Six
Six:
Natasha
Natashas Perspektive:
„Das ist lächerlich", schnaubte ich. „Bitte, Bruce", drehte ich mich leicht lächelnd um. „Ich bin ihre Schwester."
„Und als diese hast du dich die letzten Tage nicht verhalten", stellte Steve klar. „Natasha, entweder du benimmst dich in Bartons Gegenwart und gehst nicht mehr an die Decke, womit sie sich verängstigt zurückzieht oder-"
„Du wirst Vika weiterhin nicht besuchen dürfen", schloss Bruce und ich sah ruckartig zu ihm. „Punkt."
Ich schnaubte erneut, ehe ich mir mein langes Haar zu einem Dutt zusammenband. „Das ist lächerlich", wiederholte ich mich lachend. „Mal ganz ehrlich", sagte ich den beiden. „Wir wissen alle, Barton wird-"
„Wird sich von ihr fernhalten", unterbrach mich Steve. „Ich hab mit ihm gesprochen. Er hält sich von ihr fern und wird so gut wie keinen Kontakt mehr zu ihr aufnehmen. Dafür hältst du endlich mal den Ball flach", strich er sich über sein Kinn. „Du und er bekriegen sich jetzt seit zwei Jahren und langsam reicht's hier jedem." Er seufzte. „Gott, Natasha", fluchte er. „Hast du je daran gedacht, wie sehr er leidet?"
Ich lachte fassungslos. „Du stellst dich auf seine Seite?!", entgegnete ich. „Rogers, er hat meine Schwester beinahe umgebracht!"
„Aber er war nicht dafür verantwortlich, dass sie zwei Jahre lang geschlafen hat!", brüllte er mich an und ich schloss perplex meinen Mund wieder. Er hatte mich noch nie angeschrien. „Natasha, dass sie der Pfeil durchbohrt hat, war eine verfickte Kleinigkeit, die sie nicht so hätte außer Gefecht setzen dürfen." Er schüttelte den Kopf. „Und nun sollten wir ihr dabei helfen, sich wieder daran zu erinnern, wer sie ist."
„Wie soll man sie daran erinnern, wenn sie nicht einmal weiß, wie viel Jahre alt sie ist?!", schrie ich zurück. „Steve, Barton hat mir mein Leben damit ruiniert!"
Ich zuckte zusammen als Steve etwas nach mir warf und ich auswich. „Wie oft noch?!", fuhr er sich durchs Haar. „Clint trägt daran keine Schuld!"
„Leute, ihr beide solltet langsam wieder runterfahren", hob Bruce zwischen uns die Hände. „Bevor du sie noch zerquetschst", sagte er Richtung Steve. „Und bevor du ihn noch erschießt", deutete er in meine Richtung. „In diesem Gebäude gab es mehr Mordversuche als im World Trade Center."
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Victorias Perspektive:
„Und?", fragte Wanda und ich sah von meinen Schuhspitzen auf.
„Hm?", machte ich, hob leicht meine beiden Augenbrauen an.
Lächelnd verdrehte sie ihre Augen, was mich meine Stirn runzeln ließ. „Ob dir die frische Luft bereits guttut", wiederholte sie sich anscheinend nicht zum ersten Mal und ich seufzte, ehe ich einige Sekunden schwieg.
„Ja, tut schon gut", nickte ich, ehe ich eine Bank entdeckte und zu dieser lief. Darauf setzte ich mich hin.
Still und leise setzte sie sich neben mich und hielt den Mund. Ich genoss die Stille und versuchte mir hier alles einzuprägen. Alles... bis ich ein Rauschen hörte und über mich sah.
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Ich zuckte heftig zusammen als ein riesiger Vogel über mich hinwegflog. Ein Seil klebte an seiner Flanke und ein Mensch im Ganzkörpergummi wurde über mich ebenfalls vorbeigezogen – klebend am Vogel.
„Was ist das?", fragte ich besorgt und sprang auf als der Vogel zurückblickte und landete.
„Das sind nur Sam und Peter", winkte Wanda es ab und zog mich wieder auf die Bank zurück. „Sie trainieren. Teamarbeit ist bei uns sehr wichtig", erklärte sie mir.
Ich machte nur große Augen als die Flügel eingezogen wurden und sich zu einer Art Schild zusammenschlossen, sobald dieser Ganzkörpergummimensch anfing auf ihn zu schießen. Es sah aus als wären es Spinnenkugeln aus einer Art Netz. Doch ich konnte mich auch gut irren.
„Ja, es sind Spinnennetze", sagte Wanda plötzlich und ich sah langsam zu ihr, während sie lächelte und weiterhin zu diesem Sam und diesem Peter sah. „Willst du hallo sagen?" Ich schüttelte augenblicklich den Kopf. „Sie sind freundlich."
„Ich mag aber nicht", presste ich zwischen meine zusammengebissenen Lippen hervor.
„Wovor hast du Angst?", lachte sie leicht und wandte sich mir vollends zu, was ich nur einige Sekunden später auch machte. „Sie sind freundlich, humorvoll und könnten dich in jeder Lebenslage beschützen", stellte sie klar. „Du warst vorher auch nicht so ein Mauerblümchen."
„Solange mir niemand etwas über meinen Zustand und meinen Unfall erzählt, solange kann mir jeder gestohlen bleiben." Ich wurde rot, weil ich es bereute, das gesagt zu haben. Doch es war im Eifer des Gefechts gewesen.
„Okay", seufzte Wanda und fuhr sich übers Gesicht. „Vis, ich weiß, du hörst mich. Ignoriere unsere Gedanken bitte. Danke." Ich runzelte meine Stirn, doch sie winkte es ab, ehe sie sich meine Hände schnappte. „Dein Unfall rührt daher, dass ihr, ein paar aus diesem Team und du, in Tokio wart."
„Tokio?" Sofort wurde ich hellhörig. Was war dieses Tokio? Und wo lag es?
„Tokio ist eine Stadt, Victoria. Sie liegt in Asien, am anderen Ende dieses Planeten", erklärte sie mir.
Ich nickte neugierig. „Und weiter?", fragte ich interessiert an neuen Antworten.
„Der Unfall rührte daher, dass dir jemand-"
„Victoria?"
Ich zuckte zusammen als man meinen Namen rief. Danach ließ mich Wanda los, wandte sich in die Richtung desjenigen – wie auch ich.
„Was ist, Banner?"
„Victoria, kommst du bitte eben mal?", hakte er nach.
Wanda seufzte. „Vis, du scheiß Verräter."
Ich sah Wanda verwirrt an, ehe ich aufstand, nickte.
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„Was ist, eh, los?", hob ich leicht beide Augenbrauen, sah Mr. Rogers und Natasha an. „Es war doch erlaubt, dass ich nach draußen gehe", deutete ich nach draußen.
„Darum geht es nicht", schüttelte Mr. Rogers den Kopf.
Ich zog leicht die Brauen zusammen. „Worum geht es dann?", hakte ich nach.
„Natasha würde dich gerne etwas fragen", stellte Dr. Banner klar. „Nicht wahr, Natasha?"
Ich sah zu meiner Schwester, die leicht ihre Augen verdrehte. „Möchtest du... mit mir zusammen Mittagessen und dann... ein bisschen Sport machen oder sowas?"
„Sport?", hoben sich meine Augenbrauen.
„Wir... könnten auch was anderes machen", wand sie sich leicht, lehnte sich gegen die Küchenanrichte. „Spiele spielen? Lesen? Oder... Filme gucken?"
Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, knetete meine Hände. „Okay", sagte ich leise, neigte meinen Kopf.
„Okay?", richtete sie sich gerade. „Also... du möchtest?"
„Wenn du mich nicht anschreist", stellte ich klar.
Sie nickte. „Nein, ist gebongt, Vika. Ich brülle nicht."
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Ich hechelte, ließ mich auf den Rücken fallen. „Ich kann nicht mehr", schüttelte ich den Kopf.
Natasha fing an zu lachen. „Das waren drei Liegestütze", entgegnete sie belustigt, setzte sich zu Boden. „Weichei."
Meine Hand streckte sich aus, ehe ich sie leicht haute. „Wenn ich dafür keinen Sport mehr machen muss?", sagte ich. „Nie wieder", schüttelte ich den Kopf, sah an die hohe Decke.
„Oh, nie wieder kann ich dir nicht versprechen", schüttelte nun sie ihren Kopf. „Aber ich bin mir sicher, ich habe eine Beschäftigung, die einfacher und lustiger wäre."
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Welche?", fragte ich.
Ihre Mundwinkel zuckten. „Du darfst du nach niemandem damit ausholen."
Ich holte tief Luft, setzte mich auf. „Natasha?", fragte ich. „Ist das böse?"
Sie schüttelte ihren Kopf.
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„Victoria, lass die Axt fallen!" Natasha und ich lachten, rannten weiter nach draußen. „Das ist nicht lustig!"
Natasha war eindeutig schneller als ich. Aber ich trug auch dieses Ding aus Metall und Holz mit mir.
Trotzdem war das Mädchen mit den dunklen Haaren hinter uns langsamer.
Mr. Rogers hechtete zur Seite als Natasha und ich lachend an ihm vorbeirannten.
„Natasha, das meinte ich nicht, als ich sagte, ihr sollt Spaß haben!", schrie er uns nach. „Lyrellia, Achtung, Sie laufen gleich-"
Ich lachte lauter als wir an die frische Luft rannten und die Frau gegen die Glastüren stolperte als ich nach hinten blickte.
„Warte!", sagte Natasha schweratmend und hechelnd hielt ich an, lief leicht gegen sie.
„Was nun?", deutete ich auf die Axt.
„Wir sollten Sam damit bewerfen."
„Wer ist-", ich hechelte, holte tief Luft als Pfiffe ertönten und wir uns umwandten.
„Romanoff, Finger weg von meiner Axt!", ertönte eine tiefe Stimme.
„Oh, kacke", sagte Natasha trocken, schubste die Axt von meiner Schulter, ehe sie meine Hand ergriff. „Lauf!"
Lachend rannten wir ohne die Axt weiter, ließen den Mann mit den langen blonden Haaren hinter uns zurück und rannten von der Wiese weiter auf Pflastersteine, ehe wir um die Ecke des Gebäudes rannten.
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„Ich schwöre, dass hatte ich nicht gemeint, als ich ihr sagte, sie soll mit ihrer Schwester Spaß haben."
„Ich hab die beiden nur aus Eurem Zimmer rennen sehen, mein Prinz", rieb sich Lyrellia die Stirn. „Es tut mir leid, dass-", Thor fing mit Blick auf seine Axt zu lachen an, drehte sie in seiner Hand.
„Das ist die Romanoff, die ich kenne", sah er beiden Mädchen nach. „Lasst den beiden doch ihren Spaß."
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Victorias Perspektive:
Ich sah in den wolkenverhangenen Himmel, kniff immer mal wieder meine Augen zusammen.
„Ist langsam kalt, oder?", fragte Natasha, setzte sich auf.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich friere nicht, nein", erzählte ich ihr.
„Aber trotzdem sollten wir das Schicksal nicht herausfordern." Sie haute mir gegens Knie. „Komm, lass uns rein, was essen."
Meine Mundwinkel zuckten, ehe ich mich wie sie aufsetzte. „Können wir in meinem oder deinem Zimmer essen?", fragte ich sie.
„Meinem", nickte sie mir zu. „Ich hab den besseren Fernseher", grinste sie. „Wir sollten dann irgendeine Serie oder einen Film gucken."
„Okay", nickte ich, erhob mich ächzend. „Was immer das ist."
Sie kicherte wie ein Mädchen, ehe sie den Arm um mich schlang und wir uns auf den Weg zurückmachten.
„Das war ein echt toller Nachmittag."
„Ja", stimmte ich ihr nickend zu. „Wiederholen wir das mal?"
„So oft du möchtest", grinste sie mich an als wir wieder ums Gebäude liefen, ich stehenblieb als ein Auto schlitternd am Wegrand vor dem Gebäude hielt. Clint stieg dort aus. Ich spürte wie sich meine Wangen erhitzten als ich Natasha ansah, die zu ihm sah. Ich zuckte zusammen, ging einen Schritt zurück als der lilafarbene Mensch aus dem Gebäude lief. Und ich zuckte nochmal zusammen als Natasha meine Hand ergriff. „Vision ist absolut harmlos", teilte sie mir mit. Meine Mundwinkel zuckten leicht und ich nickte als ich wieder geradeausstarrte. „Komm, lass uns weiter." Ich ahnte, dass das aber keine gute Idee war.
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So aus der Ferne sah er gar nicht gefährlich aus. Sogar ziemlich... friedlich. Vision sah friedlich aus, ja.
<Er ist auch nett.
>Verschwinde einfach.
Bildete ich es mir nur ein oder hörte ich jemanden in meinem Kopf seufzen?
Aus den Gedanken gerissen wurde ich, als ich bemerkte, dass Clints Blick beim Vorbeigehen auf mir ruhte.
Keine Regung durchfloss sein Gesicht. Ich konnte nichts aus seinem Gesicht lesen. Nicht einmal eine Sympathie entdeckte ich. Trotzdem hob ich leicht die Hand und winkte ihm zu. „Hallo", sagte ich leise, sah auch Vision an.
„Hi, Vika", winkte Vision schnell zurück, ehe Natasha und ich im Gebäude verschwanden.
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Datum der Veröffentlichung: 23.03.2020 15:44 Uhr
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