Thirty-one
Thirty-one:
Maumau
„Gewonnen", schmunzelte er und ich sah von meinen Karten auf. Wie? Er hatte schon wieder gewonnen?
Ich seufzte, schmiss die Karten frustriert auf den Boden.
„Wieso gewinnst du ständig?", fragte ich jammernd und er lachte, weil ich direkt nach meiner Frage zu schmollen anfing.
„Wieso verlierst du ständig?", legte er den Kopf schief, versuchte seine zuckenden Mundwinkel zu verbergen.
„Weil ich das Spiel nicht kann", gestand ich endlich.
„Und wieso spielst du es dann?", lachte er, zog eine Augenbraue leicht hoch.
„Weil ich dachte, es ist besser, als nur hier rumzusitzen und darauf zu warten, dass Natasha endlich mal vorbeikommt", erklärte ich und er lachte noch etwas mehr, ehe ich mit einstimmte und kurz den Kopf in den Nacken legte.
„Und wieso hast du mich nicht gefragt, ob ich dir die Spielregeln erklären könnte?"
„Mein Stolz", bestimmte ich kurzzeitig arrogant und er beugte sich zu mir vor.
„Das glaube ich dir nicht", raunte er mir zu und ich kicherte.
„Okay, bring's mir bitte bei", bat ich nach einigen Sekunden eines Blickduells.
„Und was bekomme ich dafür?", grinste er. Ich blinzelte, wurde rot als seine Augen kurz meinen Oberkörper hinabfuhren, ehe er mir wieder in die Augen blickte.
„Was du magst?", schlug ich vor.
„Gefährliche Aussage, Vika", grinste er noch breiter, ehe er zu mir rutschte und neben mir hielt. Ich blinzelte perplex. Wieso war das eine gefährliche Aussage? „Dann pass auf, damit du nichts vergisst", hob er die Karten an und legte jeweils eine von allen auf den Boden.
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„Menno!", beschwerte ich mich als ich wieder verlor und er seufzte, lachte dann doch noch leise als er mich betrachtete.
„Okay, mal ganz langsam", meinte er bei der nächsten Runde und rutschte wieder zu mir, ehe er in meine Karten sah und überlegte. Er seufzte erneut. „Du legst jetzt die darauf", nahm er mir eine Karte weg und legte diese auf den Stapel. „So..." Er überlegte und sah in seine Karten, ehe er eine andere darauflegte. „Dann legst du die." Er zeigte auf eine Karte, die ich dann auf den Stapel legte. „So, jetzt muss ich sechs Karten ziehen."
„Okay", murmelte ich konzentriert und ignorierte es, dass er mich belustigt von der Seite musterte. „Was mach ich jetzt?", fragte ich nach und sah zu ihm. Nur binnen weniger Sekunden vergaß ich schon die Spielregeln. Sie waren mir eigentlich auch egal, denn... waren seine Augen schon immer so strahlend und schön?
„Du legst die", sagte er und griff an mir vorbei, ehe er danach seine Karte legte. „Und nun die." Er legte wieder eine meiner Karten auf den Stapel. Wieso sah er nicht einmal auf meine und seine Karten? Er sah so doch gar nicht, wie sie aussahen. Ich sah drauf. „Maumau", teilte er mir mit. „Du hast gewonnen."
Ich sah wieder zu ihm. „Danke", sagte ich leise und seine Mundwinkel zuckten.
„Immer wieder gerne", entgegnete er leise. Ich roch es wieder. Diesen wunderbaren Pfefferminzgeruch – während seine Augen mich zu verschlingen schienen. Und dann zuckte ich zusammen, weil er mir über die Wange streichelte. Augenblicklich zog er seine Hand zurück. „Sorry."
Ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Dafür nicht", widersprach ich.
„Doch, denn du hast Angst", meinte er seufzend und entfernte sich.
„Was?", fragte ich irritiert und er deutete nach unten. Ich zitterte leicht, bemerkte ich. Sobald ich nach unten sah, sah ich zu, wie meine Beine trotz des Schneidersitzes leicht zappelten. „Mir ist kalt", sagte ich lediglich. „Ansonsten geht es mir gut." Mir fiel noch etwas ein. „Und ich schulde dir nun was", erklärte ich. Er zog, mir gegenübersitzend, eine Augenbraue die Stirn hinauf und ich seufzte. „Du hast mir das Maumauspielen beigebacht." Seine Braue wanderte höher. „Ich habe dir mein Wort gegeben, das du das bekommst, was du möchtest, wenn du es mir zeigst."
„Ah", gab er von sich. „Gut zu wissen", schmunzelte er.
„Und was möchtest du?", fragte ich nach einigen Sekunden Stille zwischen uns.
Leicht beugte er sich vor, sodass mein Puls in die Höhe schoss. Kurz sah er sich in seinem Zimmer um, ehe er mir grinsend in meine Augen starrte.
„Etwas, was ganz schwer ist", raunte er mir zu als er sich noch weiter vorlehnte.
„Und was?", schluckte ich leicht, um das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Mein Körper sollte aufhören, so zu reagieren! Das war doch nicht auszuhalten, diese Schmetterlinge.
„Ich möchte", mein Atem stockte, weil ich Angst bekam, ich könnte es ihm nun doch nicht geben, „Geduld."
Einige Sekunden brauchte ich, um es zu begreifen. „Geduld?", hakte ich verwirrt nach, als er sich nicht zurücklehnte.
„Hm", machte er nickend. „Denn ich werde dir schon mitteilen, wenn ich etwas möchte, Victoria. Glaub mir mal." Er legte den Kopf schief. „Obwohl, doch, es gibt... eine Sache, die ich jetzt gerne tun würde." Er kratzte sich am Kinn. „Aber die hat mit keinem Gefallen zu tun."
„Und die da wäre?", fragte ich bei seiner Tonlage sogar etwas neugierig, ehe ich aufschrie und anfing zu zappeln und zu lachen.
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„C-c-cllinnt!", japste ich, nahe am Ersticken. „B-bb-bi-ittte-eee." Seine Finger waren die reinste Folter! Lachend schlug ich um mich, ehe er endlich und mit einem Mal aufhörte, sodass ich herumrollte. Ich brauchte mehrere Sekunden, bis ich soweit war, mich wieder zu bewegen. Alle Kräfte waren mir entzogen worden, während ich minutenlang gerade rumgezappelt hatte und versuchte, mich zu wehren. Schweratmend richtete ich mich auf und strich mir mehrmals mein Haar aus dem Gesicht, das mit mehreren Strähnen quer über diesem lag. „Nicht lustig", seufzte ich, ehe ich meinen Kopf wieder sinken ließ.
Nur war der Boden komischerweise ziemlich... beweglich – und weich.
Irritiert hob ich meinen Kopf wieder an und sah Clint ins Gesicht.
„Du bist ziemlich stark, weißt du das?", lachte er leicht und es gab einen Knall als er den Kopf wieder auf den Boden sinken ließ. „Das hätte ich nicht gedacht."
Meine Mundwinkel zuckten, ehe ich mich aufrichten wollte. Doch irgendwas hielt mich bei ihm am Boden, sodass ich mich nicht traute, mich zu bewegen.
„Clint?", fragte ich leise nach als seine Hände meinen Rücken hinaufwanderten.
„Ja?"
„War es das, was du wolltest?", fragte ich ihn. „Mich erschrecken?"
Er schüttelte seinen Kopf. „Ich sage es dir dann, wenn ich denke, dass der richtige Zeitpunkt dafür da ist", zuckten seine Mundwinkel. „Deswegen möchte ich, dass du Geduld hast."
„Okay", antwortete ich nach einigen Sekunden leise, drehte meinen Kopf zur Seite und kuschelte mich an ihn. „Aber kuscheln ist jetzt okay?" Er nickte.
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Entspannt malte seine Hand kleine Kreise auf meine linke Schulter und ich musste kichern, weil es etwas kitzelte.
„Das kitzelt", gestand ich ihm als er schmunzelte.
„Ich könnte dir sagen, was nicht kitzelt."
Langsam hob ich meinen Kopf an und sah ihm in sein Gesicht, ehe er sich aufrichtete und ich so gezwungen wurde, von ihm runterzugehen.
„Und was?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue als ich in Krabbelposition noch immer vor ihm hockte und er sich im Schneidersitz hinsetzte.
Irgendwie war ich irritiert, als seine Hand mein Kinn ergriff und anhob.
„Das", lächelte er, ehe er seine Lippen gegen meine drückte und ich feuerrot wurde.
Das... war so plötzlich. Und ich wusste nicht, was ich machen sollte.
<Bewege einfach deine Lippen. Gott! So schwer kann das nicht sein, Victoria.
>Ehm... okay.
Ich kam mir irgendwie dämlich vor. Aber anscheinend hatte Pookie Recht.
<Ich heiße Lyane.
>Oh. Nett, dich kennenzulernen, Lyane.
Völlig irritiert öffnete ich die Augen, sobald er sich gelöst hatte.
„Siehst du? Gar nicht so schwer, dass alles", murmelte er nah meiner Lippen und ich atmete kurz tief ein.
„Kriege ich noch einen Kuss?", bat ich leise.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Aber nur einen", stimmte er augenverdrehend zu, ehe er seine Lippen ein erneutes Mal gegen meine legte. Ob ich davon genug bekommen konnte, um auch mal wieder zu Atem zu kommen?
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Datum der Veröffentlichung: 24.03.2020 19:28 Uhr
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