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Seventeen

Seventeen:
die Wächter Avalons

Ich seufzte, betrachtete das Tor weit den Berg hinunter, sah gebannt darauf. Es sah dem Tor, durch das meine Mutter fiel, so extrem ähnlich.

„Was ist das für ein Tor?", fragte ich und Arabellas Blick fiel darauf als ich meinen Finger drauflegte.

„Das Tor der Dunkelheit", antwortete meine Großmutter jedoch. „So wird es zumindest genannt."

„Aber es bringt einen doch zurück ins Leben", sagte ich irritiert. „Könnten wir nicht einfach dort hindurch?"

„So einfach ist das leider nicht, Victoria", sagte Arabella zögernd.

„Wieso?", fragte ich verwirrt. „Angst, etwas Spaß zu haben?"

„Dein Vater", sagte der kleine Junge mit den braunen Haaren. „Er könnte zum Beispiel hindurch. Nur du und die meisten von uns nicht, die diesen Krieg gewinnen könnten."

„Dann schubsen wir Vorti hindurch, passiert schon nichts", meinte ich leichtfertig.

„Hey", rief dieser beleidigt. „Nur, weil ich als Lebender Scheiße gebaut habe, heißt es nicht, dass ich sie als Toter auch noch baue."

„Da hat er leider Recht", seufzte Arabella.

„Ich bin nicht der Meinung meiner Mutter, die Shiva dient", rümpfte er seine Nase. „Hatten wir das nicht schon?"

„Ach, dann war das Gespräch, in dem ich dir das Gesicht zerschieße nur ein Traum?", fragte ich gehässig nach.

„Du musst dich jetzt nicht rechtfertigen", sagte Dad, massierte sich die Schläfe.

„Oh, doch", widersprach ich. „Doch muss er." Er schnaubte.

„Wo ist Loki?", hakte Arabella nach. „Ich denke nämlich mal, dass du ihn zurückgeholt hast."

Ich rollte mit den Augen. „Ja, das ist so eine Ahnung", kratzte ich mich am Nasenflügel als dieser juckte. „Ich habe keine Ahnung", zuckte ich mit meinen Schultern. „Zuletzt habe ich ihn gesehen, wie er auf so einem riesigen und hässlichem Alien saß, dass Ähnlichkeiten mit einem Venom hatte, während mein bester Freund ihm Beihilfe leistete."

„Dann lebt Nate noch?" Alex verdrehte seine Augen. „Was für ein Mistkerl", murmelte er.

„Wer ist denn schuld daran, dass er dir eine Kugel durch den Kopf geblasen hat?", rief ich aufgebracht. „Immerhin wolltest du-"

„Streiten bringt uns nicht weiter!", rief Nikolaus mit donnender Stimme und ich verstummte schlagartig.

„Vater hat Recht", warf ein älteres Mädchen in circa meinem Alter ein, ebenfalls mit roten Haaren. Und stärkerem russischem Akzent als alle anderen. „Ich finde, wir sollten einen Plan entwickeln, herausfinden, wieso Anna Kontakt zur Welt der Lebenden herstellen konnte."

„Ich glaube, ich weiß wie", warf ich ein und sah zur Seite, ehe ich ihr wieder ins Gesicht sah.

„Und wie?", fragte auf einmal ein kleines Mädchen herausfordernd und ich zuckte aufs heftigste zusammen.

„Großartig", seufzte ich. „Ich sehe Geister."

„Die würde sie erst sehen, wenn sie mich sieht."

Ich zog beide Augenbrauen hoch. „Und die Idee?", fragte Dad nach. „Was ist nun damit?" Ich wollte antworten, wirklich. Aber ich konnte nicht. Dafür war ich zu fassungslos. „Ich glaube, sie ist kaputt."

„Ach, du bist an allem schuld", stellte Mary klar, verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich derartig bösartig an, dass ich mich am liebsten aus dem Staub gemacht hätte. Hier war sie also die gesamte Zeit über?

Sie hüpfte hoch, setzte sich eiskalt auf den Tisch. „Tja, das passiert", sie legte mir ihre Hände auf die Schulter, „Wenn deine Freunde nicht arbeiten." Sie schnalzte mit der Zunge.

„Na, los, Romanoff, jetzt sag uns, wie sie es geschafft hat", forderte Alex und verschränkte seine Arme vor dem Brustkorb, während ich wiederrum noch immer stramm und wie eingefroren dastand.

„Okay, vielleicht gebe ich zu, dass ich sie doch kaputt gemacht habe", seufzte sie, sah zu meinem Dad auf.

Ich blinzelte endlich, verdrehte dann auch schon meine Augen – und schüttelte mich. „Ich glaube, sie hat einfach Magie angewendet", antwortete ich aber und zuckte mit den Schultern, rieb mir kurz die Augen.

„Dies ist hier kaum möglich", widersprach mir meine Großmutter. „Loki selbst hat nur schwer ein Trugbild erscheinen lassen können. Ich kann selbst nichts ausrichten. Und deine Mutter konnte es genauso wenig."

„Es sei denn, sie hat euch angelogen", verschränkte ich die Arme vor der Brust.

„Wäre nicht das erste Mal, das eine Romanoff lügt", meinte Alex und ich schlug ihm gegen den Hinterkopf.

„Den hattest du mal nötig", kommentierte ich es als er mich mit geöffnetem Mund ansah. „Und sie hat mich immerhin warnen können."

„Dann schicken wir jemanden durch das Tor", seufzte Dad.

„Und dieser sollte eine Nachricht an Heimdall weiterleiten können", meinte ich nach einigen Sekunden und ging wieder aufs Thema zurück. „Er kann jeden Winkel des Universums sehen."

„Gute Idee", lachte Alex, verstummte allerdings. „Und wer soll das bitte schön sein? Keiner traut sich, hindurchzugehen. Ich wette mit", schnaubte er.

„Alle haben Angst davor", fügte der Junge mit ran.

„Zudem sind die meisten hier Magier und diese, genauso wie die Totenkinder, können einfach nicht hindurch. Dies ist ein Totengesetz", murmelte wieder das ältere Mädchen, wobei mir nun auffiel, wer sie war. Oder zumindest sein konnte. Tatjana Romanoff – meine andere Großtante.

„Ich gehe."

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„Nein", sagte Arabella sofort.

„Mutter", seufzte sie. „Bitte, ich schaff das", verteidigte sie sich und stellte sich neben das Totenkind.

Ich wusste nicht, dass das erste Totenkind einen Nachkommen hatte. Stand das jemals sogar in den gesamten Aufzeichnungen? Ihre Haare waren von einer ebenso dunklen Farbe wie Arabellas. Nur sie war im Gegensatz zu allen anderen ein Teenager – vermutete ich. Aber sie sah ihrer Mutter auf so viele Wege ähnlich – sogar in ihrer Körperhaltung.

„Ich finde, ein Versuch ist es wert", meinte ich und Alex sowie mein Vater nickten.

„Und wenn es nicht klappt?", fragte Arabella, sah allerdings meinen Urgroßvater an.

„Dann nimm ich das Schicksal und die Qual in Kauf", antwortete das Mädchen aber wieder, nur zuckte sie hinzu auch noch mit ihren dürren Schultern. Sie erinnerte mich an Iduna. Nur nicht so verträumt.

„Du bist erst tausend Jahre alt. Du weißt nicht, was du da auf dich nimmst", widersprach Arabella ihr erneut.

„Ich bin, seit ich sechzig war, tot. Also glaub ich schon, dass ich das weiß, Mutter", erwiderte sie. Autsch. Arabella musste ihr eigenes Kind zu Grabe tragen?

„Naja, wo sie Recht hat, hat sie Recht, Arabella", meinte Nikolaus und sie seufzte, fasste sich an die Nasenwurzel.

„Ich will mein Kind aber nicht erneut verlieren." Was hieß hier „erneut"?

„Wirst du nicht", sagte ich sanft, legte meine Hand auf ihre Schulter. „Meine Mutter ist doch auch wieder herausgekommen." Ich wollte mich erst an das Kind wenden, doch kam mir Arabella mit dem Sprechen zuvor – und sie beantwortete meine noch nicht einmal gestellte Frage.

„Ja, deine Mutter ist aber auch der Magie kundig." Also war das Kind nicht der Magie kundig? Gut.

„Na, und?", sagte das Mädchen.

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„Lasst uns mal zum Tor", seufzte ich, weil es mir zu lange dauerte, und klatschte in die Hände. „Denn noch länger zu diskutieren kann auf Dauer der Gesundheit schaden", scherzte ich.

„So einfach ist das auch nicht, Victoria", widersprach mir Anastasia schnell und ich stöhnte auf. „Es ist hier Nacht", schüttelte sie den Kopf. „Da können wir nicht einfach hingehen."

„Und warum nicht?", hob ich beide Hände an. „Gibt es noch die Todesser, die es verteidigen?", scherzte ich.

„Nein, die Wächter verteidigen es bei Nacht", meinte Alex.

„Ach, kommt schon! Wächter?" Ich rollte mit den Augen. „Die überrede ich in Nullkommanichts."

„Na, das würde ich gerne sehen", sagte Pandora schnaubend und ich zog meine Augenbrauen zusammen, ehe ich grinste. „Denn bisher haben die jeden, der sich auch nur auf dreißig Meter näherte, in Kleinholz verwandelt."

„Okay." Und prompt lief ich einfach los. Wie schwer konnte dies denn wirklich sein? Man redete mit ihnen, handelte einen Deal aus. Selbst „Wächter" würden irgendetwas wollen. Und ich tat einen einfach auf Lucifer Morningstar – dann ging sicher nichts schief.

„Musstest du sie herausfordern?", fragte hinter mir noch eine ältere Frauenstimme, die sich bislang nicht einmal gemeldet hatte.

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„Sicher? Soweit ich weiß, sind die Wächter nicht friedlich gestimmt", meinte Sunna als wir aus dem Zelt traten. „Das hört man zumindest hier aus jeder Ecke."

„Dann werde ich sie friedlich stimmen", murmelte ich und lief schneller. „Außerdem vergisst du, dass ich Geheimagentin war. Zur Not kann ich sie überlisten", hob ich kurz eine Braue an.

„Nein, nein kannst du nicht, Victoria." Sie umfasste meinen Oberarm und zwang mich zum Stehenbleiben. „Hör mir mal lieber zu", bat sie. „Dass da unten sind vielleicht gute fünfhundert Mann. Im Reich der Lebenden existieren auch nochmal vielleicht so ein paar hundert. Doch-"

„Doch Shivas Armee ist mächtig, sehr mächtig", sagte ich. „Sie hat Thanos, seine Armee und Verbündeten. Er hat mich mit einem Stück abgebrochenem Metall aus Tonys Anzug erstochen, Sunna!" Ich wurde lauter, rasender und wütender. „Es ist nicht so, dass ich hier eine Wahl habe. Er sagte mir, wenn er fertig ist, ist nur noch die Hälfte der Menschen am Leben. Sehe ich so aus, als wolle ich, dass das passiert?" Ich zeigte aufgebracht auf mein Gesicht, realisierte erst nicht, dass meine Hand hell aufleuchtete. „Nein", schüttelte ich den Kopf.

„Victoria-"

„Ich habe nicht darum gebeten, zu sterben."

„Victoria-"

„Meiner Familie Qualen und Probleme zu bereiten, stand mir nicht ins Gesicht geschrieben, klar?"

„Vika!"

„Was?!", erwiderte ich angepisst.

„Deine Hände", deutete sie nach unten. Ich seufzte, hob meine Hände an. Und verdammt, das nannte ich mal ein lila.

„Wieso?", fragte ich, ließ sie sinken und sah auf.

„Ich weiß es nicht", seufzte sie. Ich tat es ihr nach, seufzte. Und danach atmete ich einige Male tief ein, um mich zu beruhigen. Wie konnte ich mich mit null Herzschlag eigentlich noch so aufregen? Oder wie war es möglich, dass sich meine Hände noch immer dunkel oder grell färbten? „Hör zu", bat sie mich. „Sie hat auch hier einige herrenlose Feen auf ihre Seite gezogen." Wie ging denn sowas? „Denn sonst wären viel mehr im Camp gewesen. Es wäre für dich besser, wenn du dich versteckst."

„Das ist nicht dein Ernst", sagte ich schockiert und entriss ihr meinen Arm.

„Ich sage ja nicht, dass du sie nicht aufhalten sollst", merkte sie an. „Aber es wäre sinnvoller, und um einiges ungefährlicher für dich, wenn du es aus dem Untergrund tust. Nicht wie sie", erwiderte sie leise.

„Ich werde mich nicht verstecken", stellte ich scharf klar und sie zuckte zusammen. „Haben wir uns verstanden?" Sie zog ihre Augenbrauen zusammen. „Sunna!", rief ich wütend. Sie nickte – wenn auch offensichtlich nicht zufrieden. „Gut." Einen Moment sammelte ich mich. „Dann können wir ja jetzt weiter." So lief ich weiter.

<Du weißt, auch wenn es mir widerstrebt, es zu sagen, dass sie Recht hat. Allerdings hat sie Recht.
>Nein, hat sie nicht. Alleine wären wir umso angreifbarer.
<Na, und? Es muss nicht zwangsweise so sein.
>Doch, so ist es doch immer.

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„Tony?"

Er ließ sein Glas sinken. „Ja?" Er seufzte. „Was ist?"

„Das solltest du dir anschauen."

„Was?" Er wandte sich Bruce zu. „Gibt's nun noch mehr Probleme?"

„Im Gegenteil", sagte dieser. „Shuri hat uns da beiden was Interessantes vorzuweisen."

„Und was?", hakte er nach.

„Ein paar Daten", meinte er. „Über Vision."

Wanda in der Ecke sah hoch. „Bruce, ich will dir ja nichts weismachen, allerdings ist er tot", murmelte sie.

„Danke, aber so weit war ich auch schon", seufzte er, zeigte hinter sich. „Kommst du nun?", fragte er den Erfinder. „Das kann nicht warten."

Die beiden Genies verließen den Raum, während der Captain seufzte. „Wann geht es endlich los?", fragte Nathan seufzend, sah zum Fenster, wo Charlie neben Natasha stand, ihre Hand hielt.

„In einer Stunde", meinte Steve.

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Victorias Perspektive:

Als ich einige Minuten später mit Sunna vor dem Tor ankam, stolperte ich zu allem Überfluss erst einmal und zog sie mit mir.

„Danke", grummelte Sunna als sie sich aufrichtete. „Das habe ich nun gebraucht."

„Victoria, ich sehe nicht ein, was du an der Meinung dieser Kreaturen ändern könntest", rief uns Dad nach.

„Vielleicht so einiges", entgegnete ich murrend.

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Es war erneut eine Art Hof. Wie in Asgard. Doch war hier niemand. Aber... war ich hier schon einmal gewesen?

Nach einem ziemlich deutlichen Poltern und Krachen allerdings direkt über uns, sah ich leicht nach vorne, erkannte, dass hier noch jemand war.

Ich sah nur die eklig aussehenden Füße, die aus Stein zu sein schienen, doch leuchtete darunter alles in einem hellen Blau. Wie eine Art Gelee.

Ich musste schwer schlucken.

>Sterbe ich jetzt auch nochmal im Reich der Toten?
<Das wäre uncool. Und peinlich.
>Keine dreißig Minuten hier und schon sterbe ich erneut? Wäre peinlich.

Ich sah nach oben, sah in das Gesicht von einem blauleuchtenden Knochenschädel, mit Speer in den Händen – der natürlich auf uns gerichtet war. Er starrte mich an, blickte nicht einmal zu Sunna.

Ohne den Blickkontakt zu lösen, trat ich wieder einen Schritt zurück. Sunna tat es mir nach. Beruhigend versuchte ich ihm daraufhin zu zeigen, dass ich nicht mit böser Absicht gekommen war – indem ich meine Hände hob.

„Hallo", sagte ich höflich. Ich erwartete jedoch nicht, dass dieses Ding vor mir auch noch antwortete. Und dies tat es. Mit einer derart tiefen Stimme, dass ich es nicht für normal hielt, da überhaupt noch sprechen zu können.

Hallo ebenfalls", grunzte es nach einigen Sekunden plötzlich und mir flog der Mund beinahe bis zum Boden. So eine tiefe Stimme konnte eigentlich wirklich kein normaler Mensch haben. Zum Glück stand vor mir auch keiner.

„Wie heißt du?", versuchte ich ein Gespräch anzufangen. Smalltalk war bestimmt erst einmal die gute Taktik. „Ich bin Victoria", zeigte ich auf mich.

Ich heiße-", ehe er antworten konnte, wurde ich schnell herumgewirbelt und sah in das Gesicht von noch einem Wächter, der mich allerdings von sich schubste, womit ich eine unelegante Rolle auf dem Boden machte.

Sofort war Sunna bei mir, half mir hoch.

Wir reden nicht mit Totenkindern, Phors", raunte der Wächter vor mir dem anderen zu und hielt mit einen Speer gegen die Kehle. Aber ich hielt inne.

„Speer-", ich hob meine Hand und Sunna verstummte.

Mein Blick wanderte nach oben, auf den gut fünf Meter großen Wächter. Und dabei fiel mir auf, dass dieser eine Art Markierung auf dem Schädel oben hatte. Etwas, was „Phors" nicht besaß als ich ihn mir nochmal ansah. Und ich kannte ihn. Definitiv. Ich hatte ihn schon mal gesehen.

„Kainsta?", fragte ich nach.

Wer fragt?"

„Ich bin's, Victoria", deutete ich auf mich. „Wir sind uns auf einem Hof oder so begegnet. Umgeben von Ruinen."

Der Palast? Kainsta, was wolltest du dort?"

Kainsta wandte den Blick nicht von mir ab. „Was haben wir euch getan?", fragte ich ruhig nach. „Ich bin nur hergekommen, um zu reden. Nicht, um euch anzugreifen."

Sie ist anders, Kainsta." Was? Wieso war ich nun wieder anders? Du spürst es doch auch", meinte Phors.

Sie sind alle gleich", schnaubte Kainsta, bohrte den Speer leicht in meine Haut am Halse.

„Nein", schüttelte ich mit meinem Kopf. Also so war das. Vielleicht konnte ich das Gespräch doch noch zu meinen Gunsten wenden. „Ich bin nicht wie Shiva." Ich zuckte zusammen als sich der Speer noch weiter in meine Kehle bohrte. „Viele von uns sind anders als sie, friedlicher", sagte ich. „Wir versuchen doch nur, sie zu besiegen", röchelte ich leicht.

Wie kannst du es wagen, ihren Namen vor uns laut auszusprechen?!", schrie Kainsta plötzlich los und ich zuckte heftig zusammen, ehe ich zur Seite sah und am Hügel meinen Dad stehen sah. Neben ihm Arabella, ihre Tochter, Pandora und Nikolaus sowie Alex. Ganz entspannt standen die da, als ob nichts wäre. Super. Mit Publikum starb ich natürlich super gerne nochmal. Aber wieso war der Kainsta, von dem ich einst träumte, so anders als der, der vor mir stand?

„Okay", seufzte ich. „Kommt nicht wieder vor", erklärte ich mich bereit. „Nur nimm, bitte, bitte, diesen Speer da weg", bat ich, bemüht um einen ruhigen und immerzu höflichen Tonfall.

Kainsta grunzte. Doch der Speer verschwand.

>Schon besser, es wurde langsam unangenehm.
<Selbst schuld. Was legst du dich auch mit denen an?
>Ich sollte mal langsam drüber nachdenken, ob ich nicht zu impulsiv bin.
<Ja, solltest du ehrlich.

Warum bist du hier?", fragte Kainsta. Anscheinend war er der Anführer dieser Anwesenden hier. War ja sonst keiner außer beiden hier. Also eine logische Schlussfolgerung – dachte ich zumindest.

„Nun ja." Ich legte beide Hände aneinander. „Die Sache ist die-"

Spuck's aus." Da war aber jemand ungeduldig.

„Jemand muss das Tor durchqueren, um-"

Nein", widersprach er mir sofort, ließ mich nicht einmal ausreden. Ich unterdrückte es, meine Augen zu verdrehen, ehe ich sah, dass sich seine Hand um den Speer wieder anspannte.

„Hör mir bitte erst zu", bat ich seufzend und sah kurz zu Sunna, die mit den Schultern zuckte. „Es muss jemand durch, um eine Nachricht zu überbringen. Es ist wichtig", sagte ich ihm. „Sonst wird sie alles niederwalzen."

Wieso sollten wir dir Glauben schenken?", fragte Phors.

„Weil ich gerade erst gestorben bin", seufzte ich. „Und ich meine Familie retten und warnen möchte." Ich schüttelte den Kopf. „Sie können es anderen in weitentfernten Galaxien mitteilen. So kann man sie aufhalten, noch bevor größerer Schaden angerichtet wird." Es war ruhig, mehrere Sekunden. „Bitte", flehte ich leise. „Es darf nicht noch mehr Opfer geben."

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Lange überlegte Kainsta. Er wog anscheinend alles ab. Was war falsch mit dem? Vorher war er doch auch nicht so verbittert und stur mir gegenüber rübergekommen.

Langsam beugte sich Kainsta zu mir herunter, da er ja doppelt so groß wie ich war. Und ich hielt automatisch meinen Atem an.

Nur dieses eine Mal dulde ich es", raunte er, richtete sich wieder auf, während Sunna durchatmete. Und ich. „Halte dieses Ungeziefer vom Tor fern", zeigte er in Richtung Sunna, die einen empörten Ton von sich gab. „Feen sind mir nicht erwünscht."

Ich sah Sunna an. „Du hast ihn gehört."

Sie schüttelte den Kopf. „Das kann nicht dein Ernst sein", meinte sie.

„Sunna", gab ich drohend von mir. „Geh. Sofort."

Und sobald Sunna zurücktrat, zog er Phors tatsächlich beiseite. So sah ich zu den anderen am Hügel, hob meine Daumen an.

So kamen Arabella, mein Dad und das Mädchen angelaufen. Alex, Pandora und Nikolaus noch auf dem Hügel.

„Wie hast du das denn hinbekommen?", fragte Arabella verblüfft, während Sunna den Hügel beleidigt hinauflief.

Beeilung, bevor ich meine Meinung ändere", sagte Kainsta plötzlich und ich sah zur Dunkelhaarigen.

„Wie heißt du?", fragte ich sie als sie vor mir zum Stehen kam.

„Rosalina", antwortete sie mir, sah zum Wächter hinauf.

„Gut, Rosalina, hör mir jetzt genau zu." Einige Sekunden später sah sie wieder zu mir, nickte aufmerksam. „Sprichst du mit gehobener Sprache?" Sie nickte. „Gut. Wenn du aus dem Tor steigst, rufst du", ich hob den Zeigefinger, „Merke es dir wirklich gut", bat ich, „‚Öffne den Bifröst, Heimdall'", erzählte ich ihr.

„Heimdall, Bifröst", nickte sie. „Noch was?", hakte sie nach und meine Mundwinkel zuckten.

„Du sagst, wenn du dem Allvater gegenüberstehen solltest, ich hätte dich geschickt. Mein Name müsste vollkommen ausreichen."

„Doch was ist, wenn sie ihr nicht glauben?", fragte Dad skeptisch.

„Dann soll sie nach Loki oder Anastasia fragen", mischte sich Arabella ein. „Die kennen sie doch." Ich nickte, ehe ich Rosalina nochmal meinen Kopf zuwandte.

„Sag dem König bitte, wir versuchen, Shiva von hier aus aufzuhalten." Sie nickte erneut. „Sag ihnen jetzt genau das, was ich dir sage." Sie nickte nochmal. „Versucht, Thanos aufzuhalten. Tut alles, wir versuchen es auch", erklärte ich ihr erneut und sie nickte bei jedem Satz nochmals – hochkonzentriert.

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Die Verabschiedung – man sah es Arabella an – schien ihr viel zu kurz. Generell ging es ihr offensichtlich gegen den Strich.

„Kann mich jemand bitte schubsen?", fragte sie ängstlich als sie vor dem Tor stand und wir einige Meter – gut, es waren vielleicht fünfzehn – davon entfernt dastanden.

Doch bekam sie keine Antwort mehr. Denn Phors schubste sie plump hindurch als ich mich gerade in Bewegung setzen wollte.

Sie hat es doch gewollt", erwiderte er schulterzuckend als ich eine Augenbraue hob und ihm mein Gesicht zuwandte.

Und jetzt geht fort von hier", forderte Kainsta und wir gingen ein paar Schritte zurück. „Ich habe euch hier lange genug toleriert."

„Danke, Kainsta", nickte ich, lief ein paar Schritte rückwärts. „Dafür, dass du uns gewährt hast, zu passieren." Ich legte meine Hand an meinen Brustkorb, neigte beim Rückwärtslaufen den Kopf. „Ich stehe tief in deiner Schuld", sagte ich zum Abschied. Dann kehrten wir langsam zu den anderen zurück.

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„Unterschätze mich niemals, Pandora", sagte ich als ich bei der Fee ankam. „Ich bin nämlich nicht berechenbar."

Sie schnaubte beleidigt, ehe sich Sunna bei mir einharkte.

„Glaubt ihr, sie hat Erfolg?", fragte Dad.

„Ja, ich bin zuversichtlich, dass sie es schafft", meinte Urgroßvater.

„Ich hoffe", meinte ich. „Hoffnung ist das einzige, auf das wir nun noch bauen können."

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Im Lager angekommen, entdeckte ich Mary an einem der Feuer und setzte mich zu ihr, gegenüber eine der Romanoffs – die etwas röstete. Das Tote Nahrung aufnahmen war mir neu. Doch neben ihr saß Anastasia, die mir zuwinkte – wie ein hyperaktives Kind. Hatte zu ihren Lebzeiten anscheinend ADHS, dieser Teenager.

„Sie haben mich ermordet." Irritiert sah ich zu Mary. Sie zog ihre Beine an ihren kleinen und zierlichen Körper. „Ich wollte dich auf der Krankenstation warnen." Ich seufzte. „Ich wollte dich wirklich warnen", sah sie auf. „Als ich erkannte, was du warst, verstehst du?" Ich nickte kurzangebunden. „Ich wusste, dass sie nach uns beiden trachten würden." Ich zog meine Brauen zusammen. „Wie früher."

Ich seufzte nur nochmal. „Ich habe mir schon gedacht, dass man dich ermordet hätte", meinte ich. „Denn man fand bis heute nicht eine Spur von dir. Nicht einmal einen Hinweis, geschweige denn eine Leiche", stellte ich klar. Sie zuckte mit ihren Schultern. „War es schmerzhaft, das sterben?", fragte ich nach. „Nicht jeder muss zweimal sterben", zweifelte ich es an.

„Nein." Sie schmunzelte, schüttelte ihren Kopf. „Es ging schnell vorbei. Und bei dir?", entgegnete sie und schielte zu mir herüber, als ich anfing, ins Feuer zu starren.

„Naja", sagte ich. „Es ging tatsächlich schneller vorüber als ich dachte." Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Doch schlimmer ist es, dass ich nicht mehr zurückkann."

„Es war purer Zufall, dass du mich gefunden hast", sagte sie. „Und dennoch halte ich es für Schicksal." Sie stocherte im Feuer herum. „Ich bin nämlich nicht immer nur irre oder klein." Sie verdrehte ihre Augen. „Ich nehme ersteres zurück."

„Vielleicht", meinte ich mit zuckenden Mundwinkeln und boxte ihr mit meiner Schulter leicht gegen die ihre. „Denn irgendwann wären wir uns so oder so begegnet."

„Weißt du, was ich mich die ganze Zeit über frage?", merkte sie an.

„Nein, was denn?", zog ich meine Augenbrauen leicht zusammen.

„Ich frage mich, ob dies dein wahres Ich ist", sagte sie. „Denn dann hast du ein verdammtes Glück gehabt."

„Wieso?", hakte ich nach. Wieso fragten mich dies generell die meisten? Oder sagten es mir? Ich war doch ich! Mehr ging nun mal nicht. „Du siehst auch normal aus."

„Meine Augen sind eisblau." Ich zog eine Braue hoch. „Tarnzauber", gab sie zu. „Und ich habe, wenn ich nicht auch einen Tarnzauber darauflegen würde, ziemlich lange und blaue Nägel." Also auf die Farbe Blau stand sie wirklich.

„Du kannst Tarnzauber anwenden?", fragte ich nach.

„Nur leichte. Und es reicht gerade so", sagte sie. „Leider."

„Gut", riss uns meine Fee aus dem Konzept und Gespräch. „Was kommt als nächstes?", fragte sie als sie sich dazusetzte. Ich lächelte.

„Wozu haben wir Fantasie, Schätzchen?", schmunzelte ich los und Anastasia hob ihre Hand, ehe ich verwirrt in ihre Richtung nickte.

„Um anderen fiese Streiche zu spielen!", rief sie und das Mädchen neben ihr verdrehte ihre Augen.

„Scherzbold, du", sagte sie, kitzelte Anastasia danach ab, die laut lachte, was auch mich zum Lächeln brachte. Bis ich von Anastasia aus Versehen eine gewischt bekam.

„Oh, Scheibenkleister", hielt Anastasia sich ihre Hand vor den Mund. „Verzeih, Victoria."

„Ach." Ich winkte es mit der Hand ab. „Es gab schon weitaus schlimmeres."

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Datum der Veröffentlichung: 31.10.2019 17:35 Uhr

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