Kapitel 1 - Teil 11 - Wahnsinn?
Bonuskapitel :D
Hatte viel Zeit zum Schreiben! Viel Spaß!
Angewidert und mit einem Gefühl der Verzweiflung schritt Anton durch die Überreste des Dorfes, das mal seine Heimat gewesen war. Seine beiden Schwestern im Schlepptau, hatte er sich früh am Morgen aufgemacht, den Zustand des Dorfes zu erkunden.
Überall lagen die Leichen der Dorfbewohner. In den seltensten Fällen waren die Körper unversehrt, geschweige denn an einem Stück. Es war furchtbar ständig über abgetrennte Körperteile stolpern zu müssen.
Anfangs hatte er seinen Schwestern noch den Anblick ersparen wollen. Doch die Mädchen hatten sich nicht abhalten lassen und sich an ihm vorbei ins Dorf gekämpft. Bei dem Anblick hatten sie sich übergeben und auch Anton hatte dem Grauen nicht standhalten können. Mit inzwischen leeren Magen wanderten sie nun voran und suchten ihre Mutter.
Oder zumindest das, was noch von ihr übrig war, dachte Anton verzweifelt.
Als sie an ihrem Haus ankamen, entdeckte Anton ein Paar Füße in der halb geschlossenen Tür.
In Windeseile rannte er zur Tür und entdeckte seine Mutter im Flur an die Wand gelehnt. Sie lebte noch!
Mit einem Satz war er bei ihr. Seine Schwestern folgten ihm auf den Schritt.
„Mama!", riefen sie schluchzend als ihnen die Tränen über die Wangen liefen.
Antons Blick fiel auf ihren Unterleib, wo die Kleidung Blut durchtränkt war und wanderte mit dunkler Vorahnung zurück zu ihrem Gesicht. Die Augen seiner Mutter hielten seinen Blick fest und sie nickte stumm.
Nun liefen auch Anton Tränen über die Wangen. Nicht nur sein Vater, auch seine Mutter würde bald von ihnen gehen.
„Dem großen Licht sei Dank", stöhnte sie leise. „Das es euch gut geht und ich euch noch einmal sehen durfte..."
„Mama, du darfst nicht mehr reden", meinte Ajanelle. „Du musst deine Kräfte sparen."
„Wir suchen einen Heiler", schloss sich Ajadaka an.
„Es ist zu spät, meine Kleinen", sagte ihre Mutter leise.
„Aber...", setzte Ajanelle an bis Anton die Schultern seiner Schwestern umfasste und sie zwang ihn anzusehen. Er schüttelte den Kopf und sah wie sie sich verzweifelt bemühten nicht laut zu schluchzen.
„Anton...", sprach seine Mutter leise.
„Ja, Mama?"
„Was... was ist mit eurem Vater?"
Anton schüttelte stumm den Kopf und diesmal liefen auch seiner Mutter die Tränen über die Wangen.
„Es ist ja nicht so, dass ich es nicht erwartet habe...", flüsterte sie. „Du musst auf deine Schwestern aufpassen, mein Sohn. Versprich mir das."
„Natürlich, Mama. Ich werde mich um sie kümmern."
„Gut. Ajadaka..."
„Ja, Mama?"
„Hör auf deinen Bruder und deine Schwester. Ihr habt nur noch euch. Kannst du das für mich tun?"
„Ja, Mama. Ich werde alles tun, was sie sagen. Aber bitte geh nicht...", schluchzte Ajadaka.
„Meine Kleine... Jeder muss eines Tages gehen. Ich werde nur etwas früher gehen als gedacht. Sei tapfer, mein Schatz."
Ein Husten schüttelte den Körper ihrer Mutter. „Nein... noch nicht...", kämpfte ihre Mutter sich noch einmal zu Bewusstsein.
„Ajanelle... Ajanelle...", hauchte sie panisch.
„Ich bin hier, Mama."
„Dein Feinaar ist nicht hier...", suchte sie Ajanelles Blick.
Ajanelle schüttelte den Kopf.
„Das tut mir leid, mein Schatz...", keuchte sie angestrengt.
„Mama... ich...", suchte Ajanelle nach Worten, als sie ihrer Mutter in die Augen blickte.
Ein Lächeln spielte um die Lippen ihrer Mutter als sie leise hauchte: „Es ist alles in Ordnung, mein Schatz. Wenigstens hast du etwas... was dich an ihn erinnern wird. Glaube an dich..."
Ein weiteres Husten rüttelte sie durch, ehe sie ein letztes Mal zu sprechen ansetzte: „Ich liebe euch alle, meine Kinder... Passt auf euch auf... Lebt ein gutes Leben... Ich werde jetzt... zu eurem Vater gehen..."
Sie blickte Anton und seine Schwestern noch einmal an und gab dann ein letztes leises Seufzen von sich, als sie in sich zusammensackte.
Anton blieb wie erstarrt an der Seite seiner Mutter sitzen. Seine Schwestern hatten sich an die Brust ihrer Mutter geworfen und schluchzten hemmungslos vor sich hin.
Anton stand draußen vor dem Haus, dass ihr zu Hause gewesen war. Es war eine kleine Ewigkeit vergangen, ehe er zu Sinnen gekommen war und danach, wie wahnsinnig, Vorbereitungen traf, um aufzubrechen. Er wollte keinen Moment länger als nötig auf diesem Friedhof verharren zu dem ihr Dorf geworden war.
Am nördlichen Rande des Dorfes hatte er im ersten Dickicht des Waldes zwei Pferde und einen Esel gefunden und einfangen können. Dem großen Licht sei Dank waren sie nicht zu weit davon gestürmt.
Danach hatte er seine Schwestern dazu bringen können, das Nötigste zusammen zu packen, während er die Reste des Dorfes nach Geld oder Vorräten durchsuchte.
Für die ersten Monate sollten sie genug haben. Was danach werden würde wusste Anton nicht.
Er hatte das Dorf immer verlassen wollen.
Nur nicht auf diese Weise...
Er stützte sich auf die Schaufel und wartete darauf, dass die Mädchen dazu kamen. Die letzte Stunde hatte er damit verbracht, das Grab für ihre Mutter auszuheben. Inzwischen ruhte sie in der weichen Erde und eine Decke verdeckte ihren Unterleib. Anton hatte ihre Hände aufeinander gelegt. Sie sah friedlich aus. Tief in sich drinnen, wusste er, dass sie friedlich gestorben war. Sie hatte ihn und seine Schwestern ein letztes Mal sehen können, bevor sie ihre letzte Reise angetreten hatte. Dennoch... die Trauer die ihn jedes Mal bei den Gedanken an seine Eltern erfasste, ließ sich nicht abschütteln...
Als er die Schritte seiner Schwestern hörte, wischte er sich schnell die Tränen weg und straffte sich. Er musste stark sein. Er hatte seiner Mutter versprochen auf die beiden Mädchen aufzupassen. Es war an der Zeit, dass er damit anfing.
Mit erneuten Tränenausbrüchen beerdigten sie ihre Mutter. Ajadaka hatte ihr ein paar gepresste Blumen mit ins Grab gelegt und Anton beeilte sich das Grab zu schließen. Es machte ihnen zu schaffen, dass sie ihren Vater nicht beisetzen konnten. Doch sie trauten sich nicht noch länger in der Gegend zu verweilen.
Sie nahmen so viel mit wie in die Satteltaschen und auf den Rücken des Esels passte. Ajanelle und Ajadaka teilten sich eine der Stuten, die Anton glücklicher Weise eingefangen hatte. Anton saß auf der anderen. Als sie am nördlichen Ende des Dorfes ankamen, fragte Ajanelle: „Wohin gehen wir, Anton?"
Anton schaute zu seinen beiden Schwestern und richtete dann den Blick auf den Wald der vor ihnen lag.
„Lamata", sprach er bestimmt. „Wir reisen nach Lamata."
Ajanelle nickte nur stumm und Anton spornte seine Stute an sich zu bewegen. Etwas nördlich von Lamata hatten sie noch ganz entfernte Verwandte. Es war besser als nichts und zumindest gab es ihnen vorläufig ein Ziel. Weit weg von all dem Grauen. Ein letztes Mal schaute er zurück und wandte sich dann grimmig nach vorne.
Ja, dachte er. Auf nach Lamata.
Otem schritt durch die dunklen der Gänge der Festung, die seit seiner Geburt sein zu Hause darstellte. Er musste seinen Zahan aufsuchen. Keine angenehme Tätigkeit. Erst recht nicht, wenn sein Zahan sich in den Kellergewölben aufhielt. Die Schreie der Folteropfer hallten durch die Gänge und ließen einem das Blut in den Adern gefrieren.
Der Schein der Fackel flackerte an den Wänden und gab ab und an den Blick auf eine der vielen Zellen des Kerkers frei. Fast jede Zelle war vergeben. Sie waren immer gefüllt. Es mangelte nie an Opfern, die sich sein Zahan zum Spaß hielt.
Der einzige Unterschied bestand in dem teilweise unterschiedlichen Material der Zellen. Nicht jedes Wesen konnte in der gleichen Art von Zelle gehalten werden.
Ein paar Menschen lugten teils durch die Gitterstäbe, ob der unerwarteten Lichtquelle und Otem erschauderte unwillkürlich. Dem großen Licht sei Dank, musste er nicht hier unten arbeiten. Jeden Tag auf ein Neues die ausgemergelten Gesichter sehen zu müssen, würde ihn fertig machen.
Mitleid, mein Sohn. Das musst du dir bewahren...
Otem nickte grimmig, als ihm die Worte seines verstorbenen Vaters in den Sinn kamen.
Ja, Mitleid war etwas, das ihn von allen Wesen, die in dieser Festung hausten, unterschied. Sofern man von den Gefangenen absah.
Nicht das er deswegen etwas an dem Schicksal der Gefangenen ändern könnte. Aber es machte für ihn selbst einen Unterschied. Er wollte sich seine Menschlichkeit bewahren. Auch wenn er sich am grauenvollsten Ort ganz Remandors befand, er würde nicht aufgeben. Es war der letzte Wunsch seines Vaters gewesen und für ihn hatte dieser Wunsch weit mehr Bedeutung als sein eigenes jämmerliches Leben.
Mit einem Seufzen schritt er weiter durch die schier endlosen Gänge. Die Kerkergewölbe reichten weit unter die Erde und heute musste Otem sich zur Mitte dieser Hölle vorkämpfen. Zentral gelegen befand sich eine große Folterhalle.
Sein Zahan war wahnsinnig, aber auch ein Genie. Er hatte die Gänge so herrichten lassen, dass sie die Schreie bis zu den äußersten Zellen trugen. Tag und Nacht wurden die Zelleninsassen von den Verzweiflungsschreien der Folteropfer gematert. Allein das Warten, bis man selbst an die Reihe kam, war Qual genug. Der Wille vieler Opfer brach, ehe sie überhaupt die Folterhalle von innen sahen.
Otem ließ die letzten Treppen hinter sich und kam schließlich im Gang an, der zum Herzen der Grausamkeit führte. Die Schmerzensschreie waren vor Kurzem abgebrochen. Scheinbar hatte sein Zahan wieder eins seiner Spielzeuge verloren.
Verdammt, dachte Otem. Er wird wieder eine Miese Laune haben.
Ohne zu klopfen trat Otem durch eine quietschende Stahltür und rümpfte die Nase. Er war sicherlich schon abgestumpft, doch dieser würgende Geruch aus abgestandener Pisse und anderen Exkrementen vermischt mit getrocknetem Blut und verfaulendem Fleisch setzte ihm noch immer zu.
An den Wänden und in Käfigen hingen eine Vielzahl von Opfern, mal mehr, mal weniger lebendig. Manche blickten ihn stumm an. Andere starrten stumpf ins Leere. Keiner bat ihn sein Leben zu beenden. Sie wussten, dass er das nicht tun würde. Gegen seinen Zahan konnte er sich nicht auflehnen.
Dieser beachtete ihn bisher jedoch nicht. Sein Zahan brabbelte vor sich hin und schien in seinen eigenen Gedanken vertieft.
„...mir merken, dass der Schnitt an der Schlagader sanfter und präziser sein muss. Verdammt, wie oft ich diesen Fehler schon gemacht habe... Aber das dieses Vieh auch nie still hält. Wie soll man sich denn so auf seine Kunst konzentrieren."
Er lief dabei stetig hin und her und wusch seine Folterinstrumente in einer kleinen Wanne in der Mitte des Raums nahe eines großen Feuers, dass die ganze Halle beleuchtete.
„Mein Zahan", machte sich Otem bemerkbar.
„Ich habe längst bemerkt, dass du hier bist, du Narr. Was willst du?", herrschte dieser ihn an.
„Zwei Dinge, mein Zahan. Illutira Ri ist eingetroffen..."
„Ri, sagst du?!", unterbrach ihn sein Zahan hellhörig. „Es ist und bleibt das Schnellste, was das erledigen meiner Aufträge betrifft."
„Ja, mein Zahan."
„Was ist die zweite Sache?"
„Eure Brüder im Geiste wurden gefunden."
Abrupt hielt Otems Zahan inne. „Sagtest du, man hat sie gefunden, Otem?", sprach er angespannt.
„Ja, mein Zahan", erklärte Otem und zuckte zusammen als sein Zahan zu lachen begann. Otem kam nicht umhin, sich um die Zukunft zu sorgen, wenn sein Zahan von solch grausiger Freude erfüllt war.
„Endlich!", rief dieser noch immer lachend. „Bald wird die Welt in Chaos und Tod versinken und diesmal wird es niemand aufhalten können!"
„Mein Zahan...", begann Otem vorsichtig.
„Was ist Otem?", fragte sein Zahan fröhlich.
„Eure Brüder, mein Zahan, wir haben sie zwar gefunden aber es wird noch lange Zeit dauern, bis wir sie im Gestein freilegen können. Vermutlich drei bis vier Jahrhunderte."
„Wenn es nur das ist, Otem. Ich habe neuntausend Jahre auf den Tag der Rache gewartet. Ein paar Jahrhunderte machen da auch nichts mehr aus", erklärte Otems Zahan in Hochstimmung. „Das ist ein Grund zu feiern! Lass uns nach oben gehen. Ich will wissen was Ri zu berichten hat."
Otem verbeugte sich geflissentlich in Zustimmung und folgte seinem Zahan aus der Folterkammer.
Nach dem bedrückenden Kerker, kam die obere Festung einer Erlösung gleich. Obwohl es Nacht war und die Gänge nur teilweise von Fackeln oder magischen Steinen beleuchtet wurden, war es ein beruhigendes Gefühl den Gewölben der Qual entkommen zu sein.
Als sein Zahan die Empfangshalle betrat, folgte Otem schweigend. Auf der anderen Seite des Raums stand das Illutira Ri mit zweien seiner Männer. Wenn sich Otem nicht irrte, war der Weibel inzwischen zum Hauptmann aufgestiegen. Es passierte recht oft, dass die Illutira mit ihren Untergebenen nicht zufrieden waren. Das Illutira Ri schien in dieser Hinsicht aber eine besonders stark ausgeprägte Vorliebe zum meucheln zu haben. Er vermutete, dass dies der Grund war, warum sein Zahan diesem Illutira meist die wichtigsten Aufgaben übertrug.
„Ri!", rief sein Zahan. „Lass hören, ist alles erledigt?"
„Mein Zahan", verbeugte sich das Illutira. „Euer erster Versuch war ein voller Erfolg. Es besteht kein Grund zur Sorge."
„Wie das?", hörte Otem seinen Zahan fragen. „Dieser Bastard ist doch tatsächlich lange genug bei Verstand geblieben, um aus Wulvenien zu fliehen. Wie kommst du zu der Annahme, dass kein Problem besteht?"
„Scheinbar trug er ein Stück des Amaláchenbaumes bei sich, mein Zahan. Er verkroch sich in einem Dorf in Lamatas nahe der Grenze. Ich habe das Dorf vernichten lassen. Allerdings hat mein Dummkopf von Hauptmann nur dafür gesorgt, dass euer Versuch sich des Holzes entledigt und es nicht selbst an sich genommen."
Bei der Erwähnung des Amaláchenholzes, bemerkte Otem wie sein Zahan in der Bewegung inne hielt. Kaum hatte das Illutira seine Ausführungen beendet, erfüllte ein lautes Zischen und Flüstern die Halle. Aus den Wänden quoll der wabernde Nebel, der bisher nur das Illutira verhüllt hatte.
„Du hast was getan, du Bastard!", brüllte sein Zahan den Hauptmann des Illutiras an und schleuderte diesen mit unsichtbarer Macht durch die Halle. Der Hauptmann prallte mit dem Kopf voran gegen die nächste Wand. Ein stumpfes Knacken, gefolgt von einem eklig matschigen Geräusch war zu vernehmen, als der Schädel des Hauptmanns brach und die Wucht dafür sorgte, dass der Kopf an der Wand regelrecht zerquetscht wurde.
„Mein Zahan, eigentlich habe ich meinen ehemaligen Hauptmann schon bestraft. Das war der frühere Weibel", klärte das Illutira belustigt Otem und seinen Zahan auf.
„Oh, was für ein Jammer. Wofür hab ich jetzt die Wand versaut?", dachte Otems Zahan laut vor sich hin. „Otem, du machst mir die Wand bis Morgen früh wieder sauber. Hast du verstanden?"
„Selbstverständlich, mein Zahan", stimmte Otem ihm schnell zu.
„Du kannst dir ruhig ein paar der Schweine aus dem Stall holen. Die werden die Sauerei schon von selbst auflecken. Ohnehin kamen mir die Viecher in letzter Zeit zu abgemagert vor. Um den Stallmeister muss ich mich ein Andermal auch noch kümmern."
„Wie ihr wünscht, mein Zahan", versicherte Otem ihm bedingungslos. Der Schock saß ihm immer noch in den Gliedern. Eine solch plötzliche Zurschaustellung seiner Kräfte hatte Otem von seinem Zahan nicht erwartet. Nicht das ihm der Anblick Übelkeit verursachte, er sah jeden Tag weit Schlimmeres.
„Tja, Weibel", sprach Otems Zahan den letzten Untergebenen des Illutiras an. „Sieht so aus, als ob du gerade zum Hauptmann befördert wurdest. Du musst das Missverständnis entschuldigen. Normalerweise bin ich umgänglicher", fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Otem bemerkte, wie der Weibel noch blasser wurde, sofern es überhaupt noch möglich war. Er konnte nur den Kopf schütteln. Das diese Idioten sich nie vorher Gedanken machten, wem sie dienten. Sie konnten es sich ja wenigstens aussuchen. Nicht so wie er selbst. Er würde sein ganzes Leben in dieser vom großen Licht verdammten Festung zubringen und den Diener für diesen Wahnsinnigen spielen müssen. Aber wer weiß? Vielleicht kam ja eines Tages eine Chance auf Freiheit?
Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Solche Gedanken waren in der Anwesenheit seines Zahans und eines Illutiras Selbstmord.
„Das Holz vom Amalachenbaum...", sinnierte sein Zahan vor sich her. „Nun, ich denke, das erklärt, wie der erste Versuch zeitweise wieder klare Gedanken fassen konnte. Da es jetzt aus dem Spiel ist, sollten bald alle Puzzleteile wieder an ihren Platz fallen."
An das Illutira gewandt, fuhr er fort: „Ri, ich will, dass du dich für zwei Wochen ruhig verhältst. Ich muss zunächst auf eine weitere Nachricht warten. Komm in zwei Wochen wieder zu mir, dann bekommst du deinen nächsten Auftrag."
„Wie ihr wünscht, mein Zahan", sprach das Illutira und wandte sich zum gehen.
Kaum hatte die beiden übrig gebliebenen Gäste die Halle verlassen, lachte Otems Zahan erneut lauthals auf.
„Was für eine schöne Nacht!", rief er freudig. „Bei so vielen guten Nachrichten kommen mir doch gleich wieder ein paar neue Ideen für den weiteren Ausbau meiner anderen Anwesen. Otem, kümmere dich hier um alles. Ich muss mir schnell was aufschreiben!"
Im nächsten Moment eilte Otems Zahan auch schon aus der Halle und ließ ihn mit der Leiche des Hauptmanns zurück.
Otem konnte nur erneut den Kopf schütteln. Dann sollte er wohl besser mal die Schweine holen. Wenn er sich ran hielt, würde er vielleicht noch ein Bisschen Schlaf bekommen.
Mal wieder ein Toter und er verschwendete gar keine Gedanken mehr an ihn, dachte er betrübt. Was war bloß aus ihm geworden...
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