Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 7 | Unter Freunden

Hereth sprang in dem Moment auf, in dem die Wargreiter über eine Hügelkuppe preschten. Die Schreie der Wache verstummten mit einem Mal, als eine dieser Bestien ihn niederstreckte.
Entsetzen machte sich in dem Menschen breit.
Es waren mindestens drei Dutzend.

Vollkommen überrumpelt zog Hereth sein Schwert.
Seine Männer taten es ihm gleich, doch als die Orks sie erreichten, waren sie ohne jedwede Formation.
Plötzlich bestand die Welt nur noch aus Blut und Schreien.

Hereth schlug um sich, holte den ein oder anderen Ork von seinem Warg.
Eins der Feuer war mittlerweile verloschen, außerhalb der Lichtkreise war es stockfinster.
Erst jetzt begriff Hereth vollkommen, wie schlecht ihre Chancen standen.
Sie waren in der Unterzahl, völlig unorganisiert und beinah mit Blindheit geschlagen, wohingegen die Orks durch die Dunkelheit kaum beeinträchtigt wurden.

Dennoch focht Hereth weiter und schrie seinen Männern Ermutigungen zu, während er einen Ork um den Anderen niederstreckte.
Plötzlich stand eine dieser Bestien vor ihm, in der Hand ein gezacktes Breitschwert. Der Mensch hob seine eigene Klinge und ging auf den Ork los. Dieser schien allerdings etwas vom Schwertkampf zu verstehen, denn er parierte seine Hiebe mit erschreckender Mühelosigkeit.

Aber dann durchbrach er die Verteidigung des Orks mit einer geschickten Finte und stieß ihn zu Boden.
Hereth holte aus, ließ sein Schwert auf den Ork hinabfahren -
Ein Ruck ging durch seinen Arm, begleitet von einem metallischen Klirren, als die blau leuchtende Klinge seinen Streich abfing.

Hereth blickte auf und sah zu seinem Entsetzen keinen anderen als Norduril, der sich zwischen ihn und den Ork gestellt hatte.
Mit einer Kraft, die er ihm gar nicht zugetraut hätte, warf der Elb ihn zurück und setzte einen gezielten Schlag hinterher, den er nur noch mit Mühe parieren konnte.

"Warum tut Ihr das?!"
Schrie Hereth ihn an, während er versuchte, seine Schläge zu Blocken.
Noch seltsamer wurde es, als er aus dem Augenwinkel den immer noch liegenden Ork sah, der nicht minder verwirrt dreinblickte als er selbst.

Ein weiterer Hieb von Norduril ließ ihn sich wieder auf den Kampf konzentrieren.
Hereth bemerkte zwar eine leichte Unregelmäßigkeit in seinen Schlägen, doch was dem Elb an Eleganz zu fehlen schien, machte er durch seine Schnelligkeit wieder wett.

Der gondorische Hauptmann begriff entsetzt, dass er ihm unterlegen war.
"Norduril, warum tut Ihr das!?"
Der Elb antwortete nicht.
Er drängte ihn mit gezielten Hieben immer weiter zurück und dann...

Im einen Moment spürte er noch, wie sich die blaue Klinge in seine Eingeweide bohrte.
Im nächsten lag er bereits auf dem Boden und hörte seine Männer um sich herum sterben.
"Norduril..."

Da senkte der Elb den Kopf und seine seltsamen Augen glänzten kalt und gnadenlos.
"Mein Name ist Daenor Chelhathol."

Der Klang dieses Namens riss Hereth in die Vergangenheit.
Plötzlich lag er nicht mehr sterbend in der blutdurchtränkten Erde, sondern saß zusammen mit seinen Kindheitsfreunden vor dem alten Greis, der ihnen immer Geschichten erzählt hatte.

Geschichten über das erste und das Zweite Zeitalter, über das letzte Bündnis und den Krieg des Zorns.
Und über einen abtrünnigen Elben, der an der Spitze unzähliger Orks gestanden hatte, mit den Augen eines Dämons und mit einem Schwert, das blau glühte.
Der schwarze Kriegsherr von Morgoth.

Deswegen dachte er, Norduril zu kennen.
Er war kein gewöhnlicher Elb.
Er war eine Legende aus der alten Welt.

Hereth senkte den Kopf, zurück in die Blutlache, die sich um ihn gebildet hatte.
Er hatte ihnen eine Falle gestellt, begriff er. Die Khandrim hatten zu ihm gehört.
Hereth war ein Narr gewesen.

Das war sein letzter Gedanke, bevor die Schwärze kam.

~

Daenor hatte vergessen, wie sich der Kampfrausch anfühlte.
Er hatte vergessen wie es sich anfühlte, mit seinen Gegnern die Klingen zu kreuzen und Seite an Seite mit seinen Verbündeten zu stehen.

Er blickte auf Nauring hinab, an dessen blauer Klinge Hereths Blut gerade erst gerann. Sein Tod hatte etwas in Daenor wachgerüttelt, etwas, das schon so lange geschlafen hatte.
Er hatte sich seit Jahrtausenden nicht mehr so lebendig gefühlt.

Er wandte sich von Hereths Leiche ab, als er hörte wie der Ork, den er gerettet hatte, sich aufrappelte.
Auf seinem Gesicht konnte man deutlich die Verwirrung erkennen und Daenor konnte es ihm nicht verübeln.

"Greif mich nicht an, "sagte er warnend, "Wir stehen auf derselben Seite. "
Das hatte Asrán noch gesagt, bevor er aufgesprungen und im Getümmel verschwunden war.
Der Ork bleckte seine gelben Fangzähne und hob sein Schwert, als von allen Seiten lautes Triumpfgebrüll erklang.
Sie hatten gesiegt.

Im schwachen Schein eines der Feuer sah Daenor, wie Asrán - blutbedeckt aber lächelnd - zu einem Ork ging, den man sehr deutlich als den Hauptmann identifizieren konnte.
Der Elb steckte Nauring zurück in die Scheide und gesellte sich zu ihnen.

"Genau zum richtigen Zeitpunkt, Schagrat," Sagte Asrán gerade erleichtert, "Aber was in aller Welt machst du hier?"
"Ich soll dir entgegenkommen. Es hat geheißen, du brauchst ein paar Leute mehr," antwortete der Ork.
Sie kannten sich also.

In diesem Moment trat Daenor an sie heran und der Ork bemerkte ihn.
Er sprang überrascht einen Schritt zurück und zog seine Waffe. "Warum ist dieses Spitzohr noch nicht tot!?", keifte er, bevor Asrán ihm in den Weg trat.

"Er gehört zu uns, Schagrat. Wir bringen ihn als Verbündeten nach Mordor und zwar auf Befehl des dunklen Herrschers. "
Schagrat senkte sein Schwert jedoch nicht und war nach wie vor bereit für einen Kampf. Da packte Asrán seine Schwerthand und drückte sie nach unten. Obwohl er nicht so groß war, war er erstaunlich stark.

"Dieses Spitzohr ist der einzige Grund, warum ich noch atme. Er wird uns nicht in den Rücken fallen."
Schagrat knurrte, steckte aber dann endlich sein Schwert weg und beäugte Daenor feindselig. Dieser spürte, dass auch die Blicke aller anderen nun auf ihm und dem Orkhauptmann ruhten.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und erwiderte seinen Blick vollkommen ruhig.
"Wer bist du?"
Fragte Schagrat überraschend und unterbrach sein Blickduell mit dem Elb.
"Einst war ich der Kriegsherr von Morgoth. Mein Name ist Daenor. Man nennt mich Chelhathol."

"Chelhathol?", wiederholte Schagrat, "Was soll das heißen?"
"Es bedeutet Eisklinge," übersetzte Daenor das elbische Wort, vermied es aber, die Hand auf Nauring zu legen.
Er wollte Schagrat keinen Grund zum Kampf geben.

Dieser hatte den Blick aber schon auf Nauring gerichtet.
"Dann warst du das mit dem blauen Schwert?"
Daenor nickte und zog die Klinge nun doch einen fingerbreit aus der Scheide, damit sein Gegenüber das Leuchten sehen konnte.

"Verstehe," murmelte der Ork, als Asrán auf ihn zutrat. "Ich unterbreche euch gerade ja nur ungern. Aber meinst du nicht, wir sollten von hier verschwinden?" Schagrat zuckte die Achseln, dann sah er an Daenor vorbei in die Dunkelheit.
"Sag mal, Asrán, seid ihr den ganzen Weg gelaufen, oder was?"

Der Mensch ließ nun ebenfalls den Blick durchs Lager streifen und fluchte.
"Die Pferde sind durchgegangen."
Stellte er düster fest.
Der Ork schnalzte mit der Zunge.
"Ich hab dir gesagt, Pferde sind zu nichts zu gebrauchen. Aber der Rote Tod von Mordor hört ja nicht auf einen Ork!"

Asrán warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den Schagrat allerdings gekonnt ignorierte.
"Ich hab in diesem Scharmützel ein paar meiner Jungs verloren. Nehmt ihre Warge."
Der Ork wandte sich Daenor zu und grinste boshaft.
"Und du, Eisklinge? Bist du schon mal auf einem Warg geritten?"
Eine hämische Frage.

"Oft genug."
Erwiderte dieser und grinste ebenfalls. Es würde ein Spaß sein zu sehen, wie alle Versuche ihn vor den Kopf zu stoßen, scheiterten.
Schagrat schnaubte und deutete hinter Daenor. Als der sich umdrehte sah er dort einen reiterlosen Warg stehen, der Jeden in seiner Nähe böse anknurrte.
"Dann lass mal sehen."

Bitte, wie du willst, dachte Daenor und unterdrückte ein Lachen. Er hatte um einiges mehr Erfahrung mit diesen Wölfen als mit Pferden.
Bestimmt ging er auf den Warg zu, der knurrend die Zähne fletschte. Daenor aber blieb weder stehen noch ließ er sich irgendeine Gefühlsregung anmerken.

Als er direkt vor der Flanke des Wolfes stand, packte er ihn fest im Genick und sprang schnell auf seinen Rücken. Der Warg warf den Kopf hin und her, aber als er den Elb nicht abschütteln konnte, gab er nach und stand still.

Daenor blickte auf und sah Schagrat, der ihn ungläubig musterte. Schließlich riss er den Blick von diesem ungewöhnlichen Anblick - anders konnte man einen Elb auf einem Warg wirklich nicht bezeichnen - los und gab den Befehl zum Aufbruch.

Ein paar Minuten später setzte die berittene Wargmeute ihren Weg nach Mordor fort.
Daenor hielt sich bei den Khandrim auf, damit keiner der Orks auf dumme Gedanken kam. Plötzlich lenkte Asrán seinen Warg neben den von Daenor.

"Diese Gondoraner waren überraschend leichtgläubig."
Daenor drehte den Kopf zu ihm und zog die Augenbrauen hoch.
"Ich weiß. Sie waren genauso leichtgläubig wie Ihr."

Asrán blinzelte, begriff dann, was Daenor gerade gesagt hatte und schnaubte empört.
"Inwiefern?"
"Also," begann der Elb, absichtlich langsam, "Ist Euch eigentlich bewusst, wie leicht ich Euch hätte hintergehen können? Wie leicht ich Euch ans Messer hätte liefern können?"

Asrán saß wie eine Statue auf seinem Warg und sah ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Wut an.
"Aber... warum hättet Ihr das tun sollen? Wir haben Euch gerettet! "
Daenor lachte kurz auf. Der Mensch verstand es nicht.

"Denkt nach, Asràn. Ihr wollt mich nach Mordor bringen, zu Sauron. Ihr kennt mein Verhältnis zu ihm. Welchen Grund hätte ich also, Euch nach Mordor zu folgen? Und, was noch wichtiger ist: Welchen Grund hattet Ihr, mir zu vertrauen?"

Asrán machte den Mund auf, aber Daenor hob die Hand und brachte ihn zum Schweigen.
"Versteht mich nicht falsch. Ich werde mit Euch kommen, keine Sorge. Ich will mir anhören, was Sauron mir zu sagen hat. Aber genauso gut, hätte ich auch ganz einfach Hereths Angebot ausschlagen und irgendwohin verschwinden können.

Bis er Euch geglaubt hätte, dass ich nicht aus Bruchtal komme, wäre ich längst über alle Berge gewesen. Versteht Ihr?"
Asrán nickte langsam. Er schüttelte den Kopf und begann, leise zu lachen.
"Dann bin ich froh, dass Ihr Euch für uns entschieden habt."

Daenor sah ihm in die Augen und erwiderte todernst:
"Daran gab es von mir aus gesehen nie einen Zweifel. Aber bedenkt, dass die Möglichkeit bestanden hätte."

Dann gab er seinem Warg die Sporen und ließ Asrán allein zurück.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro