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Twenty

Twenty:
die Königin von Avalon

Clints Perspektive:

Ich seufzte, nahm mir die Kaffeekanne und goss mir Kaffee in eine Tasse.

„Ich dachte, du trinkst keinen Kaffee", ertönte Sams Stimme.

Ich hob kurz eine Augenbraue. „Wenn ich wachbleiben möchte, heute, dann benötige ich ihn. Intravenös am besten."

Er seufzte, lehnte sich mir gegenüber gegen die Anrichte. „Da kann was dran sein", hob er beide Augenbrauen, zog sich die Kanne heran und nahm sich eine weitere saubere Tasse, die auf der Kücheninsel stand.

„Mr. Barton?" Ich seufzte nochmal, sah zu Sam auf, während ich aus der Tasse trank und kurz das Gesicht verzog. Der Kaffee war stark – zu stark.

„Ja?", drehte ich mich um.

„Eure Schwester und Euer Bruder sind eingetroffen."

„Fyda, dir ist doch bewusst, dass wir nicht hier sind, um heute für irgendjemanden zu arbeiten", kam Lyrellia durch den Flur gelaufen – in ein dunkelblaues Gewand gekleidet.

Ich hob beide Augenbrauen, legte den Kopf schief. „Ja, aber ich brauchte Beschäftigung und der Königin und Lady Anastasia bei den restlichen Vorbereitungen zu helfen, erscheint mir eine großartige Lösung meines Dilemmas."

„Lyrellia?", erhob ich meine Stimme und sie sah auf, strich sich ihr Haar zurück.

„Ja, Mr. Barton?", fragte sie nach, faltete ihre Hände direkt vor sich zusammen. Wie gut erzogen konnten Frauen eigentlich aus anderen Welten sein?

„Das Kleid sieht an Ihnen bezaubernd aus."

Ihre Mundwinkel zuckten leicht, ehe sie plötzlich knickste. „Ich danke für das Kompliment, Mr. Barton." Sie ergriff Fydas Hand. „Kommt jetzt, du musst dich auch noch fertig machen für die Zeremonie, Fyda."

Ich seufzte, drehte mich wieder zu meinem Kaffee um und blickte in Sams Gesicht auf. „Was?", fragte ich schroff als er mich betrachtete, Schritte hinter uns ertönte.

„Bezaubernd, huh?", zog er eine Augenbraue hoch. „Das waren ihre Zofen, Alter."

„Und ich war lediglich freundlich", erwiderte ich. „Glaubst du, ich hätte dasselbe gesagt, wenn Vika dieses Kleid getragen hätte? Ich hätt's ihr direkt wieder ausgezogen, Alter." Ein Räuspern hinter mir riss mich aus der Konversation und ich lief rot an als ich hinter mich blickte, Victorias Mutter erblickte. Ich sah direkt wieder auf die Tasse hinab. „Kaffee?", fragte ich plump nach.

„Mr. Wilson, würden Sie uns bitte einen Moment entschuldigen?"

Sam sah mich noch kurz an, verließ dann aber wortlos die Küche.

„Was gibt's?", sah ich sie an als sie sich an Sams Stelle stellte

„Ich habe vieles über Sie gehört, Mr. Barton, allerdings nicht, dass Sie meiner Tochter so nah standen", meinte sie plötzlich.

Ich zog eine Augenbraue hoch. „War das nicht offensichtlich?", stellte ich klar. Sie schüttelte ihren Kopf. „Gut, dann wiederhole ich es gern. Ich liebte sie, sie ist tot. Themawechsel, bitte."

Sie seufzte. „Sie ist nicht tot", sagte sie, was mich allerdings an diesem Morgen nur konfuser machte. „All die, die wir lieben, werden niemals sterben, wenn wir sie in Erinnerung halten." Sie deutete auf die Stelle, an der ihr Herz steckte. „Oder haben Sie je geglaubt, ich würde nochmal das Licht der Welt erblicken?" Sie schüttelte ihren Kopf. „Wir leben nur ab nun an einem anderen Ort als sie, das müssen wir hinnehmen."

„Nehmen Sie es auch hin, Ihren Mann nie wieder zu sehen? Ihn nie wieder anrühren zu können?" Sie zuckte zusammen. „Genauso fühle ich mich."

„Worüber spricht ihr?" Nun zuckte ich zusammen als Natasha das Zimmer betrat, sich ihre dunkle Lederjacke überzog. Ich seufzte, betrachte sie in dem schwarzen Kleid, welches sie trug.

„Du siehst bezaubernd aus, Natasha", kommentierte ich.

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Victorias Perspektive:

Ich war wütend. Wütend auf Pietro.

Man gab doch nicht ohne Grund – und vor allem einfach so – auf! Irgendetwas stimmte da einfach nicht. Da war ich mir sicher. Denn da musste noch ein Grund dahinterstecken. Es ging einfach nicht ohne einen!

Nachdem ich den nun schon hundertsten Hügel erklommen hatte, sah ich, sobald ich oben war, Phors. Seine Größe war ziemlich vorteilhaft gewesen. Ich zuckte mit den Schultern als er sich drehte und mich erblickte.

Ich hob erschöpft meinen Beweis in die Luft und stolperte, so doof wie ich manchmal war. Der Länge nach fiel ich den Hang herunter – obwohl ich ihn eher hinunterrollte.

Als ich unten ankam, kam mein Vater auch schon angerannt, half mir hoch. „Alles in Ordnung, Miss?" Er erschrak als ich ihn ansah. „Scheiße, wer hat dich denn mit weißer Farbe angemalt?", fragte er überrascht – und auch teils schockiert – und zuckte zurück.

„Das Schwert", meinte ich erschöpft.

So schnell wie meine Energie gekommen war, war sie nun auch wieder verschwunden. Das schob ich aufs Adrenalin in mir. Nur war ich noch immer irritiert, woher es gekommen war – und wie das möglich sein konnte.

Ohne weiteres, als ich hinkte, hob mich mein Vater hoch und ich quiekte doch tatsächlich auf. Wie ein Schwein.

„Warum fragt ihr nie um Erlaubnis, ihr Kerle?!", beschwerte ich mich, erntete sein Lachen.

„Weil wir der Mann im Haus sind, Schatz", antwortete er mir.

„Deine Frau war der Mann im Haus", haute Urgroßvater raus als wir an ihm vorbeiliefen und nun war es an mir, zu lachen, während Dad schmollte.

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„Phors, begleitet Ihr uns?" Ich seufzte. „Ihr seid gern willkommen."

Der Riese nickte. „Ein nettes Angebot", sagte er zu uns. „Nur wie soll ich durchs Tor kommen?"

„Wie auch wir", murmelte ich augenverdrehend. „Ist doch nicht schwer."

Seufzend trug mich Dad durchs Tor, ehe uns Arabella folgte und Nikolaus hinter Phors zum Vorschein kam. „Der Trick ist eigentlich einfach", sagte er. „Ihr müsst nur Euer dunkelstes Geheimnis preisgeben."

Wir ernteten alle ein Lachen von Phors, das von den umliegenden Bergen eindeutig wiederhallte.

Das wird doch sehr schwierig", stellte er klar. „Denn ich besitze keine Geheimnisse." Er seufzte.

„Dann gib vielleicht irgendetwas über dich preis, dass so gut wie keiner weiß", zuckte Arabella mit den Schultern. „Das kommt einem gutbehüteten Geheimnis beinahe gleich."

Ehm, ich war mal ein Mensch?"

„Was?" Irritiert sah ich sofort Dad an, der auch mich anblickte.

„Man merkt, dass wir verwandt sind", sagte er. Ich nickte, sah zu Phors.

„Du warst mal ein Mensch?"

Er trat, das Tor betrachtend, hindurch. „Ist schon Ewigkeiten her", erwiderte er ruhig. „Ich habe mich mit meinem Schicksal abgefunden."

Als überaus großer Kotzbrocken, der blaue Säure spuckte?

„Lasst uns los", seufzte Arabella, strich sich ihr Haar nach hinten und lief los.

Doch je mehr wir durchs Lager liefen, desto mehr fiel mir eine einzige Sache auf. Das Lager war wie leergefegt.

„Wo sind denn alle?", fragte ich nach als Dad mich auf die Beine stellte, ich endlich wieder alleine laufen durfte.

„Im Untergrund", erklärte er mir. „Wir haben nur noch auf dich gewartet, Victoria."

<Shiva ist wütend. Mehr als wütend.
>Oh je, das tut mir jetzt aber leid.
<Maximoff ist in Gefahr, sag ihm das.
>Was, die Blondine? Die ist weg, abgehauen.
<Das wird ja immer besser.

Hatte ich sie eben wirklich in meinem Kopf seufzen gehört?

<Sie möchte, dass ich dich warne und mich von nun an aus deinen Gedanken heraushalte. Als ob das mit meiner Gabe so einfach wäre. Das weiß sie aber auch.
>Dann schieß mal los.
<Moment.

Lyane blieb einige Sekunden still, während Dad in ein extrem großes Zelt ging, wo selbst Phors hineinpasste. Dieses war mir in den letzten Wochen gar nicht aufgefallen. Ich war immer durchs selbe Zelt spaziert, nie durch ein anderes. Und das Lager hatte ich noch nicht mal durchsucht. Ich war mit Training beschäftigt gewesen.

<Sie sagte, sie wird vorbeikommen. Packt alles zusammen und haut ab.
>Wozu? Sie ist eine überaus große Heulsuse und sollte sich mal nicht so haben.
<Hörst du auch einmal auf mich? Als dein Gewissen?
>Du bist eine Fee mit Gedankenkontrolle, also... nö.

Danach war sie still. Als ob ich sie beleidigt hatte.

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Unten angekommen sah ich in dieser riesigen Halle wirklich alle stehen. Zumindest dachte ich, dass dies all die Verbündeten waren, die wir hatten. Hier im Lager. Denn sonderlich viele waren es nicht. Vielleicht nur hundert Personen. Oder etwas mehr.

Mein Vater bahnte sich entspannt einen Weg hindurch. Phors blieb hinten stehen, da er die Leute sonst alle zertrampelt hätte. Und während Dad vor mir lief, lief ich dementsprechend hinter ihm.

Seufzend setzte ich mich neben Mary auf den Tisch als ich neben ihr zum Stehen kam.

„Es ging doch nicht wirklich um ein Schwert im Stein, oder?", fragte Pandora, die bereits mit einigen auf dem Tisch stand, und zeigte auf meinen errungenen Gegenstand.

„Leider doch." Ich rollte mit den Augen. „Der fand es wohl witzig, mir nur nicht zu erzählen, dass es genau vor Shivas und Lyanes Nase im Stein stand", erzählte ich und funkelte den Riesen an.

Wenn du die Auserwählte bist, wo liegt dann dein Problem?"

„Was für eine Auserwählte?", lachte ich. „Ich will nicht auserwählt sein. Ich will meine Ruhe haben."

Sei froh." Ich zuckte zusammen.So kannst du uns verlassen. Und diesen elenden Krieg vielleicht gewinnen." Mit gleich fünf Wächtern in ein bereits überfülltes Zelt zu laufen, nannte ich mal Dummheit. Wie dumm war Kainsta eigentlich?

Denn jetzt war es wirklich rappelvoll. Da alle sich an den Tisch drängen mussten, damit diese Wächter hier hereinpassten.

„Was meinst du?", fragte ich verwirrt und runzelte meine Stirn.

>Das hat Shiva schon angedeutet. Sie muss mich töten. Ist die blind? Ich bin tot! Toter als tot. Ich kann nicht sterben, weil ich schon gestorben bin.

Entschuldigt, aber wir haben die Partyeinladung etwas spät erhalten", meinte Kainsta.Und das alles bedeutet, Romanoff, dass dich das Schwert wiederbelebt hat." Ein Raunen ging durch die gesamte Halle, bloß runzelte ich meine Stirn. Selbst Mary wandte sich neben mir eine meiner Großtanten zu und lästerte mit ihr. Und mein Dad lästerte mit Bones. Die einzigen, die ich neben mir entdeckte, die nichts sagten – aber auch nicht die Stirn runzelten – waren Arabella, Pandora und Sunna.

„Gott, das darf nicht wahr sein", sah Sunna gegen die Decke.

„Wie meinst du das?", fragte ich. „Ich bin tot." Ich hielt mir meine Hand an den Hals. Und tatsächlich. Ich besaß keinen Puls. „Nop, kein Herzschlag."

Jemand, eher meine Fee, klatschte sich gegen die Stirn. „Manchmal bin ich bestraft."

Hey!" Ich zeigte auf sie, schnipste. „Maul halten, okay?" Sie lachte, schüttelte ihren Kopf. Und meine Mundwinkel zuckten. „Und nun?" Ich hob das Schwert an. „Soll ich's dir nachträglich zum Geburtstag schenken? Bitte." Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe es Shiva nur nicht gegeben, weil ich keinen Bock hatte, hier ohne Kopf anzukommen."

Er zog eine krustige Augenbraue hoch. Phors?" Ich zuckte zusammen als Phors ruckartig das Schwert über die Menge hinweg berührte, es dann plötzlich aufleuchtete.

Ich ließ es vor Schreck los. Aber anstatt, dass es wie jedes Metall zu Boden fiel, blieb es schweben.

„Was macht es da?", fragte ich und zog die Brauen zusammen.

„Es sucht sich seinen nächsten König", sagte ein Kerl mit grünen Adern in der Fresse. War das eine Fee oder ein Totenkind? Ich verlor den Überblick.

„Oder die nächste Königin", sagte Mary.

„Es schwebt aber nur in dieser Position!", zeigte ich vor mich. „Wenn ich etwas suche, dann bewege ich normalerweise meinen Arsch dazu."

„Keine Kraftausdrücke." Ich fuhr zu meinem Dad herum.

„Verarsch mich nicht", zeigte ich auf ihn und drehte mich wieder um, ehe ich nochmal zu ihm sah. „Und du bist nicht Cap", nuschelte ich hinterher, ehe ich, sobald sich mein Blick nach vorne wandte, aufschrie. „Will mich das Ding entzweischneiden?!", fragte ich und rutschte auf dem Tisch nach hinten.

„Warte", hielt mich meine Großmutter plötzlich auf.

Das Schwert leuchtete auf, sowie auch mein Körper, als es mich am Arm berührte. „Ach, du kacke", haute Arabella raus.

„Wir sind verloren", kommentierte Mary es sarkastisch.

„Ich werde deine Grabrede schreiben", haute Pandora raus – und ihr kaufte ich es ab, dass es ernstgemeint war.

Und dann? Dann verschwand das Schwert einfach vor unseren Augen und formte sich zu einer lilafarbenen leuchtenden Kugel. Und sie wurde immer lilaner. Bis sie knallend vor unseren Augen schwebte, auf mich zu.

„Woah!", hob ich beide Hände. „In mich kommt nichts rein", schüttelte ich den Kopf. „Das wäre gleichzusetzen mit Vergewaltigung", stellte ich klar.

Sunna rieb sich die Schläfen. Und dann verschwand die Kugel auch schon einfach in mir.

Wenn die Gesetze der Natur gebrochen werden, gibt es dafür einen Grund", stellte Kainsta klar. Victoria, möchtest du durchs Tor der Dunkelheit?" Ich zog die Augenbrauen zusammen.

„Ich dachte, ein Totenkind landet dadurch in Niflheim", entgegnete ich.

Nicht, wenn du Königin und reinen Herzens bist." Ich hatte eigentlich eindeutig zu viel auf dem Herzen um wirklich „rein" zu sein.

Aber ich würde niemals nein sagen, wenn ich die Chance bekam, zurück zu Natasha und den anderen zu kommen.

Romanoff, bist du dir dessen bewusst, was gerade geschehen ist?" Ich kratzte mich leicht im Nacken.

„Einigermaßen", gestand ich, zog die Brauen zusammen. „Darf ich das Schwert anzeigen?", scherzte ich.

„Romanoff, das Schwert hat dich als nächste Königin Avalons erwählt."

Ich rieb mir über meinen Oberkörper. „Ich will aber nicht", schüttelte ich den Kopf. „Wo ist das Artefakt?"

Das Schwert wirst du fortan in dir tragen."

„Klingt eklig", meinte ich und verzog die Miene, während Arabella schmunzelte und Anastasia, nicht weiterentfernt im Schneidersitz auf dem Tisch sitzend, kicherte.

Es hat seine Vorteile", sagte Phors. „Du kannst es immer rufen, wenn du willst." Genau, weil ich auch wusste, wie ich ein Schwert aus mir herausrief. Sollte ich mich magisch dazu aufschneiden und hoffen, dass man es aus meinen Eingeweiden kratzen konnte?

„Moment, Victoria ist die Auserwählte?", fragte Sunna überrascht, funkelte mich jedoch an. Wo war sie die letzten paar Minuten? „Über das abhauen reden wir noch." Ich verdrehte meine Augen.

Ja", meinte Kainsta, nickte. „Ich habe es seit längerem vermutet."

„Wieso?", fragte ich.

Nennen wir es Intuition", wich er mir aus. „Aber nun haben wir den tragenden Beweis erhalten."

Ich zog eine Augenbraue hoch, ehe sich Arabella räusperte.

„Dann", sie seufzte, „Bist du diejenige, der man dienen sollte."

Ich sah Dad an. Und er zuckte mit den Schultern. Ich sah zu Arabella zurück. Und ich machte große Augen, als sie sich plötzlich vor mir verbeugte. „Was machst du da?", zischte ich. „Nicht."

Und dann passierte etwas wirklich Schräges. Alle Anwesenden verbeugten sich nach und nach auch noch. Im gesamten Raum.

„Ähm", machte ich irritiert, „Hört auf?"

>Hat dies was mit dem Totenkind von vorhin zu tun, das mich Majestät nannte, Lyane?

Sie antwortete nicht. Shit. Nie bekam ich Antworten, wenn ich sie gerade brauchte.

Sogar Kainsta und Phors verbeugten sich mit den anderen Wächtern kurz danach vor mir.

>Was läuft hier schief?!

Du bist die Einzige, die uns von Shiva befreien kann", stellte Kainsta klar.Und jeder von uns wird dir folgen."

>Die will ich aber gar nicht sein.

Ich sah ihn verdattert an.

>Mit anderen Worten, war ich also King Arthur. Holy Shit. Wo war Merlin? Ich brauch den Zauberer!
<Du hast nicht mehr lange Zeit! Shiva ist aufgebrochen.

„Aber ich will überhaupt nicht Königin sein", sagte ich.

„Musst du auch nicht, Süße."

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Ich fuhr herum, ehe alle vom Tisch in die Menge sprangen. Einzig Arabella blieb stehen, seufzte. Und nun war es wirklich überall beengend.

„Händige mir das Schwert aus, Victoria", forderte sie, streckte ihre Hand aus.

Ich presste meine Lippen fest aufeinander. „Du hättest hier nicht hereinkommen dürfen."

Sie sah Arabella an. „Du hast keine Ahnung, wo ich noch hineinkann", zogen sich ihre Mundwinkel nach oben, ehe sie sich wieder an mich wandte. „Ich sage es nicht nochmal", sah sie mich von oben herab an. „Händige mir das Schwert aus."

„Du hast dich aber gerade wiederholt", konterte ich trocken und Arabella lachte los, ehe sie zu mir lief und sich neben mich setzte.

Du kannst damit nicht umgehen", widersprach Phors ihr und einige wichen an die Wände zu den Wächtern zurück. Also hatten sie mehr Schiss vor Shiva als vor den Wächtern. Irgendwie war's bei mir andersrum.

„Das hast du nicht zu entscheiden, Phors", zuckte Shiva mit ihren Schultern.

„Verschwinde, Shiva. Du hast hier nichts verloren", sagte mein Dad.

Sie presste ihre Lippen zusammen, ehe sie durch die Reihen sah. Lyane neben ihr hatte ihren Kopf gesenkt. „Oh, bitte", lachte sie. „Ich bin nicht hier, um euch gerade umzubringen!", kreischte sie dann plötzlich los und ich sprang vom Tisch.

„Shiva, es reicht. Sie haben dir nichts getan", meinte ich. „Du musst nicht immer gleich losbrüllen."

Sie sah mich aus verengten Augen an. „Du hast mir auch nichts getan", zuckte sie mit ihren Schultern. „Dennoch möchte ich deinen Kopf wie die aller, die dir helfen, rollen sehen."

„Viel Glück", meinte ich schulterzuckend und gleichgültig. „Denn bei den meisten wächst er wieder zusammen."

„Dimitri, bring deiner Tochter Manieren bei", stellte sie klar.

„Ich besitze mehr als du und dein Lackaffe es je werden", verteidigte ich mich selbst.

Lyanes Mundwinkel zuckten. Aber Shiva bemerkte es.

„Halt bloß die Schnauze, Pookie", stellte sie klar.

„Und hey." Ich hob den Zeigefinger. „Pookie ist ein einzigartiger Name."

„Der-"

„Und er gehört zu einer ebenso einzigartigen Fee", sagte ich und Lyane hob ihren Kopf.

<Bau bitte keinen Mist, Victoria. Ich muss sonst dafür geradestehen.
>Keine Sorge, ich verrate dich nicht.

„Merk dir meine Worte, Victoria", sagte sie vor allen Anwesenden. „Wenn ich bis Sonnenuntergang in zehn Tagen das Schwert nicht ausgehändigt bekomme, dann gibt es Krieg."

„Ja, mir doch egal", zuckte ich mit meinen Schultern.

Lyane?" Lyanes Kopf fuhr hoch.

„K-kainsta?" Irritiert sah ich zu Kainsta.

„Ihr kennt euch?", zeigte ich zwischen denen hin und her. „Wow."

„Wie geht's deinem Kopf, Kainsta?", schmunzelte Shiva, ehe sie mit den Fingern schnipste. „Ich will hier weg, Lyane." Lyane sorgte dafür, dass sie beide verschwanden.

>Ich will das auch können!
<Sie wird bis punkt Sonnenuntergang in zehn Tagen warten, wenn der letzte Strahl des Flusses glitzert, Victoria.
>Danke, für die Warnung, Pookie.
<Gerne, Majestät.
>Das bin ich nicht. Also fang bloß nicht damit an.

Danach war es eine Weile ruhig. Sowohl Lyane sagte nichts, als auch niemand der Anwesenden sagte etwas.

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„Das mit, mir doch egal, war im Übrigen nur ein Scherz am Rande", seufzte ich irgendwann. „Der nicht witzig war", nuschelte ich hinterher und Mary kicherte.

„Sie hat Angst vor dir", sagte sie.

„Eher ist sie schockiert über ihr Verhalten", warf ein Kerl neben ihr ein.

„Eher bin ich schockiert, dass ich dir noch keine reingehauen habe", sagte Sunna plötzlich.

„Bitch next door", haute Dad raus. „Sunna, ich bin beeindruckt von dir."

„Danke."

Ich hob den Finger, sah zu Kainsta. „Woher kennst du Lyane?", fragte ich ihn. Es vielleicht vor allen Anwesenden zu tun, war wohl nicht die richtige Entscheidung gewesen, mit der ich gehadert hatte. Denn nun würgte er mich einfach ab.

Du musst hier verschwinden", erwiderte er. „Du bist nicht sicher, solange Shiva einfach hier herein kann."

Und wie, Kainsta?", widersprach einer der Wächter ihm. Es war jedoch eine sie. Denn ihre Stimme klang unglaublich weich und sanft. „Sie wird nicht einfach in ihrem Körper wieder aufwachen können."

Sie wird dort herauskommen, wo auch das Mädchen herauskam", stimmte Phors ihr zu. „Nur was passiert dann mit ihrem Körper? Sie ist noch nicht zerfallen in den neun Welten."

„Bingo!", rief Arabella laut und die Anwesenden zuckten zusammen. Ich sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zu ihr. „Ich hätte da eine Idee", sagte sie.

„Wir hören?", entgegnete ich verwirrt.

„Ein kleines Trupp geht mit dir auf die andere Seite", zuckte sie mit den Schultern. „Nur zwei bis drei von euch. Diese sorgen dafür, das du deinen Körper erreichst. Was auch immer es kostet."

Auf keinen Fall gehen mehrere durchs Tor." Ich sah ihn mit dem „Bitch, please"-Blick an. „Naja, für Shivas Fall könnten wir wohl doch ein paar Ausnahmen machen."

„Keine so schlechte Idee", mischte sich Alex ein, verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber wer würde sich schon freiwillig melden? Wir müssen hier Shiva aufhalten. Da findet man nicht die Zeit, einfach so mal zu verschwinden."

„Я бы добровольно." Ich zuckte zusammen als ein Wächter beiseite ging. (Ich würde mich freiwillig melden.) „потому что семья не может быть вниз." (Denn die Familie lässt man nicht im Stich.)

„Pietro?", fragte ich erstaunt und hob meine Augenbrauen an, als er plötzlich neben mir stand. Man sah lediglich, wie ein weißer Dunst durch die Menge schwebte.

„Die Avengers sind meine Familie." Er schmunzelte. „Auch wenn ich nur ganze zwanzig Minuten ein Mitglied war."

„Was sind die Avengers?", fragte Dad.

Ich seufzte. „Und ich dachte, Loki wäre solch ein Plappermaul."

„Du hast Recht", sagte Pietro mir, lehnte sich neben mir am Tisch an. „Aufzugeben, und seine Familie im Stich zu lassen, ist nicht der richtige Weg in eine Zukunft."

Ich lächelte als er meine Schulter tätschelte. „Okay, einen hätten wir schon mal", haute Arabella raus.

„Ich komme mit", zuckte Alex mit den Schultern. „Mit einem Russen wird es erstens lediglich erträglicher", sagte er. „Und ich bin hier entbehrlich."

„Endlich sagst du mal das richtige", kommentierte ich ungerührt.

„Gut", seufzte Dad. „Doch wer wird das Sagen haben, wenn du weg bist, Victoria?"

„Bitte", schnaubte Pandora. „Wir kamen bisher immer gut auch ohne sie aus."

Ich zeigte auf die Fee. „Da habt ihr's gehört", meinte ich. „Ihr kamt bisher ohne mich gut zurecht. Ihr müsst jetzt also bitte nicht so tun, als ob ich hier schon immer festgesessen habe und damit das Sagen hätte."

„Arabella?", runzelte Pandora die Stirn. „Was ist los?"

„Für einen lächerlichen Moment", schmunzelte sie, „Hatte ich die Idee, mitzugehen."

„Wieso nicht?", zuckte ich mit meinen Schultern. „Du könntest mich trainieren, wie es kein Asgardianer bisher geschafft hat", schlug ich vor. „Immerhin ist es etwas vollkommen anderes, wenn ich es von einem weiteren Totenkind lerne als von einem Asen."

Sie seufzte, mit Blick nach unten. „Schön und gut, die Idee", lachte sie. „Aber ich werde nicht mitkommen können", widersprach sie mir und ich runzelte meine Stirn als sie wieder aufsah. „Ich bin ein Totenkind. Die können nicht durchs Tor."

„Heißt es nicht, ich darf als Königin alles und jeden durchlassen?", fragte ich Kainsta. Er nickte. „Ich werde dir erlauben, das Totenreich zu verlassen", sagte ich schulterzuckend. „Was ist schon dabei?"

Sie lachte, strich sich ihr Haar nach hinten. „Du brichst damit so um wie fünfzig Regeln der Göttin Hel, die diesen Ort mit ihrer Geburt geschaffen hat."

„Ist sie hier?", fragte ich nach.

„Nein?"

„Also", entgegnete ich. „Du darfst, wenn ich es sage, durchs Tor." Ein leichtes Raunen ging durch ein paar Reihen und ich verdrehte die Augen. Wir waren hier doch nicht auf einer High School.

„Aber wer leitet denn dann den Widerstand?", fragte Anastasia irritiert. „Arabella hilft seit mehreren Jahren."

„Wer hat ihn denn vor mir angeführt?", verdrehte ich meine Augen. „Ich zweifle dran, dass es Arabella war." Ich sah zu ihr. „Sie sieht mir eher wie eine Kriegerin aus, nicht wie eine-"

„Anführerin?", schnitt sie mir das Wort ab. „Einerseits hast du Recht, Victoria."

„Und?", fragte ich. „Wer hat diesen Trupp denn angeführt?"

Dad zeigte mit schwenkender und theatralischer Geste – ganz der kleine Junge – auf meinen Urgroßvater. Ich verdrehte meine Augen.

„Du wirst das sagen haben", sagte ich und er nickte. „Wie immer", meinte ich. „Denn ich bin keine Königin." Ich hob den Finger. „Halt den Mund, Kainsta. Ich bin keine."

Ich wollte nichts sagen", erwiderte dieser irritiert.

„Pass aber auf dich auf, Victoria", bat Dad.

„Und hört auf, mich Victoria zu nennen", schmollte ich. „Vika klingt viel besser."

„Tut es nicht", widersprach Dad mir und ich funkelte ihn an, ehe wir beide anfingen, zu lachen.

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„Wir begleiten euch bis zum Tor", meinte mein Vater als wir losliefen.

„Bist du dir sicher?", fragte ich Pietro. Er zog eine Augenbraue hoch. „Mitzukommen?", fügte ich als Stichwort hinzu.

Er schnappte sich einfach meine Hand, kreuzte seine Finger mit meinen. „Ganz sicher", nickte er. Seine Mundwinkel zuckten. „Wird bestimmt lustig, jedem einen Streich spielen zu können."

„Es sind fast drei Jahre gewesen, Pietro."

„Ich krieg den Stand der Dinge schon zusammen", zog er die Brauen zusammen als wir aus dem Tor des Lagers traten. „Ich weiß doch immerhin schon, dass meine Sis einen Freund hatte und diesen umgebracht hat." Ich hob kurz eine Augenbraue an. „Wie hieß er?"

Ich sah sofort weg. „Ehm, das sollte sie dir selbst sagen", wich ich aus und schüttelte den Kopf. „Aber tu mir den Gefallen", seufzte ich, „Und halte dich erstmal im Hintergrund auf." Er schaute irritiert. „Ich weiß nicht, wie sie reagieren", meinte ich. „Immerhin steht nicht jeder jeden Tag vom Tod auf", sagte ich. Er nickte und ich deutete mit meiner freien Hand auf Alex und Arabella. „Und wenn sie auf Alex und Arabella feindselig reagieren sollten, musst du sie aus der Gefahr ziehen", erklärte ich. „Ich weiß nicht, wie anstrengend es wird, in meinen Körper zurückzukommen. Das scheint niemand zu wissen." Er nickte. „Bisher weiß man nur durch Mary, dass ein Totenkind auch andere wieder zum Leben erwecken kann. Aber wie das ist, wenn eins durchs Tor geht, wurde noch niemals getestet." Ich rollte mit den Augen. „Und wenn doch, erhielt man niemals die Antwort darauf."

„Wie geht es allen?", fragte er irritiert. „Neben dem Krieg meine ich."

„Oh, ich denke... nicht sehr gut", sah ich geradeaus, fing mit ihm an, den Hügel zu erklimmen. „Die Avengers haben sich vor einer Weile getrennt, weil es Streit gab."

„In welchem Team ist dann meine Schwester?", haute er lachend raus.

„Caps", meinte ich. „Genau wie meine."

„Und in welchem du?" Ich seufzte.

„In keinem", schüttelte ich den Kopf. „Ich dachte immer, ich wäre ein Avenger. Aber eigentlich bin ich keiner."

Er stieß mich in die Schulter, ließ meine Hand los. „Also für ein paar Minuten kamst du mir als ein Avenger sehr glaubhaft rüber", schmunzelte er.

„Hey!" Irritiert drehten wir uns um. „Wartet!"

„Oh, das kann doch nicht ihr ernst sein", haute ich trocken und perplex raus.

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Am Ende kamen Kainsta, Phors, Mary und eine älteraussehende Frau mit. Sowie auch die Schwester von Sif, die gute Schwester. Ach, und dann noch wirklich meine gesamte Familie!

Ich wusste nicht mal alle Namen. Hätte ich nur doch noch besser aufgepasst – obwohl ich das Thema früher so liebte. Mein Vater umarmte mich zum Abschied, ehe ein Knäul daraus wurde. Um so viel Familie auf einmal hatte ich nie gebeten. Ich war mit Natasha, Nathan und Charlie immer zufrieden gewesen.

„Pass auf sie auf", befahl Dad Pietro, der wiederrum nickte. Dann wandte er sich wieder an mich. „Und wenn du deiner Mutter begegnest, sag ihr, ich liebe sie", flüsterte er mir zu und gab mir einen Stirnkuss.

„Ja, mach ich", murmelte ich, runzelte die Stirn, ehe ich den Kopf schieflegte. „Ehm, ich hab dich lieb, Dad?"

Er lachte. „Früher hast du es immer gebrüllt", kommentierte er und meine Mundwinkel zuckten, ehe ich mich im Nacken kratzte.

„Ja, daran erinnere ich mich leider nicht", sagte ich. „Ach, wo bleibt denn eigentlich Sunna?", fragte ich. Die Anwesenden, die ich ansah, zuckten nichtssagend mit ihren Schultern. „Sunna!", schrie ich dann los und sie kam prompt angeflogen.

„So hat sie geschrien", lachte Dad, umarmte mich nochmal von der Seite. „Ach, mein kleiner Schreihals."

„Dad, ich bin nun erwachsen", sagte ich. „Ich schrei nicht, ich brülle."

„Sorry, hab noch kurz mit Pandora diskutiert", entschuldigte sie sich, flog jedoch bei ihrer Geschwindigkeit prompt an uns vorbei – und aus Versehen direkt durchs Tor hindurch.

„Man", hob Pietro beide Augenbrauen. „Feen sind wirklich hyperaktiv."

„Wem sagst du's?"

„Pass auf sie auf." Ich drehte mich irritiert zu Pandora um. „Oder ich bring dich um." Sie nickte auf Arabella – und diese verdrehte ihre Augen.

Ich jedoch salutierte. „Ja, Ma'am."

„Deine Enkelin ist echt lustig, Maria", sagte Anastasia und grinste mich an, was ich erwiderte.

„Alex, beweg deinen Arsch", befahl ich auf Russisch. Doch als er nur skeptisch eine Augenbraue hob, sah ich zu Pietro, der seufzte und danach mit ihm hindurchraste – ganz der harte Junge.

<Viel Glück, Vika.
>Dir auch, Pookie.
<Glück? Ich habe sogar meinen Selbsterhaltungswillen verloren.

„Arabella?", fragte ich und hielt ihr meine Hand hin. „Was passiert, wenn ich auf der anderen Seite bin?", fragte ich Kainsta.

Er seufzte. „Das weiß niemand", sagte er uns beiden. „Auch nicht, was mit einem Totenkind geschieht", fügte er hinzu. „Denn früher, wenn eins hindurch ging, landete es als Strafe direkt in Niflheim."

„Das klingt gar nicht gut", sagten wir beide unisono.

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„Beide gleichzeitig?", schlug sie nach einigen Sekunden vor und ergriff endlich meine Hand.

Ich nickte.

„Eins, zwei", ich kniff die Augen zusammen, „Drei." Und zusammen sprangen wir hindurch. In die Welt der Lebenden.

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Datum der Veröffentlichung: 31.10.2019 17:48 Uhr

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