Eighteen
Eighteen:
Schmerz, lass nach
>Ich bin so dumm.
<Im Nachhinein ist man immer schlauer.
>Halt bitte den Rand.
Ich seufzte, murrte als Jarvis sich wieder meldete. „Miss Romanoff, Mr. Barton klopft noch immer gegen Ihre Zimmertür und fragt, ob Sie sie öffnen können."
Ich sah gegen die Badezimmerdecke, ehe ich nach dem Klopapier griff. „Nö", schniefte ich.
Wieso sollte ich mir auch anhören, wieso er plötzlich eine Freundin hatte?
--------
Ich seufzte als ich in mein Schlafzimmer lief, direkt zum Kleiderschrank, und meine Zimmertür noch immer Geräusche von sich gab.
Sobald ich meine Jacke hatte und anstatt Hausschuhe richtige Turnschuhe anhatte, wappnete ich mich für Barton und schloss meine Zimmertür wieder auf. Ich wartete nach dem Geräusch des Aufschließens ein paar Sekunden, ehe ich die Tür aufmachte.
Nur sobald ich sie offen hatte, wünschte ich mir, ich hätte sie gleich wieder geschlossen.
„Wir sollten reden, Victoria."
Ich zog leicht meine Augenbrauen hoch. „Ach, sollten wir das, ja?", fragte ich, ehe ich mich an ihm vorbeiquetschte, in meine Jacke schlüpfte.
„Vika, bitte, du lässt mich nicht einmal aussprechen, ehe du schon wieder abhaust."
„Woran das wohl liegt", verdrehte ich meine Augen.
„Hör auf, dich wie ein Kind zu verhalten und bleib stehen, Romanoff."
„Ich soll aufhören, mich wie ein Kind zu verhalten?!", fragte ich wütend als ich im Wohnbereich angekommen war und sich die Fahrstuhltüren öffneten, Natasha herauskam.
„Ich hab eben erst gehört, du hättest dich wieder hingelegt, Vika", haute sie raus. „Ist alles in-"
„Du sagst mir nicht, wie ich mich zu verhalten habe, ist das klar, Clint?", fragte ich nach. „Wenn mir nach Weinen oder Schreien ist, dann tu ich das gefälligst auch!"
„Oh, wow", haute Natasha trocken raus. „Ich hätte mich wohl beeilen sollen, herzukommen."
„Wusstest du, dass er seit neustem eine wunderschöne Freundin hat?", fragte ich an meine Schwester gerichtet. „Da hat er ja endlich mal einen Volltreffer gelandet, nachdem er wohl festgestellt hat, dass ich nicht so ein Fang war."
Er verdrehte seine Augen. „Jetzt übertreibst du aber, Victoria."
„Ach, ich übertreibe, ja?", fragte ich nickend nach, ehe ich meine Lippen zusammenpresste. „Hast du ihr von dem erzählt, was vorgefallen ist, bevor ich nur fucking drei Monate nicht anwesend war?" Auch er presste seine Lippen zusammen. „Du siehst also, dass ich allen Grund habe, wütend und enttäuscht zu sein." Ich drehte mich seufzend um, wollte mich auf den Weg zum Fahrstuhl machen.
„Victoria-", ich riss mich los, sobald Clint mich auch nur anrührte.
„Fass mich nicht an!", sagte ich laut, ehe ich an Natasha vorbeilief.
„Vika, wo möchtest du hin?", fragte Tash ruhig nach als ich den Fahrstuhl betrat.
„Spazieren und den Kopf freikriegen." Ich murrte, sah gegen die Decke, ehe ich mir meinen Spruch nicht verkneifen konnte. „Hey, vielleicht reiß ich heute noch irgendjemanden von der Straße auf, dann wären wir quitt, Barton, wie ist das?"
Er hatte keine Chance, mir zu antworten.
-----------
Der Sommerwind der durch Manhattan am späten Abend wehte trocknete meine Tränen als ich durch den Central Park lief, die Hände in meinen Jackentaschen vergrub.
Ich lief gefühlt von einem Ende zum anderen und betrachtete einfach die Bäume die sich hier bewegten. Denn großartig war nicht wirklich noch was hier los. Es waren kaum noch Menschen unterwegs und wenn dann nur Jugendliche oder Hundebesitzer, die mit ihren Hunden gerade Gassi gingen.
Ich wollte am liebsten wirklich mutterseelenallein irgendwo sein und mir die Seele aus dem Leib schreien. Einfach um dieses Dröhnen in meinem Kopf zu übertönen.
>Ich bin so ein Idiot. Wie hab ich auch nur denken können, dass ich die einzige bin, die auf ihn steht?
<Naja, es hatte nie jemand Interesse gezeigt und-
>Es war doch klar, das sich eine andere ihn krallt, sobald ich aus dem Verkehr war.
<Da hast du natürlich auch Recht, aber-
>Ich bin ja so dumm! Ich sollte verboten gehören.
„Victoria!" Ich zuckte zusammen, sah auf.
„Ey, das kann doch jetzt wohl nicht dein Ernst sein", drehte ich mich augenverdrehend wieder um. Wie hatte mich Clint hier finden können?! Ich murrte richtig laut als er sich mir in den Weg stellte. „Was?", fragte ich schroff und strich mir meinen Pferdeschwanz zurück.
„Victoria, bitte, ich wollte dir nicht wehtun." Ich zuckte zurück als er die Hände nach meinen Armen ausstreckte.
„Weißt du, mir geht es prima damit", berührte ich kurz meine Nasenwurzel. „Du solltest zurück zu Sarah. Sie fragt sich sicherlich schon wo du steckst."
„Dir geht's gar nicht gut, das sieht man dir an", merkte er an und ich seufzte resigniert als meine Sicht verschwamm und mir ein paar Tränen über die Wangen rollten, die ich mir wegwischen musste.
„Warum wohl?", meinte ich und schon wieder kamen meine Tränen. „Ich fühl mich von dir verarscht, Clint."
„Victoria, ich habe nichts verbrochen", stellte er klar. „Zwischen uns war nichts." Ich zuckte zusammen. „Ich habe dich ein paarmal geküsst, oh wow." Er verdrehte seine Augen, ehe er in Richtung meines Brustkorbs nickte. „Ich kann nichts für den Herzschmerz, den du hast, ist das klar?"
„Ob das klar ist, Barton?", lachte ich fassungslos, ehe ich schnaubte. „Ich mag dich, checkst du das nicht?!" Ich deutete auf meine Stirn. „Du hättest dir vorher überlegen sollen, ob du mit mir flirtest, mich auf ein Date einlädst, mich küsst oder mit meinen Gefühlen spielst." Ich schüttelte den Kopf, drehte mich um und lief ihm wieder davon. „Lass mich einfach in Ruhe", schüttelte ich weiterhin den Kopf.
„Wie bitte?", fragte er perplex nach und lief mir nach. „Victoria, ich-"
„Nein, verschwinde", schrie ich ihn an und er zuckte zusammen als ich mich nochmal kurz zu ihm umdrehte, ehe ich mich heulend langsam auf den Weg machte, wegzugehen.
------------
Ich wollte meiner Welt entfliehen. Am liebsten wollte ich in diesem Moment einfach nur einschlafen und nie wieder aufwachen.
Fast wünschte ich mir, zurück ins Koma zu fallen! Aber auch nur fast. Denn tief im Inneren wusste ich, dass könnte ich den anderen – Nathan, Charlie und Natasha – nicht nochmal antun. Immerhin würde ich auch nicht wollen, dass sie plötzlich einfach... weg waren.
„Schmerz, lass nach, hm?", fragte mich plötzlich ein Mann und ich hob den Kopf, während er sich zu mir gesellte. Ich nickte nur stumm und steckte meinen Kopf zwischen die Beine, um mit dem Weinen endlich aufzuhören. „Hier." Ich zuckte zusammen als er mir ein Taschentuch reichte.
„Danke", schniefte ich als ich draufsah, dann ihm kurz ins Gesicht blickte, ohne wahrzunehmen wie er eigentlich aussah. Ich schnäuzte ins Taschentuch, wischte mir damit aber vorher übers Gesicht.
„Möchten Sie eine fremde Schulter zum Ausheulen?", fragte er mich nach einigen Minuten.
„Glauben Sie mir, meine Geschichte wollen Sie garantiert nicht hören", starrte ich aufs Taschentuch hinab, das ich anfing in meinen Händen zu zerrupfen.
„Ich habe bestimmt schon schlimmere von meiner besten Freundin gehört", erwiderte er und da hob ich meinen Kopf, ehe ich anfing, ihn zu mustern. Von ganz automatisch.
Er hatte, wie Clint, hellbraune, fast schon dunkelblonde Haare und ebenso blaugraue Augen. Selbst seine Statur im Sitzen erinnerte mich ein wenig an Clint. Und das machte mich gleich noch ein bisschen trauriger. Ich konnte jetzt wohl nicht mal mehr Männer ansehen, ohne sie mit Clint zu vergleichen.
„Kenn ich Sie von irgendwoher?", fragte ich verwirrt, blinzelte perplex.
„Wohl kaum", lachte er und schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich richtig hinsetzte. „Ich bin gerade erst hierhergezogen und kenne mich kaum aus, in der großen Stadt."
„Von wo kommen Sie?", fragte ich interessiert und dankbar, für einen Moment abgelenkt zu sein.
„Idaho", antwortete er mir und alles krampfte sich in mir erneut zusammen. „Habe ich etwas Falsches gesagt?", fragte er mich überrascht.
„Nein, nein. Nur-", ich schluckte schwer und fuhr mir durchs Haar. „Er kommt auch aus... Idaho."
„Das tut mir leid", sagte er mir. „Aber mal unter uns." Er näherte sich mir kurz. „Es ist bestimmt alles nur ein Missverständnis."
„Ist es nicht, glauben Sie mir", lachte ich, fuhr mir danach kurz übers Gesicht. Meine Füße brannten etwas und wovon wusste ich nicht. Aber auch das lenkte mich einen Moment wenigstens etwas ab. „Er hat deutlich klargestellt, dass nur ich mehr in uns gesehen habe als er."
„Brauchen Sie immer noch eine Schulter zum Ausheulen? Ich höre mir Ihre Geschichte liebend gern an. Und hab momentan noch etwas Zeit", sagte er mit scherzhaftem Blick auf seine imaginäre Armbanduhr, was mich zum Lachen brachte.
Er erinnerte mich irgendwie sehr an Clint, auch wenn ich wusste, dass er wahrscheinlich das komplette Gegenteil davon war. Denn ich konnte ihn nicht automatisch sofort mit Clint vergleichen.
Ich nickte und nach einigen tiefen Atemzügen fing ich an, zu erzählen. „Ich kenne ihn seit knapp einem Jahr", erzählte ich. „Er und ich kommen eigentlich gut miteinander aus und wir wollten sogar anfangen, uns zu daten und da liefen auch schon so ein paar Sachen, wie knutschen oder ein gemeinsamer Filmabend, nur-", kurz stoppte ich beim Sprechen. „Ich hatte vor drei Monaten sowas ähnliches wie einen Unfall und bin vor kurzem erst zurückgekommen von meiner... Reha", flunkerte ich. „Ich war auf der Party eines Freunds." Er nickte. „Er wusste nicht, dass ich wieder da bin." Ich lächelte tatsächlich kurz leicht. „Ich dachte, es würde eine tolle Überraschung sein." Ich seufzte, hörte gleich wieder zu lächeln auf. Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Alle meine Freunde verhielten sich eigenartig, wobei ich anfangs dachte, es sei, weil ich wieder unter den Lebenden mein Leben weiterleb." Er nickte aufmerksam. „Aber als ich mit einem anderen Typen dann getanzt habe, weil der mich dazu aufgefordert hatte, sah ich ihn." Ich senkte den Blick auf meine angewinkelten Knie. „Ihn und eine andere. Wie er sie küsste." Mir entflohen wieder ein paar Tränen, die ich mir schnell wegwischte. „Ich rannte einfach hinaus", erzählte ich und lachte behämmert auf, wie eine Furie. „Er sagte später noch, ich hätte da nicht zu viel hineininterpretieren sollen, es wäre zwischen uns nichts gewesen." Ich verdrehte meine Augen. „Und, naja, irgendwie bin ich jetzt hier bei Ihnen gelandet", schloss ich meine Story, worauf er aber dafür einige Minuten dann den Mund hielt und sich vollkommene Stille zwischen uns ausbreitete, während allerlei Menschen an uns vorbeigingen, sich aber keiner um uns kümmerte.
<Du hast ihm gesagt, er möchte deine Gesischte nicht hören.
„Es scheint", sagte er dann plötzlich besonnen und ruhig, sodass ich aufsah, „Als habe er sich, während Sie nicht anwesend waren, versucht abzulenken. Leider nur auf die falsche Art und Weise", meinte der Unbekannte mir gegenüber. Ich schniefte einmal und nickte, ehe er mir noch ein Taschentuch reichte, was ich mit noch einem „danke" entgegennahm. Nachdem ich mir dann die Nase erneut geschnäuzt hatte, sah ich ihn mit meinen grünen Augen forschend an.
>Warum erzähle ich einem Fremden mein verkorkstes Liebesleben?
„Wie heißen Sie?", fragte ich ihn. Denn ich wusste noch gar nicht seinen Namen.
„Mark", antwortete er mir knapp, lächelte mich aber an.
„Victoria", erwiderte ich und war irgendwie danach etwas froh, mir endlich alles von der Seele geredet zu haben. Nur ich fühlte mich trotzdem noch, als wenn ich lieber sterben wollen würde.
„Vielleicht brauchen Sie nur ein wenig Abstand. Ebenso wie er", sagte er nach einigen Minuten Schweigen. „Das wird sich alles bestimmt wieder einrenken." Meine Mundwinkel zuckten, während ich auf das Taschentuch sah und es beinahe schon wieder auseinanderrupfte. „Und ich sagte doch, ich habe schon schlimmere Geschichten gehört. Meine beste Freundin hatte vor nicht allzu langer Zeit einen noch übleren Kerl am Start als Sie." Er als auch ich lachten etwas, wobei es sich bei mir rauchig anhörte – und so als wäre ich erkältet gewesen. „Ich denke ehrlich, da könnte aus Ihnen etwas werden." Ich sah wieder auf, in sein Gesicht. „Nur müssen Sie ihm Zeit geben und er Ihnen. Das ist normal. Solch etwas wächst nicht über Nacht."
„Was sind Sie beruflich? Eheberater?", scherzte ich und lachte kurz über meinen eigenen Witz. Wie peinlich. Doch zum Glück schmunzelte er wenigstens drüber.
„Ja", antwortete er mir danach ruhig und ich hörte sofort auf, zu lachen. Ich entschuldigte mich, doch fing Mark dann an, zu lachen. „Schon in Ordnung", winkte er es ab. „Es ist schließlich eine andere Art von Beruf, die man normalerweise hört. Wie Bauarbeiter, Journalist oder so", meinte er schulterzuckend.
„Ich find diesen Job gängiger als Bauarbeiter", verdrehte ich die Augen.
„Naja, das ist noch lange nichts, ehrlich", widersprach er mir und ich hob grinsend eine Augenbraue, ehe er mir die Hand hinhielt und ich sie ergriff. Netterweise zog er mich mit hinauf in Stehposition. „So", lächelte er und meine Mundwinkel zuckten erneut. „Haben Sie noch Lust auf einen Kaffee? Denn es wird schon langsam etwa kühl und Sie sehen aus, als könnte was Warmes gerade genau richtig für Sie sein", meinte er. Und ich überlegte nicht lange, sondern nickte einfach.
„Liebend gern würde ich mit Ihnen einen Kaffee trinken." Aber dann seufzte ich, als mir etwas einfiel. „Doch meine Tasche ist noch bei meinem Freund in der Wohnung und-"
„Ich bezahl", winkte er es schnell ab und ich wurde rot. „Es ist ja nur ein Kaffee."
Ich hasste es, wenn jemand für mich bezahlte. Obwohl. Clint sollte mir lieber mal ein neues Herz kaufen, weil meins nun kaputt war. Oder er könnte die Reparaturen bezahlen.
„In Ordnung", murmelte ich peinlich berührt.
------------
Ein kleines Mädchen mit dunkelblonden Locken stürmte auf uns zu, kaum dass wir den Laden betreten hatten, in den mich Mark geführt hatte. Den Weg hierher hatte Schweigen zwischen uns geherrscht. „Daddy!", rief sie fröhlich und schmiss sich in seine Arme, die er ausbreitete. Ich hob direkt beide Augenbrauen.
„Hey, meine Kleine", begrüßte er sie, hob sie richtig hoch und ging mit ihr zu einem Tisch im hinteren Teil des Cafés, wo lächelnd eine Brünette aufstand, die sie ihm aus den Armen nahm, ehe er sie mit einem Kuss begrüßte. „Hey, Darling", sagte er und sie musterte mich kurz, weil ich so hinter den beiden hergetrottet war wie der letzte Penner. Jetzt fühlte ich mich definitiv noch schlechter. Und ich dachte, das ging nicht. „Jenny, das ist Victoria, eine alte Freundin", stellte Mark mich vor und ich warf ihm kurz einen Blick zu.
>Alte Freundin? Wir kennen uns nicht mal eine halbe Stunde.
Ich streckte meine Hand vor und ein paar Sekunden später schüttelte diese Jenny sie auch schon. „Freut mich. Ich wusste nicht, das Mark Freunde in New York hat", sagte sie lächelnd.
„Ich hab den Kontakt damals verloren." Ich lächelte breit und vollkommen geschauspielert, da mir am liebsten wieder zum Weinen zumute war. „Und beim Spazieren treffe ich ihn plötzlich", sagte ich. „Aber es freut mich auch, dich kennenzulernen." Damit nicht gleich alles so formell klang, hielt ich es für besser, direkt aufs „du" überzugehen.
„Lasst uns setzen", meinte Mark und wir taten, was er vorgeschlagen hatte. „Ich hoffe, dass hier ist okay, Victoria?", deutete er zu Jenny und der Kleinen. „Ich habe vergessen, das eben noch mitzuteilen." Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern.
„Seid ihr beide verheiratet, Mark?", fragte ich ihn.
„Verlobt", hob er seine linke Hand. „Und wie du siehst, haben wir ein gemeinsames Kind." Er deutete auf die Kleine neben mir.
„Warum habt ihr noch nicht geheiratet?", fragte ich dann lieber verwundert nach und blinzelte Jenny an. „Man sollte doch meinen, wenn man die große Liebe gefunden hat, sollte man keinen Augenblick mehr verlieren, sein Leben mit dem anderen zu teilen."
„Er möchte seinen Bruder auf der Hochzeit dabeihaben." Sie seufzte, stützte ihre Ellenbogen auf dem Tisch ab und sah kurz darauf, während Mark die Augen verdrehte. Anscheinend lastete diese Angelegenheit schon länger auf ihrer Beziehung. „Nur sucht er ihn schon seit Jahren", bedauerte sie und schlug kurz den Blick nieder. „Ich habe ihm fünf Jahre gegeben."
<Mädel, manche hätten ihm nicht mal zwei Jahre gegeben. Meinen Respekt hast du.
„Mein Beileid", hob ich beide Augenbrauen an. „Und Respekt, dass du solch eine Geduld besitzt." Jenny lächelte, zuckte leicht mit ihren Schultern. „Und du vermutest ihn hier in New York?", vermutete ich und erntete ein Nicken seitens Mark.
„Kann ich Ihre Bestellung aufnehmen?", fragte uns eine blonde Kellnerin, trat an unseren Tisch und zückte Stift und Papier.
„Kaffee, schwarz, ohne Zucker", sagte Mark.
„Für mich einen Pfefferminztee und für die Kleine ein Glas Orangensaft, bitte. Danke", meinte Jenny und alle sahen mich erwartend an.
„Ebenfalls einen Kaffee ohne Milch und ohne Zucker", bat ich und die Kellnerin verschwand lächelnd. „Wie heißt dein Bruder?", fragte ich ihn nach einigen Minuten neugierig, in denen ich die Tochter der beiden beobachtet hatte.
Ich war gut, im Aufspüren. Und ich wettete, Tony würde mir helfen, wenn ich ihn drum bat. Vielleicht würde ich es schaffen, ihn zu finden. Und wenigstens konnte ich mich dann so bei Mark bedanken, fürs Zuhören.
„Er heißt Clint", antwortete mir Mark und alles zog sich in mir wie mit einem Gummiband zusammen, sowie mein Herz anfing, doppelt und dreifach zu schlagen.
>Nein. Verdammt. Warum muss ich auch immer die Arschkarte ziehen?
--------
„Ist er es gewesen, der dir wehgetan hat?" Ich seufzte als wir die Straße entlangliefen.
„Wir können uns unsere Familien nicht aussuchen, Mark", stellte ich klar als wir die Eingangshalle des Stark Towers betraten. „Und ich bleibe nicht. Ich verschwinde gleich wieder, damit ich... naja, allein sein kann."
Er verdrehte seine Augen. „Ich bin mir sicher, Jenny würde sich gerne mit dir nochmal ins Café zurücksetzen", deutete er nach draußen zum Wagen. Da die Kleine der beiden bei der Autofahrt hierher eingeschlafen war, blieb sie im Wagen.
„Jarvis, ist jemand in meinem Stockwerk?", fragte ich nach.
„Ja, Miss." Mark zuckte zusammen als wir den Fahrstuhl betraten und die KI antwortete. „Ihre Schwester ist oben, zusammen mit Doktor Banner", antwortete mir die KI und ich seufzte.
>Naja, besser als gleich Clint von Angesicht zu Angesicht wieder gegenüberzustehen.
<Was deine Schwester und der Doc wohl dort oben tun?
>Du denkst echt nur an das eine. Widerlich.
---------
Datum der Veröffentlichung: 25.09.2019 19:18 Uhr
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro