
"Aber...!"
25. Septemer 2023
Die Gerichtsverhandlung war vorbei, die Blockade aufgehoben, nur manchmal parkten die Schmierigers trotzdem noch ihr Auto so, dass die 2,5 Meter etwas überschritten wurden. Eigentlich kein großes Thema, aber nach dieser ganzen Sache? Als meine Eltern beim Anwalt waren, um noch ein paar Papiere abzuholen oder etwas dergleichen, hat er auch ganz zufrieden gesagt, dass jetzt bestimmt alles gut sein würde. Seine Prognose war ja, dass jetzt, wo die Schmierigers die Verhandlung verloren haben und so viel Geld zahlen mussten, sie eingeschüchtert genug sind ganz penibel auf jeden Zentimeter zu achten. Aber meine Eltern haben dann erzählt, dass zwar ein Weg frei ist, aber nicht immer die 2,5 Meter. Er war ganz schockiert und hat nochmal einen Brief an die Schmierigers geschrieben, dass wenn sie das Wegerecht nochmal in kleinster Weise blockieren, das sofort zum Anwalt kommt und sie draufzahlen müssen. Für uns wars das. Nicht aber für die Schmierigers...
Denn am 25. September haben sie einen Brief geschrieben. Einen Brief voller Lügen und Anschuldigungen. Und den haben sie an das Gericht geschickt, um Protest gegen das Urteil einzureichen. Das Gericht nimmt solche Briefe nicht an - zumindest nicht auf diesem Weg - und es wurde nichts mehr damit gemacht. Da aber die Geschäftsnummer von unserem Fall drauf war und wir eben die andere Partei in der Verhandlung waren, haben sie uns den Brief auch zukommen lassen. Ich fasse mal wieder zusammen was darin stand.
1. "Unser Anwalt hat uns schlecht verteidigt, wir konnten nicht alles aufklären und wurden nicht zu Wort gelassen."
Da haben wir doch ganz andere Erinnerungen. Siehe das letzte Kapitel. Und anscheinend haben sie auch das deutsche Rechtssystem noch nicht verstanden, denn als Mandanten durften sie auch gar nichts sagen. Verhältnismäßig haben sie schon viel raushauen können. Und der Anwalt konnte gegen unser 100%iges Recht auch nicht ankommen, sie hätten den besten und teuersten Anwalt der Welt haben können und hätten trotzdem verloren. So viel dazu.
2. "Unsere Nachbarn haben angefangen uns zu provozieren, deswegen haben wir den Pavillon aufgebaut."
Weil wir unser Wegerecht benutzen und einfach da entlang laufen provozieren wir jetzt also. Jaja. Kein Ding. Hört sich für mich zwar wie eine Anschuldigung an uns an, aber gut.
3. "Seit wir hier wohnen, möchten wir die Sache klären."
Ja absolut. Bravo. Applaus.
4. "Dass sie ein Durchfahrtsrecht haben ist kein Problem."
Auch das haben wir gemerkt...
5. "Sie laufen da mehrmals täglich entlang und schauen durch unsere Fenster was wir tun. Wir haben den Pavillon aufgebaut für Privatsphäre."
Ähm... an der Seite des Hauses sind nur drei kleine hochgelegene Fenster, die nicht sichtdurchlässig sind. Sonst nur eine Tür, durch die man ebenfalls nicht schauen kann, wenn die Schmierigers sie nicht ständig offen stehen lassen würden. Was man dann sieht ist ein langer dunkler Gang und das wars. Und Entschuldigung, aber wenn wir da entlang laufen, dann schauen wir nicht die ganze Zeit bei ihnen rein. Außerdem kann man von der Straße sogar viel besser auf den Balkon schauen, wenn man über dem Bürgersteig angelaufen kommt, weil wir an der Stelle ja eher darunter stehen und schräg hochschauen müssten.
6. "Mit unseren Nachbarn kann man nicht verhandeln."
Das unterschreibe ich so. Es gibt aber auch nichts zu verhandeln und schon gar nicht auf so einem Ton und tja, dann geht das halt nicht.
7. "Es kann nicht sein, dass sie sich das Recht herausnehmen mehrmals am Tag da entlang zu laufen."
Ja doch, das kann eben doch sein. An der Stelle ist uns spätestens echt die Kinnlade runtergeklappt.
8. "Wir haben Kameras zu unserer Sicherheit angebracht und um zu beweisen, dass sie die 2,5 Meter gar nicht brauchen."
Mich beschleicht langsam das Gefühl sie sind wirklich paranoid. Außerdem benutzen wir den Weg im Moment wirklich nicht für ein Auto, weil es wie bereits vorher irgendwann erwähnt ein Siebensitzer ist und hinten einen halben Meter über ihr Grundstück drüber hängen würde. Aber meine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt fleißig auf Autosuche, weil wir ein zweites, kleines Auto dazukaufen wollten. Aber gut, nur weil wir die 2,5 Meter in diesem Moment nicht in voller Länge brauchen, heißt das nicht, dass sie das einfach bestreiten und blockieren können.
9. "Früher durften andere Nachbarn einfach zwei Autos nebeneinander hinstellen, da hat es sie nicht interessiert."
Beigefügt war bei dieser Aussage ein Foto von Google Maps, wo tatsächlich ein zweites Auto auf unser Wegerechtstück steht, aber das war mal irgendwann vor Jahren und dann hat man das bestimmt abgesprochen oder wir waren zu der Zeit im Urlaub. Daran erinnern können wir uns alle jedenfalls nicht.
10. "Unsere Tochter hat Angst da raus zu gehen."
Diese Tochter hat am Anfang noch mit uns in unserem Garten mit dem Hund gespielt und hatte in keinster Weise Angst vor uns. Das hört sich doch eher so an, als hätten die Eltern ihr irgendetwas eingeredet.
11. "Dieser Konflikt wird weiter bestehen, solange die nicht aufhören uns zu schikanieren. Es muss etwas getan werden."
Da haben sie wohl auch nicht gut aufgepasst während der Gerichtsverhandlung.
12. "Wir würden unseren Zaun hinstellen und das Problem wäre erledigt."
Wir erinnern uns zurück: Dieser Zaun umschließt unser Wegerecht. Wir bekommen einen Schlüssel für ein Tor an der Straße und zu unserem Stellplatz, damit wir trotzdem durchkönnen. Das heißt wir müssen jedes Mal durch ihren Garten. Wenn sie jetzt schon über mangelnde Privatsphäre klagen, klingt das in meinen Ohren eher so, als würde das Problem größer werden.
13. "Es ist nicht in Ordnung uns auf allen Kosten sitzen zu lassen, wenn die Nachbarn genauso sehr das Problem sind."
Immerhin geben sie zu selbst auch einen Teil zu diesem "Problem" beizutragen, das ist doch schon mal ein Fortschritt.
14. "PS: Die Mülltonnen dürfen sie hinten gar nicht hinstellen, weil sie zu der Adresse vorne gehören."
Das haben wir auch schon öfters erklärt. Die Mülltonnen stehen auf unserem Grundstück. Das ist erlaubt. Die Mülltonnen werden über das Wegerecht transportiert. Das ist erlaubt. Die Mülltonnen werden auf den Bürgersteig gestellt. Das ist erlaubt. Die Stadt findet das prima, der Umweltdienst findet das prima. Und die Schmierigers haben da wirklich null Mitspracherecht.
15. "Vor allem was die Frau und zwei Töchter tun grenzt an Schikane."
Keine Ahnung warum genau wir drei und nicht noch mein Bruder oder mein Vater, weil wir alle ungefähr gleichermaßen vom Wegerecht Gebrauch machen.
Gut. Das wäre der Protestbrief. Als Anmerkung wurde vom Gericht dazugeschrieben, dass nicht nur Fotos, sondern auch noch ein Stick hinzugefügt worden war. In dem Brief schrieben die Schmierigers, dass auf dem Stick Videos von uns sind, wie wir das Wegerecht benutzen und sie dabei anscheinend schikanieren. Man darf auf dem eigenen Grundstück filmen, aber darf man das auch auf einem Wegerechtstück? Das ist die rechtliche Frage, die immer noch geklärt werden muss. Wir haben in der folgenden Zeit auch öfter ein Klicken gehört, wenn wir vorbeiliefen, vielleicht ein Bewegungsmelder, wir wissen es nicht, aber es war schon gruselig genug zu wissen, dass sie uns filmen. Aber wir haben uns davon nicht abschrecken lassen und den Weg normal weiter benutzt, weil wir nichts Verbotenes machen und uns von ihrem Gelaber nicht abschrecken lassen. Auf den Brief haben sie ja wie gesagt keine Reaktion bekommen und das war dann alles zur Gerichtsverhandlung.
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