Fourteen
Fourteen:
Diebstahl
„Du lügst", sagte Clint ruhig und ich weitete meine Augen.
„Was?", entgegnete ich dann laut, lachte fassungslos und legte mir eine Hand auf die Stelle, wo sich mein Herz befand. „Ich lüge nicht, so war es!", rief ich theatralisch.
„Niemals hast du mit neun schon deinen ersten Mord begangen", meinte er ungläubig und schüttelte den Kopf.
„Aber es stimmt", schmunzelte ich, fuhr mir durchs Haar und sah kurz zur Seite. „Nein, warte", sah ich auf und er sah zurück, ehe er wartend die Augenbraue hochzog. „Es war ein paar Tage vor meinem neunten Geburtstag." Ich schnalzte mit der Zunge, zuckte mit meinen Schultern und hob kurz beide Hände an. „Also war ich bei meinem ersten Mord theoretisch gesehen acht." Er schüttelte den Kopf.
„Wahnsinn ist das", hob er beide Augenbrauen und ich seufzte, lehnte mich in seinem Bett zurück.
„Wem sagst du das", stimmte ich zu, sah gegen die Zimmerdecke und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. „Gehst du oft feiern?", wechselte ich prompt das Thema – aus Angst sonst trübselig zu werden.
„Wieso?", zog er seine Brauen zusammen, setzte sich im Gegensatz zu mir neben mir in einem Schneidersitz auf. „Warst du es bisher nicht?"
„Noch nie", sagte ich ihm. „Alles was ich an einer Diskothek bisher gesehen habe, waren Missionen, die ich zu erfüllen hatte." Ich schloss kurz meine Augen, atmete laut und jammernd ein. „Das ist so demütigend."
„Wieso das denn?", fragte er nach, seufzte.
„Na, weil ich einundzwanzig bin und in kaum etwas Erfahrung besitze."
„Ach, was." Er seufzte nochmal. „Bestimmt in, ehm-", er räusperte sich kurz und ich murrte, streckte mich kurz und musste dann lachen als mein Oberteil hochrutschte und meinen Bauch entblöste. Ich öffnete meine Augen und wollte gerade mein Shirt herunterziehen als ich zusammenzuckte, weil Barton es ergriff. Was machte er da? Ich spürte meinen Herzschlag, der mir gerade anscheinend versuchte, etwas mitzuteilen. Er hämmerte mir bis in die Ohren – als wäre ich zu viel und zu schnell gerannt. Ich zuckte zusammen als meine Haut zu kribbeln begann, weil er mit seinen Fingerkuppen über meine nackte Haut fuhr. Ich konnte meine Gänsehaut schlecht verbergen – aber versuchte es zu verbergen, dass mein Verlangen nach einem Mann gerade das erste Mal richtig anzuklopfen versuchte. Ich unterdrückte ein Seufzen als er plötzlich mein Shirt herunterzog, die Lippen zusammenpresste als ich zu ihm aufsah. Aber ich versuchte meine Nervosität und meine Verlegenheit zu verbergen als er seine flache Hand auf meinem Bauch ablegte. „Sei froh, noch nicht alle Erfahrungen gemacht zu haben", sagte er, sah blinzelnd auf und mir in meine Augen. „Denn du hast Zeit, Victoria."
Ich sah zu ihm hoch, ehe ich den Kopf schieflegte. „Gehen wir mal feiern?"
Ich hätte eigentlich gedacht, dass er mir ein „Ja" geben würde. Doch ich lag falsch. „Nein", schüttelte er den Kopf, presste seine Lippen zusammen. „Ich kenne mich selbst zu gut", sagte er. „Das wäre falsch."
„Was wäre daran falsch?", fragte ich enttäuscht nach, stemmte mich auf die Ellenbogen zu ihm hoch und sah ihn von unten an.
Er presste nochmal kurz seine Lippen zusammen, legte den Kopf schief. „Das ich dann für nichts mehr garantieren kann", gestand er, während mein Herzschlag zu explodieren drohte. „Und ich danach vielleicht nie die Chance haben würde, dass du mich eines Tages magst."
Meine Mundwinkel zuckten wie von selbst. „Ach, du bist auf dem besten Wege", erklärte ich ihm und wir schmunzelten. Aber ich musste eine Frage stellen, die mir auf dem Herzen lag. „Warum konntest du mich am Anfang nicht leiden?", fragte ich interessiert und neugierig, ehe ich den Kopf auch noch kurz schieflegte.
„Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht leiden kann", zog er eine Augenbraue leicht hoch.
Und danach musste ich scherzen. Denn mir wurde diese Stimmung hier zu schnulzig. Ich scherzte bei solchen Stimmungen immer los – und wählte die falschen Worte häufiger als mir lieb war.
„Wie beweist du, dass du mich leiden kannst?", fragte ich nach, stemmte mich auf den Ellenbogen noch etwas höher. „Indem du mir nie wieder eine Knarre gegen den Kopf drückst?" Erst verschwand sein Lächeln auf seinem Gesicht. Womit ich dachte, ihn und seine Gefühle oder so gerade verletzt zu haben. „Oh, Gott, entschuldige", murmelte ich, setzte mich hastig auf. „Ich bin dumm", schüttelte ich den Kopf. „Ich sage Sachen manchmal, die ich-", ehe ich weitersprechen und mich noch mehr entschuldigen konnte schlangen sich seine Arme um meinen Bauch und ich wurde plötzlich abgekitzelt. „Nein!", japste ich lachend los und versuchte, mich aus seinem Griff augenblicklich zu befreien – was mir erst nach einiger Zeit gelang. Und zwar, indem ich vom Bett flog und mit einem lauten Knall auf dem Boden landete – wo ich ganze zwei Sekunden ruhig war, den Schockmoment in mich aufnahm. Ehe ich anfing, laut über mich selbst zu lachen und er miteinstimmte.
„Alles in Ordnung?", hakte er nach, streckte mir seine Hand entgegen, die ich erst dankbar ergriff, ehe ich ihn dann ruckartig zu mir nach unten ziehen wollte, er aber beinahe auf mir landete. Hätte ich mich nicht weggerollt und er wäre dann doch nicht neben mir gelandet. Und so fing ich wieder so heftig zu lachen an. „Okay, hab ich verdient", gab er schweratmend zu. „Allerdings bin ich auf Rückgrat kacke aufgekommen." Ich musste noch heftiger loslachen. „Hey", haute er mir in den Bauch. Und schon hörte ich zu lachen auf, stürzte mich reflexartig auf ihn. Ich musste mich unbedingt revanchieren.
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Schnaufend – denn ich war ausgelaugt vom Lachen und Abkitzeln – hielt ich kurz still. Was auch eher daran lag, dass seine Hände zu nah an meinem Arsch zu fühlen waren – womit ich dann realisierte, dass ich auf ihm saß. „Du hättest auch nur fragen brauchen", scherzte er trocken und ich schluckte leicht als mein Haut, die seine berührte, wieder zu kribbeln anfing und ich Gänsehaut bekam.
„Ich frage ungern", stellte ich leise klar. „Und außerdem war dies eben ein Versehen", erhob ich mich dann auch schon.
„Gut zu wissen", schmunzelte er grinsend als er zu mir hochsah, sich auf die Ellenbögen hochhievte.
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Clints Perspektive:
„Gut zu wissen", schmunzelte ich grinsend.
>Sie ist anders als Natasha.
„Wann hast du eigentlich Geburtstag?", fragte sie mich plötzlich. Einfach so, aus heiterem Himmel, womit ich aufsah, in ihr Gesicht.
„Am-", ich wollte ihr gerade sagen, wann ich Geburtstag hatte, als es klopfte und Tasha ihren Kopf hineinsteckte.
>Wenn man vom Teufel denkt.
„Ich stör ja nur ungern." Sie runzelte kurz die Stirn, als sie mich am Boden entdeckte. „Aber ihr sollt beide nach vorne kommen", legte sie ihren Kopf schief. „Es ist, ehm, etwas passiert", teilte sie uns mit und ich stand seufzend vom Boden auf, ehe ich Vika die Hand reichte – um ihr vom Bett aufzuhelfen.
„Danke", sagte sie, ließ meine Hand danach aber gleich wieder los.
Und ich wunderte mich, wieso ich Gänsehaut am Handrücken bekam. Eilig strich ich drüber, seufzte. Ich sollte die Anzeichen ignorieren, die mir sagten, sie wieder ins Zimmer zu zerren und ihr diese Kleidung vom Körper zu reißen. Immerhin war sie Nats kleine Schwester – also ein Tabuthema. Ich schüttelte den Gedanken ab, lief den beiden dann einfach hinterher. Was auch wieder ein Fehler war. Denn so musste ich mich darauf konzentrieren, Victoria nicht auf den Arsch zu starren, der in ihrer Hose gut zur Geltung kam. Zu gut.
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Gerade als wir im Wohnzimmer aber ankamen, sagte Fury auch schon, was das Problem war.
„Stark."
„Wie? Stark ist das Problem?", haute Orlow irritiert raus. „Ich mein, er kann ja ziemlich nerven und so, aber ist er gleich ein Problem?"
„Nein, er meinte damit, dass ich das Wort habe", erwiderte ebengenannter. „Einer meiner Anzüge wurde vor kurzem geklaut, Leute", teilte er uns mit. „Es sei denn, einer von euch wollte damit eine Runde fliegen gehen und hat ihn draußen irgendwo abgestellt."
„Bist du dir sicher?", zog Victoria trocken eine Augenbraue hoch. „Vielleicht hast du dich nur mal wieder betrunken und ihn verlegt."
„So, wie es an der Bar aussieht, würde ich auch draufschließen", meinte Fury.
„Wie sah es denn dort aus?", fragte Natasha skeptisch und ich runzelte meine Stirn. Hä? Wir redeten doch noch davon, dass heute Dienstag war, oder? Wie schnell konnte Stark denn saufen?
„Es sah nach einer fetten Party aus. Aber das ist nicht der springende Punkt, weil ich's nicht war", winkte er's ab, sah Tash mahnend an. „Der Punkt ist, dass einer meiner Anzüge weg ist", jammerte er hinzufügend.
„Den kriegen wir schon wieder", seufzte Rogers. „Wer fliegt denn bitte sonst mit einem Anzug aus Schrott durch die Gegend?", warf er hinterher.
„Wenn Sie noch einmal meinen Anzug als Schrott bezeichnen, Rogers, dann-"
„Kopf zu, Tony! Fakt ist, er ist weg", sagte Victoria streng.
>Wenn sie diesen Ton draufhat, ist sie heiß.
Ich legte den Kopf schief, betrachtete sie von der Seite. Verdammt, sie war die ganze Zeit schon heiß. In jedem Augenblick, den ich bisher mit ihr verbracht hatte.
„Sie hat Recht, Tony", seufzte Pepper und Stark fing zu schmollen an, während ich die Augen verdrehte. „Wer könnte es gewesen sein?"
„Ich denke, ich weiß, wer es war", seufzte Victoria leise, zuckte dann zusammen als ich sie anstarrte und meine Augenbrauen zusammenzog. „Jarvis?", setzte sie direkt hinterher und ich zog eine Augenbraue hoch.
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Victorias Perspektive:
>Es war Loki gewesen. Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher. <Wenn das jemand herausfindet, das er hier war, sind wir einen Kopf kürzer.
>Und ich Idiotin musste auch noch meine Gedanken laut aussprechen, sodass Clint es mitbekam. Hast du bemerkt, wie der zu mir geguckt hat? So doof wie ich kann eigentlich niemand sein.
<Naja, Nathan Orlow?
>Zählt nicht. Nate ist eine Nummer für sich. Das weißt du.
Nach der Diskussion und Spekulation zog mich Clint wieder mit auf sein Zimmer. Und dabei ergriff er meine Hand als wäre er mit mir auf der Flucht und wollte mich nicht verlieren.
„Nat, du kriegst deine Schwester bald wieder", stellte er klar als er mit mir an seiner Zimmertür hielt. „Wir wollten nur noch unser Gespräch von eben beenden", grinste er.
„Barton-", ich zog die Brauen zusammen als Natasha ihre Arme vor der Brust verschränkte, uns ansah. Dann war sie plötzlich weg als er mich in sein Zimmer schubste.
„Keine Sorge, ich bleib brav", zwinkerte er, ehe er das Zimmer auch betrat. Ich zog eine Augenbraue hoch als er die Türklinke ergriff. „Wer hat Starks Anzug gestohlen?", fragte er ohne Umschweife, schloss die Tür hinter sich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wie bitte?", lachte ich, fuhr mir durchs Haar und legte den Kopf schief. „Du laberst einen Stuss", stellte ich klar. „Ich-"
„Hör auf, drum herum zu reden", unterbrach er mich gleich wieder. „Ich habe gehört, was du gesagt hast."
Ich blieb kurz mit offenem Mund stehen, schloss ihn dann wieder. Ich öffnete ihn ein paarmal, aber mir fiel keine passende Ausrede rechtzeitig ein, die mich noch aus dieser Situation ziehen konnte.
„Das kann ich nicht sagen", schüttelte ich den Kopf, seufzte.
„Wieso?", zog er eine Augenbraue hoch. „Nenne mir einen Grund, der es rechtfertigt, dass du es mir nicht sagen kannst." Ich öffnete meinen Mund – und wieder kam nichts heraus. „Du kannst", kam er ein paar Schritte näher. „Du darfst nur nicht, nicht wahr?"
Ich sah zum Fenster hinaus, versuchte ihn für kurze Zeit auszublenden. Es funktionierte nicht.
>Es sterben alle, die mir lieb und teuer sind, wenn ich das sage.
„Stark muss erfahren, wer es war, wenn du es weißt", sagte er, hob beide Augenbrauen als er vor mir hielt, seufzte. „Immerhin besitzt der Anzug Waffen."
>Ja, 'ne, ist schon klar.
„Ich kann es ihm oder sonst jemandem aber nicht sagen", widersprach ich ihm.
Ich zuckte zusammen als er seine Hände an meine Wangen legte. „Bitte?", bat er. Ich seufzte, atmete den Duft seines Aftershaves ein – und wieder diesen himmlischen Duft nach frischer Pfefferminze. „Victoria, bitte", wiederholte er sich und ich blinzelte, atmete tief ein.
„Ich-", ich schluckte, hob eigentlich meine Hände, um seine zu ergreifen und von meinem Gesicht zu nehmen. Doch sie kamen mir viel zu schwach und klein vor als ich sie an seinen Händen platzierte. „Was tust du?", fragte ich glatt heraus als er noch einen Schritt nähertrat.
„Ehrlich gesagt habe ich gerade keine Ahnung", antwortete er nach ein paar Sekunden, sah kurz auf meine Lippen.
„Du hast Natasha gesagt, du bleibst brav", erinnerte ich ihn.
„Sie weiß, dass ich das selten bin." Meine Mundwinkel zuckten wieder leicht, wie von selbst, ehe ich mir leicht auf die Unterlippe biss, aber sofort damit aufhörte als sein Daumen plötzlich auf meiner Lippe landete. „Bitte?", legte er den Kopf schief. Und ich hatte keine Ahnung mehr, worum er mich gerade bat.
„Was?", blinzelte ich, hob beide Augenbrauen. „Was möchtest du?", fragte ich verwirrt, legte leicht den Kopf schief als er mir wieder auf meine Lippen sah.
„Ich möchte gerade alles." Aber was war „alles"? „Wer war es, Victoria?"
Ich zog leicht meine Augenbrauen zusammen. Und fiel schon wieder aus allen Wolken – einschließlich Wolke sieben. „Nein", schüttelte ich den Kopf, schlug den Blick mit schnellem Puls nieder und zog seine Hände von meinem Gesicht. „Jetzt versteh ich's", sagte ich ihm.
„Wie bitte?", fragte nun er nach.
„Was falsch wäre, wenn wir feiern gehen", stellte ich klar, schnaubte und sah zu ihm hoch. „Denn jetzt sehe ich das egoistische Arschloch."
„Hey, warte, Victoria", sagte er als ich an ihm vorbeilief und die Türklinke ergriff.
„Nop", schüttelte ich den Kopf, verließ sein Zimmer.
„Victoria, so meinte ich das gerade wirklich nicht", merkte er an, lief mir auf den Flur nach. „Ich meinte-"
„Es ist mir so ziemlich egal, was du meinst, Barton", öffnete ich meine Zimmertür. „Und jetzt verpiss dich", beleidigte ich ihn, betrat mein Zimmer und schloss die Zimmertür vor seiner Nase. Danach schloss ich erstmal die Zimmertür ab. „Gott", stöhnte ich auf. „Wie bescheuert bin ich eigentlich?"
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Datum der Veröffentlichung: 02.09.2019 16:08 Uhr
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