Twenty-nine
Twenty.nine:
schlechte Neuigkeiten
Als wir gerade dabei waren – beziehungsweise ich, weil ich mich so zu bedanken versuchte – das Geschirr abzuwaschen, überlegte Josh, wie ich es Clint sagen könnte, obwohl ich mich strickt weigerte, darüber nachzudenken.
Clint verdiente es einfach nicht, zu wissen, dass ich schwanger war – zumindest jetzt noch nicht. Ich war auch noch nicht bereit, ihm damit gegenüber zu treten.
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„Wie ist die Lage, Tony?", seufzte Steve, fasste sich kurz an die Nasenwurzel.
Nathan verspannte sich und ließ die Flasche mit Apfelsaft in seiner Hand fallen, während er Charlie anfunkelte, die die Treppen hochlief. So schnell wollte er ihr nicht verzeihen, nachdem, was sie getan hatte.
„Captain Rogers", ertönte Visions Stimme. „Wir haben schlechte Neuigkeiten."
Ein Schrei war im Hintergrund zu vernehmen. „Hörst du auf zu zappeln?!"
„Werde du doch mal angeschossen!", schrie Tony. „Ich sterbe!"
Pepper, die schon seit Stunden auf ihren Mann wartete, schlug sich die Hand vor den Mund. „Tony, geht's dir gut?", stand sie auf, entriss dem Captain das Tablet. „Tony?"
„Werde hier nicht zu Diva", meinte Wanda leise. „Das ist Lokis Aufgabe."
„Was ist meine Aufgabe?", kam ebengenannter herein, mit Handy in der Hand. „Arabella und Lyane sind ungefähr in einer halben Stunde wieder da", verkündete er. „Sie sammeln Victoria bei Barton ein und bringen sie fürs Wochenende mit." Er runzelte die Stirn, fragte sich selbst, wieso er diesen Mist überhaupt ausrichtete – es interessierte ihn nicht.
„Tony und Wanda haben leichte Verletzungen davongetragen, aufgrund von schwerem Beschuss", erzählte er. „Ich bin der einzige, der heil durchkam."
„Moment", lachte Steve, nahm Pepper wieder das Tablet ab. „Vision, wir haben euch zu zehnt losgeschickt, in dieses Krisengebiet."
„Es war ein Hinterhalt", sagte Vision, sah nach hinten in den Jet. „Mr. Udaku ist auch noch-"
„Vision, wir bräuchten Sie hier", sagte er genervt. „Aufhören mit Telefonieren und helfen", deutete er auf den Brustkorb hinab, dem er schon wieder eine Herzmassage verpasste. Das war nun schon das zweite Mal, dass das Herz zu schlagen aufhörte.
„Und die anderen?", fragte Bruce besorgt.
„Vision, ich brauch jetzt Hilfe", meinte Wanda hektisch. „Wir sind hier unterbemittelt, also beweg deinen Arsch, Schatz."
„Wir sollten gegen Mittag da sein", erklärte Vision sachlich. „Wir brauchen eine Menge, eh, Blut und Sanitäter. Also... Ärzte."
„Ja, ist klar." Pepper kaute auf ihrem Daumennagel herum als Tonys Stimme ertönte. „Hey, schön weiteratmen, Honey, oder ich verpass auch dir Hausarrest."
„Ich habe gefragt, wie es den anderen geht", forderte Bruce noch besorgter. „Nicht, was sie brauchen."
„Wie gesagt. Ich bin der einzige, der unverletzt ist."
„Komm schon!" Ein knacken ertönte. „Scheiße, das war eine Rippe", fluchte der Black Panther.
Ein Husten ertönte. „Au."
Der König von Wakanda atmete erleichtert auf. „Sie Idiot", kommentierte er.
„Wie schlimm?", fragte Sam irritiert.
„Wir haben reines Glück, wenn sie's alle überleben." Vision sah nochmal nach hinten. „Brauchen Sie eine Druckkompresse?"
„Lieber gleich alle", rief Parker vom hinteren Abteil. „Ich kann diese Blutung nicht stoppen."
„Hey, Kleiner, das ist nur mein Bein", mischte Rhodey sich ein. „Vision, gib die Wanda und T'Challa für die anderen."
Rogers seufzte. „Beeilung, wir leiten alles in die Wege."
„Leute", saß Pietro aufrecht und alle sahen ihn an. „Wer hatte heute nochmal Dienst?"
Selbst Rogers musste für einige Sekunden überlegen, ehe es ihm einfiel.
„Natasha", meinte Bruce, hob einen Finger.
„Meine Schwester und Vision", zählte Pietro mit.
„Und-"
„Clint, Tony, Peter, Mary, Rhodey, Scott und, eh, Sunna", meinte Carolina, die hereinkam.
Sam seufzte, ehe Pietro mit den Schultern zuckte. „So schlimm wird's schon nich' sein, mit allen anderen."
„Was ist mit allen anderen?", fragte Thor, der mit Lyrellia Hand in Hand gerade hereinkam.
„Ach, sind nur angeschossen worden."
Pepper schaute ihn zornig an, ehe sie die Fragen der Fragen stellte. „Wie haben die es dann durch Tonys Panzeranzug geschafft?"
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Charlies Perspektive:
Ich schlug mir die Hand vor den Mund.
„Wie oft hat bitte ihr Herz versagt?"
„Dreimal", seufzte Steve, beließ seinen Kopf auf dem Tisch. „Die Ärzte sind mit Nats OP noch immer nicht durch."
„Und Tony?"
„Ihm geht's bestens. Er erwacht gerade von der Narkose", sagte Rhodey durch den Kommunikator in seinem Ohr, welcher mit den Lautsprechern im Konferenzsaal verbunden war.
„Jemand bei Barton gewesen?"
„Ist auch noch unter OP", sagte Scott, seufzte und sah auf seinen Arm. „Ich hatte reines Glück, dass es nur der Arm war."
„Same", hob Peter den Arm.
„Jemand was von Mary und Sunna gehört?" Steve murrte.
„Mary ist noch in Behandlung, Sunna geht es außer ihrer Hand und Wut auf die Syrer bestens."
„Kann ich verstehen", meinte Rhodey und ich presste meine Lippen zusammen. „Nat wäre tot, wär Clint nicht dazwischengegangen. Der Typ hatte sie in Grund und Boden geprügelt."
Steve hob müde den Kopf, hob beide Augenbrauen. „Es ist Abend, wie können da noch immer beide OPs der zwei laufen?"
Ich sah auf mein Handy.
Charlie: Vika bitte melde dich endlich, ich mach mir wirklich sorgen.
„Jemand Victoria ausfindig gemacht?"
Ich sah Loki an, der vorhin gesagt hatte, dass er sie sucht. „Ich hab nichts", schüttelte er den Kopf und ich seufzte, holte gleich wieder tief Luft. „Ihr Ortungschip war in Friday und die liegt bei Barton Zuhause. Wo sie nicht ist."
„Aber wo dann?", fragte ich. „Vika haut nicht einfach so ab, sie-"
„Du vergisst immer wieder, dass sie nicht die Vika von früher ist, Charlie", unterbrach mich Nate grummelnd. „Die Vika jetzt haut gerne vor Problemen ab."
„Könnte sie wissen, was passiert ist?"
„Auf keinen Fall, es sei denn, sie schaut die Nachrichten."
„Super", schnaubte Rhodey. „Ich setze Happy drauf an. Der kennt die Stadt wie seine Westentasche."
„Ich auch", sagte Peter. „Ich könnte auch meine Augen offenhalten und-"
„Kleiner, du wirst dich erstmal ausruhen, sobald dich May abholen kommt", unterbrach nun Steve ihn. „Ist das klar?", deutete er mit dem Finger auf ihn. „Ich will mir nicht anhören, du wärst abgehauen. Du bleibst die nächsten Stunden unter Beobachtung, Parker."
„Menno", schob dieser die Unterlippe vor und ich seufzte, erhob mich.
„Ich kann jedenfalls hier nicht weiter rumsitzen", verdrehte ich meine Augen, stützte mich kurz am Tisch ab, ehe ich mir über die Augen wischte. „Ich werde Vika suchen geh-", ich hielt inne als mein Handy vibrierte, ich draufschaute. „Vika hat geschrieben", haute ich sofort raus.
„Woher möchtest du das wissen?", hob Nate den Kopf.
„Hey, ich bin's, Vika", las ich vor. „Mir geht's nicht so gut, bin bei einem Kumpel. Komme dieses WE nicht zur Basis." Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Sie kann nicht einfach sagen, nicht zur Basis zu kommen."
Loki seufzte. „Orlow, beweg deinen Arsch, wir holen sie", gestikulierte er in meine Richtung. „Rogers, orte den Sender der SMS."
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Victorias Perspektive:
„Vika, hast Besuch", seufzte Josh.
Ich biss auf meine Unterlippe, sah von meinem Toast auf.
„Oh", machte ich, setzte mich etwas aufrechter hin. „Dich hätte ich hier", ich sah zu Charlie, die gleich hinter Loki eintrat, „Nicht erwartet." Ich presste die Lippen zusammen. „Jap."
„Schön zu sehen, dass du wohlauf bist", zog Loki eine Augenbraue hoch. „Los, hoch mit dir", stellte er klar. „Du hast sie glaub ich nicht mehr alle", wedelte er vor seinem Gesicht herum. „Wirklich jeder fragt sich, wo du bist. Seit gestern."
Ich zuckte mit meinen Schultern. „Dafür kann ich nichts."
Charlie seufzte, schnitt Loki das Wort ab, noch bevor ein Ton herauskam. „Lass gut sein, Loki", lief sie um ihn herum und auf mich zu. „Vika, dir muss klar werden, dass du nicht einfach der Basis fernbleiben kannst", setzte sie sich ungefragt neben mich. Das war unhöflich. „Du musst uns fragen und Bescheid geben."
Ich zuckte mit den Schultern, ehe ich mich aufsetzte und die Miene verzog, mein Toast von mir schob. Toll, mir war der Appetit vergangen. „Wirklich?", drehte ich ihr meinen Kopf zu. „Also was ich gelernt habe, ist, dass jeder Mensch ein eigenes Recht hat. Und mein Recht ist es, hier zu sitzen, solange bis Josh mich vor die Tür setzt."
„Was definitiv nicht passieren wird", fügte er hinzu.
„Vika-", ich schüttelte ihre Hand ab.
„Nö", gab ich zickig von mir.
„Victoria", sagte sie warnend – und in diesem ekligen mütterlichen Ton. Igitt. „Was ist denn passiert? Gestern war noch alles super."
„Ja, klar", schnaubte ich, kratzte mich an der Schläfe und verzog sie.
„Wie lange hast du schon die Bauch- und Kopfschmerzen, Romanoff?", fragte Loki plötzlich.
„Was?", sah ich auf.
„Wie lange du schon die posttraumatischen Schmerzen hast." Er lief auf mich zu und ich zuckte zusammen als er meine Decke wegzog.
„Hey, Finger weg", schlug ich nach seinen Händen als er mein Shirt hochziehen wollte. „Ah!", rief ich als er diese feinde kleine Narbe berührte, die sich unterhalb meiner Brust befand.
„Victoria, wie lange hast du schon die Schmerzen?"
„Sie hat seit Wochen Kopfschmerzen", verriet mich Charlie.
„Stimmt nicht", konterte ich direkt und log los. „Und meine Bauchschmerzen gehen dich einen feuchten Dreck an."
„Victoria", hob er beide Augenbrauen. „Wir können das auf die harte oder die weiche Tour machen, aber du kommst mit zur Basis."
„Nein", beugte ich mich mit dem Gesicht vor. „Du wirst mich nicht anrühren."
„Romanoff, du-", er hielt inne als ich wütend die Hand hob.
„Ich sagte", stellte ich klar, sah für den Bruchteil auf meine lilafarbene Hand, „Du wirst mich nicht anrühren, Loki."
„Ich glaube, du solltest auf sie hören", haute Charlie raus, rückte von mir ab.
Ich ließ die Hand erst sinken als ich Joshs Blick mitbekam. Aber ich hob sie sofort wieder als Loki auch nur eine kleine Bewegung machte. „Ich bleibe hier", sagte ich den beiden. „Ich bin dann irgendwann nächste Woche wieder da. Das könnt ihr auch Natasha ausrichten."
„Sagst du uns wenigstens, was passiert ist?", zog Loki deutlich angepisst eine Augenbraue die Stirn hinauf.
„Das geht euch beide nichts an", sagte ich denen.
Charlie seufzte. „Mr...?"
„Einfach Josh", winkte er ab.
„Wenn ihre Hände leuchten, berühren Sie sie bitte nicht. Es sei denn, Sie haben Selbstmordwünsche."
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Natashas Perspektive:
„Okay, danke." Ich murrte leicht, als ich dieses Piepen vernahm.
Gott, scheiße, ne...
Irgendwas war in meinem Mund, ich spürte das.
Ich gurgelte nämlich bei dem Versuch, zu sprechen. „Nat, bitte, nicht." Ich linste leicht durch ein Auge, kniff es wieder zu als ich an die Decke sah. „Charlie, machst du bitte das Licht aus und die Nachtlampe an? Es ist zu hell." Ich öffnete wenige Sekunden später nochmal leicht ein Auge, wunderte mich erst, warum ich das andere nicht öffnen konnte – doch kam zu keinem Entschluss, warum. Ich gurgelte erneut, sah zu Bruce hoch, den ich mit verschwommener Sicht gerade so erkannte. „Hey, alles gut." Ich zog leicht die Brauen zusammen als ich seine Fingerspitzen an meiner Wange spürte.
>Was zur Hölle ist passiert?
„Tata." Ich kniff das eine Auge zu, das ich öffnen konnte als Janes Stimme laut an mein Ohr drang und es plötzlich angehaucht wurde mit warmem Atem.
„Jane, bitte", bat Charlie und zog das Kind gleich wieder zurück.
„Wie geht es dir?", legte Bruce den Kopf schief. Ich hätte jetzt gern resigniert geschaut, aber ich wusste nicht, ob das funktionierte. „Blinzle einmal für ‚gut' und zweimal für ‚du hast Schmerzen'."
Ich blinzelte einmal. „Das ist schon mal sehr gut", seufzte Charlie, wippte leicht mit dem Kind auf ihrem Schoß herum, während ich kurz durchs Krankenzimmer blickte, das Piepen soweit es ging ignorierend. Scheiße, ich lag eindeutig auf der Krankenstation in der Basis – oder sonst wo auf der Welt.
„Nat, blinzle bitte nochmal einmal, wenn du weißt, was passiert ist und zweimal, wenn du es nicht mehr weißt." Da ich nur gerade wage wusste, was passiert war, blinzelte ich zweimal. Bruce seufzte. „Okay, das wird schon wieder", seufzte er gleich nochmal, ehe ich zusammenzuckte als er meine Hand ergriff. Ah, die war ja frei!
Ich drückte seine Hand, blinzelte dreimal und gurgelte durch den Schlauch in meinem Hals.
„Was fragt sie?", hakte Charlie ratlos nach.
„Ich spreche kein gurglerisch", haute Bruce raus.
Wo war Vika?
„V-V", gurgelte ich kräftiger, ehe mich Hustenreiz überkam und ich in den Schlauch hustete, das Piepen lauter und schneller wurde.
Bruce seufzte, sah zum Monitor hinauf. „Vika, richtig?" Ich blinzelte einmal. „Ihr geht es gut, keine Sorge." Ich schloss kurz die Augen. Oh, dieser Idiot. Ich wollte wissen, wo sie war, nicht wie es ihr ging.
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[Stand 2016]
Ihr dachtet, die letzten zwei Kapitel waren schon zu krasse Veränderungen? Das nächste wird noch schlimmer... und für einige Minuten war ich am Überlegen, euch bis morgen damit zu quälen, aber dann dachte ich, dass ich es lieber jetzt veröffentliche und eine spätere und viel wichtigere Frage offen bleibt: Was passiert noch mit Clint? :D
Datum der Veröffentlichung: 20.05.2020 13:14 Uhr
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