Sixteen
Sixteen:
erwacht
>Clint? Was macht er hier?
<Er wohnt wie du im Tower.
>Ach, ja. Stimmt.
Ich verdrehte innerlich die Augen wegen meiner eigenen Blödheit.
„Wie geht es dir heute?"
>Ach, ganz gut.
„Mir geht es nicht so gut."
>Warum? Erzähl mir deinen Kummer und all deine Sorgen.
„Ich wurde von einem Hydra-Soldaten angeschossen."
>Oh, erklärt natürlich alles.
„Und die wahrscheinlich erfreulichste Nachricht", seufzte er.
>Jetzt kommt's.
„Wir haben es endlich geschafft. Wir haben endlich dieses verfluchte Zepter." Er ergriff meine Hand.
>Wie lange war ich weg?
<Und wieso haben sie das endlich geschafft? Ich dachte, ihr habt noch nicht mal angefangen?
„Es war nur mal wieder nicht so witzig. So ohne dich." Ich hörte ihn belustigt schnauben. „Ich wünschte mir-", er schmunzelte. „Ist es komisch, dass ich mir wünsche, du würdest bei solch etwas dabei sein können?" Er lachte erneut. „Das ist Irrsinn. Wir bringen unsere Leben in Gefahr und ich wünsche mir, du würdest dabei sein und dasselbe machen."
>Hä?
„Ach, vergiss es", seufzte er. „Ich sollte gar nicht hier sein. Natasha würde mir sonst wohl wieder eine verpassen, nachdem sie das mit den Zwillingen rausgefunden hatte." Er lachte leicht. „Hast du gewusst, dass ein Dreier so gar kein Spaß macht, wenn nicht wenigstens eine dabei ist, die man leiden kann?" Iuh. Widerlich. „Ich glaube, das war einfach der Fehler. Ich konnte beide nicht leiden und hab das nur getan, um deine Schwester mal wieder zu provozieren, so wie sie es sagen würde."
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Ich hörte einigen Minuten nachdem Clint das Zimmer verlassen hatte, wie sich die Tür erneut öffnete – doch klangen die Schritte diesmal anders. Sie klangen schwerer – und sie schlürften leicht über den Boden. Ich vernahm ein Seufzen und dann ein aufkeuchen.
„Verdammt!", rief jemand und ich lugte unter meinen Wimpern hervor. Es war Bruce. Und er hatte sich den Zeh gestoßen – glaubte ich zumindest. Als er sich wieder mir zuwandte, schloss ich wieder die Augen und tat so, als sei ich nicht bei Bewusstsein. „Guten Abend, Victoria."
>Haben alle so bescheuert mit mir gesprochen, während ich geschlafen habe?
„Entschuldige diese Begrüßung", murmelte er. „Ich hab mich nur gestoßen, also ist alles gut." Innerlich verdrehte ich meine Augen. „Dann wollen wir mal", nuschelte er als nächstes. „Was glaubst du, wie schnell dein Puls wieder schlägt? Normal, wie immer? Und wie ist dein Blutdruck?"
<Man, er braucht dringend eine Freundin. Wenn das so weitergeht, musst du Natasha wohl mal dazu zwingen, ihn zu einem Date einzuladen. Hört der auch mal auf, zu arbeiten?
>Keine Ahnung.
„Shit", haute er im nächsten Moment raus und ich lugte wieder unter meinen Wimpern hervor. Er starrte schockiert auf eine Anzeige vor meinem Bett. Eine Art Fernseher, welcher meinen Puls und Blutdruck überwachte.
Danach öffnete ich komplett meine Augen und sah ihn fragend an. Doch bemerkte er mich nicht, tippte auf seinem Tablet wie irre herum, weswegen ich ihn mal da einfach so stehenließ. Nachdem er sich aber wieder gefasst zu haben schien, lief er eilig aus dem Raum und kam nur wenige Minuten später mit Tony im Schlepptau zurück.
„Warum schleifst du mich mit hier herein, Banner?", nörgelte Tony und ich verdrehte meine Augen einmal kurz. „Ich muss mich für die Party fertig machen."
„Das ist wichtiger, Tony", beharrte Bruce darauf und zeigte mit seinem Arm auf den Fernseher. „Sieh dir bitte ihre Vitalwerte, ihren Puls und die Blutdruckwerte mal an!" Ich seufzte leise. „Sie sind in der letzten Stunde rapide gestiegen und die Blutwerte zeigen weniger Eisen an als davor."
Tony murmelte irgendwas Unverständliches vor sich hin. Doch dann räusperte er sich und sprach wirklich los. „Entweder bedeutet es, das sich ihr Zustand verbessert, endlich." Er gestikulierte wild. „Oder aber sie ist in binnen der nächsten Stunde tot." Trocken seine Theorie rausgehauen schloss er den Mund und kassiert eine leichte Ohrfeige von Bruce.
„Sag so was nicht", hob er den Finger an. „Es würde Nat das Herz brechen."
„Geschweige denn Barton", verdrehte Tony seine Augen.
„Genau!", nickte er. „Ich sollte sie lieber nochmal durchchecken, bevor ich-", Bruce wurde von Tony mit einem „psschht!" unterbrochen.
„Du arbeitest eindeutig zu viel", schnaubte der Erfinder. „Du kannst sie auch noch später durchchecken." Er sah zu mir und ich blinzelte. „Außerdem sieh sie dir doch an", klatsche er resigniert in seine Hände. „Ihr geht es bestens. Sie beobachtet uns", sagte Tony ganz ruhig und sah mich an, dann sah er wieder zu Bruce.
„Ja, aber ich sollte sie für die beiden Agenten nochmal durchchecken, falls ich was überseh-", die beiden brauchten einen Moment, ehe ihnen bewusstwurde, was Tony eben von sich gegeben hatte.
Doch dann schnellten ihre Köpfe auch schon in meine Richtung.
„Scheiße", rief Tony.
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Während Tony mir das Glas unter die Nase hielt, kontrollierte Bruce nochmal alles.
„Sie scheint bei bester Gesundheit zu sein", runzelte Bruce seine Stirn. „Wie das? Kannst du dir das erklären, Tony?", fragte er.
„Nö", sagte er. „Du bist hier der von uns mit dem Doktortitel. Also sag du es mir", schmunzelte Tony und stellte das Glas beiseite, ehe sich seine Miene aufhellte. „Heißt das eigentlich, sie kann an meiner Party teilnehmen?" Der Milliardär grinste los. „Oder an der Morgenabend?"
„Bitte?", rief Bruce empört. „Sie ist gerade mal zwei Minuten wach und du denkst schon wieder an deine Party?" Ich war nicht minder schockiert.
„Leute, ich bin auch noch da", warf ich leise ein und setzte mich etwas auf, ehe ich die Miene verzog. Meine Blase meldete sich schmerzhaft. „Ich muss mal", teilte ich beiden mit und seufzte.
Beide Genies sahen mich an. Tony mit einem mir nicht deutbaren Ausdruck auf dem Gesicht, Bruce mit einem sorgevollem.
„Vielleicht ist das keine so gute Idee und du solltest lieber-"
„Bruce, bei bestem Willen", widersprach ich. „Du hast gerade selbst gesagt, ich sei gesund. Ich bin wach. Und ich werde garantiert in keinen Becher pinkeln", stellte ich klar. „Und ich mein ja nicht, dass jemand von euch mir beim Pinkeln zusehen soll, aber ich benötige Hilfe, um aus diesem Bett zu kommen und rüber ins Bad."
Nach einem Blickduell zwischen mir und Bruce, was er verlor, ließ er mich aufstehen.
„Brauchst du Hilfe?", hakte Bruce nach, als er mir zur Toilette half.
„Nimm es mir nicht böse, Bruce, aber", ich sah ihn an, „Verpisst euch einfach. Ich schaff den Rest schon alleine", meinte ich mit zuckenden Mundwinkeln und mit ruhigem Tonfall, ehe ich die Toilettentür vor seiner Nase schloss und Tonys Lachen dahinter gedämpft zu hören bekam. Ich lächelte, als ich bemerkte, dass ich Jogginghose und ein Shirt von Nathan anhatte. Also kein Krankenhauskleid, womit ich mehr als zufrieden war. Die waren ja schrecklich. Nachdem ich auf Klo war, mir die Hände gewaschen hatte, trat ich wieder hinaus, wobei die beiden sofort verstummten. „Es wird gelästert?", hakte ich grinsend nach und setzte mich aufs Bett, ehe Bruce mir mit einer kleinen Lampe in die Augen leuchtete und auf die Reaktionen meiner Pupillen wartete. Danach checkte er nochmal Blutdruck, Puls, Atmung.
„Er möchte nur, dass du auf seine Party gehst", murmelte der Doc als er fertig war. „Rufst du endlich bitte Natasha?"
„Wenn ich sie hole, wird die Party gleich wieder abgesagt", seufzte er, murrte. „Komm schon, von mir aus schiebe ich sie auch im Rollstuhl hin, nur das wäre das coolste für alle, wenn sie einfach so dort auftaucht."
„Nein, das wäre nicht cool, Tony."
„Bruce..."
„Tony!"
Ich zuckte zusammen als Bruces Augen grün aufleuchteten. „Schon gut, nicht gleich so meckern", bat er.
Ich seufzte. Ich wurde ja nicht mal nach meiner Meinung gefragt.
„Darf ich eigentlich fragen, wie lange ich weg war?", fragte ich zwischendurch und beide hielten inne, sahen hoch.
„Also, äh-", stotterte Bruce herum und sah kurz auf seine Hände, während ich eine Augenbraue hochzog. „Das wäre keine gute Idee, immerhin-"
„Kurz und schmerzlos", unterbrach Tony Bruce. „Du warst fast drei Monate nicht mehr bei Bewusstsein."
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Datum der Veröffentlichung: 25.09.2019 19:16 Uhr
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