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Eight

Eight:
Clint war nicht immer ein Arschloch

Erneut spürte ich Lippen auf meinen, aber ich öffnete meine Augen nicht. Ich war aber auch nur für ungefähr zwei Minuten wach, ehe ich dann wieder einschlief.

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Als es dunkel war, wachte ich wieder auf – und war erst total irritiert.

Es kam nicht oft vor, dass ich ohne Kleidung im Bett schlief. Und ich war gerade nackt, lag in meinem Bett und... joah. Ich lag auf dem Bauch, die Decke behutsam auf mir drauf.

„Clint?", nuschelte ich schläfrig, hob meinen Kopf an. Er musste hier doch sein – es sei denn, ich hatte es nur geträumt und er war doch noch nicht aus Idaho zurück.

„Ja?", ertönte es aus dem Bad und ein lächelnder Clint kam oberkörperfrei hereingelaufen. Also war er doch hier.

Erst wollte ich sein Lächeln müde erwidern, allerdings begann wieder dieses Ziehen in meinem Bauch. Genau wie die letzten drei Wochen. „Ich hab wieder Bauchweh", murmelte ich und sein Lächeln schwand als ich das Gesicht verzog, mich vorsichtig aufsetzte.

„Möchtest du nicht vielleicht doch mal zum Arzt?", hakte er besorgt nach und kniete sich am Bett nieder, während ich dahin kroch – wie so ein schwaches kleines Kind.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Marie meinte doch, es ist bestimmt nichts Ernstes."

„Marie ist aber keine Ärztin, sondern Sprechstundenhilfe, Liebling." Ich schüttelte erneut meinen Kopf und hob die Hand an, ehe ich ihm über die Wange strich und er sich an sie schmiegte. „Das wird schon, Kleines."

„Kannst du mir beim Duschen helfen?", nuschelte ich, ehe ich spürte, wie meine Wangen sich erwärmten. Wie jedes verdammte Mal.

„Natürlich", nickte er.

„Und danach solltest du auch noch ein paar Stunden Schlaf abbekommen", murmelte ich als er mich samt Decke vorsichtig hochhob. „Immerhin ist morgen ein großer Tag."

Er schmunzelte. „Eye, Ma'am."

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Ganz sachte ließ er mich auf dem Klodeckel wieder herunter.

„Clint?"

Er sah auf als er gerade das Wasser einließ. „Was ist denn?"

„Warum magst du mich eigentlich?", fragte ich und legte sachte meinen Kopf schief, ehe er etwas lächelte, zu mir lief und sich vor mir hinkniete.

Sanft nahm er meine Hände und streichelte mir ganz leicht über den Handrücken, ehe er meine Hände mit Küssen belagerte und auf diese sah, ehe er lächelnd zu mir hochblickte. „Weil du süß bist, einen wundervollen Charakter hast und ich guter Dinge bin, dass die Zukunft für uns bessere Karten parat hat als uns in der Vergangenheit zugespielt wurde."

Meine Mundwinkel zuckten. „Nein, ich meinte, was findest du an mir, Clint?" Er runzelte seine Stirn. „Alle Leute gucken uns auf der Straße immer an, weil ich... so aussehe und teilweise im Rollstuhl sitze."

Er seufzte und strich mir dann, als er die Hand hob, über die Wange. „Aus einem ganz einfachen Grund", fing er zu erklären an. „Weil du mein Gegenstück bist." Ich musste zu grinsen anfangen. Ich liebte es, wenn er dies sagte. Ein nicht so gewohntes Geräusch ertönte im Badezimmer. „Und das Wasser läuft über, verdammt", haute er plötzlich raus und löste sich von mir, während ich loslachen musste und dann zusammenzuckte als mein Bauch einen Knoten aus sich selbst band.

Das passierte neuerdings dauerhaft, wenn ich zu viel lachte.

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„Wann musst du wieder in die Basis?", murmelte ich leise und im Rollstuhl sitzend am Flughafen.

„In acht Stunden." Ich seufzte. „Aber keine Sorge, so schlimm wird Budapest nicht. Ein reiner Routinejob", flüsterte er mir zu und hob mein Kinn an. „Ich liebe dich, Kleines."

Meine Mundwinkel zuckten. „Ich dich auch, Clint."

„Und bau keine Scheiße, während ich weg bin", befahl er lächelnd und hauchte mir einen sanften Kuss auf den Mund, ehe er meine Narbe an der Augenbraue wie immer kurz küsste und dann Marie umarmte.

„Bis in ein paar Tagen, Barton", scherzte sie mit tiefer Stimme und ich kicherte, ehe ich zusammenzuckte, weil es in meiner Hüftgegend stach.

„Also, Ladies, Ohren steifhalten." Ich salutierte langsam und er warf mir einen Luftkuss zu, ehe er zu seinem Gate lief und Marie mich langsam umherdrehte und dann davonfuhr, aus dem Flughafen heraus.

„Und? Wohin magst du noch?"

Meine Hüftgegend fing heftiger an zu schmerzen. Vielleicht sollte ich es mal wieder kontrollieren lassen.

„Marie?", meinte ich, die Luft zischend einatmend und sie blieb stehen, ehe sie mit ihrer pinken Mähne um den Rollstuhl herumkam. „Ich habe mir, glaube ich, die Hüfte wieder angeknackst."

Sie seufzte. „Okay, ich fahr dich zum Arzt", nickte sie. „Man, Clint sollte dich vorsichtiger vögeln", scherzte sie grummelnd und ich wurde rot.

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„Mrs. Barton, ich kann Ihnen sagen, dass es ganz sicher nicht die Hüfte ist, die Ihnen zu schaffen macht", meinte der Arzt mir gegenüber.

„Warum?", fragte ich ängstlich und rutschte auf der Liege leicht herum.

Ich mochte es nicht, nur mit einem Kerl in einem etwas kleineren Raum zu sein. Außer es war Clint.

„Nun ja, Sie sind schwanger, Mrs. Barton."

„Was?", quietschte ich los und die Tür öffnete sich.

„Hey, Süße, ruhig", murmelte Marie und lief besorgt zu mir, ehe sie den Arzt anfunkelte, da ich losweinte. Ich wusste, was es für mich bedeuten sollte, schwanger zu sein. Meinen Tod innerhalb von weniger als fünf Monaten, wenn ich es nicht abtreiben würde. „Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie müssen auf mich warten", rief sie laut. „Sie hat Panik vor fremden Menschen und vor allem, wenn es Männer sind!", zickte sie weiter herum und der Arzt hob abwehrend seine Hände.

Ich wischte mir leicht über die Augen und setzte mich fertig auf. „Dr. Wales?" Er sah mich an. „Ich darf es nicht bekommen."

Er sah sich die Unterlagen an, hob verblüfft seine Augenbrauen. „Glasknochenkrankheit am gesamten Körper?" Ich nickte. Die Schwester hatte mich vorhin im Beisein von Marie untersucht, ganz sachte. Und Marie hatte geholfen. „Wir würden es hinbekommen, dass Sie es bekommen und am Leben sowie bei Kräften bleiben, Mrs. Barton", sprach er aus – als war es ganz einfach – und ich öffnete sprachlos meinen Mund.

„Was ist los?", fragte Marie alarmierend.

Ich sah zu ihr. „Ich bin schwanger."

Ihr Mund öffnete sich. „Unter keinen Umständen bekommt sie das Kind", mischte sie sich direkt ein.

„Marie", zischte ich warnend.

„Hören Sie, Dr. Wales, sie ist noch halb ein Kind und mit ihrer Krankheit sollte man sehr vorsichtig umgehen. Ihr Mann kriegt einen Herzinfarkt, wenn die Kleine hier stirbt."

Dr. Wales lächelte. „Wie eben schon erwähnt, würde es keine Probleme darstellen, Ihnen bei der Geburt und Schwangerschaft zu helfen, Mrs. Barton." Er hielt kurz inne. „Aber, wenn Sie das Ungeborene noch abtreiben möchten, dann ist das auch in Ordnung."

„Woche?", fragte Marie sachlich nach.

„Neunte."

„Man das ist echt nicht witzig", nuschelte Marie.

„Sie haben noch Zeit, das zu verdauen und mit Ihrem Mann darüber zu sprechen, wie Sie fortfahren möchten, Mrs. Barton."

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„Kleines, warum bist du nicht im Rollstuhl?", fragte Clint als er mich gestützt neben Marie am Gate entdeckte und die Tasche sofort fallen ließ.

Ich lächelte breit. „Weil ich heute keine Lust auf dieses öde Ding hatte", merkte ich stolz an und hob meinen Kopf auch genauso stolz.

Ich war seit zwei Wochen glücklich, trotz Schmerzen in der Hüftgegend und Bauchwehs. Ich nahm jeden Schmerz mit einem Lächeln entgegen. Und Marie war wütend, weil sie es nicht verstand, dass ich glücklich war, trotz der Schmerzen, die mir mein Kind zufügte.

Marie neben mir rümpfte ihre Nase. „Ich wollte sie schon in das Ding quetschen, aber es hat nicht geklappt, ohne sie umbringen zu müssen", murmelte sie leise als er mich vorsichtig anhob und langsam herumdrehte.

„Du siehst wundervoll in dem Kleid aus, Schatz", lächelte er als ich meine Hände an sein Gesicht schmiegte und meine Stirn runzelte.

„Wer hat dir die denn angetan?", hakte ich belustigt nach und gluckste. Hinter mir hörte ich ein lautes Geräusch und zuckte zusammen.

„Bleib freundlich, Romanoff", bat er, ohne den Blick von mir abzuwenden.

Er lächelte noch immer, was schön war, weil ich sein sanftes Lächeln liebte. „Also?", hakte ich gespielt streng nach und er ließ mich vorsichtig wieder herunter.

„Das hat mir ein Mädchen angetan."

„Oh... klingt interessant", meinte ich gespielt ängstlich und er schmunzelte. „Aber ich kann mich nicht erinnern, dich gehauen zu haben", sagte ich und tippte mir vorsichtig gegens Kinn.

„Was daran liegt, dass Sie es nicht waren, Miss", ertönte hinter mir eine schneidende Stimme und ich drehte mich um.

Das Mädchen mit hüftlangem und feuerrotem Haar, den grünen Augen und der blassen Haut war wunderschön. Davon abgesehen, dass sie ausgemagert wirkte, wie ich, und Augenringe hatte, wie ich. Und dass sie einen zu großen Pulli trug. War das etwa Clints Pulli, den ich ihm letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte? Egal. Die Schuhe wirkten sehr alt – und sehr morsch, als ob sie gleich auseinanderfielen. Und die übergroße grüne Hose von ihr war umgekrempelt. Irgendwie erinnerte sie mich an ein Waisenkind in diesen Klamotten.

Und an meinen Augenringen war ich selbst schuld. Weil ich die letzten Tage fast die gesamte Nacht wach war und versucht hatte, Wölbungen an meinem Bauch zu entdecken. Doch es gab keine. Und dabei hatte ich mir vor zwei Tagen den kleinen Zeh am Ganzkörperspiegel im Schlafzimmer gestoßen und dieses leider mal wieder geprellt.

„Oh, hallo", antwortete ich leise und drückte mich schüchtern an Clint.

Ich mochte es nicht sonderlich, neue Agenten kennenzulernen. Besonders nicht, wenn sie Akzent hatten. Und den hatte sie, ganz stark. War das polnisch? Oder Französisch?

Als ich zu Clint hochsah, lächelte mich dieser noch immer sanft an und zog mich so auch sanft mit sich, bis wir vor der jungen Frau, vielleicht Anfang zwanzig, zum Stehen kamen.

„Liebling, das ist Natasha Romanoff. Sie ist neu im Gewerbe, könnte man sagen." Also Russin. Oh, das hatte ich nicht vermutet.

Natasha schnaubte. „Ich habe nur die Seiten gewechselt, neu ist das für mich nicht", sagte sie und streckte mir schnell ihre Hand hin, weswegen ich zusammenzuckte.

„Natasha, sei vorsichtig. Sie ist zerbrechlich."

Ihre Hand war kalt und ihr Händedruck ziemlich fest, sodass ich es mir verkneifen musste, zu keuchen. „Hi", antwortete ich leise und drängte mich noch näher an Clint.

„Könnten wir?", hakte Marie gelangweilt nach und ich sah zu ihr. Sie hatte schon Clints Tasche aufgehoben.

„Ja, wir können", rief Clint und hob mich hoch. Ich schrie etwas auf, wobei er sofort langsamer wurde und stoppte. „Hab ich dir wehgetan?", hakte er besorgt nach und ich schüttelte kurz meinen Kopf.

„Ich habe mich nur erschrocken, Schatz."

„Okay." Er grinste los.

„Und jetzt mag ich nach Hause", sagte ich mit verstellter Stimme. „Ich habe Neuigkeiten."

„Eye, Ma'am", nickte er wie ein Soldat und ich lachte.

Captain America war als Kind immer mein Held gewesen, weil er das Unmögliche erreicht hatte. Er hatte diesem Land den Frieden gebracht und ich hoffte, genauso wie er meine Chance auf ein normaleres Leben zu bekommen. Gut, sein Leben war nicht normal gewesen und er war leider tot. Dennoch hatte er ein schlechtes Leben vor seiner Verwandlung in den Captain der Nation gehabt.

Ich mochte auch ein besseres Leben und mit Clint und dem Kind hatte ich den Anfang gefunden.

„Ich habe dich vermisst, Clint", nuschelte ich, strich ihm über den Kragen seines Hemds und gleich darauf über das kratzige Kinn.

Er seufzte. „Oh, glaub mir, ich dich auch", murmelte er leise. „Mehr als du ahnst, Kleines."

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„Du bist bitte, was?!", fragte Clint nach und sein Mund öffnete sich.

Marie hatte sich bereiterklärt, weil wir so wenig Platz hatten, dass Natasha zu ihr konnte – vorübergehend.

So schlimm war die Agentin gar nicht. Etwas ruppig, aber ganz höflich und humorvoll. Und sie machte Clint fertig, das fand ich lustig, weil ich ihn nie hauen konnte. Ich konnte ihn nicht boxen, ihm keinen Klaps auf den Hinterkopf verpassen... so vieles konnte ich einfach nicht. Auch aus Angst selbstverständlich. Wenn meine Krankheit nicht so ausgeprägt und stark wäre, könnte ich eigentlich ein relativ normales Leben führen, aber das war wohl nicht in petto.

„Ja, ist das nicht toll?", meinte ich grinsend und klatschte langsam und leicht in die Hände, die zitterten.

„Nein", schüttelte er seinen Kopf und sprang von der Couch auf. „Liebling, du stirbst!"

Meine Mundwinkel zogen sich nach unten. „Aber, Clint, der Arzt meinte, ich hätte gute Chancen, alles zu überleben", erzählte ich und er hielt inne, presste seine Lippen fest aufeinander. „Ich bekomme den Kaiserschnitt, mir wird während der Schwangerschaft geholfen... und außerdem ist auch noch Leyla da, die nur eine halbe Stunde entfernt wohnt, sollte Marie mal nicht können und du bist nicht da. Oh, und-"

„Schatz, es geht hier nicht um irgendeinen Knochenbruch, den du dir zugelegt hast", sagte er, kniete sich vor mich hin und nahm meine Hände in seine. „Es geht um ein Lebewesen", stellte er klar. „Du bist krank und wir wissen beide, dass wir deswegen keine Kinder kriegen sollten", sagte er.

Meine Sicht verschwamm. „Aber ich wollte doch schon immer Kinder", sagte ich traurig.

„Ich weiß", nickte er und streichelte mir langsam über die Wange. „Aber wir können auch adoptieren, Kleines. Und du bist noch jung, da kann man-"

„Ich bin neunzehn, ja und? Ich wollte, seit ich fünf war, schon immer eigene Kinder. Und das weißt du."

„Ja, nur denk doch wirklich mal über die Risiken nach", bat er. „Was ist, wenn du stirbst?" Mir entfloh eine Träne und er wischte sie schnell weg. „Du weißt doch, dass ich bei Shield nicht aussteigen darf, wegen des Deals. Fury achtet für die Sicherheit von dir und Leyla, dafür muss ich ihm das geben, was er möchte und das bin nun mal ich." Ich seufzte. „Ich kann für das Kind doch gar nicht da sein, sollte dir etwas zustoßen." Er zog alles ins Negative. Wieso? Es war doch auch sein Kind. „Oh, Schatz, nein", stammelte er los und ich wimmerte. „Bitte, nicht weinen, Liebling."

Ich entzog ihm meine Hände und meine Unterlippe bebte los.

„Ich mag das Kind haben!", rief ich wütend und presste mir die Hände, und meine Arme gleich hinzu, auf den Bauch.

„Gott", stöhnte er und ließ den Kopf hängen, ehe er sich erhob und durch den Raum tigerte. „Und dann passiert dir was oder das Kind stirbt und du bist todtraurig."

„Nein! Bin ich nicht!", zickte ich los und stand langsam auf. Ach, Kacke nochmal.

„Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, La-"

„Doch, es ist mein Ernst", meinte ich mit festerer Stimme und wischte mir die Tränen weg. „Ich bekomme das Kind, mir doch egal, was ihr mir alle sagt." Ich lief um den Tisch herum und lief an ihm vorbei.

„Laura, du bekommst dieses Kind nicht!", schrie er mir nach und meine Unterlippe bebte erneut los.

„Oh, doch! Und wenn ich dafür abhauen muss!", drohte ich und umfasste die Schlafzimmertür, ehe ich sie schloss.

Nicht mal Türen konnte ich in den passenden Momenten zuschlagen! Ich hasste meine Krankheit! Wieso auch immer ich?! Konnte ich nicht normal sein?

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Ich hörte irgendetwas Heftiges im Wohnzimmer zusammenkrachen und drehte mich wieder um, ehe ich vorsichtig die Tür öffnete und in den Flur trat. „Clint?", wisperte ich leise und keuchte, als meine Hüfte ziepte. Er antwortete nicht. „Clint, es tut mir leid", murmelte ich lauter. „Aber du machst mir Angst."

Meine Tränen fingen wieder an zu fließen als ich weiterlief und ihn im Wohnzimmer nicht entdeckte.

Dafür jedoch... ich gab verquerte Laute von mir, wimmerte heftig und hüpfte auf der Stelle, ehe ich stolperte und fiel.

Geradeso wurde ich ganz sachte und sanft aufgefangen.

„Laura, bist du irre?", hakte Clint besorgt nach und ließ mich sanft in den Teppich sinken.

„Tut mir leid", schluchzte ich und zog meinen linken Fuß nah zu mir heran. „Aber du hast was kaputt gemacht und ich dachte erst, dir sei was passiert und dann hatte ich Angst und-", ich schrie los als er mir mit einem schnellen Ruck die Scherbe aus dem Fuß zog.

„Ich kann das auch schnell behandeln", erklärte er als er sich den Fuß kurz ansah. „Ist nur oberflächlich, die Wunde."

Ich wimmerte, nickte aber und meine Tränen flossen weiter.

Sein Tonfall war distanziert. Das hasste ich immer. Distanziertheit war nix Gutes für mich.

Wir stritten so selten und, wenn wir stritten, dann war er tagelang distanziert und abweisend zu mir und ich hatte Angst, dass er mich verließ. Einfach alleine ließ. Ich mochte nicht alleine sein. Ich hasste es regelrecht.

„Was ist kaputt?"

„Nur ein Glas, welches ich gegen die Wand geworfen habe", zuckte er mit seinen Schultern und hob mich hoch, ehe er mich in die Küche trug und auf der Anrichte absetzte. „Bleib sitzen, ich hol das Verbandszeug."

Ich nickte brav und er lief, ohne mir wie üblich noch einen Blick zuzuwerfen, aus dem Zimmer. Ich seufzte und wischte mir meine Tränen weg. „Aua", murmelte ich und kratzte mich kurz am Bein als es juckte.

Nach zwei Minuten kam Clint wieder. „Ich rufe morgen im Krankenhaus an, wegen einem Termin zur Abtreibung", teilte er mir mit als er mit dem Rücken zu mir einiges an Sanitärzeugs vorbereitete und ich weinte erneut los.

„Nein", antwortete ich und versuchte standhaft mit meiner Stimme zu bleiben, versagte jedoch. Sie hörte sich trotzig an.

„Laura, ich lasse nicht zu, dass dir ein ungeborener Fötus wehtut oder dich umbringt."

„Und ich lasse nicht zu, dass du mein Kind umbringst", sprach ich schneller aus als das ich nachdachte und schlug mir danach schockiert die Hand vorn Mund.

Er blinzelte verblüfft. „Meintest du gerade...?", lachte er los und ich weinte noch stärker los. „Laura!", schrie er los und ich zuckte heftig zusammen, ehe er sich an die Nasenwurzel fasste und tief einatmete. „Denkst du nicht", er atmete nochmals tief ein und fuhr sich durchs Haar, „Dass ich ein schlechtes Gewissen dabei habe, dir dein Kind zu nehmen?" Ich weinte noch heftiger los. Die Tränen purzelten nur so und konnten nicht mehr aufgehalten werden. „Ich fühle mich doch genauso schlecht bei solch einer Entscheidung, wie du leidest. Doch dich zu verlieren, kann ich mir nicht leisten. Und es ist auch mein Kind, welches ich hier umbringen möchte." Er lief zu mir und wollte mich in den Arm nehmen, aber ich stieß ihn sanft von mir. Bis er mich einfach so stark umarmte, dass ich mich nicht wehren sollte. Sonst brach ich mir womöglich etwas. „Ich liebe dich über alles, und das weißt du", seufzte er. „Genau aus dem Grund kann ich dich nicht verlieren."

„Aber ich mag das Kind haben!"

„Du kannst doch auch eins haben."

„Das wäre nicht mein eigenes", schluchzte ich los. „Und du weißt, wie ich mit Fremden bin."

Er seufzte erneut. „Das Kind wird auch dich anfangs für fremd halten."

„Es ist mein eigenes, Barton! Und ich will es behalten!"

„Du redest nur über dein Kind", murmelte er und ich hielt kurz inne mit dem Schluchzen, zuckte jedoch mit meinen Schultern auf und ab. „Dabei ist es auch meins, Schatz."

„Aber du hast doch keine Ahnung, wie sich eine Frau dabei fühlt, wenn sie gegen ihren Willen handeln muss."

„Das ist nicht fair", sagte er und löste sich von mir. „Laur, wir hatten dieses ‚gegen ihren Willen handeln' doch schon tausendmal in den letzten drei Jahren."

„Ich muss aber gegen meinen Willen handeln und dir deinen schenken!", schniefte ich und eine Furche trat zwischen seine Augen. „Ich mag dieses Kind wirklich bekommen. Und ich weiß, dass ich es schaffe. Ich bin stark genug."

Er seufzte und sah nach unten, ehe er mich gequält ansah. „Gut, ich behandle noch deinen Fuß und schlafe eine Nacht drüber, in Ordnung?"

Ich nickte. Denn mehr konnte ich nicht erwarten, wenn er wütend war.

Ich war froh, dass er keiner dieser Kerle war, die bei jedem Streit mit einer Frau in eine Bar fuhren und sich direkt betranken. Und ich konnte froh sein, einen solchen Mann wie ihn überhaupt zu haben. Immerhin war er sanft und nett, humorvoll. Und vorsichtig. Und einfach alles für mich. Liebhaber, wundervoller Ehemann, bester Freund, Bruder. Er war alles für mich. Er und mein Kind.

Ich hoffte, es würde ein kleiner Junge werden. Das wäre süß. Dann könnte ich ihn Mark nennen, nach Clints verschollenem Bruder benannt.

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Wie ein Honigkuchenpferd grinsend saß ich mit Sport-BH auf der Liege und bekam vorsichtig das Gel auf die Haut geschmiert.

Clint neben mir seufzte und hielt meine Hand, strich mir dauerhaft über den Handrücken.

Entspannter konnte es für mich nicht sein. Ich war in der dreißigsten Schwangerschaftswoche, schön dick, hatte weniger Knochenbrüche in den letzten Monaten gehabt als sonst und auch Clint war mir dankbar, standhaftgeblieben zu sein – bei meiner Meinung vor einigen Monaten. Immerhin würden wir heute erfahren, was es werden würde.

Wir wollten ja noch umziehen und das Kinderzimmer gestalten! „Sicher, dass Sie es wissen möchten, Mr. und Mrs. Barton?"

„Ja!", quickte ich aufgeregt und drückte an Clints Hand etwas zu.

„Da", deutete der Arzt auf den Bildschirm und ich schmulte, weil ich's erst nicht erkannte. Clint seufzte. „Ein Junge, herzlichen Glückwunsch."

Ich schrie auf und hüpfte kurz hoch, wobei meine Hüftknochen kurz knackten, aber nicht brachen. „Wette gewonnen, Schatz!", triumphierte ich über meinen Mann und seine Mundwinkel zuckten.

„Okay, also wird es keine Lila, sondern ein Mark, ist gut." Er lächelte leicht, gähnte kurz. „So, wie du mochtest."

Ich grinste noch breiter los und als er es bemerkte fingen seine Augen an zu strahlen.

Er liebte mein Grinsen und hatte es trotz Schmerzen immer öfter in den letzten Monaten gesehen. Er meinte sogar vor drei Wochen mal am Frühstückstisch, ich lächelte beim Schlafen in der Nacht. Ich fand es süß, als ich dabei heraushörte, dass er mich beim Schlafen beobachtete.

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„Also, das Zimmer muss blau und-"

„Nicht jeder Junge mag blau, Liebling", widersprach mir Clint und Marie seufzte als sie die Küche im Haus einräumte. Boston war perfekt. Noch näher an Leyla dran und Marie zog extra wegen uns mit, zog zu ihrem großen Bruder hier in der Stadt.

„Das Zimmer wird blau", befahl ich und stemmte meine Hände in die Hüften und mich aus dem Rollstuhl.

Er ließ die Kiste sinken. „Eye, Ma'am."

Ich klatschte begeistert in die Hände, nahm ihm die leere Kiste ab.

„Ich hol noch etwas Kleinkram von unten aus dem Wagen."

Bevor ich weiterkam stellte er sich mir in den Weg. „Sollte ich nicht gehen, Laura? Du sollst dich schonen, meinte der Arzt."

„Als ob das etwas bringt", murrte Marie und kam bekleckst mit grüner Farbe ins Zimmer. Ich liebte es, wenn die gesamte Wohnung oder das gesamte Haus schön bunt war. So war hier leben in der Bude. „Die ist seit einer Woche nur noch unter Drogen, Clint."

„Sei optimistisch", sagte ich leicht daher und schwankte.

Ja, ich hatte wieder Bauchweh. „Laura, also, lass mich das Zeug holen, und-"

„Nein!", widersprach ich und er schloss seinen Mund wieder. „Das ist doch ganz leicht, das kann ich doch übernehmen." Er schaute nicht überzeugt und ich zog meine Unterlippe vor. „Bitte, Clint, Mark würde das gefallen, mit seiner Mama das Haus danach auch noch etwas zu erkunden." Er seufzte und ich grinste los, ehe ich vorschnellte und ihn flüchtig auf den Mund küsste. „Ich bin unten!", winkte ich ihnen laut rufend zu und lief aus unserem Schlafzimmer heraus und durch den Flur zur Wendetreppe. Diese lief ich leise pfeifend und grinsend bis zu den letzten fünf Stufen. „Au", quickte ich als Mark zutrat und meine Hüfte knackte. Laut knackte.

„Laura, alles okay?", rief Clint alarmierend.

„Ja, ich Doofnuss habe nur die Kiste fallenlassen, aber nicht schlimm, ich-", ich atmete die Luft zischend ein. „Ich hole mir am Auto dann nur das Trinken."

„Eh... okay?", antwortete er und ein Fluchen ertönte.

„Verdammt, Barton, jetzt habe ich danebengemalt!", schrie Marie und ich kicherte, ehe meine andere Seite knackte.

Ich lief vorsichtig noch eine Stufe nach unten und dann machte etwas platsch.

Ganz eigenartig. Doch ich hatte heute einen Rock an und... ich war barfuß.

Ich spürte nur, wie ich auf dem Wasser, welches plötzlich da auf der Stufe verteilt war, ausrutschte und etwas in meinem Bauch zusammenzuckte.

Ich presste meinen Mund fest zusammen, hoffte, der Aufprall würde jetzt nicht fürs Kind schlimm sein.

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„Hast du was gehört?", hakte Marie irritiert nach.

„Laura, alles okay?", rief Clint alarmierend.

„Ja, ich Doofnuss habe nur die Kiste fallenlassen, aber nicht schlimm, ich-", seine Frau atmete die Luft zischend ein, für einen kurzen Moment. „Ich hole mir am Auto dann nur das Trinken."

„Eh... okay?", antwortete Clint und Marie malte daneben, weil Clint sie anrempelte.

„Verdammt, Barton, jetzt habe ich danebengemalt!", schrie Marie und schmiss den Pinsel beiseite. „Kannst du nicht einmal aufpassen, mit dem, was du tust?!", zischte sie danach leise.

„Jetzt wirst du wieder zickig", grummelte Clint los und hielt ihr den Pinsel hin als er ihn wieder aufhob.

„Ich bin von Anfang an dagegen gewesen, und du weißt, warum."

„Sie ist nicht deine kleine Schwester."

„Und sie ist nicht deine Schwester, Clint." Clint zuckte zusammen. „Sie ist deine Frau und auf diese passt man auf."

Er seufzte. „Gut, dann geh ich jetzt gucken, was Mrs. Barton wieder angestellt hat."

Er lief aus dem Raum und Marie seufzte. „Wahrscheinlich vor dem kurzen Schissmoment hat die sich jetzt in die Hose gemacht, die Olle."

Ihre Mundwinkel zuckten, ehe sie bei einem Schrei aus dem Flur nach unten gezogen wurden, automatisch. „Laura!"

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„Wir sollten langsam gehen", murmelte Marie und drückte Clints Hand.

„Dann geh", grummelte er und sie seufzte.

„Clint, wie oft noch, es ist nicht-"

„Halt die Fresse, Marie."

„Sei brav, Barton", sagte Natasha und drehte ihnen den Rücken zu. „Ich bin im Wagen, es regnet gleich und ich habe kein Bock darauf, dass meine Haare nass werden."

Marie zog leicht an Clints Hand. „Bitte, das tut dir nicht gut, hier stundenlang zu stehen."

„Und was sollte ich deiner Meinung nach tun?", hakte er nach und sah sie lächelnd an. „Mich besaufen, wie du?", spottete er los und sie seufzte.

„Ich weiß, dass ich nicht immer richtig handele, aber du bist schon seit Wochen so scheiße. Zu allen."

„Ich habe auch allen Grund dazu." Er sah auf die zwei Gräber hinab, die nebeneinanderstanden.

„Ja, hast du, Clint, aber das Leben geht weiter", sagte sie leise.

„Dann geh, Marie, leb dein Leben."

„Clint, ich lass dich jetzt nicht hier stehen, wenn du so-"

„Verpiss dich doch. Ich brauche dich nicht." Sie blinzelte perplex und lachte dann bitter los.

„Gut, viel Glück, beim Überleben in deinem ach so tollen Job, Arschloch." Danach ließ sie seine Hand los, drehte sich um und lief davon. Natasha lehnte an der Motorhaube. „Pass bloß nicht auf ihn auf", haute Marie raus als sie aus dem Tor trat und Natasha hob eine Augenbraue an. „Er hat einen Denkzettel irgendwann mal verdient."

Sie nickte. „Ist gebongt. Nur muss ich erst meine Schulden bei ihm bezahlen", sagte sie. Sie sprach schon mit weniger Akzent.

„Ich versteh euch scheiß Russen nicht."

„Ich versteh euch Griechen nicht."

„Ach, halt doch die Fresse."

Natasha grinste los als Marie die Seitenstraße wechselte und in ihr Auto stieg. Sie schaffte es, bis zur nächsten Querstraße zu fahren, ehe sie anhalten musste, weil sie wieder losweinte.

Wegen ihrer besten Freundin. Die nun aber tot war.

„Das ist meine Schuld", schluchzte sie. „Allein meine, wenn ich doch nur nicht geflucht hätte!"

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„Das ist meine Schuld", murmelte Clint am Abend im Jet. „Wenn ich sie doch nur nicht hätte gehen lassen."

„Passiert, Barton, passiert", zuckte Natasha mit ihren Schultern.

„Du solltest lernen, Gefühle zu entwickeln, Romanoff", sagte er schroff und sie schmunzelte.

„Liebe vergeht, Barton." Sie hielt inne. „Und Liebe... ist Schwäche."

„Ich erinnere dich daran, wenn du dich mal verlieben solltest."

Sie lachte los. „Niemals in diesem Leben."

„Dann im nächsten", konterte er.

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Mit einem Ruck fuhr ich hoch und saß aufrecht im Bett.

>Holy Shit, was war das?!

Anscheinend schlief Lyane, denn sie antwortete nicht.

„Clint?", fragte ich als ich meinen Blick durch das Schlafzimmer schweifen ließ und ihn nicht entdecken konnte.

Aber ich war erleichtert, zu erkennen, dass ich in meinem Bett und in meinem Schlafzimmer lag. Er antwortete nicht.

Doch ein Blick zur Tür sagte mir, dass er draußen sein musste, weil sie nur angelehnt war.

War es Lauras Schwangerschaft gewesen, der Traum? Wollte mich jemand echt verarschen? Ich glaubte doch wohl selbst nicht, dass Clint jemals so freundlich war.

Irritiert schlug ich die Decke von meinem Körper und stand auf, ehe ich lostapste, über das Laminat.

„Nein, sie schläft", hörte ich ihn sagen und sah, dass im Wohnzimmer Licht an war, weil dieses in den Flur flutete. „Woher soll ich das denn bitte wissen? Außer mir kannte ich bisher niemanden ihrer Exfreunde. Und ich denke nicht, dass sie schwanger ist." Ich sah auf meinen Bauch hinab und legte meine Hände an. Nein, ich war nicht schwanger und auch nicht fett. Immerhin bekam ich die Dreimonatsspritze beim Arzt. Die sollte eigentlich noch zwei Monate wirken, da ich sie erst letzten Monat erhalten hatte. „Du hast kranke Fantasien, Charlie." Ich seufzte. „Nein", stöhnte er genervt und ich blinzelte im Licht des Wohnzimmers. „Gott, ja, ich hatte Sex mit ihr, zufrieden?" Ich hörte dezent ihre Stimme am Telefon. „Ach, halt doch die Fresse. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schwer es schon ist, in diese Stadt gefahren zu sein? Von mir aus kann sie verrecken."

Ich hielt mitten in der Bewegung inne. 

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Datum der Veröffentlichung: 25.01.2020 16:37 Uhr

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