Thirty-one
Thirty-one:
der Film
„Vision, leg dich gefälligst wieder hin." Ich seufzte. „Das bringt niemanden weiter."
„Ich kann helfen."
„Nein", antworteten alle einstimmig.
„Victoria, er will dich tot. Das lassen wir nicht zu."
Ich seufzte als sie resigniert schaute. „Habt ihr eigentlich gewusst, dass ich kämpfen kann?", fragte sie laut nach. „Dass ich auch Magie wie diese Diva anwenden kann?" Sie zeigte auf Tom. „Ich kann mich selbst verteidigen!", beharrte Elyse darauf. „Und ich muss nicht beschützt werden."
„Anscheinend ja doch, wenn du wie ein zickiges kleines Mädchen rumbrüllst", haute Mark ruhig raus.
„Zickig allemal", hob Bradley eine Augenbraue. „Aber ich glaube, wir sollten nun erstmal einen Ort finden, wo wir Vision und den Stein voneinander trennen können."
„Ich kenne einen Ort." Chris E. seufzte, fuhr sich über seinen Bart. „Aber das wird dir nicht gefallen, Tony."
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Dieses Projekt war ein großes, was wir auf die Beine bekommen hatten. Ein schweres und großes. Doch ein Jahr Drehzeit hatte sich dafür gelohnt. Immerhin war es mit Sicherheit der letzte Avengersfilm. Mehr Verfilmung, seit der Zerstörung der gesamten Erde ging nicht.
Und ich wollte nicht mehr wissen, was ich alles an Text hatte lernen müssen. Wenn ich mich recht entsann, hatte ich von zwölftausend Seiten tausendzweihundert lernen müssen. Okay, Elyse hatte es noch viel schlimmer getroffen. Letzte Woche hatten wir erstmals zusammengezählt, wie viele Seiten sie hatte sprechen müssen. Und mit dreitausendvierhundert Seiten war sie echt die gewesen, die angearschter nicht hätte sein können.
Zum Glück wurde dies hier aber ein Dreiteiler. Der erste Teil lief gerade an. Er sollte mit Victoria Romanoffs und Visions Tod enden.
Und wir hatten diesen Film nicht zur Unterhaltung der Menschen mithilfe der Avengers gedreht, sondern um den Menschen zu zeigen, was unsere Helden alles für uns in nur wenigen Jahren taten. Was sie für uns alles opferten.
Die diskutierten alle weiter, bis Chris E. sich meine Knarre schnappte und in die Decke schoss. Ab da war es ruhig.
„Hört auf", sagte er ruhig, gab mir die Waffe wieder.
„Womit?", fragte Bradley unschuldig nach.
„Ja, sie sind eiskalt abgehauen", meinte er. „Aber sie sind doch noch auf der Erde."
„Wenn wir wüssten, wo, dann wäre es ja nicht so schreck-", wollte Willa einwerfen, da ertönte ein lautes Geräusch.
„Halt die Klappe, Barton!", schrie Elyse.
„Du kannst nicht einfach nach Belieben tun und lassen, was dir gerade passt!", meinte Patrick laut. „Dein Team braucht dich."
„Ihr schert euch alle einen Scheiß um mich!"
Ich seufzte schwermütig und sah Bradley an. „Es ist das Gespräch."
„Schon wieder?!", stöhnte Vision diesmal genervt.
Genau der Vision hatte sich erneut für seine eigene Rolle angeboten. Und es war der hammer mit ihm mal wieder für einen Film gearbeitet zu haben. Hätte nie gedacht, dass er das so gut auf die Reihe bekam. Außerdem brauchte man so wieder einmal ein Stuntdouble weniger, weniger Effekte und weniger Stylisten und Sorgen, er würde den Text nicht können. Alles war eingespeichert in diesem genialen Hirn.
„Mr. Barton und Miss Romanoff", hob er die Hände als Elyse uns wutentbrannt ansah. „Wir wissen, dass Sie momentan große Sorgen haben. Aber wenn Sie mit Mr. Barton schon wieder streiten wollen, gehen Sie bitte auf sein Zimmer. Wir wissen alle, wie es enden wird."
„Vision!", rief Willa schockiert.
„Es nervt langsam!", meinte er. „Und nur, weil keiner von Ihnen allen sich traut, es auszusprechen", er sah in die Runde, „Tu ich es halt."
„Darf ich ihn umbringen?", fragte Elyse in meine Richtung. „Er ist schon angeknackst." Ich schüttelte bedauernd den Kopf.
„Vision hat Recht", merkte ich an und sie öffnete den Mund. „Du bist nicht mehr die Frau, die du warst, bevor du die Erde verlassen hast, Victoria."
„Ich bin kein Mensch, okay?!", brüllte sie. „Ich kann nicht wir ihr alle hier rumsitzen und darauf warten, das mich jemand umbringt!"
„Wir warten auch nicht darauf", zuckte Bradley mit den Schultern.
Willa neben mir drückte grinsend meine Hand und ich wandte den Blick vom Bildschirm ab.
„Hm?", machte ich leise.
„Bald ist der Film endlich vorbei und die Aftershowparty begiiiinnt", sang sie leise und ich schmunzelte.
„Ich weiß, Holland. Ich weiß", nickte ich.
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„Nein, du bleibst hier oben!" Ich zog sie am Arm zurück. „Ich schwöre bei Gott, wenn du nach draußen kommst, hast du ein Jahr Hausarrest, Victoria."
„Hausarrest?", gab sie wütend von sich, deutete nach draußen. „Ihr riskiert dort euer Leben!"
„Ja, um deines zu beschützen", stellte ich klar.
„Aber dein Leben ist doch genauso viel wert wie das von Tony oder Steve. Oder jedem anderen x-beliebigen Menschen da draußen."
„Und stell dir vor", meinte Patrick teilnahmslos. „Sie wollen alle nur, das Thanos weder dich noch Vision in die Finger kriegt."
„Ich werde dich beschützen", merkte Miley an – die, die Sunna spielte. Das war ursprünglich echt kritisch gewesen, weil Miley eine ziemliche Ausreißerin war. Aber wenigstens nahm sie dieses Projekt ernst.
„Merkt ihr nicht, dass wir mit diesen Diskussionen nicht weiterkommen?", sagte Tom gelangweilt und sah Anthony draußen an. „Vielleicht hätte ich doch in Asgard bleiben sollen."
„Das erste Mal", sagte er, „Dass du etwas Kluges von dir gibst."
Sebastian fing zu lachen an. „Was ist so witzig?", fragte Miley nach.
„Gott, ich liebe diesen Ort." Er wies nach oben.
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„Bereit?", fragte Taylor L.
Diesmal hatten wir zwei Taylors am Set gehabt. Eine männliche Taylor und eine weibliche.
„Klaro, immer doch", lachte Elyse und Taylor L. bückte sich.
„Spring, wenn du soweit-", er konnte nicht mal zu Ende sprechen, da rannte Elyse schon, schlug einige Statisten beiseite, die per Computer zu Aliens verarbeitet waren, sprang auf Taylors Rücken und es knackte, als dieser sich aufrichtete und Elyse in die Luft warf.
Man hörte Bradleys Lachen übers Feld, ehe sein Gesicht eingeblendet wurde. „Achtung, Achtung, Arielle lernt fliegen."
Elyse zog nur das Schwert und spaltete den Alien vor ihr, als sie aufkam.
„Darüber, warum ihr uns gefolgt seid, reden wir später!", lachte sie und wir – Selena und ich – verdrehten die Augen als wir weiterkämpften.
Einige angetäuschte Tricks konnte ich nun schon viel besser. Okay, Pietro hatte mit mir alle geübt, tagtäglich. Aber das war echt besser so gewesen. Sonst wäre ich echt eine Niete als Natasha Romanoff in diesem Film geworden.
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„Alle aufgepasst." Keuchend hielt ich mir die Seite, sah Daniel an.
„Geht's?", fragte ich.
Er nickte, strich sich über seine Schramme am Arm.
„Jeder muss herkommen." Ich zog die Brauen zusammen, sah Richtung Wald. „Wir bekommen Besuch."
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„Wanda, bitte!"
„Ich kann es nicht." Elyses Sicht verschwamm, während sie zu Willa hochsah.
„Doch, du kannst", nickte Vision. „Nur du hast die Kraft dazu, den Stein zu zerstören."
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„Stark."
Bradley zog beide Augenbrauen leicht zusammen. „Du kennst mich?", fragte er, blickte kurz hinter sich zu Elyse und Willa, die am Boden hockten.
„Du bist nicht der einzige, dessen Fluch Wissen ist."
Bradley seufzte resigniert. „Mein einziger Fluch hier bist du."
Ich hörte Stark laut auflachen, sowie der Rest des Kinosaals. Denn diese Szene – erinnerte ich mich – musste zweimal gedreht werden, weil Tony Brad den Text hinter der Kamera geklaut hatte. und er hatte so deprimiert geklungen, dass wirklich jeder hatte lachen müssen.
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„Die Stelle hat Elyse echt hervorragend gemacht", sagte Willa überrascht.
„Ja, stimmt." Ich legte den Kopf schief, sah Elyses Filmcharakter dabei zu, wie er starb.
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„Oh, Gott." Chris E. seufzte, strich Elyse Haare aus dem Gesicht.
Und Willa fing stumm zu weinen an, ehe laute Schritte ertönten und ich um die eine Biegung rannte. „Vika." Hektisch drehte ich mich zur Seite, blieb aber völlig perplex stehen als ich Elyse erblickte.
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Grinsend verbeugten wir Darsteller uns vor dem Publikum, wobei ich lachen musste als ich Tony entdeckte, der wie eine Diva sich hin und her bewegte und Fotos mit seinem Handy – ich nannte es nur noch Glas, weil es eigentlich eine Glasscheibe war – schoss. Wie er mit einer Glasscheibe klarkam, verstand ich nicht wirklich.
„Glaubst du, ich bekomm Tom heute noch ins Bett?", fragte Tay nach als sie ihre Arme grinsend um mich schloss.
„Nop", sagte ich und lächelte als ich ganz kurz zu Pietro sah. „Der wird dich bei deiner guten Laune sofort durchschauen."
„Dann täusche ich schlechte vor", murmelte sie.
„Er durchschaut dich", merkte ich an und schmunzelte.
„Und warum?", fragte sie leicht pikiert.
„Weil ich neben euch stehe, du Idiot", grinste Tom und ich fing zu lachen an.
„Warum sagst du mir nichts?", zischte Tay.
„Streitet ihr schon wieder?", fragte Colton nach.
„Wir sind brav", zwinkerte ich ihm zu.
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Als Joss das Podium betrat, fingen wir Darsteller an, zu klatschen, wie es sich gehörte. Okay, Joss hatte diesen Applaus auch echt verdient. Er hatte so viel Arbeit geleistet – und es war echt nicht immer leicht mit uns allen gewesen. Es gab auch Nächte im letzten Jahr, die wir durchgedreht hatten – komplett und ohne Pause. Ich war so müde teils dann im Hotelzimmer ins Bett gefallen, dass ich nicht einmal mehr Zähne geputzt hatte, geschweige denn mich umgezogen oder Pietro geschrieben oder geküsst hatte.
Pietro hätte mich dafür manchmal am liebsten Köpfen wollen, wenn er morgens in meinen Trailer trat und ich schlafend quer über dem Schminktisch hockte, nur weil ich noch zu faul gewesen war, ins Hotel zu fahren.
„Danke", lächelte er, reihte sich bei uns ein. „Doch ich würde nicht meinen, der Dank gehöre mir, sondern den Avengers." Die Menge fing noch mehr zu jubeln an – und ich sah wieder zu Pietro, der mir zuzwinkerte. Ich verdrehte meine Augen. „Doch noch ist der Abend voller Überraschungen nicht vorbei", grinste er.
„Sollte man Angst haben?", fragte Willa und sah in die Menge. „Mittlerweile habe ich einen großen Respekt vor ihm und seinen Überraschungen." Ich lachte kurz und lehnte mich an Tay an.
„Nein, ihr sollt natürlich keine Angst haben", murrte Joss. „Jedenfalls nicht jetzt", fügte er hinzu. „Wartet ab, bis nachher die Essensschlacht beginnt. Ich mach euch wieder fertig."
„Hast du beim letzten Mal auch gesagt", warf Colton in die Runde.
„Und dennoch hab ich dich fertiggemacht", entgegnete Bradley.
„Hey, der der alle fertiggemacht hat, war ja wohl ich", meinte Chris H. „Das könnt ihr nicht abstreiten."
„Du hast mit einer Plastikaxt nach uns geworfen!", warf Elyse ein. „Das ist Schummeln."
„Ich mag ihn", grölte Thor durch den Saal. „Er ist genau wie ich!"
„Er frisst nur nicht so viel", sagte Loki trocken und Captain Rogers fing zu lachen an.
„Ihr könnt euch auch nicht einmal nicht fertigmachen, nicht wahr?", fragte Tony.
„Nop", schüttelten Thor und Loki ihre Köpfe.
„Was ist denn nun die Überraschung?", fragte Mark verwirrt nach.
„Oh, die ist leicht", lachte Joss, sah an mir vorbei, zu einigen anderen. „Aber erstmal geht es ab zur Party."
„Mein Lieblingswort", klatschte Tony als erster los – und es blieb ruhig. „Nicht?", fragte er nach und ich fing zu lachen an.
Danach fing ich einfach an, zu klatschen. „Wieso nicht? Partys sollen Spaß machen."
„Vor allem, wenn sie leicht unter den Tisch zu trinken ist", erzählte Taylor L.
„Träum weiter", brachte ich grinsend hervor. Der Rest folgte mit der Zeit an Applaus.
„Was meint ihr?", fragte Joss. „Stellen wir uns vorher den Fragen?" Die meisten von uns zuckten die Schultern, da meldeten sich auch schon fünf Reporter. „Ja?", nahm er einen wie in der Schule dran.
„Wie lang hat es gedauert, dieses Projekt auf die Beine zu stellen?"
Joss öffnete den Mund. „Ein Jahr, siebenundzwanzig Tage, dreizehn Stunden und achtundzwanzig Minuten", haute Willa raus, sah auf ihr Handy und wieder hoch. „Ich hatte einen Timer." Joss schloss den Mund wieder, da sprach der nächste Reporter einfach dazwischen.
„Gibt es zwischen Victoria und Clint endlich mal ein Happy End?"
„Nein", antwortete Tony, drehte sich in seinem Sitz einfach um. „Wissen Sie, eine sehr interessante Frage, die leicht zu beantworten ist, denn", er strich sich durchs Haar, „Ich warte seit fast sieben Jahren darauf, dass sie sich endlich mal vertragen und im Haus Ruhe einkehrt."
>Allerdings.
Mit Bean war das einige Zeit sehr anstrengend. Gerade weil Victoria öfters gereizt war, als wir alle wollten, und Clint das nicht einsah. Tja, man stritt sich einfach viel zu häufig wegen Nichtigkeiten. Und ich glaubte, sie taten's auch wegen dem heißen Versöhnungssex.
„Wann ist der nächste Teil geplant, rausgebracht zu werden?"
„Um Weihnachten rum", stellte Joss sofort klar. „Erstmal müssen noch einiges an Szenen geschnitten und bearbeitet werden, bevor man meinen könnte, es wäre ein richtiger Film." Ein paar lachten. „Aber ich bin zuversichtlich, dass er bereits um Weihnachten herauskommt."
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Gerade als wir alle das Podium verlassen wollten, nachdem noch einige Fragen beantwortet worden waren, lief Joss mit mir hinten und hielt mich einfach an. Frechheit.
„Tust du mir noch einen Gefallen, Océane?"
„Kommt drauf an", sagte ich schulterzuckend.
„Lauf nochmal aufs Podest", verlangte er.
„Wozu?", lachte ich, steckte mir diese eine Strähne hinter meinem Ohr fest. Langsam nervte sie.
„Überraschung", zwinkerte er mir zu und ich runzelte die Stirn als er weiterlief. So blieb ich nämlich eiskalt und völlig verwirrt als einzige auf der Treppe zurück und lief zurück aufs Podest, sodass die Menge doof schaute. Okay, nicht nur die Menge. Auch ich schaute doof aus.
„Ja, ich frage mich auch, was ich hier soll", sagte ich, zuckte wieder mit meinen Schultern, während einige die Stirn runzelten.
„Mr. Whedon?", rief jemand.
„Sie steht da schon richtig", nickte Joss aus der ersten Reihe.
„Du willst mich jetzt aber nicht verarschen und ich werde wieder eingeschleimt?", hakte ich misstrauisch nach. Das letzte Mal bei den Nickelodeon Kids' Choice Awards letztes Jahr hatte mir ehrlich gesagt gereicht. Das Zeug hinter den Ohren oder aus sonstigen Öffnungen des Körpers zu bekommen war verdammt schwierig gewesen. Wanda hatte mich tagelang mit dem Video aufgezogen.
„Diesmal nicht", merkte er an. „Obwohl das eigentlich der perfekte Zeitpunkt wäre", strich er sich übers Kinn. „Aber, nein", schüttelte er schnell den Kopf und winkte es mit der Hand ab.
„Nur ist der Mist nicht aus seinem Kopf gekommen", sagte plötzlich hinter mir jemand und die Menge zuckte zusammen, wobei ich auch leicht zusammenzuckte. Aber eben nur leicht.
Ich erschreckte mich nicht mehr so sehr wie früher, wenn er dies tat. Ich hatte wohl einfach zu viel Zeit mit ihm verbracht. Aber bereuen tat ich dies nicht – ich wusste die Zeit im Gegenzug sehr zu schätzen.
Taylor im Publikum zog eine Augenbraue hoch. „Ja, sorry, ich bin nicht zu erschrecken", wandte ich ein als ich mich zu Pietro umdrehte. „Was wollten Sie sagen, Mr. Maximoff?"
„Lassen wir die Formalitäten mal eben bitte beiseite, Océane", bat er und ich runzelte die Stirn.
>Sollte ich Angst haben, Wanda?
<Ich habe null Ahnung, was mein Bruder gerade abzieht, tut mir leid.
>Schon mal bei Joss im Kopf nachgeschaut?
<Pietro hat ihm nicht viel erzählt. Ihn nur um einen Gefallen gebeten.
>Hm... komisch.
<Find ich allerdings auch. Er erzählt mir ansonsten manchmal gerade über dich zu viel.
>Gott, das mag ich lieber nicht wissen.
<Nop. Magst du wirklich nicht.
„Der wievielte ist heute, Océane?", fragte er nach und sah auf seine Armbanduhr.
„Der vierte August?", meinte ich irritiert.
„Drei Jahre, zweihundertfünfundzwanzig Tage und achtzehn Stunden", zählte er auf. „Irgendwie surreal", blinzelte er, runzelte die Stirn.
„Wie bitte?", lachte ich und strich mir wieder meine einzige Strähne aus dem Gesicht – die nervte echt.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht recht, wie ich anfangen soll", lächelte er. „Aber ich mag reinen Tisch machen." Und mit dem nächsten, was er tat, hätte ich aber in tausend Jahren nicht einmal gerechnet. Ich hätte eher damit gerechnet, dass die Zombieapokalypse ausbrach und Ariana zurückkam. Das sie versuchen würde, mich zu fressen und zu töten. Aber damit hatte ich auch gerade jetzt, in diesem Moment, nicht gerechnet. „Diese Aufzählung von eben, ist die vergangene Zeit, in der ich Miss Grande jetzt schon kenne", erzählte Pietro und sah mich an. „Und ich habe noch nie einen liebenswerteren Menschen mit so viel Humor oder Stärke kennengelernt."
„Pietro, komm bitte endlich zum Punkt, ich mag saufen", merkte Tony an und Rogers seufzte.
„Stark, halt die Fresse", meinte Victoria trocken.
„Sie hat einen Ausdruck gesagt!", riefen Bradley und Tony direkt, sodass Pietro schmunzelte und ich lachte, zu den beiden sah.
„Nein, Tony hat Recht", winkte er ab. „Ich sollte zum Punkt kommen, bevor ich mir selbst einrede, es wäre eine schlechte Idee gewesen."
Ich sah zu Pietro, zog leicht meine Augenbrauen zusammen. „Pietro, was sollte eine schlechte Idee sein?", hakte ich verwirrt nach.
„Oh, mein Gott!", rief Wanda laut und nun zuckte ich zusammen. Verwirrt sahen beinahe alle zu ihr, ehe sie rotanlief. Dies sah ich so das erste Mal. Doch sie versank nur in ihrem Sessel. „Ich hab nie etwas gesagt", murmelte sie und sah gegen die Decke, während sie grinste – breit grinste.
>Jetzt bist du es, dir mir Angst macht, Wanda.
„Océane?", fragte Pietro, seufzte und fuhr sich kurz durchs blonde Haar.
„Ja, Pietro?", entgegnete ich als er in seinem Jackett herumzukramen anfing und ich die Stirn erneut runzelte, kurz nochmal zu Wanda sah.
„Vielleicht ist das nicht der geeignetste Zeitpunkt", schmunzelte er. „Und vielleicht ist es auch zu viel, es in aller Öffentlichkeit zu tun."
„Was zu tun?", legte ich den Kopf schief.
„Dich zu fragen. Aber-", >Scheiße.
„Macht er gerade-", fing Willa an, doch verstummte sie, weil Chris E. ihr den Mund zuhielt. Und ich konnte überall hinsehen. Komischerweise zunächst nicht zu meinem Freund. Denn als ich dies tat, wurde ich feuerrot und merkte, wie mein Puls zu schlagen anfing. Und wie der losschlug. Wie eine fliegende Rakete.
„Océane?"
„Ja?", piepste ich mit heiserer Stimme, hörte irgendjemanden im Saal schmunzeln.
„Ich weiß, ich habe dir mal versprochen, dir die Welt vor die Füße zu legen", schmunzelte er. „Doch wir wissen beide, wie unwahrscheinlich es ist, dass ich dir das geben kann, was du dir am liebsten wünschst."
„Meine Schwester", verschwamm meine Sicht.
„Deine Schwester, ja", nickte er seufzend. „Ich könnte dir aber meine anbieten", scherzte er kurz und ich lachte als Wanda einen empörten Laut von sich gab. Schmunzelnd holte er dann einen Ring hervor. Einen schlichten silbernen Ring. Ohne Diamant, ohne alles. Ohne Gravur.
>Er hat sich das echt gemerkt?
<Er merkt sich doch alles, was du sagst, Schlaumeierin.
>Versau mir doch nicht den Moment, Wanda.
„Kurz und schmerzlos, damit ich mich nicht noch mehr zum Trottel mache", seufzte er und ich lachte, weil es außer mir wahrscheinlich keiner hörte. „Möchtest du mich zum glücklichsten Superhelden machen und meine Frau werden?"
„Aww", machte Taylor und gab kurz darauf einen schmerzenden Laut von sich. „Au, verdammt, Hiddelston."
Grinsend und lachend ging ich auf die Knie, hinunter zu Pietro, und krabbelte etwas zu ihm – was bestimmt lustig aussah. „Ich hätte auch vor drei Jahren schon ja gesagt", schmunzelte ich.
„Was hat sie gesagt?", fragte Chris H. laut nach. „Sie spricht so leise."
„Damit es mal jeder versteht", rief Natasha und stand vom Sessel auf. „Sie meinte, ja."
„Heilige Scheiße, mein Baby heiratet", haute Bradley raus als ich grinsend die Hand ausstreckte.
„Toller Streich, Whedon", sagte Colton. „Aber Océane ist Schauspielerin, falls jeder es weiß", seufzte er. „Und das ist bestimmt die Rache für die Wasserschlacht im Winter, Kinder."
„Ja", zuckte Pietro mit den Schultern als er mir in den Schuhen aufhalf. „Aber ich küsse keine Nullachtfünfzehnmädchen, Haynes." Im nächsten Moment umfasste er meine Taille, wirbelte mich in eine Schräge und legte seine Lippen grinsend auf meine.
<Angeber.
>Mein Angeber, Wanda.
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Datum der Veröffentlichung: 31.07.2020 12:42 Uhr
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