Fifty
Fifty:
Zahnschmerzen
Ich seufzte.
„Nein, nicht schon wieder", stöhnte Clint müde auf.
„Er hat Zahnschmerzen, was soll er sonst machen?", schlug ich müde die Decke beiseite. „Aufstehen und sich selbst einen Kühlring aus dem Kühlschrank holen?"
Er murrte, schlug seine Decke auf und setzte sich ebenfalls auf. „Ich hol den Ring und du das schreiende Baby", fuhr er sich übers Gesicht. „Wir treffen uns im Wohnzimmer."
Ich streckte ihm einen Daumen entgegen, ehe ich von unserem Schlafzimmer ins Babyzimmer ging, wo das Geschrei an Lautstärke zunahm.
„Hey, Bean, alles wird wieder gut", sagte ich, lief zu seinem Kinderbett und streckte die Arme hinein, ehe ich ihn unter seinen Achseln packte und hochhob, während er hin und herzappelte. „Hey, lass mich mal sehen." Ich versuchte kurz zu schauen, ob vielleicht schon ein Zahn durchkam, aber er zappelte zu sehr herum. „Okay, dann erst kühlen." Ich roch vorsichtshalber auch an seiner Windel, aber da vernahm ich gar keinen Geruch. Also war's der Zahn. Bean hatte sonst inzwischen – glaubte ich – bemerkt, dass wir ihn schreien ließen, wenn er einfach so mitten in der Nacht Aufmerksamkeit wollte.
Denn die Nacht war zum Schlafen da.
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„Kleiner Mann, Ihr nervt mich", seufzte Clint, wog ihn sanft hin und her, während er an dem kalten Ring nuckelte, den er ihm gegeben hatte. Seine kleinen Finger umfassten ihn und krallten sich daran fest.
Ich seufzte, streckte die Hand aus und strich Bean ein paar dunkelblonde Haare aus dem Gesicht. „Er kriegt langsam Kopfhaare", sagte ich ihm.
„Ja, wird auch Zeit. Ich dachte, er bleibt kahl." Meine Mundwinkel zuckten.
„Mich wundert's nur, dass sie blond und nicht rot sind", sagte ich Clint. „Rot ist eigentlich sehr dominant."
Clint zuckte mit seinen Schultern. „Egal wie er aussieht, ich werde ihn trotzdem immer lieben."
„Ja, das spielt auch nicht zur Debatte", meinte ich, gähnte. Ich lehnte mich mit dem Kopf an Clints Schulter, sah auf die Uhr, die wir über dem Fernseher angebracht hatten. „Es ist sechs Uhr morgens", teilte ich Clint mit. „Er hat mal fast die ganze Nacht nicht geschrien."
Clint seufzte wieder. „Wir können gleich wach bleiben, richtig?" Ich nickte.
„Ich denke mal, Monsieur hat nicht nur wegen Zahnweh geschrien", sah ich Bean an, der noch immer am kühlen Gegenstand nuckelte. „Er muss auch Hunger haben." Er sah zu mir auf, blinzelte mich mit seinen grünen Augen an und löste seinen Mund vom Gegenstand.
„Hab ich dir übrigens schon mitgeteilt, wie süß deine Mundform auf seinem Gesicht wirkt?"
Ich schmunzelte. „Er hat viel mehr von dir", widersprach ich.
„Trotzdem sind's die Kleinigkeiten, die mir bei ihm auffallen." Er hob ihn auf seine Augenhöhe und Bean riss die Augen auf als Clint ihn leicht hoch und runterwog.
„Clint", mahnte ich ihn als Bean fast so aussah, als ob er gleich wieder losweinte. „Lass das."
„Schön." Clint zog Bean zu sich heran, küsste ihn gegen die Wange. „Kann ich in Ruhe duschen, während du ihn stillst?" Ich nickte. „Ich mach danach unser Frühstück." Clint reichte mir Bean, ehe er aufstand, sich nochmal zu mir hinabbeugte und mich auf den Mund küsste. „Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch", sah ich ihm nach, wie er im Flur verschwand, ehe ich zu Bean sah. „Nur noch wir beide, Buddy", sagte ich. „Na komm, essen?" Ich seufzte, nahm mir das Spucktuch, dass auf dem Couchtisch lag und warf es mir über eine Schulter, ehe ich mein Oberteil hochzog und hochzog, bis eine meiner Brüste freigelegt waren. „Weißt du, wie froh ich bin, wenn ich keine Milch mehr produziere, Bean?" Ich zischte als er sich mit den Fingernägeln in meine Haut krallte. „Au, Bean nicht", löste ich seine Fingerchen um meine Brust wieder, während er mit dem Mund zu trinken anfing. „Sowas tut weh", teilte ich ihm mit, während er mich anblickte. „Ja, guck nicht so", sagte ich ihm. „Das tut weh." Ich seufzte, blickte nach draußen. „Du bist trotzdem mein liebstes Kind in der Galaxie, 'ne?" Ich strich ihm wieder ein paar dunkelblonde Strähnchen aus der Stirn, während er einfach nur irgendwo hinstarrte, sich nur für sein Frühstück interessierte, das ich ihm gab. „Und bald fangen wir an, dir andere Milch zu geben, ja? Danke." Ich verzog die Miene als er zu fest an meiner Brustwarze saugte. Denn seit er Zähne anfing zu bekommen, war seine Saugkraft auch kräftiger und das zwickte etwas – nur zwickte es unangenehm.
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„So, kleiner Mann, willst du-", Clint brach seufzend ab als Bean sich wegrollte und sabbernd sein Gesicht auf die Spielmatte unter ihm drückte.
„Ich glaube, er versucht gerade, den Oktopus zu fressen", zuckten meine Mundwinkel, während ich den beiden beim Spielen zusah.
„Besser als das Buch letzte Woche", schmunzelte er. „Denn da kommt er nicht durch", deutete er auf Beans Spielmatte.
„Er ist ein Glück nicht knatschig", sah ich kurz gegen die Decke.
„Ein Glück", stimmte mir Clint zu. „Übrigens muss ich bald los", sah er im nächsten Moment zur Uhr. „Rogers bringt mich um, wenn ich nochmal zu spät komme."
„Du hast einen sieben Monate alten Sohn, du darfst zu spät kommen", rollte ich mit den Augen. „Was will er machen? Dich feuern?"
Clint lachte leicht, strahlte seinen Sohn an als dieser lachend und vergnügt schreiend auf die Spielmatte haute. „Eine Suspendierung käme mir zumindest gerade gelegen", scherzte er und zog an Beans Strumpfhose, zog ihn die Matte zurück, während Bean schreiend lachte.
Ich verzog die Miene. „Ich schwöre, ich hab noch nie ein Baby so einen hohen Ton von sich geben hören."
„Oh, ich schon", widersprach mir Clint. „Nathanael, der konnte das auch, als er noch kleiner war." Meine Mundwinkel zuckten. „Was macht ihr beide heute?"
„Hm", zuckte ich mit den Schultern. „Ich denke mal, dass wir einkaufen und uns mit Larissa treffen werden. Sie braucht Beratung für ihr Outfit für die Veranstaltung ihrer Schule."
„Und da wählt sie dich?", zog Clint fragend eine Braue hoch.
„Nein", verzog ich die Miene. „Sie braucht Beans Meinung, was glaubst du denn?", schmunzelte ich und er rollte mit den Augen. Er stand auf. „Und abgesehen davon... hast du mal den außerordentlich guten Geschmack deines Sohnes-", ich schrie lachend auf als Clint mich packte, mich kitzelte. Ich zappelte herum, versuchte mich gegen meinen Mann zu wehren. „Clint, nicht", japste ich noch immer lachend, ehe Clint schmunzelnd verstummte und mich – das atemlose Etwas – küsste.
„Kommt davon", murmelte er gegen meine Lippen, ehe wir beide uns ruckartig lösten.
„Mama."
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Datum der Veröffentlichung: 20.05.2020 14:07 Uhr
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