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Twenty-seven

Twenty-seven:
ein Versuch

Als ich zurück im Tower war, schlug meine Stimmung einen neuen Höhepunkt an. Denn sie landete im Tartarus. Tief in der Unterwelt. Denn während ich im Fahrstuhl noch immer lachte, wischte ich mir zeitgleich Tränen von den Wangen. Ich wusste gar nicht, wieso ich heulte! Der Abend war mit James mega gewesen. Ich hatte in letzter Zeit selten so viel Spaß gehabt. Und er war sogar der Gentleman gewesen, der mich mit meinem Wagen nach Hause gefahren hatte und sich eben so ein Taxi rufen musste. Und das würde teuer werden. Ich hätte vielleicht doch bei ihm schlafen sollen und nicht betrunken darauf bestehen sollen, noch zurückgebracht zu werden, wenn ich wusste, dass Clint vielleicht hier sein konnte.

Ich schniefte, wischte mir erneut Tränen vom Gesicht als sich die Türen öffneten, ehe ich mir ein paar Haarpartien nach hinten steckte.

Lachend fand ich Clint mit Natasha und Nathan auf dem Sofa sitzend vor. Natürlich fand ich sie da vor. Wie sollte es auch anders sein? Es war ja bereits so, als wäre er niemals weggewesen. Ich seufzte, kniff kurz die Augen zusammen. Sie brannten. Das fühlte sich an, als hätte ich Mascara in den Augen – dabei war ich heute gar nicht geschminkt gewesen.

Als sie mich erblickten, verstummten sie.

„Auch wieder da?", kicherte Natasha und ich hickste kurz, ehe ich zur Seite schwankte als ich über die wirklich minimale Stufe des Fahrstuhls stolperte. Wie hatte ich überhaupt darüber stolpern können?

Ich nickte. „Ja." Ich rieb mir nochmal über meine Augen. „War ein witziger Tag", merkte ich an, ehe ich mich an den Fahrstuhltüren direkt hinter mir kurz abstützte. „Und für euch so?" Ich öffnete meine Winterstiefel, griff mit zwei Fingern kurz hinein und holte einen kleinen Kieselstein heraus, der mich schon eine Weile störte.

„Wo warst du?", legte Clint den Kopf schief, musterte mich.

Ich zog die Brauen zusammen. „Ach, hier und da", antwortete ich, stieß mich ab und lief in den Raum hinein. „Ich erinnere mich aber nicht daran, dir in irgendeiner Weise Rechenschaft zu schulden. Oder auch nur eine Antwort."

„Wo warst du?", wiederholte sich Natasha nun.

„Ach, hier und da", wiederholte ich mich lachend, strich mir mein Haar wieder zurück. „Und letztendlich hier", winkte ich ab als Clint und Nate aufstanden. Aber Clint war es letztendlich, der auf mich zulief. Sogleich machte ich einen Schritt rückwärts. „Hierher und keinen Schritt weiter", schüttelte ich den Kopf. Er kam aber näher. Und dies wahrscheinlich auch nur, weil ich drohte, auf die Fresse zu fliegen, da ich stolperte.

<Der Boden ist bestimmt sehr freundlich.
>Aber auch kalt.
<Stark besitzt eine Bodenheizung.
>Oh, stimmt. Da war ja noch was. Dann fliege ich gerne aufs Maul.

„Wo warst du?", wiederholte Clint sich.

Ich legte den Kopf schief. „Ich mag deine Lippen", gestand ich vollkommen neben der Spur. Trotzdem stimmte es. Ich mochte sie erst recht, wenn Clint sie zusammenpresste.

„Victoria?" Er legte den Kopf schief.

Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Doch er war stärker.

„Da hat sich wohl jemand ordentlich betrunken", kommentierte Nate.

„Oder jemand hat sie abgefüllt", haute Clint raus. „Victoria, mit wem warst du heute alles zusammen?"

Meine Mundwinkel zuckten, ehe ich kicherte. „Wieso krieg ich dich nicht hier raus?", deutete ich mir bei unserer Haltung umständlich gegen den Kopf.

„Victoria-", er nuschelte, ich schloss meine Augen. Nur er löste sich direkt wieder als ich ihn auf den Mund küsste.

Ich haute ihm gegen die Schulter, wehrte mich gegen seinen Griff. Wenn er mich schon nicht küssen wollte, dann konnte er mich gefälligst auch wieder loslassen.

„Victoria, wieso weinst du denn jetzt?", fragte Natasha und ich zuckte zusammen, wischte mir übers Gesicht.

„Ich geh schlafen", murrte ich, presste meine Lippen zusammen.

Nur sobald ich aber wieder loslaufen wollte, stolperte ich erneut und er musste mich gleich wieder auffangen.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Natasha aufstand. „Beruhig dich mal", meinte Clint ruhig und strich mir mein Haar beiseite als ich zu zappeln begann.

„Clint, ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee wäre, wenn-", fing sie an.

„Lass mich los!", kreischte ich ihm ins Ohr und er zuckte heftig zusammen, ließ mich ruckartig los.

Und ich plumpste mit einem „Uff" zu Boden.

„Ja." Natasha presste ihre Lippen aufeinander, als ich erst sie und dann Clint ansah, der mit schmerzverzogener Miene sein Ohr massierte.

„Au", schob ich die Unterlippe vor und sah meine große Schwester wieder an. „Ich bin hingeflogen." Sie verschränkte resigniert ihre Arme vor der Brust, als Thor hineingelaufen kam.

„Ich hab jemanden schreien gehört", sagte er. „Alles in Ordnung?"

„Ich bin hingeflogen", teilte ich ihm mit. Aber ich sah wieder Tash an. „Hilfst du mir hoch?", fragte ich sie. „Bitte?"

Sie seufzte. Aber sie half mir hoch. Und als ich letztendlich wieder sicher stand, drehte ich mich nur noch um und lief an ihnen vorbei auf mein Zimmer zu.

Die Zimmertür schmiss ich dann aber wieder aus Protest fest zu und befahl Jarvis, meine Tür zu verschließen, ehe ich mich aus meinen Klamotten schälte und mich in einen meiner großen Pullover kuschelte.

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Clints Perspektive:

„Ich würd's lassen", riet sie mir.

„Ja, ja", winkte ich ab, ehe ich vor ihrer Tür hielt. Ich klopfte. Aber ich erhielt keine Antwort mehr. Und hören tat ich auch nichts mehr. So lief ich zurück in den Wohnbereich. „Entweder sie heult oder sie schläft."

„Die Wände sind ziemlich dicht", verdrehte Nate seine Augen. „Da hört man grundsätzlich so gut wie nichts."

Ich seufzte. „Fünfzig Dollar, dass sie weint", haute Natasha allerdings raus.

„Ich zieh mit", hielt Nate ihr die Hand hin. „Sie pennt."

Ich verdrehte nur meine Augen. „Ihr habt kein Taktgefühl."

Beide sahen sie sich an. „Wir sind Russen", bekam ich nur zu hören.

Ich sah zu Thor, der seufzte und den Kopf schüttelte.

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Victorias Perspektive:

Ich wurde wach, hatte erstmal höllische Kopfschmerzen. Weswegen ich lauthals fluchend in die Küche schlürfte.

Doch ich war anscheinend auch noch immer betrunken – nur mehr unter Kontrolle, wie ich merkte. Und wofür ich dankbar war. In der Küche war ich dann allerdings nicht allein.

Dies bemerkte ich als das Licht anging und sich jemand räusperte.

„Es ist mitten in der Nacht", stöhnte ich. „Mach das verfluchte Licht aus!", bat ich und hielt mir die Hand über die Augen, während ich wie eine Irre blinzelte.

Auf der Suche nach dem Übeltäter, der sich als Nathan herausstellte, ergriff ich das Glas, das ich im Dunkeln gesucht hatte. „Ja, es ist mitten in der Nacht", gab er ruhig von sich. „Nur würde ich gerne wissen, was du hier machst." Besorgnis und sogar leichte Wut spiegelte sich in seiner Stimme wider. Eigenartig.

Ich schnaubte dabei einmal lautlos. „Ich trink was", murmelte ich genervt und schwankte leicht bis ich mich an der Anrichte abstützte.

„Ach, ja?" Er wirkte skeptisch. „Eher auf der Suche nach noch mehr Alkohol." Ich seufzte. „Komm mit." Er umgriff meinen Oberarm, als war ich ein kleines Kind. „Ich bring dich zurück ins Zimmer", meinte er und wollte mit mir loslaufen. Doch ich krallte mich wie ein Kind an der Anrichte fest, wenn er mich schon wie eins behandelte. Dies klappte aber nur, bis er mich hochhob – trotz Protest – und den Flur entlangtrug.

Als er mich im Zimmer dann wieder absetzte, drückte er mich auf mein Bett nieder und deckte mich zu, ehe er kurz hinausging und ein paar Minuten später mit einem Glas Wasser und einer Aspirin zurückkam. Und ich war schon wieder aufgestanden. Ich war doch wohl in der Lage, mir selbst was zu trinken zu holen.

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Mein Kopf hing über der Kloschüssel und Nate hielt meine Haare fest, während er mir über den Rücken streichelte. „Da siehst du's", seufzte er. „Alkohol ist keine Lösung." Mir war nicht nach Lachen zumute.

Als ich fertig mit kotzen war, putzte ich mir die Zähne und ging, gestützt von Nate, zurück zu meinem Bett, wo ich murrte, gegen die Decke starrte.

„Ich hab mich daneben benommen", murmelte ich als Nate sich zu mir setzte. „Oder?", sah ich ihn an.

„Hey, wir hocken beide schon beinahe ein Jahrzehnt aufeinander, es gibt kaum noch was, was dir peinlich sein müsste", haute er raus.

Ich seufzte. „Nein, ich meinte gegenüber den anderen", sagte ich.

„Oh", machte er, ehe er sich durch sein Haar fuhr. „So habe ich das bisher nicht gesehen, Vika", erzählte er mir. „Ich achte nicht darauf, wie du dich benimmst", zuckte er mit seinen Schultern. „Ich achte meistens darauf, wie es dir geht."

Ich biss mir auf meine Unterlippe, ehe ich wortlos in meinem Bett platzmachte.

Seine Mundwinkel zuckten, ehe er die Augen verdrehte – und sich dann zu mir legte.

Zufrieden und schweigend kuschelte ich mich an Nate, wo ich dann letzten Endes auch wieder einschlummerte.

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Ich blinzelte schmerzhaft stöhnend und gähnte einmal. Danach trank ich das Wasser mit Aspirin, welches ich auf dem Nachttisch zu meiner rechten vorfand.

„Nate?", murmelte ich, sah mich um. Aber da er nicht zu finden war, ging ich davon aus, dass er sich noch gestern Nacht oder heute früh davongeschlichen haben musste. Ich tippte aber eher noch auf gestern Nacht.

Ich seufzte, stand nach einigen Minuten auf, ehe ich ins Bad lief und duschen ging.

Eine kalte Dusche, die mir meinen Kopf reinwusch und mich wacher werden ließ. Das war wohltuend auf meiner Haut – und eine Wohltat für mein Gehirn.

<Sei froh, so brauchst du heute keinen Kaffee mehr trinken.

Ich ging nicht drauf ein. Nach dem duschen trocknete ich mich in Ruhe ab, lief dann mit einem Handtuch um meinen Körper geschlungen wieder in mein Zimmer und zog ich mich um.

Eigentlich wollte ich gleich wieder ins Bett, nur konnte ich das anscheinend gepflegt vergessen.

„Hm?", zog ich leicht eine Augenbraue hoch. „Hey, Thor", sah ich hoch.

Seine Mundwinkel zuckten. „Darf ich?", wies er nach drinnen.

Ich sah hinter mich, in mein unordentliches Zimmer. Überall lagen meine Klamotten mal wieder rum – sogar dreckige Unterwäsche. Verdammt.

„Eh, klar", antwortete ich trotzdem, ehe ich beim Zulaufen auf mein Bett meine Klamotten an den Rand meines Zimmers kickte. „Gibt's was?", hakte ich nach, hob beide Augenbrauen.

„Lass uns mal setzen", deutete Thor auf mein Bett.

Ich runzelte die Stirn, setzte mich. „Okay", schmunzelte ich leicht. „Was ist los, Thor?", fragte ich nach.

„Victoria, ich kann dir nicht mehr allzu viel beibringen."

Ich zog meine Brauen zusammen. „Inwiefern meinst du das?", hakte ich nach.

„Ich sage es so, wie ich es meine", entgegnete er, sah gegen meine Zimmertür. „Ich weiß nicht, was ich dir noch bezüglich deiner Kräfte zeigen könnte. Außer diesen paar kleinen Tricks weiß ich's nicht."

„Aber-", fing ich an, sah auf meine Hände.

„Ich versuche momentan, nach Asgard zu kommunizieren, um eine Lösung dafür zu finden, keine Sorge", schnitt er mir das Wort ab, schüttelte den Kopf.

„Oh, nein", sagte ich schnell kopfschüttelnd. „Thor, das ist nicht nötig."

„Doch, Victoria", widersprach er mir seufzend und strich sich sein Haar zurück. „Es ist nötig", merkte er an. „Victoria, du brauchst jemanden, der dir viel mehr beibringen kann als ich. Ich bin kein Magier, kein Heiler, kein Archivar." Er schüttelte den Kopf. „Ich kann dir nicht beibringen, was sie dir alles beibringen könnten."

„Aber bedeutet es nicht", verlagerte ich mein Gewicht auf dem Bett, „Dass ich dann von hier weggehen muss?"

„Was?" Er lachte. „Nein, wo denkst du hin, Victoria?", hakte er nach. „Du musst nirgends hin", strich er mir eine Haarsträhne zurück, ehe er lächelnd den Kopf schieflegte. „Sag mal, was hältst du davon, jetzt mit mir ein Eis essen zu gehen?"

„Ein Eis?", haute ich völlig perplex raus. „Wie meinst?", fragte ich.

„Wir beide verlassen jetzt diesen Tower", deutete er in Richtung meiner Zimmertür. „Und dann gehen wir uns irgendwo eine offene Eisdiele suchen und holen uns ein Eis."

„Ja, aber es ist Winter, hast du mal rausgeguckt?", deutete ich auf meine Fenster. „Wo sollen wir denn auf offener Straße ein Eis herbekommen?"

Seine Mundwinkel zuckten. „Ich weiß da was."

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Ich lächelte leicht. „Ehm, danke", sagte ich, ehe ich mich mit meinem Pfefferminzeis zu Thor gesellte, der sich sein Drachenfruchteis bereits geholt hatte und im Restaurant in der hinteren Ecke saß.

„Ich habe gesagt, ich weiß, wo wir Eis herbekommen", grinste er als ich mich zurück zu unseren heißen Kakaos setzte.

„Ja, in einem Restaurant mit Eisauslage", verdrehte ich die Augen.

Er zuckte mit den Schultern, leckte an seiner Eiskugel. „Warte, bevor du isst", bat er und ich hielt inne, sah auf.

„Hm?", machte ich und er senkte sein Eis, sah kurz ins Restaurant hinein.

Ich hatte schon völlig vergessen, welchen Namen es trug. Ich war hier bestimmt schon zehn Mal dran vorbeigelaufen, seit ich regelmäßig im Tower schlief – und trotzdem hatte ich diesem süßen kleinen Restaurant noch nie Beachtung geschenkt.

„Lege deine Hand", er ergriff meine Hand, formte sie zu einer Kugel, „Direkt übers Eis."

Ich zog die Brauen zusammen, tat, was er sagte. „Und nun?"

„Denk an etwas, was dich bestärkt, was dich morgens aus dem Bett steigen lässt, wenn du weißt, dass ein harter Tag voller Arbeit ansteht", bat er mich. „Und denke an unser Training in dem du immer deine Hände voneinander trennen sollst." Er befeuchtete seine Lippen mit seiner Zunge, grinste mich leicht an. „Und schließe die Augen, überlass mir dein Eis."

„Du verarschst mich nicht?", fragte ich sicherhaltshalber nach, aber er schüttelte den Kopf. Ich zog die Augenbrauen stärker zusammen, tat, was er von mir verlangte. „Und nun?", fragte ich nach ein paar Minuten.

„Öffne deine Augen." Ich blinzelte, öffnete sie langsam – und zuckte zusammen.

„Wow", staunte ich als ich sah, dass er meine Eiskugel von der Waffel gelöst hatte und sie direkt über meiner geformten Kule schwebte, leicht wackelte.

„Erstaunlich, nicht wahr?", fragte er grinsend nach, befeuchtete wieder seine Lippen. „Du bist sogar zu solch etwas Absurdem in der Lage, Victoria", beugte er sich leicht vor, sah mir in die Augen. „Vertrau mir, ich lass dich damit nicht allein, solltest du je Angst haben, die Kontrolle zu verlieren." Ich zuckte zusammen als er meinen Arm berührte, ihn tätschelte. Und mein Eis landete in meiner Hand.

„Menno", sah ich drauf, ehe wir uns anblickten und loslachten.

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„Einen schönen Vormittag gehabt?" Natasha lächelte leicht als Thor und ich grinsend und uns unterhaltend die Lounge betraten.

„Oh, wow", staunte ich, zog die Brauen die Stirn hinauf. „Jede Menge Gläser", sagte ich.

„Heute Abend beginnt eine Party, die Tony sich zum Abschluss gewünscht hat, bevor Thor für ein paar Tage nach Asgard reist, um das Zepter zurückzubringen."

„Ehm, ja, wir hatten einen tollen Vormittag", sprach Thor für uns beide, ehe er mich ansah. „Und ich bring dir was aus Asgard mit", hob er meine Hand, ehe ich rot wurde als er mir einen Handkuss gab.

Ich lächelte leicht, sah zu Thor auf. „Du bist ein Charmeur, weißte das?" Er lachte als er kopfschüttelnd wieder in den Fahrstuhl trat.

„Das hab ich in den letzten tausend Jahren schon mal zu hören bekommen, ja", nickte er, kniff genau wie ich kurz seine Augen zusammen und schüttelte schnell den Kopf, ehe sich die Türen schlossen.

Ich fuhr mir lachend durchs Haar. „Wieso habe ich nie so viel mit Thor außerhalb des Trainings gemacht?", fragte ich Tash, deutete ihm nach. „Er ist voll der gute Kumpel, wusstest du das?"

Sie verschränkte lächelnd die Arme vor der Brust. „Ein bisschen, ja."

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Tony übertrieb langsam aber sicher mit den Uhrzeiten. Eine gute Party sollte erst um zehn beginnen, nicht früher. Wieso schon um acht? Das war eindeutig zu früh, fand ich.

Murrend und immer wieder seufzend machte ich mich so fertig und war damit um achtzehn Uhr dreißig einfach die erste im Wohnzimmer. Aber auch die einzige. Bis neunzehn Uhr zumindest.

Da kam dann nämlich der nächste herein. Nur leider war es Clint. Er runzelte die Stirn, deutete kurz auf mein Oberteil und ich zog eine Augenbraue hoch, ehe er sich an der Schläfe kratzte, sein Handy herausfischte und sich dann auch noch soweit wie möglich von mir wegsetzte.

„Bitte", schnaubte ich, zog leicht an meinem hellblauen Oberteil. „Als ob ich ansteckend wäre."

„Was schlechte Laune angeht, ja." Er kramte unter dem Tisch die Fernbedienung hervor und ich sah auf diese hinab. „Was?!" Ich zuckte zusammen als er mich so anpampte.

„Ich, ehm... ich möchte die Fernbedienung", gab ich zu.

„Oh, wirklich?", hielt er sie hoch, sodass wir beide draufsahen. Im nächsten Moment machte er den Fernseher an und ich zuckte zusammen. „Dann hast du jetzt Pech."

Ich presste meine Lippen zusammen, kaute kräftig auf meiner Unterlippe als ich spürte, dass sie zitterte. Ich sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Nur gab ich diese Haltung schnell auf, als er anfing, durch die Kanäle zu zappen. Er schien so konzentriert.

Nach fünf Minuten seufzte Clint dann plötzlich, machte den Fernseher wieder aus, und erwischte mich dabei, wie ich ihn anstarrte. Mir war keine bessere Gelegenheit eingefallen. Dass ich dies während der Party nachher hätte tun können, war mir entfallen. Mein Kopf war wie leergefegt als ich ihn von der Seite aus beobachtet hatte. Er sah so entspannt aus. Als gab es mich nie. Seine Lippen waren leicht geöffnet gewesen – blassrosa und einfach nur perfekt.

„Was ist?", fragte er ruhig und ich blinzelte perplex.

Doch anstatt so patzig wie sonst zu reagieren, legte ich den Kopf eher nachdenklich schief. „Nichts", antwortete ich wahrheitsgemäß, biss mir kurz erneut auf die Lippe. „Clint?", legte ich den Kopf schief, während mein Puls etwas schneller zu schlagen begann.

„Ja?", wandte er sich mir zu.

„Wann habe ich angefangen, solch eine Zicke zu sein?", fragte ich ehrlich nach. „Denn mir gefällt es nicht", erzählte ich. „Ich möchte... mich erwachsen verhalten. Drüberstehen."

Er seufzte, strich sich sein Haar zurück. „Victoria", sah er auf seine Knie. „Es gibt keine Entschuldigung der Welt, die meine Fehler wieder gutmacht", stellte er kopfschüttelnd klar. „Du hast das Recht, so lange zickig zu sein, wie du möchtest."

Ich schüttelte den Kopf. „Aber ich gefalle mir so selbst nicht", entgegnete ich.

„Dann wirst du diejenige sein müssen, die etwas daran ändert", hob er beide Augenbrauen, sah kurz auf den Couchtisch.

„Es nervt mich gewaltig", seufzte ich, fuhr mir durch mein gelocktes Haar, ehe ich hängenblieb und meine Finger mit zusammengezogenen Brauen herauszog. „Ich habe wegen einer Frau überreagiert."

„Und weil ich deine Gefühle verletzt habe", stellte er klar.

„Clint-", ich stoppte als er den Kopf schüttelte und seufzte.

„Victoria", verschränkte er seine Beine über Kreuz. „Ich habe gesagt, dass ich dich bloß flachlegen wollte. Und das alles aufgrund oberflächlicher Gründe." Er schnalzte kurz mit der Zunge. „Offensichtlich kann ich sogar jetzt noch sagen, dass diese Gründe stimmen würden. Für jeden Kerl." Ich zog meine Augenbrauen leicht zusammen. „Du bist heiß", zuckte er mit den Schultern. „Aber ich hätte als dein Kumpel ehrlich mit dir sein sollen, weil dein Charakter so viel mehr Aufmerksamkeit verdient." Ich biss mir auf die Oberlippe um mein leichtes Lächeln zu verbergen, das sich anschlich. „Ich habe nicht gesagt, ich mag dich, weil ich deinen Körper mag", stellte er klar. „Ich mag dich, weil ich deinen Charakter faszinierend finde."

„Okay, stopp", hob ich beide Hände. „Clint, wenn du noch weitersprichst, dann werde ich gleich wieder schwach und eigentlich hatte ich vor, wenigstens noch ein paar Stunden reserviert zu wirken."

Er schnaubte, ehe er schmunzelte und sich auch auf die Lippen biss. „Darf ich dich was bitten?"

Ich legte den Kopf schief. „Kommt drauf an." Ich deutete prompt auf mein Oberteil. „Ich zieh mich nicht aus."

Er verdrehte seine Augen, lehnte sich in die Couch zurück. „Lass uns die letzten neun Monate vergessen", bat er. Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

„Ich erinnere mich nur an sechs", meinte ich. „Hab ich was verpasst?", lachte ich auf.

„Die drei, in denen du im Koma lagst, zählen auch nicht", erklärte er.

<Du meinst, die drei Monate, in denen du mit Sarah um die Wette gevögelt hast?
>Musst du mich gleich daran erinnern?
<Ich zähle nur Tatsachen auf.
>Aber es verletzt mich.

Ich schüttelte den negativen Gedanken ab und nickte einfach nur, was Clint als Anlass sah, näher zu rutschen.

Und so saßen wir da – und unterhielten uns spärlich.

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„Wo sind denn alle?", fragte ich verwirrt als wir im Fahrstuhl standen.

„Bereits in der Lounge, Miss Romanoff", antwortete mir Jarvis und die Türen öffneten sich.

Ich seufzte. „Ernsthaft jetzt?", sah ich Clint an. „Hätte uns niemand Bescheid geben können?"

Die Türen öffneten sich. Und auf Anhieb ließ sich gleich so eine Sache feststellen. Es waren bereits wieder einmal eine Menge Gäste da. Tony hatte nicht an Gästen übertrieben – aber auch nicht untertrieben. Unter anderem waren Rhodey, Hill und Sam sogar anwesend.

„Eine Menge Leute hier", murmelte Clint neben mir.

„Ja, da hast du recht", stimmte ich nachdenklich zu und presste die Lippen aufeinander.

„Sollen wir wieder runtergehen?"

Ich sah zu Clint, genau wie er zu mir sah. „Nein", antwortete ich schlicht. „Wir... sollten wieder runter", stimmte ich zu, ehe ich mich umdrehen wollte.

„Vika!"

Ich zuckte zusammen und seufzte. „Verdammt, ich wurde entdeckt." Clint lachte leise als Charlie mir breit winkte.

Ich schüttelte den Kopf und zuckte dann zusammen als ich Druck an meiner Hand spürte. Verwundert sah ich zu Clint hinauf, der mich aber nur angrinste und dann sanft vorwärts zog. „Genug gestarrt", teilte er mir mit. „Und Charlie kann warten."

„Was hast du vor?", hakte ich skeptisch nach, zog leicht an meinem Handgelenk als er mir erst nicht antwortete, sondern mit mir im Schlepptau nur Richtung Bar wanderte.

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„Was möchtest du trinken?", fragte er mich, ließ meine Hand los und verschwand hinter der Bar.

Ich hob beide Augenbrauen an. „Ist das dein Ernst?"

„Ja", zuckte er leicht mit den Schultern. „Wenn ich etwas weiß, was ich heute noch erledigen muss, dann ist es, ein bisschen Alkohol zu trinken." Ich runzelte die Stirn.

>Was?
<Keine Ahnung.

„Nur eine Cola, bitte." Ich verzog irritiert die Miene. „Denn ich hatte gestern genug Alkohol."

Er lachte, holte ein Glas hervor. „Offensichtlich", sah er mich kurz an und stimmte mir zu.

„Und noch einen Kater möchte ich in nächster Zeit lieber vermeiden", lächelte ich etwas gezwungen und er verzog das Gesicht.

„Wie Sie wünschen, Miss", rollte er mit den Augen und goss mir dann ein Glas Cola ein. Er selbst holte sich dann ein Flaschenbier, während ich mich zur Menge umdrehte und mein Glas kurz betrachtete, daran roch.

Mit dem Flaschenbier bewaffnet, setzte Clint sich danach zu mir auf einen der Barhocker. Und zusammen beobachteten wir dann lediglich die Menschen im Raum. Reden taten wir kaum. Es gab nichts zu bereden. Ich glaubte, wir hatten den gesamten Gesprächsstoff vorhin „weggeballert".

Allerdings blieben wir nur solange in einer „peinlichen Stille" bis wir beide ungewollt Zeuge eines interessanten Gesprächs wurden, was uns endlich „erlöste".

„Was macht ein Mädchen wie du so alleine hier?" Mein Blick fuhr nach links.

„Ein Kerl hat mich mies behandelt." Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Oh."

„So übel ist er eigentlich gar nicht."

„Okay."

„Aber er ist ein Trottel", sagte Tasha und Bruce schnaubte. „Wir Mädchen stehen drauf", lächelte sie und goss einen Drink in zwei Gläser. Clint sah zu mir, wackelte mit den Augenbrauen. Ich haute ihm gegen die Schulter und verzog die Miene. „All meine Freunde sind Kämpfer", machte sie weiter, verschränkte kurz ihre Arme auf dem Tresen und sah geradeaus. Ich zuckte mit den Schultern und nickte in Richtung Clint, um ihre Bemerkung zu unterstreichen. „Und dann ist da dieser Kerl." Sie stoppte kurz, sah dann aber auf und lächelte den Doktor an. „Der allen Kämpfen aus dem Weg geht, weil er weiß, dass er sie sowieso gewinnt." Ich zog leicht die Brauen zusammen.

„Hm", murmelte Bruce nur und bekam von Tash einen Drink zugeschoben.

„Er sagt nur ‚hm'?", zischte ich Clint zu. „Wieso?", wisperte ich.

„Sht!" Clint haute mir gegen die Schulter. Ich rollte mit den Augen.

„Sag", ich sah wieder zu meiner Schwester und dem Doktor, „Soll ich mich fernhalten oder es zulassen?" Ich machte große Augen.

Denn nun checkte ich es. Sie... versuchte mit Bruce zu flirten.

>Wann hab ich das verpasst?
<Wann? Ich habe absolut keine Ahnung.

„Wieso?"

>Ja, wieso?!

„H-hat er etwas getan, was...?" Bruce stotterte herum und ich schmunzelte, ehe Clint mir in die Seite boxte und interessiert das Gespräch verfolgte, was mich die Augen erneut verdrehen ließ.

„Nein." Natasha beugte sich vor, wobei ich mir ein Grinsen verkniff. Denn mir kam es so vor, als versuchte sie gerade, dem Doktor Einblick in ihr Dekolleté zu verschaffen. „Aber sag niemals nie", sagte sie und hob kurz ihre Braue an.

Doch als ich die Bar in diesem Moment weiter abcheckte, musste ich mir sichtlich das Lachen anfangen, zu verkneifen. Da an der anderen Seite Steve stand – und das ganze ebenfalls mitbekommen zu haben schien. Und er sah mich tadelnd an – ehe er auch noch missbilligend den Kopf schüttelte und mich somit etwas zum Schmunzeln brachte.

>Ist das süß.
<Ja, so süß... ich glaub, ich kotz gleich.
>Du hast keinen Körper.
<Musst du mir das immer unter die Nase reiben?
>Du reibst mir ja auch dauernd unter die Nase, das Clint mit Sarah geschlafen hat und ich noch immer Jungfrau bin.
<Touché.

Als die beiden fertig mit Flirten waren, weil Tasha wegging, hielt ich das für den richtigen Moment, sie auszuquetschen und folgte ihr. Und ich wollte Steves Blick entkommen.

„Hey!", rief Clint mir hinterher als ich wegging und ich drehte mich kurz um, zuckte mit den Schultern und wandte mich wieder geradeaus, lief weiter.

Ich trank schnell einen Schluck, stieß dabei Natasha vorsichtig gegen ihre Schulter. „Was ist das zwischen dir und Bruce?", fragte ich sie.

Und um ehrlich zu sein rechnete ich schon damit, sie weiter ausfragen zu müssen, bis ich eine Antwort bekommen würde. Doch da wurde ich tatsächlich von ihr überrascht.

„Keine Ahnung", zuckte sie mit ihren Schultern. „Vielleicht wird ja was draus."

„Eh." Ich sah irritiert aus. „Klar." Es verwirrte und irritierte mich. Sie und Bruce? Naja. „Freut mich", nickte ich. „Aber was seid ihr jetzt?"

„Zwei Freunde, die sich langsam näherkommen", gab sie schulterzuckend von sich und setzte sich neben Rhodey auf ein Sofa, welcher stirnrunzelnd zu uns beiden sah.

„Nein, mal ernsthaft", sagte ich und warf meine Haare nach hinten. „Was, glaubst du, kann daraus werden?"

Ich wollte Informationen. Ich war neugierig – und platzte deswegen beinahe.

„Vika!", rief sie als ich meinen Mund erneut öffnete, doch ich schloss ihn sofort wieder. „Ich weiß es noch nicht", stellte sie klar. „Vielleicht werden wir nur Freunde bleiben oder aber unser ganzes Leben glücklich miteinander verbringen, wie im Märchen."

„Märchen existieren nicht", zeigte ich schnell auf sie.

„Bist du dicht?", haute Rhodey unbeteiligt raus.

„Was?", sahen Natasha und ich ihn an.

Er zuckte mit seinen Schultern. „Ich frag nur", meinte er.

„Wir auch." Ich schmunzelte als ich Natasha wieder ansah.

„Also." Ich befeuchtete meine Lippen. „Märchen existieren nicht." Ich wackelte mit den Augenbrauen. „Was zeigt, dass du in ihn verschossen bist", lachte ich. Und Rhodey spuckte beinahe seinen Champagner wieder aus, weil er gerade daraus trank.

„Romanoff ist in einen Kerl verschossen?!", hustete er.

„Klappe", sagte sie ruhig, sah mich an. „Themawechsel", merkte sie an, hob ihren Zeigefinger. „Was war das gestern?"

Ich verzog die Miene, sah kurz auf mein blankes Handgelenk. „Uh, schon so spät?", fragte ich sie. „Sorry, Sis, aber ich hab da noch was zu erledigen", zeigte ich mit dem Daumen hinter mir, fing schnell an, rückwärts zu laufen. „Vielleicht klären wir das ein andermal?" Und schwups, drehte ich mich um, lief schnell davon.

Für dieses Gespräch war ich eindeutig noch nicht bereit.

„Ich krieg dich noch, Vika!", rief sie mir lachend nach und ich drängelte mich durch die Tanzenden auf der Tanzfläche, ehe ich mich schnell zu Tony gesellte, der mit Sam dastand und sich unterhielt.

„Naja, wenn der Punkt der maximalen Hitze erreicht ist, dann-"

„Du sollst doch nicht immer nur über die Arbeit schwafeln, Stark", mischte ich mich ein und verpasste Tony einen Kuss auf die Wange, den er sich mit einer Serviette wieder abwischte, weil ich Lippenstift trug.

„Man, mein Makeup ist im Arsch", haute Tony trocken raus und Sam schmunzelte als ich ihn kurz umarmte.

„Dein Pech, wenn du das Mädchen zu nah an dich ranlässt."

„Sie schleicht sich ja auch immer an."

Ich hob beide Hände an, zuckte mit den Schultern und lächelte in mich hinein. „Ich hab's halt drauf", erwiderte ich.

Mit meinen angehobenen Händen, das Glas Cola in meinen Händen, änderte sich mein Gesichtsausdruck kurz danach, weil mein Getränk plötzlich ausgetauscht wurde.

„Hier", sagte Stark. „Trink mal was mit Alkohol." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Dann wirst du noch hibbeliger", erklärte er und stellte meine halbvolle Cola auf einen Tisch beiseite.

„Gute Idee." Ich zuckte zusammen als Thor hinter mir auftauchte. „Setz sie noch mehr Zusatzstoffen aus, die ihrem Körper und kleinem Hirn nicht guttun." Er schlang seine Arme um mich, ehe er mich etwas abkitzelte und ich leicht zusammenzuckte.

Danach ließ er mich aber auch schon wieder los, stellte sich neben mich und ich drückte ihm meinen Drink in die Hand, ehe ich mir meine Cola wieder zurückschnappte.

„Hatte heute früh schon einen Kater, Tony", sagte ich ihm. „Ich möchte nicht noch einen", erzählte ich ihm auf seinen „dein Ernst?!"-Blick hin.

„Ehrlich? Wo ist er?" Ich schaute verwirrt, war auch verwirrt. „Ist der Kleine niedlich?", scherzte er und ich verstand, verdrehte mit Sam synchron die Augen, ehe ich zur Seite sah und Clint mit Charlie reden sah, die ihm konzentriert zuhörte, was mich etwas misstrauisch werden ließ.

Ich seufzte innerlich, ehe ich einfach wieder wegsah. Das ging mich nichts an.

Als ich dann wieder geradeaus sah, standen nur noch Sam und ich hier, der jedoch immer wieder zu einer dunklen Schönheit sah, die nicht weit entfernt stand und auf ihr Handy sah, vollkommen gelangweilt.

„Na los", schmunzelte ich und stieß ihm gegen die Schulter. „Schnapp sie dir", lachte ich leise, drehte mich um, ehe ich zu Clint lief, der gerade wieder alleine stand, weil Charlie zu Nathan davonlief, der auf sie am Rand der Tanzfläche wartete.

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„Und? Was hat Natasha gesagt?", fragte er mich als ich vor ihm zum Stehen kam und ich grinste los.

„Denk dir was aus", meinte ich nur zwinkernd und seine Augen erhielten diesen gewissen spottenden Glanz.

„Sicher?", zog er einen Mundwinkel hoch, musterte mich kurz.

Ich nickte kurz und schnell. Und plötzlich wurde ich einfach an ihn gezogen.

„Okay, sag's mir", haute er raus, faltete seine Hände in meinem Rücken zusammen. „Oder-"

„Die Masche zieht nicht", unterbrach ich ihn mit zuckenden Mundwinkeln und trank ungerührt aus meinem Glas Cola, während sein Blick noch spottender wurde. Doch als er mich so festhielt, wir uns einfach nur ansahen veränderte sich etwas. Ich wusste nicht, was es war. Ich wusste nur, dass sich was veränderte. Denn sein Griff fühlte sich um ein Vielfaches angenehmer und wärmer an.

„Ich möchte es richtig machen", haute Clint plötzlich raus.

„Hm?", machte ich. Völlig aus dem Konzept unseres Blickduells gerissen.

„Ich möchte eine ehrliche Chance bei dir, Victoria." Ich blinzelte, während sich plötzlich zu viel Speichel in meinem Mund ansammelte. „Keine Lügen, keine Spiele. Nur wir zwei und... mal sehen, wohin das läuft." Er legte den Kopf schief, hob seine Hand und strich mir über die Wange, ehe ich zusammenzuckte und seine Mundwinkel zuckten, er auf seine Hand sah. Ich atmete tief ein, stellte mein Glas hinter ihm auf dem Bartresen ab. Er sah es als Anlass, vorsichtig meine Hüfte entlang zu streichen, während ich zögerlich meine Hände um seinen Nacken legte und sie ineinander verschränkte. „Was denkst du?", fragte Clint als ich meine Stirn runzelte.

„Ganz ehrlich?" Er nickte. „Keine Ahnung", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. Er schmunzelte. „Es ist... verwirrend." Ich presste kurz die Lippen aufeinander. „Du bist verwirrend."

Und was hatte ich von meiner ehrlichen Antwort? Einen Themawechsel, der mich urplötzlich aus meinem kribbelnden Gefühl in den Fingerspitzen rausschmiss. „Hast du Lust zu tanzen?", fragte er als die Musik angeschaltet wurde.

Ich blinzelte einige Sekunden perplex, ehe ich mich von ihm löste. „Zu solch einem Schnulzensong?", fragte ich skeptisch. „Wenn du dem Ganzen Zeit lassen möchtest, sollten wir vorher nochmal über deine Tanzkünste sprechen."

Das einzige, was er tat, war die Augen zu verdrehen. So machte ich aus meiner Situation dann allerdings wenigstens noch das Beste, zuckte kurz mit meinen Schultern und lief voran.

Er holte kurz danach auf, ehe wir auf der Tanzfläche landeten und er seine Hände um meine Taille legte, wobei ich kurz auf seine Hände sah, ehe ich erschrocken einatmete, weil er mich ruckartig nah zu sich heranzog, während ich meine Hände perplex erneut um seinen Nacken schmiegte.

„Bleib locker", verdrehte er nochmal die Augen. „Wir sind zwei Freunde, die tanzen", sagte er.

„Okay." Klang meine Stimme gerade piepsig? Ja, oder?

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Natashas Perspektive:

„Was machen die da?" Ich drehte meinen Kopf Rhodey zu.

„Wer?", fragte ich, hob meinen Drink an und trank einen Schluck.

„Barton und deine Schwester", merkte er an. „Ich dachte, die hätten sich aufs übelste verkracht." Er zeigte nach links von uns, zur Tanzfläche.

Ich runzelte meine Stirn als ich nach einigen Sekunden Victoria und Clint vorfand, eng ineinander verschlungen und am Tanzen. Ich legte den Kopf schief. „Hatten sie auch", meinte ich nachdenklich. „Wie's scheint ist Waffenstillstand", sagte ich ihm. „Oder so ähnlich." Ich sah kurz auf meinen Drink, drehte ihn in meiner linken Hand, sah aber auch nochmal kurz auf die beiden Tanzenden. „Ich hoffe, dass es diesmal nicht so endet", seufzte ich. „Denn sie scheinen aus ihren Fehlern nicht zu lernen."

„Ja, das letzte Mal soll heftig gewesen sein." Ich sah Rhodey argwöhnisch an. Er sah irritiert zurück. „Was?"

Ich hob die Hand. Er sah die Hand an. Und ich haute ihm gegen den Hinterkopf. „Nein", schüttelte ich den Kopf. „Darüber reden wir nicht."

>Denn sonst muss ich sie vorher davon abbringen, solch einen Fehler erneut zu tun. Und ich hatte Clint versprochen, mich komplett aus der Sache ab nun rauszuhalten.

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Victorias Perspektive:

„Eigentlich schon eigenartig, dass wir hier stehen und miteinander tanzen", nuschelte ich gegen seinen Brustkorb.

„Warum?", fragte er irritiert nach und ich schmunzelte, ehe ich zögerlich nach oben sah.

„Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden habe ich mich dir gegenüber wie der letzte Vollidiot verhalten", sagte ich schulterzuckend und seine Mundwinkel zuckten.

„Du bist kein Vollidiot", widersprach er mir.

„Doch, bin ich", widersprach wiederrum ich ihm.

„Nein", schüttelte er den Kopf.

„Doch", wiederholte ich mich.

„Nein."

„Do-", mir wurde der Mund zugehalten.

„Wenn Sie nun sagen, doch, dann sehe ich mich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, Miss Romanoff", sagte Clint ruhig und meine Mundwinkel fingen an zu zucken als er langsam seine Hand von meinem Mund nahm.

„Was für Maßnahmen?", fragte ich allerdings mit ansteigendem Puls und beugte mich leicht vor.

Ab und zu wusste ich also doch noch mit meinen Reizen zu spielen, wie ich sah, als er schluckte.

Doch bevor man etwas überhaupt noch sagen oder tun konnte, ertönte plötzlich so laut die Musik, dass wir beide auseinandersprangen, weil sie das totale Gegenteil von dem Song von eben war.

Als wir uns dann beide mit großen Augen und offenen Mündern ansahen, mussten wir lautstark anfangen, zu lachen – und konnten uns kaum noch abregen. Bis Nathan plötzlich an meiner Seite erschien.

„Clint?" Ich zuckte zusammen, fuhr herum und ging gleich einen Schritt vom Superhelden vor mir zurück. „Ich entführ mal eben kurz klein Romanoff", meinte er schnell und zog mich plötzlich am Handgelenk mit sich.

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„Hey, was ist los?", fragte ich irritiert. Denn eigentlich ließ er mich in Ruhe, wenn ich mit jemandem tanzte.

„Charlie", gab er mir als Stichwort.

Mein Gesicht war ein einziges Fragezeichen. „Charlie, was?", fragte ich nach. „Charlie... hat einen Pickel?" Ich öffnete meinen Mund theatralisch. „Aber doch nicht am Arsch, oder?" Ich wedelte mit den Händen. „Denn wenn das so ist, dann-", ich stoppte, zuckte zusammen als Nate mich haute. „Aua."

„Nein!", schüttelte er den Kopf. „Charlie", er atmete tief ein, für seine nächsten – anscheinend harten – Worte, „Hat über Hochzeiten gesprochen." Dies war's? Er beichtete mir dies? Klar, verzweifelt und so, aber... nur das?

„Gib nichts darauf", sagte Clint aber plötzlich hinter Nathan und kramte drei Flaschen hervor – zwei Bier, eine Cola –, wobei ich an Nathan vorbeischaute. Ich bekam die Cola, die er als erstes öffnete. „Du sagtest, du entführst sie." Er zuckte mit den Schultern. „Aber wer sagte, dass ich mir meinen Engel klauen lasse?", fügte er mit ran in Richtung Nathan, der den Kopf kurz schieflegte, während ich unkontrolliert rot anlief, ehe sein Kopf plötzlich zwischen uns hin- und herschwang und er ein „ah" von sich gab.

„Läuft da was?", hakte er im nächsten Moment völlig ungerührt nach, weil er alles mal wieder zu spät checkte. Aber selbst ich checkte gerade gar nichts mehr. Nicht, seit Clint mich einen – oder wohl eher seinen – Engel nannte. Mein Herz schlug Purzelbäume. Und dieses Kribbeln kam zurück. Nur wurde mir diesmal dazu hinzu auch noch unkontrolliert verdammt warm. Das war nicht auszuhalten.

„Keine Ahnung", sagten Clint und ich jedoch gleichzeitig und innerlich atmete ich erleichtert aus, weil ich nichts Dummes von mir gegeben hatte. Oder überhaupt noch eine Stimme besessen hatte.

„Ah", machte er wieder und schüttelte dann den Kopf. „Was mach ich denn nun wegen Charlie?", fragte er dann völlig ratlos und ich seufzte. „Es ist nicht so, dass ich nicht schon drüber nachgedacht habe, aber-"

„Mach dir mal keinen Kopf", erwiderte Clint ruhig. „Jede Frau denkt fast gleich in dieser Hinsicht." Er klopfte ihm auf die Schulter, während er die Augenbrauen zusammenzog – genau wie ich. „Jede Frau." Urplötzlich zeigte er auf mich und ich hob beide Brauen an. „Bis auf sie."

„Mich?", zeigte ich auf mich. „Wieso?"

Dachte ich wirklich nicht genau wie jede Frau, wenn ich über Hochzeiten nachdachte? Oder dachte nicht jede Frau eigentlich individuell daran?

„Sie hat nur noch einen an der Waffel." Ich schlug reflexartig zu. Und er musste sich im nächsten Moment vor meinen Boxen fürchten, als ich nach ihm ausholte. Natürlich versuchte ich, stark auszuholen. Doch im Endeffekt konnte er sie locker abwehren und hielt meine Faust dann in seiner Hand fest, während ich versuchte, meine Hand danach wieder aufzubekommen. Doch null Chance.

„Ich sehe, ich krieg dich heute nicht mehr losgeeist", stellte Nate fest.

Ich zog meine Brauen zusammen. „Clint, lass das."

Das Nate sich dann auch noch unauffällig entfernte, bemerkte ich nicht einmal mehr, da ich konzentriert auf meine Hand starrte – damit ich sie wieder mein Eigen nennen konnte. Das Starren funktionierte zwar nicht, aber einen Versuch war es wert gewesen.

„Tja, jetzt bist du ratlos, oder?", schmunzelte Clint und ich schob meine Unterlippe vor, ehe ich zu ihm hochblinzelte, federleicht die Augen auf- und zuklappte.

„Kann ich meine Hand bitte wiederhaben?", schmollte ich mit Hundeblick und er fing an, zu lachen, ehe er plötzlich abbrach und ausdruckslos in mein Gesicht sah.

„Nö."

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Ich seufzte, sah auf mein Getränk hinab. „Clint, bist du dir sicher, dass du das möchtest?", fragte ich nach. „Wie du schon mitbekommen haben wirst, bin ich nicht der leichteste Mensch", erzählte ich. „Und ich möchte nicht meine Hoffnungen in jemanden setzen, der am Ende nicht dasselbe möchte wie ich."

„Dann setz keine Hoffnungen in mich", zuckte er mit den Schultern, lehnte sich am Geländer an. „Und ich weiß, dass du nicht gerade der leichteste Mensch auf diesem Planeten bist", zuckten seine Mundwinkel, ehe meine Wange eine dezente Röte überzog als er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte. „Aber ich mag das", legte er den Kopf schief, streichelte mir über die Wange. „Und alles was ich noch weiß, ist, dass ich dich mag und in deiner Nähe sein möchte", stellte er klar, atmete tief ein. „Den Rest lass ich einfach auf uns zukommen."

Meine Mundwinkel zuckten leicht. „Okay", nickte ich. „Keine Hoffnungen, keine Enttäuschungen", schüttelte ich den Kopf. „Aber was fangen wir dann mit der Zeit an?" Ich hob meine Cola, trank daraus.

„Wir vögeln." Ich verschluckte mich als ich mich Richtung Geländer drehte, ehe ich die Cola ausspuckte und Clint ihr nachsah. „Derjenige da unten wird jetzt nicht sonderlich erfreut sein."

„Was sagtest du gerade?", fragte ich nach, sah ihn rotanlaufend an. „V-vögeln?"

Er schnaubte, lachte. „Romanoff, mach dich wieder locker", bat er entspannt. „Ich habe einen Witz gemacht." Er musterte mich kurz. „Einen kleinen Witz."

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Ich flitzte zu Natasha, um mich neben sie zu setzen.

„Wo sind Charlie und Nate?", raunte ich ihr zu, während die anderen Gespräche anfingen, und ließ mir ein Glas Champagner von ihr reichen.

Eins sollte heute wohl doch nicht schaden. Dachte ich zumindest.

„Vor fünf Minuten gegangen", meinte sie zu mir. „Charlie wollte mit Nathan schon ins ‚Bett' gehen", lächelte sie mich an und ich verdrehte die Augen, ehe ich zu Clint blickte, der sich angeregt mit Hill unterhielt.

Worüber die wohl sprachen?

Überall begannen einzelne Gespräche, wobei ich lieber Clint ansah und mich nicht erwischen ließ. Er sah so... ungestört aus, so... heiß.

Ich blinzelte, presste meine Beine leicht zusammen. Vielleicht sollte ich aufhören, Clint zu betrachten.

Ich seufzte, versuchte zu irgendeinem Gespräch Anklang zu finden, doch irgendwie wollte mir das nicht gelingen. Es interessierte mich gerade kaum.

Aber als die Gespräche abklangen, taten sie dies auch nur aus einem Grund. Denn wir lauschten den dröhnenden Klängen von Clints und Thors Stimmen, die anscheinend eine Diskussion führten.

„Das ist doch nur ein Trick", rief Clint ungläubig.

„Nein, es ist viel mehr als das", entgegnete Thor mit seinen dröhnenden Stimmbändern.

>Der Gott würde in einem Brüllwettbewerb den höchsten Platz erringen. Mit nur einem Wort. Hammer!
<Achtung, Witze kommen flach.
>Ha, ha. Du bist fies.
<Ist mein Job. Ich bin deine innere Stimme, Schätzchen.

„Wer auch immer würdig ist, der möge die Macht besitzen-", ahmte Clint mit tiefer Stimme nach, brach aber ab. „Ach, hör auf man, das ist ein Trick", rief er noch immer ungläubig und ich bemerkte, dass er vor die Couch gerutscht war und mit Drumsticks – keine Ahnung, wo er die jetzt auf einmal herhatte – rumspielte.

„Na, gut", stimmte Thor nickend zu. „Dann versuch dein Glück."

„Ehrlich?" Clint sah kurz überrascht zu mir. Doch Thor war derjenige, der nickte. „Na, schön", meinte Clint, stemmte sich hoch und ging auf den Hammer von Thor zu – welcher auf dem Tisch stand.

„Das wird ja jetzt was ganz Tolles", murmelte Rhodey neben Hill, die mir gegenübersaß.

„Clint, du hattest eine harte Woche", gab Tony zu bedenken. „Wir lachen auch nicht, wenn du ihn nicht hochkriegst." Ich wurde puterrot im Gesicht, während Tony mir kurz danach einmal zuzwinkerte.

„Oh, Gott", vergrub ich das Gesicht in den Händen.

Seufzend streichelte mir Natasha übern Rücken. „Glaub mir, es geht noch schlimmer." Ich sah sie böse an.

„Ich hab das schon mal gesehen, okay?", sagte Clint aber vollkommen überzeugt und noch beim Thema, ehe er an Thors Hammer zog. Ein paar Sekunden danach fing er allerdings an, zu Lachen und gab auch schon wieder auf. „Ich weiß nicht, wie du das anstellst", schmunzelte er.

„Spürst du das stille Urteil?", fragte Tony sarkastisch in die Runde.

„Bitte, Stark!", rief er. „Versuch du es!" Danach ging er plötzlich zu mir, ehe er sich vor mir auf den Boden pflanzte und sein Kopf gegen meinem Knie anlehnte.

„Gemütlich?", raunte ich ihm zu.

„Äußerst gemütlich", stimmte er schmunzelnd zu und Natasha verschluckte sich an ihrem Bier, ehe sie uns beide anfunkelte und ich ihr mein bestes Pokerface zeigte.

Sie streckte mir – ganz die große Schwester – die Zunge heraus, was ich nur erwidern konnte.

Dann sah ich jedoch zu Tony, der aufstand und sein Jackett öffnete.

„Oh, jetzt geht's los", kommentierte Hill und ich fing an, zu lächeln.

>Er wird sich wahrscheinlich das Rückgrat brechen. Eigentlich schade. Ich fing an, ihn zu mögen.
<Böse Victoria! Hab nicht solche Gedanken. Das ist pfui!

„Ich drück mich nie vor 'ner echten Herausforderung", hob Stark kurz beide Hände an. „Das ist Physik." Er legte sich die Schlaufe des Hammers ums Handgelenk. „Und wenn ich ihn anhebe, dann herrsch ich über Asgard?"

„Ja, natürlich", stimmte Thor nickend zu.

„Dann führ ich nämlich das Recht der ersten Nacht wieder ein", ächzte er. Auch er versuchte sein Glück, meinte jedoch kurze Zeit später: „Bin gleich zurück." Er ging hinunter in seine Werkstatt – dachte ich, da er kurz darauf mit seinem Handschuh zurückkam.

Er versuchte es erneut und bat kurz darauf sogar, dass Rhodey ihm helfen sollte. Doch auch die beiden zusammen schafften es nicht, den Hammer anzuheben – selbst mit Handschuhen.

„Ziehst du überhaupt?", fragte Rhodey angestrengt seinen Partner.

„Sind wir ein Team?", stellte Tony als Gegenfrage ebenso angestrengt.

„Dann blamier uns nicht! Zieh!", rief sein Gegenüber und wir fingen an, zu schmunzeln. Jedenfalls die meisten von uns.

Danach versuchte es Bruce – aber auch er schaffte es nicht, brüllte uns sogar kurz an. Ich war verwirrt.

„Komm, Cap!", rief Clint und Steve erhob sich.

Als Steve den Hammer ein klein wenig anhob, bemerkte ich aus dem Augenwinkel, wie Thors Grinsen urplötzlich verschwand. Steve versuchte es erneut, aber auch hier passierte nichts weiter – und so gab auch er irgendwann auf.

„Kein Stück", hauchte Thor – und schien sichtlich erleichtert zu sein.

„Geht eben nicht", sagte Rhodey schulterzuckend.

„Ich wette, ich schaff es", kommentierte ich teilnahmslos und trank nun mein Glas Champagner endlich leer, ehe ich es vor mir auf dem Tisch abstellte.

„Ja, klar", haute mir Clint gegens Bein und Tony nickte zustimmend, da er neben uns gerade stand.

„Ein Mädchen soll es schaffen, aber ein Kerl nicht?", schnaubte er. „Ihr Mädels habt immer so eigenartige Fantasien." Rhodey sah ihn komisch an.

„Ich beweis es euch", zuckte ich herausfordernd mit meinen Schultern, erhob mich und ging das kleine Stück zum Hammer.

„Victoria?" Ich sah zu Thor.

„Was?", meinte ich beleidigt. „Bist du jetzt auch der Meinung, ich sollte es nicht versuchen? Hast du Angst, ich würde es nicht schaffen? Mir wehtun und wie ein kleines Schulmädchen losheulen?"

„Bleib locker", bat Natasha.

„Ich glaube, ein Glas Alkohol war heute schon zu viel", haute Tony trocken raus.

„Nein, das meine ich nicht", schüttelte Thor seinen Kopf. „Ich meine nur, dass es vielleicht keine so gute Idee wäre, wenn du den Hammer berührst."

„Wieso?", fragte ich nach. „Ebenfalls Angst, dass ich ihn hochbekomme?"

„Woah!", wedelte Tony mit den Händen. „Clint kriegt ihn nicht hoch, aber du? Wer ist nun der Mann in der Beziehung?"

„Hältst du nun die Klappe?", fuhr Clint zu ihm herum. „Das ist nicht witzig."

„Wieso?", fragte Tony ruhig. „Kriegst du wirklich keinen hoch?"

Natasha schlug sich urplötzlich gegen die Stirn und schüttelte ihren Kopf.

„Nein", haute Thor plötzlich raus und ich sah wieder zu ihm. „Ich weiß nur, dass deine Augen gerade leuchten und halte es nicht für ratsam, dir eine göttliche Waffe in die Hände zu drücken."

Ich verdrehte meine „leuchtenden" Augen.

„Uhhhh."

„Stark!"

„Gut, ich halt den Mund, Mami."

„­Glaub mir", seufzte ich. „Ich will ja keinen damit erschlagen." Ich sah Tony an. „Nur beweisen, dass ich es besser kann als der Playboy da drüben", meinte ich trocken und machte mir die Schlaufe um das Handgelenk, ehe ich tief ein- und ausatmete.

Dann zog ich. Und tatsächlich. Er hob sich leicht. Auch, wenn er ziemlich schwer war – und ich ihn nach kurzer Zeit wieder ablegen musste. Ich hatte ihn höher heben können, als Steve, der ihn nur ein kleines Stückchen hatte bewegen können.

Im Raum starrten mich alle erstaunt an. Alles außer Thor. Denn dieser schien erleichtert.

„Jetzt glotzt nicht so", meinte ich, ehe ich seufzte und ein fettes Grinsen aufsetzte. „Darf ich nun über Asgard herrschen?" Thor öffnete seinen Mund.

„Victoria, dein Handgelenk glüht", haute Natasha aber raus.

„Was?!" Hysterisch schaute ich darauf, schrie auf und zuckte zurück, ehe ich mit der Hand wedelte. „Macht, dass das aufhört!", bat ich schrill. Denn das war noch nie geschehen. Gleich hinzu glühte meine Hand dunkel auf.

Nur... meine andere blieb hautfarben. Das war wirklich noch nie passiert.

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„Und dann heißt es, ich bin selbstverliebt", nuschelte Tony. Ich saß schmollend neben Clint auf dem Boden, lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an. Nachdem ich mich beruhigt hatte, wollte Natasha, dass ich nun den restlichen Abend sitzenblieb und den Ball flachhielt. „Und? Widow?", fragte Tony kurz darauf an meine große Schwester gewandt und ich sah seufzend zu ihr auf.

„Oh, nein", lehnte sie ab. „Da lass ich euch alleine spielen", kommentierte sie und trank einen Schluck aus ihrer Flasche Bier.

„Der Mann, der nicht König sein wollte in Ehren, aber da ist was faul", sagte Tony und Clint stimmte zu, ehe er seine Hand auf meinem Knie ablegte und ich heftig zusammenzuckte. Ich sah zu Clint hoch, dessen Mundwinkel zuckten.

>Macht er das mit Absicht?

„Da kannst du deinen Arsch drauf verwetten."

>Da hab ich meine Antwort.
<Der Spruch war nicht an dich gerichtet, Romanoff.

„Steve, das war ein Kraftausdruck", rief Hill plötzlich und Steve stöhnte genervt in meine Richtung.

„Hast du das jedem erzählt?" Ich zuckte unschuldig mit den Schultern, ehe ich einmal in der Gegend umher sah und pfiff.

„Der Griff ist graviert, wie ein Sicherheitscode", meinte Tony. „Wer auch immer Thors Fingerabdrücke hat, ist die wörtliche Übersetzung", vermutete er.

„Ja, das ist, eh, eine überaus interessante Theorie." Thor stand auf, nahm seinen Hammer vom Tisch in die Hand. „Meine ist einfacher." Er warf ihn einmal hoch, ehe er ihn wieder lässig auffing. „Ihr seid nicht würdig." Und wir alle fingen an, zu protestieren. „Victoria ausgenommen", merkte er durch unseren Protest an. „Sie hat bei ihrer Geburt bereits geschummelt."

„Was?!", entgegnete ich schrill. „Ist das jetzt dein Ernst?"

Bevor ich mich aber noch weiter bei ihm beschweren konnte, ertönte plötzlich ein schrecklich lautes Geräusch, weswegen ich mir die Ohren zuhielt und zusammenzuckte.

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Datum der Veröffentlichung: 25.09.2019 20:42 Uhr

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