Fourty-one
Fourty-one:
die Farbe ist entscheidend
„Moment", rief Tony und kippte sich drei fette Schlucke des Whiskeys die Kehle herunter. „Wieso wird denn Pietros Vorschlag gar nicht erst angenommen?", deutete er auf diesen.
„Weil er bescheuert ist", gab Sam trocken seinen Senf dazu und strich Carolina übern Rücken.
„Wieso das denn, Wilson?", entgegnete Pietro unzufrieden und streitlustig. „Ist schwarz denn so viel besser als rot?"
„Mit roten Haaren könnte man sagen, sie wäre eine Romanoff und für kurze Zeit ihre wahre Identität vertuschen."
Ich seufzte schwermütig. „Ich finde, sie sollte der sein, der sie sein sollte", sprach Arabella aus.
„Außerdem sind die Papiere beim Fälscher schon eigereicht", sagte Mary hinzu.
„Welcher Fälscher?", zog Clint seine Augenbrauen zusammen.
„A lá Stark", scherzte ich augenverdrehend.
„Carolina, wir können es auch abbrechen und-"
„Nein", schüttelte diese schnaubend ihren Kopf. „Nur mag ich weder schwarze noch rote Haare haben."
„Braune würden dir nicht stehen", wandte Sarah kritisch ein. „Machen dich zu blass."
„Aber schwarze nicht, oder wie?!", rief Wanda frustriert und einige Handys bimmelten. Darunter auch Clints.
„Oh, verdammt, ich muss Morgan vom Kindergarten abholen", sagte Tony, presste die Lippen zusammen. „Entschuldigt, wir sehen uns", hob er die Hand nur schnell zum Gruß an, ehe er sich auf den Weg zum Fahrstuhl machte. Endlich ging er, ja! Er nervte mich gerade aufs äußerste mit seinen hirnlosen Ideen. Und er schien selbst für seine Verhältnisse übermüdet.
„Mission", murmelte Wanda, zog ihre Augenbrauen zusammen und stand auch auf. „Auf'n Nachmittag?", hakte sie nach.
„Und bei dir?", fragte ich Clint irritiert, sah zu ihm.
„Mark möchte sich auf ein Bier treffen", seufzte Clint. „War eigentlich schon gestern fällig."
„Ja, ich begleite euch", sagte Charlie und ich runzelte meine Stirn. Weil ich sie erstens nicht bemerkt hatte und zweitens ihr Bauch doch eigentlich für sich sprach.
„Du bekommst bald ein Kind, meine Liebe."
„Ich trinke ja nichts", meinte sie ruhig und schnappte sich ihre Tasche und Jacke von Clints Rückenlehne, die ich gar nicht bemerkt hatte. Ich nahm an, sie gehörte Sarah.
„Ja, dann bis, eh, später", entgegnete ich mit gerunzelter Stirn und wollte Clint einen Kuss geben, der sich dem noch unauffällig entzog, indem er meine Wange küsste und sich dann schnell zurückzog.
„Bis später."
>Was ist denn jetzt los? Hab ich Mundgeruch?
Demnach entschied ich mich, gleich mal Zähneputzen zu gehen, wenn diese Diskussion vorbei war.
„Ich hätte noch einen anderen Vorschlag", gab Nate seufzend von sich, sah weiterhin zum stummgeschalteten Fernseher. „Wenn ihr mir hier alle schon nutzlos herumhängt und auf die Eier geht", merkte er hinterher an und ich schaute resigniert.
„Den des Stylisten nimmt ihr ja nicht an", machte ich meiner Verwirrung Luft.
„Wie war nochmal deine Lieblingsfarbe, Carolina?"
„Blue", antworteten Sam und sie sofort und ich hob verblüfft meine Augenbrauen.
„Du hast es dir gemerkt?", fragte Caro auf Deutsch und Sam nickte.
„Natürlich", sagte er ihr. „Ich habe mir alles gemerkt, was du mir erzählt hast."
Ihre Wangen färbten sich rot. „Bis später!", riefen die Meisten als sie an uns vorbeizogen.
Tony, Wanda, Pietro, Natasha, Buck und Arabella. Damit blieben allein Sarah, Nate, Sam, Mary, Carolina und ich hier.
„Dann färbst du deine Haare blau", entschloss sich Nate enthusiastisch. „Gut, dass alles geklärt ist. Könnt ihr euch nun bitte aus dem Wohnbereich verpis-"
„Du hast sie doch nicht mehr alle", antworteten alle bis auf Caro synchron und er zuckte mit den Schultern.
„Ich finde die Idee nicht schlecht", gestand sie leise. „Aber nicht die ganzen Haare. Vielleicht nur die Spitzen."
„So viel Haar hast du da nicht mehr."
„Kann man aber ändern", meinte ich und sie runzelte ihre Stirn. „Ich hab 'ne Idee", hob ich den Zeigefinger in die Luft. „Sunna!", rief ich und im nächsten Moment kam meine Fee von oben zu mir geflogen.
„Du hast gerufen, Vika?", lächelte sie und gähnte.
„Wir brauchen eine Haarverlängerung", sprach ich aus und sie nickte im nächstbesten Moment schnell, ehe sie in ihre Hände klatschte, diese einen leichten Schimmer erhielten und sie ihre Finger leicht bewegte. Nur leider wurden nicht Carolinas Haare länger. „Oh, Gott, Sunna, Stopp!", rief ich schockiert und sie hörte mit den Bewegungen ihrer Hände auf.
„Ja?", fragte sie vollkommen irritiert.
„Ich meinte nicht, dass du meine Haare länger werden lassen solltest", seufzte ich, strich mir über die Haare. „Verflucht noch eins, Sunna", murmelte ich leise.
Mary brach in Gelächter aus und zeigte auf mich. „Du erinnerst mich an Arielle."
Ich sah auf meine Haarlängen und stöhnte auf. „Und das passiert, wenn ich eine Haarverlängerung bekomm? Die Blondierung verschwindet? Echt jetzt?!" Ich seufzte nochmal und umfasste meine Haarspitzen, ehe diese ein Signal an meine Kopfhaut sendeten, was dann so aussah, das von unten bis nach oben zur Kopfhaut sich mein Haar wieder in ihre Naturfarbe färbte. Ich seufzte gleich nochmal – nur klang sehr frustriert.
„Das war's mit den blonden Haaren."
„Dachte, es ist niemandem aufgefallen", nuschelte ich berührt. Bisher hatte mir wirklich niemand außer Clint und Carolina seine Meinung dazu gesagt.
„Es ist jedem aufgefallen", verdrehte Mary ihre Augen und ahmte plötzlich Kotzgeräusche nach.
„Ihr fandet's schrecklich?", entgegnete ich verletzt.
„Jap", antworteten alle bis auf Caro und Sarah synchron, die seufzte.
„Ich habe sowieso den schrägsten Geschmack, also enthalte ich mich."
„Wieso?", fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Sag mir mal deine Meinung."
Sie seufzte erneut und wandte sich an mich. „Ich finde, sie standen dir schon, nur wäre statt einem Straßenköterblond, wie meinem, ein aschblond vielleicht besser ausgefallen."
„Moment", meinte Sunna plötzlich konfus in die Runde. „Wessen Haare sollte ich länger werden lassen?"
„Nicht länger", kam Sarah plötzlich die Idee und sie wandte sich an Carolina. „Carolina, what do you think if we could switch to your short hair and dye it only even a little bit brighter?"
Sie sah mich irritiert an. „Das war zu schnell", sagte sie peinlich berührt.
„Sie schlägt vor, deinen Haaren ein noch helleres Blond als jetzt zu verpassen."
„Und vielleicht noch 'ne blaue Strähne", fügte Nate mit ran.
„Sie können auch deutsch?"
„Ja", nickte er und sein Blick flimmerte zu mir. „Hatte dieselbe behinderte Ausbildung wie sie."
„Oh."
„Nur später", zwinkerte ich ihm zu und er seufzte.
„Ja, ja."
„Keine schöne Erfahrung?"
„Geh drauf, dann weißt du's." Er sah zur Seite, ehe er sich am Kopf kratzte.
Ich seufzte. „Hier ist mir in den letzten Tagen echt zu viel Spannung."
„Ihr habt doch die Drogen genommen", warf mir Mary vor.
„Hey!", warf ich ein. „Jeder macht mal Fehler, klar?! Ich tu auch nicht so, als wäre mir ein Heiligenschein gewachsen." Ich verdrehte meine Augen. „Ich versuch doch schon alles, um mich bei euch zu entschuldigen, dass ich so 'ne Bitch war. ich kann nicht viel mehr machen", streckte ich meine Hände vor mich. „Ich bin nicht Shiva, klar? Also behandelt mich nicht so grausam, verdammt. Clint und den anderen habt ihr's doch auch verziehen!" Ich stand auf, ehe ich zu Carolina lief, mir ihr Handgelenk schnappte und mit mir zog. „Sind im Zimmer, beim Stylisten, der nebenbei bezahlt wird fürs rumstehen!", gab ich bissig von mir und schloss hinter mir die Tür. „Aschblond und wenn sie möchte, kann sie noch ein paar blaue Strähnen bekommen."
Er nickte und sie setzte sich erneut seufzend auf den Stuhl. Jetzt reichte es mir mit den Diskussionen. Ich war kein Hund, der die Zeit hatte, sich bei seinem Herrchen einzuschleimen, wenn er was kaputtgemacht oder eingesaut hatte.
----------
„Wer ist Shiva, Vika?", fragte sie nach einiger Zeit der vergangenen Stille.
„Ein grausames Wesen, mehr sag ich erstmal nicht dazu", gab ich seufzend wieder und setzte mich auf das Bett.
„So, die Farbe wirkt jetzt erstmal eine halbe Stunde ein, danach wasch ich sie Ihnen aus, Miss, und dann schauen wir wegen den blauen Strähnen."
„Spitzen, wenn's geht."
„Es geht", grinste er und wandte sich an mich. „Ist es ein rauchfreier Tower oder gibt es einen Balkon?"
„Ich zeig ihn Ihnen", seufzte ich und erhob mich wieder.
Carolina presste beim Vorbeigehen von mir und dem Stylisten die Lippen fest zusammen. Stimmte da was nicht oder hatte ich was nicht mitbekommen?
------------
Datum der Veröffentlichung: 25.01.2020 19:48 Uhr
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro