Seven
Seven:
Anna
„Eh, wer ist der Glückliche?", fragte ich perplex. „Oder die Glückliche?", fügte ich hinzu und deutete auf den Ring.
„Ich", antwortete Tony sofort und ich zog die Augenbrauen zusammen.
„Wirklich?" Ich war verwirrt. Ich dachte... Pepper und er hätten sich getrennt. „Nein, bist du nicht", schüttelte ich den Kopf, „Du lügst." Ich legte den Kopf schief. „Deine Antwort kam zu schnell."
„Nein, Pepper und ich haben uns wieder vertragen", stellte er klar.
„Ach, ja?", erwiderte der Teenager, der hier stand. „Wann? Ich dachte, heute Morgen hatten Sie sich beide erst wieder heftig gefetzt."
Ich hob eine Augenbraue als Nate sich gegen die Stirn schlug. Ich sah ihn an, fragend. Doch jemand anderes antwortete mir.
„Ich heirate", haute plötzlich Clint heraus, am Fenster stehend. Mein Blick fiel auf ihn.
Ich blinzelte als er sich zu mir umdrehte. Er... hatte sich kein Stück verändert. Vielleicht hätte auch er sich – wie Nathan – rasieren müssen, doch... er sah genauso aus wie vor zwei Jahren, als ich ihn verließ. Was mich umso mehr schmerzte.
„Dann", ich zog meine Brauen zusammen als ich Sarah vor ihm auf dem Sofa entdeckte – den Blick in ihren Schoß gesenkt, „Meinen Glückwunsch." Er nickte.
„Victoria, alles-"
„Mir geht's gut", lachte ich und zeigte auf den Teenie. „Ich hoffe für ihn, dass er nicht das Glas geschmissen hat." Er zuckte mit den Schultern.
„Sie haben keine Ahnung, was das für eine Ehre ist, Miss Romanoff", sagte er stattdessen. „Ich bin ein Riesenfan von-"
„Nur, um das klarzustellen", schnitt ich ihm das Wort ab. „Niemand wirft noch ein Glas nach meiner Sunna."
„Was? Hast du dir ein Kind zugelegt?", haute Tony stirnrunzelnd raus.
„Selbst wenn, es wäre meine Entscheidung", merkte ich an. „Sunna, die zweite Tür auf der linken Seite im Flur ist mein Zimmer. Bitte geh vor." Sie nickte, nahm jedoch auch noch wortlos meine Tasche und lief los. „Also, ich will die Party jetzt hier mal beenden", seufzte ich und fasste mir an die Nasenwurzel. „Wir sind nur wenige Tage hier, dann verschwinden wir wieder", stellte ich klar.
„Wenigstens sagt sie es gleich", haute Rhodey raus und ließ sich auf dem Sofa nieder, wobei mir etwas auffiel.
„Was ist passiert?", fragte ich perplex, deutete leicht auf seine Hüfte.
Er winkte es ab. „Schon okay."
„Wieso bist du zurückgekommen, wenn du nicht bleibst?", haute Nate raus. „I-ich dachte, wenn d-du-"
Ich seufzte und er schloss seinen Mund. „Thor fehlt", sah ich Sif an. „Er kann das besser."
„Seid ihr ein Paar?!", rief Tony.
„Was?" Ich schüttelte meinen Kopf. „Bist du betrunken?", fragte ich nach. „Nein, wir sind kein Paar", verneinte ich.
„Dafür hat sie Tyr." Ich haute Sif heftig gegen den Arm und sie zuckte zusammen. Für Witze war nun wirklich nicht die Zeit. Und für meine erste „Mission" als Totenkind versagte ich jetzt schon auf vollster Länge.
„Au!", rief sie.
„Wir sind Freunde, mehr nicht", knurrte ich und sie nickte schnell, ehe ich wieder seufzte.
>Immer bei Verstand bleiben.
<Gute Einstellung.
>Du hast deinen ja auch schon vor langer Zeit verloren.
<Altes Muster.
>Klappe, Pookie.
„Natasha?", fragte ich nach. „Wo ist Natasha?" Niemand antwortete mir. Jetzt war ich noch verwirrter. „Leute?", lachte ich. „Wo ist meine Schwester?" Ich sah Tony fragend an. Und das dieser wegsah, war kein gutes Omen. „Nathan?", wandte ich mich an meinen besten Freund. „Wo ist sie?"
Tony seufzte laut. Er öffnete den Mund. Doch er sagte nichts. Stattdessen kam ihm der Teenie nämlich zuvor. „Ich hab noch den Schulausflug!", hob er die Hände. „Bis nachher."
Ich sah ihm irritiert nach als er schnell ins Treppenhaus verschwand. „Das ist mein Praktikant", zeigte Tony ihm nach.
„Tony", sagte ich mit drohendem Unterton. „Wo ist sie?"
Er presste seine Lippen aufeinander. „Ich weiß es nicht", schüttelte er den Kopf.
„Was?" Lachend zog ich meine Augenbrauen zusammen. Kurzerhand streckte ich nach Nate meine Hand aus. „Gib mir dein Mobiltelefon. Ich ruf sie an." Nate bewegte sich keinen Zentimeter. „Nate?", fragte ich, wandte nun ihm wieder mein Gesicht zu.
„Ihre Nummer ist ungültig", sah er weg als ich ihn prüfend betrachtete.
„Was ist denn los mit euch?!", rief ich aufgebracht. „Hat Natasha spontan etwa beschlossen, Urlaub zu machen und nicht erreichbar zu sein?!" Ich stöhnte genervt. „Dann such ich jemanden, der mir die Antwort liefern ka-"
„Natasha ist weg, Victoria, und sie wird nicht wiederkommen." Ich sah Barton an, der mir die Antwort lieferte, die mich noch verwirrter machte.
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Ich seufzte. „Wieso bin ich hier?" Ich verschränkte meine Arme hinterm Rücken, sah um mich, während ich angegafft wurde wie jemand, der gerade vom Mittelaltermarkt kam. „Ist das eine Ablenkung?"
„Victoria, diese zwei Jahre ist so unglaubliches passiert", sagte er. „Ich hab mich mit Pepper vertragen, wollte jemand zum Avenger küren und musste dann spontan Pepper den Antrag vor lauter Journalisten machen, du glaubst es kaum", plapperte er immer schneller. „Ich hab jetzt so einen ganz neuen Anzug, der ist unfassbar! Den musst du dir genauer anschauen, während du hier bist." Er deutete auf mich. „Und dann müssen wir definitiv Eis oder so essen gehen und ich muss dir diesen neuen Film zeigen." Er kratzte sich am Bart. „Wie hieß der noch gleich? Ehm, Parker kennt den Namen bestimmt und-"
„Du redet völlig wirres Zeug", schüttelte ich meinen Kopf. „Da komm ich nicht mit", widersprach ich Tony.
„Nein, nein", schüttelte er den Kopf. „Okay." Er seufzte. „Du kennst das doch", sagte er. „Man hat einen Traum. Und in dem Traum muss man pinkeln."
Was sollte das denn nun? „Ja", seufzte ich resigniert und nickte.
„Okay", erwiderte er. „Und du denkst ‚oh, mein Gott, hier ist nirgends 'ne Toilette. Was mach ich jetzt? Jetzt guckt doch mal einer her, ich-"
„Ja", unterbrach ich Tony. „Und dann wirst du wach, und du merkst, dass du wirklich pinkeln musst", stellte ich klar und blieb stehen.
„Genau!", zeigte er auf mich. „Ist das nicht gruselig?"
Ich verdrehte meine Augen. „Das erklärt mir aber nicht, wieso meine Schwester weg ist und du mich alleine in den Central Park entführst."
„Also, was ich damit einleiten möchte, ist-", ich war so kurz davor gewesen, meine Antwort zu erhalten. So kurz!
Allerdings öffnete sich ein Portal. Als wäre ich verflucht, sobald ich die Erde betrat.
„Tony Stark?" Ich zuckte zusammen, fuhr herum. Genau wie Tony. Wer war der Kerl mit der Föhnlocke auf einmal?
<Hey, so ein Rot hätte auch dein Umhang besessen, wenn du ihn dir heute früh umgeschnallt hättest.
>Mehr fällt dir gerade nicht ein?
<Nop.
„Ich bin Doktor Stephen Strange", stellte er sich vor und ich zog meine Augenbrauen zusammen. „Kommen Sie bitte mit mir." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Oh, alles Gute zur Verlobung übrigens", zeigte er auf Tony. Hä? Moment... er hatte Pepper echt einen Antrag gemacht?
„Du heiratest wirklich?", fragte ich überrascht nach. Das war das letzte, was ich dachte, dass es Tony Stark in den Mund nehmen würde.
„'Tschuldigung", würgte Tony mich allerdings ab. „Verteilen Sie Freikarten oder so?"
„Wir brauchen Ihre Hilfe." Wobei konnte Tony denn helfen? „Ohne übertreiben zu wollen", sagte er. „Das Universum ist in Gefahr." Ruckartig sah Tony zu mir. Ich zuckte mit den Schultern.
„Deswegen bin ich hier", seufzte ich leise. „Sorry, Tony."
Tony schüttelte den Kopf, sah zu Dr. Strange. „Und wer ist ‚wir'?!"
Ich sah zu Strange. „Würde mich wohl eher interessieren, woher Sie diese vertraulichen Informationen haben", stellte ich klar, faltete meine Hände vor mir zusammen.
Doch ruckartig zuckte ich zurück als hinter dem Doktor unser Hulk in Menschenform zum Vorschein kam. „Hey, Tony."
„Bruce." Anscheinend war er nicht mehr da gewesen, seit ich die Erde verlassen hatte. Denn Tony schien noch perplexer als ich.
„Vika", sah er zu mir.
„Hi", entgegnete ich sprachlos.
Er lief zu uns, wobei ich noch immer wahrscheinlich schaute, als wäre ich gerade geschlagen worden.
Vor allem Tony sah ihn irritiert an. Was war passiert, verdammt nochmal?
Ich zuckte zusammen als Bruce meine Hand ergriff, mich vorzog und mich und Tony umarmte. Unangenehm war ich gegen Tonys Schulter gequetscht. Mit dem Gesicht voraus.
„Geht's dir gut?", fragte Tony irritiert.
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„Zu Anbeginn des Universums gab es nichts." Ich sah auf, auf die leuchtenden Bilder, die der Typ hervorzauberte.
Seit wann gab es Magier auf der Erde?
„Dann, boom!" Ich fuhr mir übers Gesicht.
„Der Urknall schleuderte sechs elementare Kristalle in das unberührte Universum", meinte ich. „Das lernt jedes Kind auf Asgard", haute ich raus.
„Vika", bat mich Tony seufzend. „Halt kurz den Mund."
„Jeder Infinitystein kontrolliert einen essentiellen Aspekt der Existenz", erklärte ich.
„Raum", sprach Dr. Strange dazwischen und der blaue Stein leuchtete auf. „Realität", sagte er hinzu.
„Macht", verdrehte ich meine Augen. „Seelen, Gedanken-"
„Und Zeit", schnitt er mir wieder das Wort ab, bewegte seine Hände.
Und ich sah wie gebannt zu, als sich plötzlich seine augenförmige Halskette öffnete, grünes Licht herausquoll.
„Oh, nein", schüttelte ich den Kopf und massierte mir die Nasenwurzel. „Es sind zwei Steine", sah ich gegen die Decke. „Zwei Steine auf der Erde?!" Ich glaubte, das Universum wollte mich herausfordern.
„Wie hieß der Typ noch gleich?", fragte Tony nach.
Ich öffnete meinen Mund. „Thanos", kam mir Bruce zuvor und ich wandte mich zu ihm hin. Woher kannte er diesen Namen? „Er ist eine Plage, Tony", sagte er. „Er erobert Planeten. Er nimmt sich, was er will und löscht die halbe Bevölkerung aus."
Ich schlug mir die Hände vor den Mund. „Das wusste ich nicht", sagte ich. „Wieso?" Was hatte der Allvater vor mir geheim gehalten? Was hatte man generell vor mir geheim gehalten? „Er hat Loki geschickt."
„Ja", verzog ich meine Miene. „Jungs, was das angeht-"
„Der Angriff, auf New York!" Ich zuckte zusammen. „Das ist er gewesen."
„Das ist es", murmelte Tony. Ich zog meine Brauen zusammen. „Wie viel Zeit haben wir?", lief er um den Raum einen Kreis.
„Lässt sich nicht sagen", sah ich zu Boden.
„Bisher hat er zwei Steine", meinte Bruce. „Doch sollte er alle bekommen, sind wir am Arsch." Seit wann benutzte er solche Wörter? „Allerdings fehlt mir ein Teil des Puzzles", runzelte er die Stirn. „Er braucht noch etwas. Etwas Uraltes. Ich kam bisher nicht nach Asgard, um nachzufrag-"
„Mich", unterbrach ich ihn.
„Wie bitte?", sah er mich an.
„Er braucht mich", stellte ich klar. „Ohne meinen Tod wird er es nicht schaffen", schüttelte ich meinen Kopf. „Ich bin die uralte Macht zwischen Leben und Tod", stellte ich klar. „Er wird ohne mich nicht das erreichen können, was er möchte." Ich zuckte mit den Schultern. „Selbst, wenn er einige in die Finger bekommt."
„Wenn er allerdings alle Steine plus dich in die Finger kriegt-"
„Könnte er das Universum verändern, in einem Ausmaß, das bis dato unvorstellbar wäre", vollendete Dr. Strange Bruces Satz.
Tony fing an, sich zu dehnen und ich zog meine Augenbrauen zusammen. „Haben Sie bis dato gerade wirklich unvorstellbar gesagt?"
„Halten Sie sich gerade wirklich am Kessel des Kosmos fest?" Ich sah irritiert auf den Umhang als sich dieser zu bewegen anfing.
„So heißt das Ding?", fragte er nach, ehe der Umhang ihm auf die Finger haute. Tony sah ihn und den Umhang angesäuert an. „Ich... werd' das mal durchgehen lassen." Ich hob meine Arme. War das zu fassen?! „Wenn Thanos alle sechs braucht, wieso werfen wir dann den nicht schon mal in den Müllschlucker?", fragte er nach.
„Hm, das geht nicht", sagten Dr. Strange und ich gleichzeitig.
„Wir haben geschworen, den Zeitstein mit unserem Leben zu beschützen", erklärte der andere Magier.
„Das wird dann aber ein kurzes Leben", stellte ich mit einem Seitenblick auf ihn klar.
„Ich hab geschworen, keine Milchprodukte mehr", hob Tony die Hände. „Aber Ben and Jerrys haben 'ne Eissorte nach mir benannt, also-"
„Stark reaving hazzles", sah Dr. Strange auf.
„Nicht übel", stimmte Tony zu.
„'N bisschen trocken", kommentierte er's.
Ich zog eine Augenbraue hoch. „The Hunk of Hulk of burning Fudge ist am allerbesten", gab sein Kollege zu.
Ich sah irritiert zu ihm. „Sowas gibt's?", fragte Bruce und sah mich auch an. Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich war fast genauso lange wie du fort", meinte ich.
„Wo?", fragte er.
„Asgard", lächelte ich. „Und du?"
„Keine Ahnung", schüttelte er den Kopf. „Ich bin in einem Raumschiff wieder aufgewacht. Dort waren die meisten bereits tot."
„Wow", verdrehte ich meine Augen.
„Wie auch immer", mischte sich Tony wieder ein. „Der Punkt ist, Dinge ändern sich." Ich sah wieder zum Multimilliardär.
„Unser Eid, den Zeitstein zu beschützen, kann sich nicht ändern", stellte Strange klar. „Und er ist wahrscheinlich unsere beste Chance gegen Thanos."
„Ja, und umgekehrt wahrscheinlich dann auch seine beste Chance gegen uns!", rief Tony.
„Ja, wenn wir unseren Job nicht machen", erwiderte Strange.
„Gut", nickte Tony. „Was genau ist Ihr Job? Abgesehen von Luftballontiere basteln?"
Wow. Er diskutierte ja auf einem ganz neuen Level. Was war passiert, seit ich ging?
„Ihre Realität schützen", merkte Strange an. „Sie Komiker."
„O-okay, Leute", mischte sich nun wieder Bruce ein.
„Können wir diese Diskussion verschieben?", stimmte ich zu.
„Fakt ist, wir haben diesen Stein", merkte Bruce an. „Wir wissen ganz genau, wo er ist."
„Vision ist irgendwo da draußen mit dem Gedankenstein", zeigte ich nach draußen.
„Deswegen müssen wir ihn so schnell wie irgend möglich finden", nickte Bruce. Wenigstens war einer hier genau bei der Sache.
„Tja, das ist so 'ne Sache." Ich sah Tony perplex an.
„Was meinst du?", fragte Bruce nach.
„Er hat vor zwei Wochen seinen Transponder abgeschaltet." Ich schloss resigniert kurz meine Augen. „Er ist offline."
„Was?!", fragte Bruce fassungslos.
„Ja", lief Tony wieder in der Eingangshalle herum.
„Tony, du hast schon wieder einen Superroboter verloren?", fragte Bruce nach.
„Nicht verloren", widersprach der Superheld. „Und er ist mehr als das. Er entwickelt sich."
„Ist ja super", rollte ich mit meinen Augen.
„Wer könnte Vision denn finden?", fragte der Doktor nach.
Ich sah zu Tony, der seufzte. „Shit." Ich zog meine Brauen zusammen. Was war zum Teufel nochmal los? „Vermutlich Steve Rogers."
„Ich werd' verrückt", haute der Doktor raus.
Ich sah ihm irritiert nach. „Was?", fragte ich.
„Möglicherweise", meinte Tony. „Aber-"
„Aber, was?!", warf ich ein.
„Dann ruf ihn an", bat Bruce.
„Is nicht so einfach", drehte sich Tony zu Bruce um. Er sah ihn und mich kurz an. „Gott, wir haben uns echt ewig nicht mehr gesehen, oder?"
„Stimmt", nickte Bruce.
Er sah mich an. „Die Avengers haben sich getrennt", sprach er aus.
„Wir haben uns getrennt?", fragte Bruce schockiert.
„Wie 'ne Band oder was?", hob ich beide Hände. „Sind wir die Beatles?!"
„Cap und ich hatten einen riesen Streit", gestand er uns beiden. „Wir reden nicht mehr miteinander."
Und jetzt wusste ich, wo meine Schwester vermutlich war. Beim Captain. „Tony", sagte Bruce resigniert. „Hör mir zu", bat er. „Wo Thor ist, wissen wir nicht." Das stimmte. Selbst ich wusste es nicht. „Thanos kommt", teilte er ihm mit. „Es ist völlig egal mit wem du redest oder nicht."
Tonys Antwort war lediglich ein seufzen, ehe er uns den Rücken zukehrte.
„Wie konnte das nur passieren?", fragte ich Dr. Strange.
„Laut offiziellen Nachrichten im Fernsehen, werden Captain Rogers, Wanda Maximoff, Sam Wilson, Charlie Lebedow und Ihre Schwester gesucht", erzählte er mir. „Sie sind die weltweit am meisten gesuchtesten Verbrecher."
„Wow", entgegnete ich baff. „Wow."
„Ja, die Zeiten in denen wir leben, sind hart", kommentierte Tony es, zog ein Klapphandy hervor. Doch wirklich weit kam er damit nicht. Denn ein Ruckeln des gesamten Gebäudes ließ uns innehalten. „Haben Sie gerade mit Ihrer Föhnwelle gewackelt?"
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„Hey, Victoria!" Ich sah auf als ich einem kleinen Jungen aufhalf. „Hast du deine Kräfte nun unter Kontrolle?"
„Einigermaßen", antwortete ich über den Lärm hinweg. „Wieso?"
„Du und Strange sollten schnellstens verschwinden."
„Ich gehe nirgendwohin!" Ich sah Strange resigniert an.
Ich verdrehte meine Augen, lief Tony nach als dieser losjoggte und um eine Hausecke lief. Ich lief ihm durch die bereits verlassenen Autos nach.
„Friday, evakuiere jeden, südlich der dreiundvierzigsten und alarmier die Rettungskräfte", befahl Tony mit seiner Brille auf der Nase.
„Machen Sie jetzt wieder so ein Zauberdings?", fragte ich Dr. Strange, der bereits mit den Händen gestikulierte – orangeaufleuchtende Verzierungen um seine Handgelenke. Hatte er Narben auf den Händen? Beeindruckt sah ich auf, als eine riesige Druckwelle zu dem Raumschiff hinaufflog. Aber anrichten tat sie nicht besonders viel. „Wie?", fragte ich. „Das war's schon?", sah ich ihn an. Er zwinkerte Tony zu. Ich verdrehte meine Augen. „Tony, wart-", ich wollte ihn warnen, loszulaufen. Allerdings unterbrach mich dieses helle Licht, was vom Raumschiff aus zu Boden strömte. „Wow", entgegnete ich mal wieder resigniert. „Ein Oktopus und ein steiniger Hulk", kommentierte ich. „Wir werden alle sterben."
„Hört meine Worte und erfreut euch ihrer", rief der Oktopus. „Der Tod wird euch durch die Hand der Kinder des Thanos zuteil." Also, ich war noch nicht bereit, abzutreten. Die anderen etwa? „Seid dankbar", meinte er zu uns. „Das eure bedeutungslosen Leben dazu beitragen, das Gleich-"
„Tut mir leid, aber die Erde hat heute leider geschlossen", unterbrach Tony den Alien. „Also packt euern Kram wieder zusammen und verschwindet."
Ich hob eine Augenbraue als er mich ansah, weiter zum Doktor sah. „Totenkind", hob er die Hände. „Träger des Steins, spricht dieses schnatternde Tier auch für euch?"
„Sicher nicht." Ich war irritiert als wir unisono sprachen und vortraten. „Ich sprech für mich selbst." Beeindruckender war Strange allerdings zur Darbietung seiner Kräfte. Ich hob nämlich nur dunkle Fäuste in die Höhe. Und wirklich dunkellila wurden sie nicht.
„Ihr betretet unerlaubt diese Stadt auf diesem Planeten", stellte Strange klar.
„Soll heißen ‚zieh Leine, Daumpflaume'." Ich sah Tony warnend an.
„Und zwar sofort", fügte ich hinzu. „Ansonsten sehen wir uns gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, die Eurer Vergehen hoch bestrafen wird."
Tony sah mich an. „Seit wann sprichst du so gehoben?"
„Ich hatte Sprachunterricht bei 'nem Gott", erklärte ich ihm kurzangebunden.
„Cool."
Meine Mundwinkel zuckten. „Danke."
„Das ermüdet mich", stellte das Alien klar. „Bring mir das Kind und den Stein." Oh, er wollte doch beides? Ups.
„Banner, willst du mitmachen?", fragte Tony.
„Nein, eigentlich nicht", seufzte er. „Aber wann ich krieg ich schon mal das, was ich will?"
„Goldrichtig", meinte ich als meine Fäuste stärker zu flimmern anfingen. Oh, jetzt funktionierte der Verteidigungsmodus. Wo war nur Sunna, wenn ich sie nun brauchte? Oder Sif? Oder auch Loki, die faule Socke?
„Okay." Ich sah zu Bruce als er sich die Ärmel hochkrempelte und sich plötzlich auch noch verkrampfte. Was war denn nun los? Musste er aufs Klo? „Komm raus!"
„Ist 'ne Weile her", sagte Tony. „Schön, dass ihr beide da seid, Leute."
„Okay, sht", wandte Bruce ein. „Ich muss mich konzentrieren." Tony wandte sich verwirrt ihm zu. „K-komm schon, komm schon, man." Sogar Strange sah neben mir resigniert zu Bruce. Und ich war irritiert. „Gott."
„Wo ist der Große?", fragte Tony nach.
„Keine Ahnung", gab Bruce auf. „Ist gerade so'n Ding zwischen uns."
„Ey, für Dinger ist keine Zeit", sagte er und zeigte auf den näherkommenden Alien. „Das ist das Ding, kapiert?"
„Ich weiß." Bruce verkrampfte sich noch mehr.
Strange sah noch resignierter als vorher drein. Und Tony wirkte peinlich berührt als er sich an Bruce wandte. „Alter", sprach er aus. „Du blamierst mich vor dem Zauberer."
„Tut mir leid", schüttelte er den Kopf. „Ich kann's entweder nicht oder er will's nicht-"
„Schon okay", drängte Tony ihn zurück. „Lass gut sein, na, komm." Er drängte ihn hinter Wong. „Achten Sie kurz auf ihn? Danke."
„Und wie willst du gegen dieses Ding ankommen?", fragte ich Tony nun mit hochgezogener Augenbraue.
„Naja, ich-", er trat vor. Doch zu mehr kam keiner von uns.
Denn eine Druckwelle, ausgestoßen von genau dem Standpunkt, wo ich mich befand, schleuderte ihn zurück.
Strange sah mich warnend an als einige Laternen auf Autos krachten. „Das war ich nicht", stellte ich klar.
„Verlasst umgehend diesen Planeten!"
Ich verzog kurz die Miene. „Das war nur meine schuld", gab ich zu. „Verzeihung."
Tony trat dennoch vor, tippte sich auf die Brust. Und plötzlich fing ein Anzug an, ihn einzuhüllen.
<Ich liebe ihn und seine Technik.
>Ja, heirate ihn doch.
<Sorry, ich bin nicht so der Hochzeitsmensch.
„Was zum-", ich öffnete meinen Mund sprachlos. Vor allem als er dem Ding noch eine verpasste und dann aus seinem Rücken Isolatoren geschossen kamen, er ebenfalls eine Druckwelle aufbaute und das Ding von sich schoss. Und das noch weiter weg als eben.
„Wir gehen." Ich zuckte zusammen als Sunna plötzlich mein Handgelenk ergriff.
„Warte", lachte ich. „Das ist voll cool", sagte ich. „Lassen wir ihnen noch ein bisschen Zeit." Ich zuckte heftig zusammen als eine Autotür an mir vorbeiflog. Ich drehte mich um. „Habt Ihr mir gerade eine Autotür nachgeworfen?", sah ich den Oktopus an.
Er legte leicht den Kopf schief, ehe ich mit dem Finger winkte und ihm eine Laterne gegen den Schädel haute, er dadurch zu Boden ging. Das war wohl zu kräftig gewesen.
Ich zuckte aber zusammen als er plötzlich geköpft wurde, Sif in aller Ruhe ihr nun dreckiges Schwert betrachtete.
Und Dr. Strange ließ in aller Seelenruhe das Ding in einem Portal verschwinden. Wohin, wusste ich nicht, war mir aber egal. Denn es war fort.
„So primitiv", sah sie ihn angewidert an. „Ich habe seine Art noch nie gemocht."
„Wieso nannte er Sie ein Totenkind?", fragte Dr. Strange nach und wandte sich an mich.
„Ist das nicht offensichtlich?", fragte ich. „Ich bin eins." Ich sah Sif an. „Hätte ich nicht auch kämpfen dürfen?", hakte ich nach. „Ich hatte mich schon so sehr darauf gefreut."
„Hat Sunna dir eben nicht etwas gesagt gehabt?", stellte sie klar. „Geht. Sofort."
Doch dies ging bei mir unter. Zumindest in dem Moment, indem Loki auftauchte.
„Das Raumschiff", meinte er ruhig. Ich sah nach oben.
„Da ist noch jemand an Board", sagte ich.
„Davon ging ich aus", ertönte Tonys Stimme, ehe ich zusammenzuckte, weil er losflog.
„Du bist dem nicht gewachsen, Stark!", rief ich ihm nach.
„Was hat er auf der Erde zu suchen?", fragte Strange nach.
„Oh, ich hab ihn zum Leben erweckt", zuckte ich mit meinen Schultern.
„Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?!", schrie er mich plötzlich an und ich zuckte perplex zurück.
„Also, eh-", gab ich von mir. „Ja?"
Bruce seufzte. „Victoria, du hast scheiße gebaut."
„Musst gerade du sagen", zeigte ich auf ihn. „Du und das Ding zwischen dir und Hulk."
„Hey, das geht dich gar nichts an." Ich verdrehte meine Augen und sah zu Strange. Dachte ich zuerst zumindest.
„Er wird nichts-", ich zog meine Brauen zusammen. „Hä?"
Ich sah noch, wie etwas vom Himmel gerauscht kam und in Richtung Sif schoss, die sich bei dem Geräusch genauso umdrehte. Und da war ich schon losgerannt und stürzte mit ihr um.
„Die ersten Toten sind entkommen."
>Das ist doch... Heimdalls Stimme.
„Autsch", rieb ich mir den Kopf. „Das war ein Auto", seufzte ich als Sif mir aufhalf.
„Was hat das zu bedeuten?", fragte Sif misstrauisch an Loki gewandt, der still dastand, noch immer die Kapuze übers Gesicht gezogen.
Ich blinzelte als mir warm wurde. „Was..." Ich rieb mir den Hals. „Sif?" Sie wandte sich zu mir um, betrachtete meine lila Hände, die ohne großen Grund noch stärker zu leuchten anfingen.
„Oh, nein", meinte Sunna und einige Sekunden später spürte ich meine Hände in ihren. Doch ich spürte es nur, sehen tat ich sie nämlich nicht mehr. Ich zog die Brauen zusammen, duckte mich als eine kopflose Leiche in meine Richtung geworfen wurde. Was? Ich sah hinter mich. „Victoria, hey, konzentrier dich." Ich drückte an Sunnas Händen zu, schüttelte den Kopf als ich Berge erkannte. Ich drehte meinen Kopf zurück. Und dann sah ich sie – meine Mutter und meinen Vater. Wie sie mit einer schwarzhaarigen Dame gegen Werwölfe kämpften. Ich glaubte zumindest, dass dies mein Vater war.
Denn ich sah ihn nur von hinten.
„Wo bin ich?", brachte ich zitternd hervor, während Sunna meine Arme mit ihren Händen hinauffuhr.
„Hey, konzentrier dich, dann musst du das nicht mitkriegen", sagte sie ruhig. „Einfach konzentrieren, Victoria."
Noch während mir meine Fee dies sagte, stürzte meine Mutter durch einen Schlag der Gegenseite durch ein Tor. Ein dunkles Tor. Keins, wo helles Licht durchströmte. Aber... sie kam da nicht wieder heraus.
„Fertig mit der Panikattacke?", haute Strange unsensibel heraus.
Ich atmete wieder tief ein. Und dann schüttelte ich den Kopf.
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„Das darf nicht wahr sein", schüttelte ich den Kopf, strich mir Locken aus dem Gesicht.
„Es war vielleicht besser so", schnaubte Loki. „Das treibt den Zorn noch weiter an."
„Meine Mutter ist für immer verschwunden und du sagst es war besser so?!", rief ich erzürnt.
„Was machen wir jetzt?", fragte Clint sachlich nach. Ich sah ihn böse an.
„Du?", spottete ich. „Du machst verdammt nochmal gar nichts!" Ich sprang auf. „Du vögelst dich lieber weiter durch die Weltgeschichte und versuchst, alles am besten zu vergessen, was du gesehen und gehört hast." Er errötete in einem nicht mehr gesunden Farbton. „Du musst nicht so tun, als ob es dir peinlich ist", lachte ich, fuhr mir übers Gesicht. „Heimdall hat gute Augen und Ohren."
„Victoria", stöhnte Sif.
„Schnauze", rief ich monoton.
„Außerdem ist er noch immer nicht gerade sympathisch", merkte Loki plötzlich lauter an und einige Köpfe fuhren zu ihm.
„Was?!", riefen auf einmal fast alle Anwesenden und sahen zum Übeltäter. Sofort zog Clint eine Knarre hinter einem Kissen hervor, welches auf dem Sofa lag, auf dem auch ich gerade saß.
Strange seufzte.
>Seit wann die wohl da drunter war?
Loki schmunzelte lediglich und nahm endlich seine Kapuze herunter.
„Welcher Idiot hat den denn widerbelebt?", fragte Clint.
„Der Idiot wäre dann wohl ich", sagte ich und stand auf, ebenso Sunna. „Und glaube mir, er würde dir gerne an die Kehle springen", stellte ich klar. „Nur würde die Hälfte ihn aufhalten." Strange hob zur Demonstration die Hand. „Und wir brauchen ihn schließlich."
Sif schnaubte. „Sicher?", scherzte sie und meine Mundwinkel zuckten ungewollt.
„Loki, komm", merkte ich an. „Ich bring dich von den Gaffenden weg", sagte ich und ging zu Loki, den ich zu meinem Zimmer zog.
Und als ich drin war, verschloss ich die Tür. Wow. Es sah noch immer so aus, wie früher.
Kaum eingerichtet. Ich hatte mich in der Basis nie wirklich Zuhause gefühlt. Oder so wohlgefühlt wie im Tower.
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„Hast du keine Angst vor mir?" Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ich meine, in den Augen der anderen bin ich ja mehr als gefährlich." Er pflanzte sich kurz darauf auf meinem Bett nieder.
>Dieser eingebildete... Stinker!
<Wie kreativ.
>Ich hasse, hasse, hasse ihn!
<Ist registriert.
>Warum muss er mich so auf hundertachtzig bringen?!
<Weil du ihn liebst.
>Ja, ich weiß, dass ich ihn liebe, nur- Moment... ich liebe ihn nicht.
<Natürlich. Du liebst ihn nicht und deswegen rastest du die ganze Zeit schon so aus. Langeweile, ganz bestimmt.
>Ich liebe ihn nicht!
„Nein, ich habe keine Angst vor dir", meinte ich kurz und blieb stehen.
„Er wird leiden, das sieht man dir an", kommentierte er es. „Ich bin erfreut zu sehen, wie du dies bewerkstelligst."
„Ich weiß auch schon, wie.", sah ich ihn an.
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Datum der Veröffentlichung: 31.10.2019 17:12 Uhr
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