Fifteen
Fifteen:
Schlag ruhig nochmal zu!
„Gott", stöhnte ich. „Wie bescheuert bin ich eigentlich?" Ich seufzte und strich einmal an der Tür entlang. Ich tat doch nicht das, was Clint wollte, nur weil ich ihn attraktiv fand. Ich war nie ein Mensch gewesen, der sich von seinen eigenen Gefühlen beeinflussen ließ. Was war also in letzter Zeit mit mir nur los? „Jarvis?"
„Miss?", ertönte seine Stimme angenehm und ruhig.
„Wie kann man mein Zimmer abschließen?", lehnte ich meinen Kopf mit noch immer geschlossenen Augen an der Zimmertür an.
„Schon geschehen", erwiderte er und meine Mundwinkel zuckten.
„Danke, Jarvis", meinte ich seufzend und fuhr mir durch mein Haar.
Ich seufzte danach gleich noch ein drittes Mal, ehe ich langsam die Augen öffnete. Dabei erschrak ich jedoch fast zu Tode.
„Hast du mich vermisst, Romanoff?"
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Ich hatte nicht mal Zeit gehabt, mich zu wehren, so schnell war er gewesen als Handschellen meine Handgelenke schmückten.
„Wie kommst du hier herein?", brachte ich noch immer überrascht hervor.
„Hm", er legte den Kopf schief, „Hab Hilfe von Loki bekommen und mit einem von Starks Anzügen, der einen Tarnmodus hat, hab ich mich hier hereingeschlichen", gab er stolz preis. „Allerdings ist der Anzug im Bad und so hilft das Rufen nichts, damit Starks KI Hilfe holt." Ich runzelte die Stirn, sah gegen die Decke. Hatte er den Schuss nicht mehr gehört?
„Ich schreie", gab ich von mir.
Seine Mundwinkel zuckten. „Wird ein bisschen schwierig, wenn dich keiner hört", erwiderte er.
„Verpiss dich von mir, Alex", gab ich bissig wieder und versuchte, mich zu winden als er mich – noch – sachte gegen die Tür schubste.
„Ich hab noch eine Rechnung mit dir offen, Bitch", sagte er murrend.
„Lass mich los, dann ist es wenigstens fair", versuchte ich zu verhandeln.
„Du hast auch nicht fair gespielt", konterte er schlagfertig.
„Bitte?!", gab ich empört von mir. „Du hast etwas Unmögliches von mir verlangt!", verdrehte ich meine Augen. „Jetzt lass mich los, du widerliches Schwein", rief ich, wurde langsam panisch.
>Verdammt, was mach ich jetzt nur?
<Du bist Geheimagentin! Lass dir was einfallen.
„Weißt du", legte er den Kopf auf die andere Seite schief, „Während deine Freunde da draußen sterben werden, werden wir zwei Hübsche hier drin viel Spaß haben", hauchte Alex mir an die Wange, platzierte mir dort einen Kuss hin, während ich vor Ekel das Gesicht verzog.
>Ich glaub, mir wird schlecht.
„Lass mich los!", schrie ich – doch verstärkte sich sein Griff.
>Das Problem ist, das er stärker ist als ich. Ich hätte Clint sagen sollen, was Sache ist.
<Jetzt ist's sowieso zu spät.
>Wow, du bist mir ja eine Hilfe.
Ich wurde herumgewirbelt – und diesen Schwung nutzte ich, um mich mit vollem Gewicht gegen die Tür zu schmeißen.
>Das hört man doch wohl.
<Und man kann sich gleich schon denken, das dir nichts runtergefallen ist.
>Bitte, lass es jemanden gehört haben.
„Du wehrst dich noch immer, dabei würde alles viel leichter sein, wenn du einfach aufgibst", seufzte Alex.
„Niemals!", murrte ich, als ich plötzlich einen Schlag auf die Wange kassierte und zu Boden fiel, da er mich aus der Balance warf. Und ich wollte Agentin sein? Wie hatte ich das letzte Jahrzehnt überlebt?
>Doofe Handschellen. Er läge jetzt schon am Boden, wenn diese nicht wären.
Alex hob mich an den Armen wieder an und schob mich beziehungsweise trug mich zum Bett, während ich wie eine Verrückte zappelte und schrie. Aufgeben war nichts, was mir auf die Stirn geschrieben stand.
„Halt endlich still!", brüllte er mich an.
„Nö!", schrie ich ihn an und wurde zu ihm umgedreht. Schon wieder kassierte ich eine Ohrfeige, die mich erneut aus der Balance warf, womit ich an die Bettkante rutschte.
Als er sich dann hinabbeugte, um mich zu küssen, gab ich ihm aus Verzweiflung und Trotz eine Kopfnuss, was aber auch dazu führte, dass mein Kopf mir wehtat.
>Der hat vielleicht einen Dickschädel.
„Was wolltest du denn damit bezwecken?", lachte er auf. „Ich habe einen Schädel, so hart wie Stahl. Das tut mir nicht weh."
„Den hast du nur, weil dich deine Mutter als Baby hat fallenlassen", rief ich wütend.
Er zog mich erneut auf die Beine, ehe er mich beinahe schon liebevoll anlächelte und mir über die Lippen strich – was mich alles irritierte. „Das hättest du nicht sagen sollen", schmunzelte er, ehe er seine Hand erneut hob und sein Handrücken gegen meine, wahrscheinlich schon angeschwollene, linke Wange knallte.
Danach wurde ich mit einem Ruck an meinen Beinen angehoben und auf mein Bett geworfen. Das erste, was ich da bemerkte, war, das die Fenster noch hellerleuchtet waren.
>Jetzt kann es auch noch jeder Volldepp mitansehen, wie ich fertig gemacht werde.
Mir fiel gar nicht auf, dass ich von selbst aufhörte, mich zu wehren, sondern nur nach draußen starrte. Als hätte ich gerade nix besseres zu tun. „Siehst du, so einfach kann es sein", schmunzelte er. „Doch wir sind noch nicht quitt", meinte er.
Beim nächsten Schlag – diesmal traf er meine Magengrube – keuchte ich erschrocken und von Schmerz befallen auf. Also fing ich wieder an, zu zappeln – was nicht viel brachte. Meine Hände waren unter meinem Rücken zusammengequetscht. Mehrere Laute konnte ich dann leider auch nicht mehr von mir geben, da ich nur einen Moment unachtsam war und er diesen ausnutzte. Ich sah nur noch seinen Schatten über mir als er sich schon zu mir herunterbeugte, mein Kinn zwischen seinen Daumen und Zeigefinger nahm, fest zudrückte und seine Lippen auch noch auf die meinen drückte.
Er küsste mich zwar wild, doch ich presste meine Lippen fest zusammen, um ihn bloß nicht gewinnen zu lassen. Es tat weh, so, wie er mich küsste.
>Es erfordert eine Menge Aufwand, so jemanden wie ihn, so sehr zu verabscheuen, dass man ihm schon den Tod durch die Pest wünscht.
<Das geht, glaub mir, Schätzchen.
Ich unterhielt mich, in diesem endloslangen Moment, den ich von ihm geküsst wurde, einfach mit meinem Gewissen, um mich abzulenken, was zum Glück halbwegs klappte. Ich vergaß alles, nur nicht die Schmerzen auf meinen Lippen. Meine Augen presste ich fest zusammen.
Als er wieder von mir abließ, riss ich meine Augen auf und spukte ihm erstmal eiskalt ins Gesicht. „Du bist noch widerlicher, als ich dachte."
„Na, na, na", meinte er und knallte mir noch eine, wobei diesmal etwas – zusammen mit Speichel – Blut aus meinem Mund lief.
>Wird das jetzt zur Gewohnheit?
Und er schlug nochmal zu.
>Ich glaub, die Wange wird, falls ich später noch lebe, blau werden, wenn das so weitergeht.
„Du wertloses Miststück tust nun gefälligst das, was ich dir sage, sonst setzt es noch eine", hauchte er mir gegen die Lippen und beugte sich zu meinem Hals hinab, den er anfing, mit Küssen zu belagern.
„Fick dich, Arschloch", knurrte ich und strampelte mit den Füßen, ehe er sich richtig auf mich setzte und ich keinerlei Chance mehr hatte, weil er einfach zu schwer – und stark – war.
„Hilf-", mein Kinn wurde fest von seiner Hand umklammert, als er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen anstarrte.
„Ich hab gesagt, du sollst die Schnauze halten!", meinte er laut, ehe er anfing, zu grinsen. „Weißt du, was wehtut?", fragte er und meine Augen wurde im nächsten Moment so groß, dass ich Angst hatte, sie würden herausspringen.
Ehe jedoch ein Schmerzenslaut meinen Lippen entweichen konnte, drückte er seine wieder fest auf meine. Doch weiterhin knetete er meine Brust so fest, dass es unglaublich schmerzte und mir Schmerzenstränen aus den Augen entwichen. Als er sich dann zwischen meine Beine zwängte, versuchte ich, mit dem Knie zuzutreten, doch er umklammerte mit seinem einen Bein mein eines und auf das andere setzte er sich einfach irgendwie drauf.
Langsam strich er mit der anderen Hand an meiner Seite entlang, ehe er dann tatsächlich zu weit ging und mir zwischen die Beine fasste.
Er löste sich von mir, ehe er meine Beine noch weiterspreizte, was schmerzte. „Alex, hör auf!", schrie ich wie am Spieß und versuchte, ihn von mir zu stoßen, doch erstickte er meine Schreie wieder in Küssen, die er mir auf die Lippen drückte, wobei er mit seiner Zunge dieses Mal in meinem Mund eindrang.
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Es verging eine gefühlte Ewigkeit, als ich endlich die Tür aufspringen sah, jemand mit einer Pistole auf Alex zuging und ihn von mir wegzerrte. Jedoch dachte Alex gar nicht daran, aufzugeben, und fing an, sich mit meinem Retter zu prügeln.
>Ja, äh, Leute, ich sitz hier immer noch nutzlos rum.
Ich richtete mich auf, versuchte die Handschelle loszuwerden – was natürlich nicht klappte. Also musste ich mir den Kampf, der wie eine gute Sendung, die im Fernsehen lief, ansehen, den mein Retter – Nathan – gewann.
Er endete damit, dass Alex an die Wand gedrückt, mit der Waffe am Kopf, ergeben die Hände hob. „Nenn mir auch nur einen Grund, dir deinen Kopf nicht wegzublasen", drohte Nate ernster als je zuvor, dass ich kichern musste, doch hustete ich dabei und spuckte etwas Blut aus, wobei ich danach einmal Spucke in meinem Mund sammelte und sie ausspuckte, damit das bluten aufhören konnte.
„Dann stirbt Charlie", bluffte er, legte den Kopf schief.
„Er lügt, Nate", krächzte ich etwas heiser vom Schreien hervor. „Er war die ganze Zeit über hier und hat versucht, mich zu vergewaltigen." Das mit dem „vergewaltigen" hätte ich im Endeffekt nicht sagen sollen. Nate drückte ab und jagte ihm eine Kugel zwischen die Augenbrauen. Ohne drüber nachzudenken.
>Die schönen Wände sind hin.
<Ja, es war so ein schönes blau.
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Eine endlose Minute war es ruhig. In dieser sahen Nate und ich nur zu Alex, wie er da auf dem Boden halb saß, an die Wand gelehnt. Mit einem rinnsal Blut, welches ihm durch ein Loch in der Stirn ab da hinablief und auf sein Oberteil tropfte. „Schnall mich bitte los", seufzte ich dann, wandte den Blick von meinem Peiniger ab. „Die Handschellen schneiden mir ins Fleisch", bat ich. Einige Sekunden später kniete er sich vor Alex hin und holte die Schlüssel hervor, ehe er zu mir lief und mich von den Handschellen befreite.
Zögerlich richtete ich mich auf und rieb mir die Handgelenke. „Geht es dir gut?", fragte Nate besorgt, kniete sich mit zusammengezogenen Augenbrauen vor mir hin.
Ich seufzte wieder, hob beide Augenbrauen und schüttelte meinen Kopf, ehe ich den Mund öffnete.
Nur plötzlich ertönten Schritte, die in unsere Richtungen rannten, und Nathan hob die Knarre. Doch er ließ sie wieder sinken als Charlie gegen die Tür stolperte.
„Was ist denn hier passiert?", fragte diese erstaunt, hob ihre Augenbrauen an.
„Er war's", deutete ich, nachdem ich mich geräuspert hatte, mit dem Finger auf Nate. „Was ist eigentlich passiert?", fügte ich einige Sekunden später noch hinzu.
„Als du gerade in deinem Zimmer angekommen bist, wollte ich hinterher, doch da ging ein Alarm los", erklärte Char schnell und wedelte mit den Händen los, gestikulierte also sehr wild auf und ab. „Sie sind überall in der Stadt und greifen unschuldige Zivilisten an." Ich stand auf und lief zu meinem Kleiderschrank.
Ich hoffte dort einen Anzug zu entdecken. Tatsächlich war heute anscheinend mein Pechtag. Es lag keiner darin. Allerdings meine Klamotten. Ich seufzte, schnappte mir eine robustere Jeans als meine jetzige und öffnete meinen Reißverschluss, ehe ich mir ein Langarmshirt herausholte. „Nate, umdrehen."
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Im Handumdrehen war ich fertig und ging ins Bad, wo Starks Anzug stand.
„Ah, da ist der Anzug", meinte Nathan als er mir folgte. „Was machen wir jetzt damit?", fragte er danach.
„Ich hab da eine Idee", meinte ich seufzend, hob mein Haar an und band mir einen Zopf, ehe Charlie resigniert schaute.
„Willst du dir heute noch den Hals brechen?"
„Ich liebe Risiken", zuckte ich mit den Schultern. „Jarvis, schalte den Anzug an", meinte ich und ging auf den Anzug zu, der aufleuchtete.
„Miss, ich muss Miss Lebedow zustimmen. Diese Anzüge sind schwer zu bedienen, es könnte sein, das Sie damit Selbstmord begehen", sagte Jarvis.
„Öffne den Anzug und das ist mir egal", erwiderte ich. „Wie gesagt liebe ich Risiken und das wird ein Kinderspiel. Du fliegst, ich schieße, Verstanden?"
„Ja, Miss", meinte die KI und als ich drin war, schloss sich der Anzug.
>Der Spaß kann beginnen.
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Datum der Veröffentlichung: 02.09.2019 16:09 Uhr
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