich schnell wieder seinem Gegner zu. Dieser schenkte ihm jedoch nur einen kurzen höhnischen Blick, ehe er sich in aller Ruhe an seinen Kumpanen wandte, der noch immer mit spielerischer Leichtigkeit Anton und Daton auf Abstand hielt: „Es ist soweit, sie haben die Warmgaltz losgelassen."

„Wurde auch Zeit", lachte der Gegner der Trajas boshaft, während er sich mit einem letzen Hieb ein paar Schritte von den Trajas entfernte. „ich fing schon an mich zu langweilen."

Feinaar kam währenddessen nicht umhin, das entsetzte Zusammenzucken Antons und Datons zu bemerken. Sie waren beide kreidebleich geworden und ihre Gesichtszüge waren sorgenvoll verzogen. Anton warf einen flüchtigen Blick zurück, schien sich jedoch nicht zu trauen länger den Blick von seinem Gegner abzuwenden.

Warmgaltz? Wovon redete der Mensch?

Dachte Feinaar verwirrt, bis plötzlich mehrere spitze Schreie aus dem nördlichen Teil des Dorfes erschallten. Ruckartig wandte er sich um und suchte nach dem Ursprung der Schreie. Keinen Lidschlag später rannte die Gruppe der Frauen, die Feinaar und die Trajas gerade noch vor den drei Angreifern gerettet hatten, unter lautem Panikgeschrei zurück zum Kampfgeschehen. Völlig verdutzt starrte Feinaar die Frauen an. Wieso um des großen Lichts Willen rannten die Frauen zurück zu den Feinden?

Da huschten auf einmal mehrere dunkle Schatten hinter ihnen umher und ihre Zahl schien sich stetig zu vermehren. Die Frauen waren inzwischen fast bei ihnen angelangt, während nahezu drei Dutzend dieser dunklen Schatten sie verfolgten. Zu dem Gekläffe mischte sich noch ein bedrohliches Fauchen und ließ den kommenden Schrecken erahnen.

Feinaar blinzelte und versuchte die Gestalten, trotz des dichten Regenschleiers, genauer zu erkennen. Bis ein Aufkeuchen der Trajas seine Aufmerksamkeit ruckartig zurück zu ihren eigentlichen Gegnern lenkte.

Ein grauer Dunst breitete sich von Angreifern aus, schien sich stetig zu vermehren, bis er schließlich nebelartig ihre ganzen Körper umhüllte. Kalt zischende Flüsterstimmen erhoben sich, furchteinflößend und doch kaum zu vernehmen. Der Nebel, unheilvoll in sich selbst, wie er stets nach etwas zu greifen suchte. Wabernd lösten sich kleine Fetzen grauen Dunstes und schossen auf die entsetzten Männer des Dorfes zu, ehe sie auf halber Strecke im Regen verpufften. Und über all dem, eine Aura der Boshaftigkeit, die der Nebel förmlich auszuspeien schien. Feinaar starrte gebannt der schwarzen Zauberei entgegen, beständig gegen den Drang kämpfend, davon laufen zu wollen. Die Gegner Feinaars und der Trajas, verschwanden letztlich in dem lebendig wirkenden, grau-schwarzen Dunst und waren nur noch schemenhaft zu erahnen.

Sie blieben jedoch nicht die Einzigen. Der dunkle Nebel breitete sich nach und nach um sämtliche Angreifer des Dorfes aus. Boshaft lachend zogen diese sich etwas zurück und schienen abzuwarten.

Die Ankunft der Frauen und die damit einhergehende Geräuschkulisse von platschenden Schritten und angsterfüllten Schreien, ließ Feinaar gerade rechtzeitig aufschrecken, um den plötzlichen Angriff seines Widersachers zu entgehen. Mit einem Satz zurück und seine Schwerter nach oben schwingend, parierte er im letzten Moment einen senkrecht geführten Schwertschlag und duckte sich unter der Streitaxt hinweg, die ihn horizontal den Kopf abzuschlagen drohte.

Sein Gegner setzte ihm nach, doch diesmal war Feinaar vorbereitet und wehrte ein ums andere Mal die fortwährenden Angriffe ab. Trotz allem hatte Feinaar große Probleme, dem Ansturm der Schläge die auf ihn einschlugen, standzuhalten. Der wabernde Nebel verschleierte die Bewegungen seines Gegenübers und machte es schwer die Angriffe vorauszusehen. Zudem musste er sich krampfhaft um sein Gleichgewicht bemühen und spürte schon jetzt wie seine Muskeln unter der ungewohnten Last zu ächzen begannen. Sein Gegner würde ihn über kurz oder lang, schlicht weg mit roher Gewalt und Ausdauer überwinden. Noch klarer traf ihn diese Tatsache, als die Schläge und Hiebe an Härte gewannen.

Mit jedem Moment in dem der Nebel dichter wurde, schien die Kraft seines Gegners anzuwachsen. Die Flüsterstimmen zischten zunehmend lauter, grauer Dunst griff nach ihm und hinterließ eisige Kälte wo er ihn berührte.

Da wurde er sich plötzlich anderer Wesenheiten bewusst. Dunklen Schemen huschten am Rande seines Bewusstseins entlang und ließen Feinaar vor Schreck ein paar Schritte zurück taumeln. Panik erfüllte ihn als sich die Schemen vermehrten und qualvolle Erinnerungen an seine Flucht neu aufleben ließen. Er vernahm ihre Stimmen in seinem Kopf, spürte wie sie einen unheilvollen Singsang anstimmten.

Monster!

Ja!

Monster!

Wir... können... helfen...

...musst... zuhören...

...helfen...

...zuhören...

Nein, dachte Feinaar. Er bildete sich diese Stimmen ein!

Ich... bin... Wirklichkeit...

Es konnte einfach nicht sein! Er war geflohen!

Und... ich... bin... Wahrheit...

Er war entkommen!

... brauchst... nicht mehr weglaufen...

... musst... zuhören...

Ein Schwertschlag kam von rechts oben. Feinaar blockte reflexartig ab und wich wie betäubt zurück. Er durfte nicht verrückt werden, sagte er sich. Er musste sich konzentrieren, sonst würde er die Angriffe seines Gegners nicht mehr lange überleben.

Du musst dich... wehren!

Bleib ruhig. Sagte er sich in Gedanken. Er durfte nicht die Fassung verlieren.

Erkenne uns... an! Wir können helfen!

Bediene dich unserer Kraft!

Nimm... unsere... Macht!

Die Stimmen wurden lauter, drängender. Während Feinaar verzweifelt versuchte, die Stimmen zu ignorieren und die entgegen kommenden Klingen abzuwehren.

Mit einem Blick über die Schulter sah er die Frauen, die sich inzwischen zurück zum Haus gerettet hatten. Sie pressten sich völlig verängstigt an die Hauswand und blickten an Feinaar vorbei zu den Kreaturen, deren Gestalten sich zum ersten Mal aus dem Regenschleier heraus bildeten.

Was Feinaar sah, ließ auch ihn erzittern. Es waren wolfsähnliche Wesen, jedoch größer, mit Fellen in grau-braunen Farbtönen bis hin zu tiefstem Schwarz. Schnauzen, zu Lefzen verzogen, zeigten gefährliche Ansammlungen scharfer Zähne. Die Wesen waren kräftig gebaut und wiesen scharfe Krallen an ihren Pranken auf, mit denen sie sich scheinbar mühelos an jeglichem Untergrund festhalten konnten. Denn einige der Tiere hingen tatsächlich seitlich an Bäumen oder auf den Dächern und Wänden der Dorfhäuser. Nur Wenige näherten sich ihnen in einem bedrohlichen Trott. Die meisten der Tiere bewegten sich blitzschnell springend vorwärts und nutzen dabei die Bäume und Häuser, um sich abzustoßen und immer schneller zu werden.

Ein Tier sprang hervor und landete mit ausgefahrenen Krallen an der Hauswand der Jägers. Frauen schrien auf und Feinaar bemerkte Ajanelles furchterfüllten Blick, an dem sich das Tier förmlich zu laben schien.

Für einen Bruchteil des Augenblicks war er abgelenkt und sein Gegner nutzte die Gelegenheit sofort. Für einen Schwert- oder Axthieb reichte die Zeit nicht, so hämmerte er stattdessen seinen Fuß seitlich unter Feinaars Rippen. Als Feinaar die Luft aus der Lunge gepresst wurde, glaubte er von der Wucht eines durchgegangenen Hengstes getroffen worden zu sein. Er verlor den Boden unter den Füßen und wirbelte durch die Luft, ehe er schmerzhaft auf den Boden platschte und im Matsch schlitternd vor den Frauen zum Halten kam.

Keuchend und um Atem ringend, mit dem Gesicht im Dreck, stemmte er mühsam seinen Oberkörper nach oben. War er gerade wirklich drei Manneslängen durch die Luft geschleudert worden? Woher nahm dieser Mensch auf einmal diese Kraft?

Beim Versuch den Kopf klar zu bekommen und seine Umgebung ins Auge nehmend, wurde er sich einer harten Wahrheit bewusst, während die Zeit nahezu still zu stehen schien.

Sein geraubtes Schwert lag einige Armlängen von im entfernt im Matsch. Es musste im Fall aus seinen Händen geglitten sein. Er hatte es nicht einmal bemerkt.

Hör auf nachzudenken! Nimm mich an!

Die grauenhaften Schemen schrien noch immer in seinem Kopf.

Und nimm auch mich an!

Und mich!...mich! ...mich!...mich!

Ich helfe! Wir helfen!

...er hilft! Alle helfen!

Er wusste nicht, wie lange er das stetig lauter werdende Chaos in seinem Kopf noch ignorieren konnte.

Eins dieser wolfsähnlichen Wesen hing an der Wand des Hauses, wo die Frauen verzweifelt Schutz gesucht hatten. Wie hatten die angreifenden Menschen die Wesen gleich noch genannt? Warmgaltz?

Und dann war da noch der in magischen Nebel gehüllte Mensch. Feinaar glaubte, trotz des grauen Dunstes, ein hämisches Grinsen in seinem Gesicht zu erkennen. Es musste an diesem dunklen Nebel liegen. Der Kräftezuwachs war nicht natürlich... Oder hatte sein Gegner sich anfangs zurückgehalten?

Nein!

Magie!

Schwarze Magie!

Erinnere dich!

Du hast schon gegen dunkle Magie gekämpft!

Erinnere dich! Erinnere dich... Erinnere... Erinnere... Erinnere...

Diesmal glaubte er den Stimmen, der Nebel troff förmlich vor schwarzer Magie. Aber erinnern? Feinaar fiel keine Gegebenheit ein, zu der er gegen schwarze Zauberei gekämpft hatte.

Auf einmal verstummte das Stimmwirrwarr in seinem Kopf, um einer einzelnen, zögerlichen Frage Raum zu geben.

Du... hast uns gehört?

Feinaars Puls raste, als er sich seines entsetzlichen Fehlers bewusst wurde. Seine Gedanken überschlugen sich in der Hoffnung einen Ausweg zu finden. Doch es war längst zu spät...

Er hört mich! Er hört uns!

Er hört ihn! Er hört alle!

Schrien die Stimmen vor Freude jauchzend und mit einer Lautstärke, dass Feinaar Sorge hatte, sein Kopf würde zerspringen.

Im Versuch das innerliche Gekreische zu ignorieren, flogen seine Gedanken zurück zur gegenwärtigeren Bedrohung. Der bullige Mensch war im Begriff sich ihm zu nähern, während an anderer Stelle eins dieser wolfsähnlichen Wesen zum Sprung auf Ajanelle und die Frauen ansetzte. Er würde nicht gleichzeitig die Frauen vor dem Wolfswesen schützen und sich selbst verteidigen können. Was sollte er also tun?

Für Feinaar schien die Zeit noch immer still zu stehen, während seine Gedanken rasten und nach einer Lösung suchten. Mit nur seinem Kurzschwert bewaffnet würde er sich kaum gegen seinen Widersacher wehren können. Obendrein auch noch die Frauen zu retten, schien unmöglich.

Wenn er jedoch den Menschen ignorieren und seine volle Aufmerksamkeit dem Wolfswesen widmen würde, hätte sein Gegner alle Zeit der Welt ihn in einem unachtsamen Augenblick von hinten zu erschlagen. Es war keineswegs gegeben, dass Feinaar tatsächlich lange genug leben würde, um das Wesen töten zu können oder zumindest zu vertreiben.

Was konnte er also tun?!

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