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Thirty-one

Thirty-one:
das Reich des Nebels

Mit einem lauten Knall landete ich mit schmerzenden Knochen in etwas Nassem. Ich merkte prompt, wie mir Tränen aus den Augen flossen. Die Bluttränen.

„Victoria?", vernahm ich Lyanes Stimme leise hinter mir. Ich keuchte, versuchte mit zitternder Hand eine Faust zu ballen. Ich schüttelte meinen Kopf als sie meine Schulter berührte und sie zog sie kurz zurück. „Hey, Vika", murmelte sie, drehte mich auf den Rücken, bette meinen Kopf in ihren Schoss.

„W-wo sind wi-ir?", schluchzte ich nach einigen Minuten leise. Sie seufzte, strich mir mein Haar aus dem Gesicht.

„Das habe ich nie gewollt", flüsterte sie, wischte mir sanft meine Bluttränen aus den Augen. Als sie ihre Hand hob, waren ihre Hände blutbedeckt.

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„Wo sind wir?", wiederholte ich mich nach gut zehn Minuten nochmal leise. Noch immer schossen mir Tränen aus den Augen. Wo kamen diese eigentlich nur her? Hatte ich nicht schon genug geweint?

„Da, wo Shiva uns hingeschickt hat", antwortete sie mir und hob ihren Kopf, sah etwas, was ich in meiner Stellung nicht sah. „In Niflheim."

Ich hob meinen Oberkörper an, obwohl ich überall Schmerzen besaß. Die Tritte von Shiva setzten mir noch immer zu. Hatte sie mir alles gebrochen?

Als ich ihrem Blick folgte, sah ich, dass wir auf einer hohen Klippe saßen, die einen Blick auf ein Reich freigab, welches voller Ruinen war, wo auf dem Boden Wasser dahinfloss. Es war hell, das Wasser. Wie die Augen der Wächter wirkte es.

„Wieso ist es hier so dunkel?", fragte ich irritiert, sah hoch in den Himmel, der nicht zu erblicken war. Genauso wenig wie ein Mond.

„Ragnarök", antwortete Lyane leise. „Er ist dafür verantwortlich." Sie seufzte. „Nachdem Shiva auch ihn mit ihren Zaubern und Flüchen bestrafte, setzte er alles in Dunkelheit, erweckte damit seine Mutter, die Jahrhunderte lang im Limbus ruhen musste."

„Limbus?"

„Der Mittelweg zwischen Niflheim und Helheim." Sie strich mir über den Rücken. „Der einzige Ort, der noch schlimmer ist als Niflheim", stellte sie klar. „Denn dort bist du für die Ewigkeit mit Einsamkeit bestraft."

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„Komm, wir müssen hier weg. Bevor er uns findet." Sie umfasste meine Arme, zog mich auf die Beine, wobei mein Bauch sich zusammenzog und ich einen kleinen Schmerzensschrei von mir gab, den Lyane erstickte indem sie mir ihre Hand auf den Mund presste. „Leise!", zischte sie und legte ihren Finger an ihre Lippen, während ich nickte und ein Grollen ertönte, welches irgendwo von links herrührte.

Sie umfasste meine Hand, zog mich bis zum Abhang, wo wir beide nach unten sahen. Dort war ein See, wie in Avalon.

„Wie tief ist er?", flüsterte ich leise. Ich hatte Angst, nun laut zu sprechen, weil ich dachte, nur gleich wieder einen Anpfiff von ihr zu kassieren.

„Tief genug. Wir springen."

„Bist du irre?", fragte ich schockiert und sie drehte mein Gesicht nach links. Meine Augen wurden riesig, als ich einen noch dunkleren Schatten an den Wänden wahrnahm, als hier möglich war. Denn es gab hier nur zertrümmerte Felswände. „Okay, wir springen", nickte ich, ehe Lyane meine Hand umschloss und meine Hand mit ihrer verschränkte.

„Lass sie bloß nicht los", sagte sie und ich nickte erneut. „Dann weiß ich, dass du wirklich hier bist." Ich lächelte matt.

Ein weiteres Grollen ertönte. „Auf drei?", schlug ich vor.

„Dann traust du dich nicht mehr", stellte sie klar, ehe ich einen kurzen Aufschrei unterdrückte, da sie sprang und mich einfach mitzog.

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Ich verbot mir, einen Laut aus meinem Mund zu lassen, als wir auf dem Wasser aufkamen. Das Wasser war nämlich sau heiß.

Es tat richtig weh, im Wasser zu sein. Weil es einen sehr starken Kontrast zu der Kälte dort draußen ergab.

Als ich hochwollte, zog mich Lyane allerdings noch weiter nach unten – und ich fing an, zu strampeln. Doch sie gab nicht nach, zog mich nach unten. Mein Sauerstoffmangel gab nach und es wurde komplett dunkel.

Dennoch zog sie mich immer weiter, ohne dass ich etwas sehen konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit – ich hatte das Gefühl, mein Bewusstsein schon verloren zu haben und irgendwie auch wieder nicht – spürte ich plötzlich wieder, wie die Luft meine Lungen durchströmte. Und dankbar hustete ich los, atmete die Luft keuchend ein.

Keuchend, hustend und stöhnend wurde ich so aus dem Wasser gezogen, landete in schwarzem Kies. „Ich-", ich hustete einfach zu stark – und ich war nicht die einzige. Lyane neben mir hustete und keuchte was das Zeug hielt, ehe sie sich hochstemmte. Noch ehe ich mich hatte auf die Knie stemmen können.

„Los, wir müssen weiter", meinte sie erbarmungslos als sie sich wieder auf die Beine gestemmt hatte. Ich atmete noch immer heftig und versuchte, mich auf die Beine zu stellen. Wie konnte sie das so schnell nur fertigbringen?

„Ich kann nicht mehr", sagte ich als ich es endlich auf die Knie geschafft hatte. „Mir tut alles weh."

„Ich weiß, aber wir müssen, Victoria", widersprach sie mir kopfschüttelnd. „Dieser Ort ist die Hölle, kein Erholungsort."

„Wieso immer ich?!", fragte ich rhetorisch, ließ mir aufhelfen.

„Trink vom Wasser", riet sie mir als sie auf einen kleinen Wasserfall an mir vorbei zulief.

„Bist du bescheuert?" Ich zeigte ihr den Vogel.

„Es stärkt dich. Vertrau mir." Danach stellte sie ihre Hände darunter, zuckte zusammen und trank daraus.

„Ich muss verrückt sein", sagte ich als ich neben ihr stand und meine Hände zögerlich unter den kleinen Wasserfall hielt.

Das Wasser war so heiß, dass ich die Hände wieder zurückzog. Nein, das ließ ich lieber bleiben.

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Ich musste würgen, mich beinahe übergeben.

Da ich aber noch nichts im Magen hatte, kam auch nichts heraus.

„Das schmeckt wie Dreck", würgte ich, wischte mir über meinen Mund.

„Hast du ein Zopfgummi bei dir?" Ich hob meinen Kopf und sah sie mit dem „dein Ernst?!"-Blick an, ehe sie seufzte. „Deine Haare sind echt lang."

„Fick dich", haute ich raus und fluchte danach nochmal, hustete. Das mich das Wasser stärken sollte, fühlte ich nicht ein bisschen.

Lyane zuckte mit ihren Schultern und umfasste meinen Arm. „Los, wir müssen weiter."

Als wir dem Wasser den Rücken zukehrten, sah ich, dass sie auf die Ruinen zusteuerte.

„Was ist dort?", fragte ich skeptisch – und auch etwas ängstlich.

„Andere Verlorene, die einst eingesperrt wurden oder hier gelandet sind."

„Gab es hier drin auch Krieg?", sah ich mich hektisch um. Mussten wir nun jederzeit mit einem Angriff rechnen?

„Mehr als nur einen, Victoria", seufzte sie und der Kies wechselte auf bröckelnde Steinwege, die einst bestimmt wunderschön waren, nun aber zerstört und trüb wirkten. „Shiva", zuckte Lyane bei meinem Gesicht mit den Schultern und steuerte nicht den Eingang, sondern die Seite an, an der eine weitere Schlucht hinunterführte. „Falle und wir sind alle verloren", scherzte sie trocken und stellte sich mit ihrem knöchellangen und hellblauen Kleid auf ihre Zehenspitzen, wobei sie danach den Saum umfasste und dann den Weg entlangbalancierte.

„Okay", meinte ich leise und tat es ihr nur wenig später nach, während wir immer wieder kleine Kieselsteine die weite Schlucht hinunterschubsten. „Du warst schon mal hier, oder?", fragte ich nach ein paar Minuten Stille.

„Es ist Niflheim, also, ja", antwortete sie leise. „Ich war schon an vielen Orten der Geschichte, Romanoff."

„Das meinte ich nicht", sagte ich. „Ich meinte, du warst genau hier schon mal. An dieser Stelle."

Sie seufzte. „Ja, war ich."

„Warum?", fragte ich leise und bekam ihre Hand hingestreckt, die ich ruckartig ergriff.

Ihr Nicken schwang nach oben. „Ich helfe dir hochzukommen", erklärte sie und ich nickte.

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Es gab zwar ein paar anfängliche Probleme damit, aber am Ende klebten wir beide an einer halbzerstörten Palastwand und kletterten diese hinauf.

Die Wände gab es teilweise nicht mehr – und an manchen Stellen waren Steine nach draußen gestoßen worden, die sich dank uns noch mehr lockerten.

„Also?", fragte ich nach als ich mit ihr anfing, zu klettern.

Sie seufzte erneut. „Hier bin ich jedes Mal lang, wenn ich Kainsta treffen wollte."

„Wie lange wart ihr ein Paar?", entfloh es meinem Mund, ehe ich mir auf die Unterlippe biss. „Entschuldige, das stand mir nicht zu, zu erfragen."

„Victoria, ich spreche nicht in gehobener Sprache", sagte sie. „Ich war Jahre dein Gewissen und bin deiner Sprachart bemächtigt, also bleib locker." Ich zog die Brauen zusammen. „Und wir haben niemals schlussgemacht."

„Aber ihr seid doch-"

„Shiva hat uns vielleicht getrennt, doch wir sind auf eine Weise verbunden, die sie nie verstehen wird, Vika. Ganz einfach", meinte sie als ich mit dem Klettern genauso wie sie stoppte und sie zu mir hinuntersah, weil sie sich bereits einen Meter über mir befand. „Ich habe Kainsta hier kennengelernt, da war er ein einfacher Kerl gewesen. Von der Erde." Sie lächelte leicht. „Er hat Fehler in seiner Vergangenheit gemacht, die ihn im Tod nachfolgten. Aber er hat einen guten Kern." Mir klappte der Mund auf, ich wollte etwas erwidern. „Viele sagen, Kainsta hätte sie nicht mehr alle."

„Hat er auch nicht", stimmte ich den vielen Leuten zu, die das behaupteten.

„Aber er ist einer der sanftesten Wesen, die ich kenne, wirklich." Sie kletterte etwas weiter. „Und einer der liebenswürdigsten", nuschelte sie noch und meine Wangen wurden heiß, ehe auch ich weiterkletterte. „Nicht wie Barton, der-"

„Lyane!", jammerte ich. „Du hattest versprochen, dich da rauszuhalten", sagte ich.

„Das war auch nur ein Witz", erwiderte sie trocken. „Glaub mir, auf so eine Art Porno habe ich absolut keinerlei Bock."

„Pookie!"

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„Was hat Shiva euch nach der Verbannung eurer Kinder angetan?"

„Sie hat Kainsta vor meinen Augen gequält." Sie seufzte. „Und an ihm ihren berüchtigten Fluch geprobt, ihn in ein Monster verwandelt." Ich schluckte leicht. Deswegen sah er also so aus, wie ich ihn kennengelernt hatte. „Er saß seine Strafe hier ab und verschwand dann irgendwann. Ich sah ihn bist vor ein paar Wochen nie wieder." Sie sah kurz nach oben. „Dadurch wurde er verbittert und machte es sich zur Aufgabe, als er mehrere mit demselben Schicksal nach ihm fand, das Tor zu verteidigen, das in Avalon bis heute steht."

„Also sind alle Wächter eigentlich-"

„Wesen aus diesem Reich, die in Monster verwandelt wurden. Von Shiva", unterbrach sie mich und danach kletterten wir weiter, bis wir an einem Abhang ankamen und Lyane mich hochzog, weil sie vor mir oben war. „Hier verweilt man nicht für die Ewigkeit. Du sitzt die Strafe deiner Verbrechen ab und darfst danach eigentlich ins Paradies. Avalon." Sie leierte mit ihren Augen. „Ohne einen König oder eine Königin wird es in Avalon nur kein Paradies geben, Victoria."

„Ich versteh nicht, wie sie so grausam sein kann", schüttelte ich meinen Kopf. „Ehrlich nicht."

„Sie ist halt so", zuckte sie mit ihren Schultern, hielt sich gebückt.

„Lyane?" Ich umfasste ihren Oberarm.

„Ja?", flüsterte sie und hielt sich weiterhin auf ihren Knien, wie ich.

„Jemand meinte mal, auf Shivas Seite wären einige herrenlose Feen." Sie nickte. „Aber jede Fee hat immer ihren Schützling", sagte ich. Sie nickte erneut. „Wie sind sie die Schützlinge losgeworden?"

„Ich weiß es nicht." Sie seufzte. „Wahrscheinlich, weil ihre Besitzer sie freigaben."

„Gibt es eine andere Möglichkeit, dieses Gesetz zu brechen?"

„Die Göttin der Feen", sagte sie. „Oder etwas, was stark genug ist, mich von ihr loszureißen."

„Dann lass sie uns finden, die Göttin." Ihr Blick sagte alles. „Offensichtlich ist nicht mal die große Liebe dazu mächtig genug", fügte ich hinzu.

„Victoria." Sie strich sich ihr Haar nach hinten. „Selbst wenn wir hier wieder rauskommen, gibt es auf Rettung der Feen keine Chance." Sie schüttelte ihren Kopf. „Sie werden immer die Sklaven der Totenkinder bleiben. Das ist auch ein magisches Gesetz."

„Warum?", fragte ich besorgt und sie beugte sich etwas weiter zu mir vor.

„Weil Göttin der Feen Freya war."

Ich seufzte. „Okay, jetzt versteh ich's", stimmte ich bedrückt zu. „Das ist schwer zu bewerkstelligen." Ich strich mir meine Haarsträhnen hinters Ohr, zuckte zusammen als ich meine angeschwollene Wange berührte. „Aber was ist das hier eigentlich genau?", fragte ich als sie meine Hand mal wieder umschloss und mich mit gebücktem Rücken weiterzog, an der Wand immer entlang, weil an den Rändern der Abhänge das Licht hell brannte.

„Erstens, wir dürfen erstmal nicht gesehen werden." Ich nickte. „Zweitens ist es eine Art Grab."

„Für wen?"

„Hel."

Ich schaute resigniert. „Also ist Hel hier?"

„Und wenn sie mich sieht, wird sie sehr wütend und schickt ihr Schoßhündchen auf mich", meinte sie und zog mich dann weiter. „Nein." Sie schüttelte hektisch den Kopf. „Nicht nochmal. Nicht nochmal."

„Und was ist mit mir? Kann ich mit ihr sprechen? Immerhin waren wir beide Königinnen von Avalon." Ich zog eine Braue hoch. „Ich war wohl die kürzeste Königin von irgendetwas in der Geschichte der Könige und Königinnen."

„Ja, aber dann müssten wir erstmal an Pfiffi vorbei."

„Wer ist Pfiffi?", hakte ich nach. „Ein beschissener Name."

„Ihr Haustier."

„Kein Geschmack für Namen." Lyane schmunzelte, ehe sie sich aufrichtete und ich auch, wobei ich dann geradeaussehen konnte. Auf eine große Lücke.

„Wir müssen erneut springen."

„Runter?"

„Rüber." Ich schaute nur resigniert.

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Sie nahm kurzen Anlauf und sprang, ehe sie leichtfüßig auf der anderen Seite landete. Ihre Geste sagte mir, ich sollte ebenfalls springen.

„Was ist, wenn ich falle?", flüsterte ich laut.

„Ich fang dich, versprochen", zischte sie und sah mich mit ihren gelben Augen an, blinzelte. „Oder sehe ich so aus, als würde ich dich nicht fangen?"

„Naja", bewegte ich meinen Kopf leicht hin und her, „Ich will ja nichts sagen, aber-"

„Hey, ich bin wunderschön, okay?", stellte sie klar. „Ich sehe nicht scheiße aus."

Ich seufzte. „Okay", murmelte ich, nahm dann auch Anlauf und sprang bevor ich noch mehr Zweifel bekam.

Nur ich sprang nicht mit so viel Energie wie sie. Ich verfehlte beinahe das Ziel, wenn ihr Arm nicht vorgeschossen und meinen umfasst hätte.

Schwankend hing ich in der Luft, während sie angestrengt keuchte und mich hochzog.

„Siehst du?" Sie hechelte. „Für dich heißt es bald, Diät, Fräulein." sie schlug mir gegen den Bauch und ich keuchte laut auf, hielt mir die Hände dagegen. „Du wirst fett, ich spür's." Ich verzog mein Gesicht, kniff die Augen zusammen als mein Unterleib sich wand. Was war das? „Hey, das war ein Klaps." Sie drehte sich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu mir um, beugte sich zu mir runter. „Was hast du?"

„Es ist nichts", schüttelte ich den Kopf, versuchte mich wieder aufzurichten. „Nur Shiva hat ordentlich zugetreten."

Sie legte ihren Kopf schief als sie mich an der Schulter fasste. Sie streckte ihre Hand vor. „Darf ich?", fragte sie und ich zog die Augenbrauen noch stärker zusammen.

„Wenn du meinst", zuckte ich leicht mit den Schultern und sie ergriff mein Oberteil. „Ich weiß nicht, was-", ich stoppte, hob beide Augenbrauen. „Hab ich..." Ich schüttelte meinen Kopf als sie ihre Hand gegen meinen Bauch legte, sanft drüberfuhr. Sie betrachtete die dunklen Flecken darauf, beugte sich zu meinem Bauch hinunter und hielt dann plötzlich seitlich ihren Kopf dagegen. „Was tust du da?", fragte ich irritiert.

Sie schüttelte ihren Kopf, presste ihre Lippen zusammen. „Das sind keine inneren Blutungen", seufzte sie, richtete sich auf und sah nochmal auf meinen Bauch, ehe sie mich matt anlächelte. „Nur blaue Flecken, Victoria."

„Aber was sollte das?", zog ich mein Oberteil wieder runter und deutete kurz auf meinen Bauch. „Hast du ein so gutes Gehör, dass du das etwa dadurch festlegen kannst?", deutete ich auf ihr Ohr. Sie schüttelte ihren Kopf.

„Das war nur ein Hirngespinst meinerseits", lächelte sie kopfschüttelnd.

„Lyane, ich spür doch, dass du mich anlügst", umfasste ich ihren Oberarm als sie weiterwollte und sie zuckte zusammen. „Bist du dir sicher, dass ich keine inneren Blutungen habe?", fragte ich nach.

Sie seufzte. „Dessen bin ich mir sehr sicher, ja", antwortete sie patzig. „Vertrau mir doch einfach mal."

Ich lachte. „Angesichts dessen, dass wir uns in Niflheim befinden, ist das ziemlich schwer, Lyane."

„Hey, ich bin nicht dran schuld, dass wir hier gelandet sind, klar?"

„Aber ich?", deutete ich auf mich.

„Hättest du dich nur dazu entschieden, im Saal heute Abend zu essen, dann wär das alles vielleicht nicht so gekommen, ja", zickte sie plötzlich los und ich zuckte zurück.

„Hey, bleib mal locker", zog ich die Augenbrauen zusammen.

Sie verdrehte ihre Augen, grummelte und lief dann weiter – und ich ihr einige Sekunden später still nach. Was hatte sie denn plötzlich?

„Fuck", fuhr sie sich übers Gesicht und ich zog die Brauen zusammen.

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„Wusstest du das mit Clint?"

„Nein", antwortete sie. „Ich weiß, wie schon mal erwähnt, nicht alles über Shiva. Obwohl ich ihre Fee bin."

„Aber musst du das nicht wegen deiner Gabe wissen?"

„Nein." Sie schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann mich nur an die Gedanken einer Person binden und muss dort verweilen, bis diese Person stirbt."

„Oh", machte ich.

„Und ich habe mich entschieden, naja, Shiva hatte es mir auch befohlen, in deinen Gedanken zu bleiben. Sie wollte es, weil es eine gute Gelegenheit ergab, dich so leiden zu sehen. Ich blieb aus dem Grund, weil ich helfen wollte."

„Was echt heldenmäßig geendet ist." Sie lachte leise.

„Nicht alle Helden waren früher gut, Vika. Quill war ein Krimineller, du warst Agentin beim KGB und eigentlich auch bei Hydra." Ich schnaubte verächtlich. „Und Hel war einst eine brave Prinzessin."

„Das ist gut."

„Die das Richterurteil Asgards vollführte."

„Oh, okay, nicht so gut."

„Sie hat Shiva zum Tode verurteilt."

„Gar nicht gut?"

„Sie hat den Krieg begonnen."

„Und wer beendet ihn?", fragte ich und sah endlich etwas Licht, weil das Ende des Ganges erschien, durch den wir gerade liefen. „Denn offensichtlich habt ihr nur eine Verschnaufpause eingelegt."

Als ich bereits wieder ihre Mimik richtig erkennen konnte, sah ich, dass sie mich anlächelte. „Kommt darauf an, ob dich Hel gehenlässt oder als Statue für ihren Thronsaal haben möchte."

„Wie meinst du das?" Ihr Lächeln wurde breiter.

„Du bist im Reich der Königin von Niflheim, Romanoff. Das Reich der Kriminellen und wirklich bösen Jungs." Sie schüttelte den Kopf. „Nicht im Reich der Toten, das nun deins ist."

Darauf wusste ich nicht viel zu erwidern. „Sind die bösen Jungs wenigstens gutaussehend?" Sie schaute resigniert. „Okay, Frage beantwortet", seufzte ich, rieb mir die Arme. „Kacke."

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Datum der Veröffentlichung: 02.01.2020 20:39 Uhr

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