Eight
Eight:
Wie geht es weiter?
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich mir erstmal einige Sekunden darüber klarwerden, wo ich mich befand – und warum sich mein Kopf dauernd herauf- und herunterbewegte.
Doch als es mir dann einfiel, bemerkte ich auch, dass ich mit dem Kopf über Nacht auf Clints Brustkorb gerutscht war und nun dort weitergeschlafen hatte.
Nur war diese Position anscheinend für meinen Nacken nicht besonders gut gewesen, denn der meldete sich nun nicht nur mit Schmerzen, sondern auch noch mit einem hörbaren Knacken als ich ihn bewegte. Und dies war wahrlich nicht schön. Deswegen stöhnte ich schmerzvoll auf – und der Berg unter mir zuckte zusammen.
„Entschuldigung, ich wollte dich nicht aufwecken", murmelte ich und versuchte innezuhalten.
„Du hast mich nicht geweckt", schmunzelte er, ehe sich Arme um mich schlangen und an ihn drückten. Seine Mundwinkel zuckten als ich zu ihm hochsah. „Ich habe fern gesehen", erklärte er und zeigte auf ein Tablet, dass neben seinem Körper auf dem Bett lag.
„Oh", machte ich. Und meine Wangen erhitzten sich als er keine Anstalten machte, mich loszulassen.
Was ihn wiederrum zum Lachen brachte. „Du hast den halben Tag durchgeschlafen", sagte er. „Was macht dich so müde?", fragte er, sperrte das Display des Tablets.
„Keine Ahnung", erwiderte ich wahrheitsgemäß. Ich entfernte mich von seinem Oberkörper, setzte mich auf und streckte mich dann kurz. „Wie geht's dir?", hakte ich nach.
„Oh, mir geht's gut." Ich zuckte zusammen als Clint plötzlich mein Oberteil von hinten runterzog und mir dabei in die Haut pikste.
„Hey, lass das", bat ich, drehte mich zu ihm hin.
„Und wenn nicht?", sah er zu mir auf.
„Dann mach ich dich fertig", scherzte ich.
„Und wie möchtest du das anstellen?", hakte er sichtlich belustigt nach und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab als er sich etwas aufrichtete.
„Ich bin klüger als du, mir fällt da schon was ein", meinte ich trocken und schloss kurz die Augen, während ich mit der Nase voran den Kopf etwas nach oben neigte.
Und in dem Moment, wo ich meine Augen wieder öffnete, schrie ich auch schon auf, weil er sich auf mich stürzte und mich unter sich begrub.
„Allerdings bin ich größer und körperlich stärker als du", haute Clint leichtfertig über mir raus und ich starrte zu ihm hoch, ehe ich plötzlich das Kichern des Jahrtausends von mir gab. Alter, das war das Kichern von einem Kichern von einem Mädchen Mädchen.
„Und schwer bist du auch", meinte ich, lehnte meine Hände gegen seinen Brustkorb, um ihn von mir zu stoßen.
„Oh, brauchst du Hilfe?", meinte er mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen und ich gab mit einem „uff" auf.
„Nein", entgegnete ich augenverdrehend, ehe ich eine Augenbraue hochzog, mein Bein anwinkelte und ihn zur Seite umstieß.
Ich rechnete nur nicht damit, dass er dabei reflexartig meine Taille einfach ergriff und mit sich zog. Auf sich rauf.
Perplex blinzelnd öffnete ich leicht meinen Mund, starrte ihn überrascht an.
„Das war, ehm, nicht geplant", sagte er zögerlich, schob seine Hände leicht meine Taille hinunter, beließ sie aber auf meiner Haut. Ich schloss meinen Mund – weil ich mir schon jetzt total dumm vorkam – und wusste nicht, was ich nun machen sollte. Was sollte ich jetzt machen? „Ich hoffe, du weißt noch", ich zuckte zusammen als er mir in die Hüfte pikste, „Wo du mir gestern Abend noch zugesagt hast", sagte er.
„Ja", gab ich von mir – wofür ich mich am liebsten verhauen wollte. Ich klang schüchterner als schüchtern. Und ich war nicht schüchtern.
„Hm." Ich zuckte zusammen als er die Hand anhob, mir meine Haare aus dem Gesicht und hinter die Ohren strich. „Wozu hast du Lust, wenn wir ausgehen?", haute er dann auf einmal unsensibel wie sonst was raus und schubste mich von sich und neben sich, ehe er die Arme hinterm Kopf verschränkte. Ich starrte ihn dementsprechend an. „Das war gerade zu deinem Vorteil, vertrau mir", deutete er auf mich und meinen Gesichtsausdruck.
„Was? Warum?", hakte ich nach und zog leicht meine Augenbrauen zusammen.
„Weil ich nicht vorm ersten Date knutsche", stellte er klar und ich zuckte zusammen.
„Wer sagt, dass ich dich knutschen wollte?", gegenfragte ich und zog mutig eine Augenbraue die Stirn hinauf, sah ihn an.
Seine Mundwinkel zuckten. „Bist du so unschuldig oder tust du nur so?", hakte er nach, setzte sich auf. „Manchmal find ich's niedlich, allerdings nervt es, wenn man alles zweimal erklären muss." Ich runzelte meine Stirn, dachte nach. Aber ich kam nicht auf das, was er mir mitteilte. „Victoria, ich möchte dich allerdings sehr gerne sogar küssen."
Ich hob beide Augenbrauen. Und brachte gleich darauf das erstbeste aus meinem Mund hervor, was mir einfiel. „Wieso tust du es nicht?"
Ernten tat ich nur ein Seufzen seinerseits, ehe er sich von mir abwandte und aufstand. Als ich keine Antwort erhielt seufzte ich auch und stand mal auf. Ohne ihn anzusehen streckte ich mich kurz, bevor ich zusammenzuckte als er sich mir gegenüberstellte.
„Bevor ich dich küsse, möchte ich erstmal klarstellen, dass deine Schwester mich nicht umbringen wird, nur weil ich ihrer kleinen Schwester meine Lippen aufgedrückt habe", antwortete er, seufzte nochmal.
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Da ich Hunger hatte ging ich Richtung Küche, um mir was zu futtern zu holen.
Als ich sogar endlich – nach einigem Suchen – etwas zu Essen fand, ging ich damit bewaffnet zum Fernseher und schaute mit Clint, der sich ebenfalls was zu essen gemacht hatte, fern.
„Also?", fragte er während der Werbung.
„Also, was?", meinte ich verwirrt, legte den Teller auf den Couchtisch und sah nach rechts, zu Clint, der es sich genauso wie ich auf einer der Couchen gemütlich gemacht hatte, die in der U-Form rechts und links angeordnet waren. Ich saß auf der linken Couch, er auf der rechten Couch.
„Wozu hast du Lust, wenn wir ausgehen?", wiederholte er seine Frage von vorhin.
„Nur um das nicht falsch zu verstehen", hakte ich nach und zeigte kurz mit meinen Händen auf ihn und er nickte. „Ein Date?", meinte ich trotzdem verzögert.
„Ein Date", bestätigte er es mit einem weiteren Nicken und Mundwinkelzucken, ehe er seine Lippen befeuchtete und die Arme hinterm Kopf verschränkte, mich musterte. „Ich meinte es ernst, als ich sagte, dass ich dich mag, Victoria." Er klang, obwohl er belustigt aussah, keineswegs belustigt, sondern ernst. Weswegen ich ihm diese Aussage abkaufte.
„Keine Ahnung", gestand ich wahrheitsgemäß und überlegte kurz. „Ein Essen?", schlug ich vor. „Dann könnten wir uns unterhalten?"
„Was gibt es", verdrehte er die Augen, „Was ich noch nicht von dir weiß, hm?"
„Eine Menge", antwortete ich ruhig, ehe ich mich aufsetzte. „Du weißt eine Menge nicht von mir, vertrau mir mal."
„Wieso? Bist du dominant im Bett?", gab er nun aber belustigt von sich. Ich schüttelte nur stumm den Kopf. Ich wusste ja nicht, was mir im Bett gefiel. Ich war Jungfrau.
„Wer ist dominant im Bett?" Ich zuckte zusammen als Tony den Raum betrat.
„Schleichst du dich immer so an?", hakte ich nach.
„Nur an Mittwochen", deutete er auf mich, ehe er mich kurz matt anlächelte. „Hill hat gerade angerufen", seufzte er danach. „In Jersey ist ein alter Militärstützpunkt in die Luft geflogen. Wir vermuten, dass Rogers und Romanoff dort gewesen waren-"
„Nur so jetzt nebenbei", hob Clint den Finger und ich sah zu ihm. „Wenn du sagst, Natasha sei tot, reiß ich dir den Kopf ab."
„Das wollte ich überhaupt nicht sagen", entgegnete Tony seufzend und setzte sich neben mich, wobei ich die Beine an meinen Körper heranzog. „Wo war ich?" Er überlegte, schnipste, wobei ich nun zu ihm sah. „Ach, ja. Habt ihr eine Ahnung, wo sie sein könnten? Es wurde niemand entdeckt, angeblich", vollendete er seine Erzählung.
„Ne, du, sorry. Kein Bedarf", sagten Clint und ich wie aus einem Munde und fingen an, zu lachen als wir uns ansahen.
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„Was machst du?", schmunzelte Clint als er mich in der Küche fand.
„Ich koche etwas", zuckte ich mit den Schultern.
„Moment, du kannst kochen?", hielt er inne.
„Nicht besonders gut, aber immerhin überlebe ich", zuckte ich nochmal mit den Schultern.
„Was kochst du?"
„Lasagne", erzählte ich ihm stolz als er mir über die Schulter schaute.
„Das sieht aber nicht nach Lasagne aus", haute er ruhig raus und deutete über meine Schulter. „Möchtest du Selbstmord begehen?", fragte er mich allen Ernstes.
„Nur, wenn du mir zu nah kommst", gab ich schmunzelnd und scherzend von mir, drehte ihm meinen Kopf zu.
„Ich bin dir schon zu nah gekommen, Romanoff." Ich zuckte zusammen als er meine Hüfte von hinten ergriff, sie mit den Fingerspitzen entlangfuhr und mich ansah. „Und ich weiß, dass es dir gefällt", presste er seine Lippen zusammen.
„Ach ja?", fragte ich nach. „Woher?", wollte ich es wissen.
Seine Mundwinkel zuckten. „Dein Körper. Er verrät dich", sagte er.
„Das musst du mir wohl genauer erklären", bat ich irritiert und er schmunzelte.
„Es ist die Art, wie du dich in meiner Gegenwart bewegst oder wie du öfter rot anläufst als dir lieb ist." Ach, das fiel auch anderen auf? Verdammt! „Und wie du immer zusammenzuckst, wenn ich dich berühre, du dich dann allerdings entspannst und es genießt." Er presste seine Lippen erneut zusammen.
„Was genieße ich?", fragte ich leise und irritiert nach als er sich meinem Gesicht von hinten näherte. Ich zuckte zusammen als er mein Ohr küsste.
„Verstehst du nun, was ich meine?", murmelte er, ehe ich nochmal zusammenzuckte als ich seine Lippen gegen meinen Kiefer spürte, nochmal dort hingeküsst wurde.
„Hm", machte ich, schloss kurz meine Augen, drehte ihm aber trotzdem mein Gesicht zu. Und ich traute mich gar nicht erst, meine Augen wieder zu öffnen als ich meine Oberlippe leicht an seiner spürte. „Wolltest du erst nicht mit Tash reden?", murmelte ich, biss mir kurz leicht auf meine Unterlippe.
„Tash, wer?", fragte er nach, ehe ich zusammenzuckte als Barton mich herumdrehte, zur Seite zog und dann plötzlich meine Hüfte kräftiger ergriff, mich auf die Anrichte anhob. Nur bis zu einem richtigen Kuss kam es gar nicht.
Weil Tony sich meldete.
„Das ist das niedlichste, was ich heute zu Gesicht bekommen habe." Ich zuckte ein letztes Mal zusammen. „Ich störe bei eurem ‚was auch immer' echt ungern, weil auch Pepper und ich gerade ein ‚was auch immer' hatten, aaaaber das solltet ihr euch anschauen."
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„Clint, Victoria, seid ihr einsatzfähig?"
Ich sah Tony an. „Sehe ich so aus?", hob ich beide Hände.
„Sehe ich so aus?", deutete Clint auch auf sich.
„Gut, zieht euch um", haute er einfach raus. „Ihr fliegt in zehn Minuten."
„Wohin?", fragte ich.
„Dahin", deutete er auf den Bildschirm. „Ihr werdet helfen."
„Nein", wandte Bruce ein und nun sah ich zum Doktor, der sich die gesamte Zeit über rausgehalten hatte. „Sie sind beide noch nicht wieder richtig auf dem Damm."
„Bruce", hob er seufzend die Hand als ich Clint auch seufzend das Zeichen gab, er könne sich umziehen. „Entweder gehst du mit oder bleibst hier", meinte Tony, ehe er die Augen verdrehte. „Mein Anzug ist nicht fertig, und einen anderen habe ich gerade nicht hier, deswegen werde ich nur von hieraus helfen können."
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Ich lief los in mein Zimmer, wo ich mich umzog. Als ich wieder herauskam, wartete Clint bereits in seiner vollen Montur auf mich. Jedoch kriegte ich den Reißverschluss am Rücken nicht zu und hielt mir den Anzug dementsprechend vorne fest.
„Könntest du mal?", fragte ich ihn und er sah von seinen Pfeilen auf, ehe ich ihm meinen Rücken zudrehte.
„Du meinst, ob ich dir die Kleidung zumachen könnte?", haute er trocken raus.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich krieg den nicht von alleine zu", murmelte ich als er an mich herantrat.
„Ich wusste gar nicht, dass man darin keinen BH trägt", schmunzelte Clint und strich mir über die Wirbelsäule, was mich leicht erzittern ließ.
>Arschloch.
„Der ist eingebaut, Idiot", neckte ich ihn und er fuhr mit seinem Finger eine Linie entlang nach unten, weswegen ich eine Gänsehaut bekam.
„Ist dir kalt?", fragte er nach als er sie bemerkte und nun wurde ich rot.
„Hm, nein", gab ich wahrheitsgemäß von mir, was ihn zum Lachen brachte.
>Hatte ich schon erwähnt, dass ich sein Lachen liebe?
<Nein.
Ich spürte, wie er noch näher an mich herantrat und mir langsam den Reißverschluss zuzog. „Vielleicht hätte ich ihn dir nicht zuziehen sollen", murmelte er.
„Vielleicht nächstes Mal", zuckte ich mit den Schultern.
„Vielleicht auch einfach ein kluger Schachzug", schmunzelte er.
Ich schmunzelte mit, ehe ich mich Richtung Fahrstuhl wandte. „Los, gehen wir aufs Dach", meinte ich. „Sonst kommt Stark noch auf die Idee, Dummy nach uns sehen zu lassen."
Er lief mir nach, zum Fahrstuhl – wo wir einstiegen. Doch es waren nur fünf fucking Stockwerke gewesen. Verdammt. Dennoch schaffte Clint es, sie zur aufregendsten Tour in meinem Leben zu machen.
Die Türen waren nämlich gerade erst zu, als ich schon gegen die Wand krachte und überrascht zu ihm hochstarrte.
Er seufzte, hob seine Hand und strich mir über die Wange. „Ein kleiner Raum, du und ich", stellte er fest, sah sich kurz um, genau wie ich. „Was meinst du, wie das endet, Victora?"
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. „Bringt es was, wenn ich dich jetzt bitten würde, mich zu küssen?", haute ich raus.
Seine Mundwinkel zuckten. „Vielleicht nächstes Mal", haute er raus, ehe er sich plötzlich geraderichtete und sich zu den Fahrstuhltüren umdrehte, die in diesem Moment aufgingen.
<Junge, spielst du schon oder verlierst du schon?
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Datum der Veröffentlichung: 25.09.2019 19:01 Uhr
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