Epilogue five
Epilogue five:
Abschied nehmen
„Weißt du eigentlich, wie beschissen das ist?!", rief Clint laut.
„Du hörst mich doch noch nicht einmal zu!", antwortete ich laut.
„Weil es da nichts zum Zuhören gibt! Sie geht nicht nach L.A! Schluss, Aus und Ende! Ich diskutiere darüber nicht einmal!", brüllte er.
„Es ist doch nur ein Wochenendtrip!", brüllte ich zurück. „Lass sie doch wenigstens etwas Spaß haben!"
Clint schaute mich nur entschieden an. „Nein."
„Louisa ist doch auch dabei!"
„Louisa ist nicht unser Kind!", zeigte mir Clint den Vogel. „Ich würde am liebsten beide nicht hinfahren lassen."
„Ich hasse dich!", schrie Lila. „Nie darf ich etwas!"
„Du bist siebzehn!", schrie Clint.
„Und wenn ich dich daran erinnern darf", wandte ich ein. „Du warst mit siebzehn schlimmer als sie!" Danach lief ich naserümpfend an ihm vorbei. „Sie darf fahren!", brüllte ich noch, sobald ich im Flur war und ein lautes Geräusch aus der Küche ertönte als Erwiderung.
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„Ich mag es nicht, wenn ihr streitet", schniefte Lila, während ich ihr das Haare zurück auf den Rücken schob.
„Ganz ruhig", meinte ich leise als sie wieder leise schluchzte. „Morgen früh ist alles wieder gut."
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An diesem Abend war Clint nachts nicht einmal Zuhause. Aber ich machte mir jetzt nicht großartige Sorgen. Mit dem Alter müsste er ja wissen, auch im betrunkenen Zustand, wo sein Zuhause war.
Und als ich morgens aufwachte lag er auch schon schlafend neben mir.
Also entschied ich mich, mir auch nochmal eine Mütze Schlaf zu holen. Und sobald ich wieder aufwachte, lag ich an ihn gekuschelt auch schon da, während er mir durchs Haar strich.
„Tut mir leid", flüsterte er in die Stille, sobald ich ihm ein Zeichen gab, wach zu sein.
„Mir auch", murmelte ich und gab ihm einen Kuss auf seine Bauchmuskeln. Danach blieb es still zwischen uns.
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Ich winkte Lila noch zu, die fröhlich aus dem Auto zurückwinkte.
„Ich fass es nicht, dass ich das erlaube", seufzte Clint.
„Ich erlaube es", korrigierte ich ihn. „Du tolerierst es lediglich."
„Oder so", grummelte Clint. „Ich mag es nicht, sie so zu sehen."
„Als ein großes Mädchen?", vermutete ich und er zuckte mit den Schultern.
„Clint", lachte ich und streichelte über seine Wange. „Sie bleibt immer dein kleines Mädchen, auch wenn sie längst erwachsen sein wird."
Er schmollte lediglich.
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Lachend kamen unsere Kinder nach Hause, was mich vom Buch aufschauen ließ. „Alles okay?", fragte ich irritiert nach.
Bean schüttelte den Kopf. „Das, was heute passiert ist, errät keiner", grinste er ganz breit.
„Tommy hat dir einen Heiratsantrag gestellt", vermutete Clint und sah weiterhin auf sein Handy hinab.
„Du hast Tommy einen gemacht", konterte ich und Clint sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Weder noch", lachte Lila.
„Ihr bekommt ein Baby."
„Oh großer Gott!", meinte Bean. „Niemals!" Er schüttelte demonstrativ den Kopf. „Wir sind beide nicht für Kinder geschaffen, Mum."
„Schade", sagte ich sarkastisch. „Ich hatte mich schon so sehr darauf gefreut, Großmutter zu werden."
„Hört ihr auch mal für zwei Sekunden zu und seid unsere Eltern?", fragte Lila schmollend, weswegen ich seufzte und für einige Sekunden die Augen schloss.
„Ja, Kind?", richtete ich mich dann auf und sah sie über meine Lesebrille hinweg an.
Als auch Clint hinsah, fiel es ihm jedoch zuerst auf – und das sofort. „Heilige Mutter Maria, scheiße", meinte er trocken, ehe Lila ihre linke Hand hob.
„Jack hat mir einen Antrag gemacht!", rief sie plötzlich hüpfend.
Ich öffnete den Mund. Doch diesmal war Clint derjenige, der sie vor Freude platzend umarmte und ihr die Tränen wegwischte.
Ich war diejenige, die sitzenblieb und keine Emotion hervorbrachte, weil nur ein Gedanke durch meinen Kopf kreiste.
>Mein kleines Mädchen ist erwachsen.
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„Dich bedrückt etwas", küsste Clint meine Schulter und ich seufzte, ehe ich mich in seine Richtung drehte.
„Es ist nichts", drehte ich mit meinem Zeigefinger Kreise an seiner Schulter.
Clint schmunzelte leise, während er mich in eine feste Umarmung schloss. „Wann wirst du endlich lernen, mich nicht anlügen zu können?", flüsterte er mir leise ins Ohr, wobei ich etwas rot wurde.
„Ich würde niemals sagen", sagte ich und hörte mit meinem kreisenden Finger auf, ehe ich meine gesamte Hand dort ablegte und mich hochdrückte. Dabei störte mich wieder mein Haar. „Ich muss demnächst wieder zum Friseur", seufzte ich.
„Lenk bitte nicht ab", bat Clint und strich meine Arme entlang sobald ich neben ihm saß.
„Ich lenke nicht ab", wuschelte ich mir durchs Haar und warf es zurück auf meine Schultern. „Mich nervt mein Haar nur etwas zur Zeit."
„Also?", fragte er nach und sah zu mir auf, während ich kurz zur Zimmertür sah.
„Ich weiß nicht, ob ich möchte, dass sie schon jetzt heiratet."
„Das ist allein ihre Entscheidung, Victoria", setzte Clint sich zu mir auf.
„Ja, aber ich habe Angst, dass sie einen großen Fehler begeht", erzählte ich ihm.
Clint lachte leise, ehe er mir über die Wange streichelte und dort mit seiner Hand verweilte. „Hör mal zu, Baby", murmelte er leise. „Lila und Jackson sind seit mehr als acht Jahren zusammen." Ich beugte mich zu ihm hinunter. „Und sei doch froh, dass sie nicht direkt mit achtzehn geheiratet haben."
„Ja, aber-"
„Da gibt es kein aber, Victoria", schnitt er mir ruhig das Wort ab. „Sie liebt ihn." Ich seufzte. „Und wenn sie weiß dass er es, mit dem sie ihr Leben verbringen möchte, dann lass sie." Für den Spruch haute ich ihm gegen den Brustkorb, wobei er danach seine Hand auf meine andere Hand sinken ließ, die auf meinem Knie ruhte. „Und sie ist schlauer als du gerade denkst."
Ich verdrehte meine Augen. „Trotzdem hat unsere Tochter eine rosarote Brille auf, Clint."
„Und sie weiß trotzdem, was sie tut", murmelte er, zog mich an meinem Kinn noch mehr zu sich heran. „Genau wie ich, wenn ich-", ich seufzte als seine Hand von hinten in meiner Hose verschwand.
„Clint, die Kinder sind Zuhause."
Er rollte die Augen. „Denkst du, dass kümmert mich? Sie wissen beiden, dass Sex eine normale Sache ist." Er legte seine Lippen auf meine, drehte mich im Bett an seine Stelle. „Und ich habe mit meiner Ehefrau Sex wann ich möchte."
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„Das ist ein Scherz", meinte ich trocken.
Sie schüttelte den Kopf. Grinsend reichte sie mir das Bild.
Verdammt! Es waren gerade mal drei verschissene Monate seit der Hochzeit rum und sie war schwanger? Musste ich denn jetzt schon offiziell Großmutter werden? Als alt gelten? Ich wollte nicht!
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„Oh, bist du süß!", lächelte ich und wirbelte herum.
„Mum!", rief meine Tochter. „Pass auf, sonst zerquetschst du sie ja noch."
Ich gab einen empörten Laut von mir. „Das würde ich nie wagen!", sagte ich. „Ich würde doch niemals meine Enkelin, noch dazu eine so hübsche hier, einfach zerquetschen." Oh Gott, endlich jemand in der Familie, der meine roten Haare geerbt hatte! Ja!
„Und meinen Teddy?", zog sie eine Braue hoch. Dass sie das noch wusste...
Ich stöhnte, gab dann aber die kleine Marie an ihren Vater zurück, der neben mir stand. „Süße, ich wollte ihn nicht in den Ofen tun. Ich war nur hundemüde, weil ich den ganzen Tag über gearbeitet habe und von daher war ich in Trance."
„Hm... das sagt sie jetzt nur so", meinte ihr Bruder und ich hob tadelnd den Finger.
„Du!", schüttelte ich diesen. „Komm mir doch nochmal auf die Idee, eine Pfanne abzufackeln."
„Ich war fünfzehn, Mum", beschwerte er sich und Clint legte lachend einen Arm um meine Taille.
„Wird hier schon wieder über die brennende Pfanne gesprochen?"
Alle grummelten, bis auf der Mann meiner Tochter, meine Tochter und Clint. Also grummelten Sunna, Damon, Caro, mein Sohn und ich.
„Hey, ich hab gehört, eine kleine Romanoff wurde geboren", steckte Tasha plötzlich grinsend ihren Kopf ins Zimmer, ehe sie eintrat und einfach mal eben dem Gentleman der meine Enkelin hielt schnell einen Wangenkuss verpasste und ihm Marie aus den Armen riss. „So, zehn Finger und zehn Zehen. Scheint mit grünen Augen auf die Welt gekommen zu sein und ohoho, sie hat unsere Haare, Schwester." Sie beäugte es gespielt kritisch. „Gesund, mehr muss ich nicht wissen." Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch als sie mit der Kleinen auch schon knuddelte. Für gewöhnlich war sie doch nicht so. Oder hatte ich was verpasst? „Du bist so niedlich!", rief sie quietschend und ich zog eine Augenbraue hoch. Vor allem als Marie ihre Augen aufriss. „Louisa hat das Date mit diesem Idioten", erklärte sie mir und ich seufzte.
„Du und Bruce könnt ihr den Typen auch nicht ausreden, oder?"
„Sie ist sturer als ich. Was sollen wir machen?"
„Ihr den Typen ausreden", zuckte Clint mit seinen Schultern und verpasste mir einen Kuss gegen die Schläfe.
„Hab ich vor Jahren auch bei deiner Frau versucht, Barton", schüttelte Tash den Kopf. „Ihr Weiber seid alle gleich. Habt ihr den Narren an einem Kerl gefressen, dann lasst ihr ihn nicht mehr gehen."
„Bin ich froh, dass ich den Narren nur an einer Frau gefressen habe", haute mein Sohn raus, ehe er die Hand hob. „Und dass ich kein Weib wie die da bin." Er deutete auf seine Schwester, die im Bett saß.
„Ich zeig dir gleich mal, wie dieses Weib dir den Arsch versohlen kann, Bean", rollte sie mit ihren Augen.
„Hey", meinte ich leise. „Keine Streitereien."
„Aber er hat doch angefangen."
„Aber er hat doch angefangen", äffte Monsieur seine Schwester nach, die nach ihm schlug... und nicht traf.
Ich schüttelte den Kopf. „Zielen hat sie also doch von dir gelernt", haute Clint raus und ich schlug zu. Und traf – was man an seinem Keuchen vernahm.
„Wirklich? Ich denke nicht, Mr. Barton."
Unsere Kinder fingen an zu lachen. „Und am Ende prügelt ihr euch wieder?", meinte Sunna und stellte sich zwischen uns. „Nein, danke."
Alle lachten los, ehe Bruce den Raum betrat.
„Was hab ich verpasst?", fragte er als er unsere Gesichter sah und brachte uns wieder zum Lachen, während ich den Kopf schüttelte und mich an Sunna lehnte.
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Ich seufzte, ehe Wanda Blumen aufs Grab gab.
„Was machen wir jetzt?", fragte sie Tony. „T'Challa sagte, eine Pressekonferenz in Wien beginnt in neun Stunden."
„Komm schon!", rief er ganz locker. „Er war mehr als beinahe zweihundert Jahre alt. Ist doch klar, dass er irgendwann ins Gras beißt." Ich sah ihn mit einem Todesblick an. „Außerdem ist es in Vikas Reich bestimmt ganz gemütlich."
„Es gibt keine Heizung.", sagte ich zuckersüß und Tony machte Geräusche, als würde er gleich ersticken.
So sollte niemand auf Beerdigungen reden. Und das hier hatte Steve nicht verdient.
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„Guten Morgen, Tantchen", begrüßte mich Louisa und gab mir plötzlich einen Wangenkuss, während ich mir meinen Kaffee am Frühstückstisch schmecken ließ und nebenbei Marie auf meinem Schoß hatte.
„Kaffa!", rief Marie in die Hände klatschend und ich lächelte, sah auf ihren roten Lockenkopf hinunter.
„Ja, mein Kaffee."
„Victoria?", fragte Louisa schmollend und ich sah hoch.
„Ja, Kleine?"
„Kannst du mir einen Gefallen tun?", schmollte sie und ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
„Damian und ich wollten eigentlich heute zum Strand fahren", erzählte sie mir. „Ich hab aber Dienst und wollte deswegen fragen, ob nicht Lila einspringen kann."
„Frag sie", zuckte ich mit meinen Schultern. „Nicht mich", schüttelte ich den Kopf.
Sie schmollte nur, doch kannte ich dabei kein Erbarmen. Nicht einmal mit der Tochter der großen Natasha Romanoff.
„Morgen", küsste mir nun auch noch Océane die Wange und ich blinzelte irritiert.
„Ist heute der ‚wir küssen Vika'-Tag?!", fragte ich und plötzlich küsste Tony meine eine Wange und Marie hob ihren Kopf und küsste meine andere Wange.
Das brachte sie zum Lachen und ließ sie Applaus klatschen. „Nochma, nochma!", rief sie und küsste meine Wange, ehe jemand mein Kinn ergriff und meinen Mund küsste.
„Morgen", lächelte Clint, doch ich schmollte. „Was ist denn?", fragte er lächelnd nach und setzte sich neben mich, ehe ich einen Schluck aus meinem Kaffee nahm.
„Wenn mich heute noch einer von euch küsst, töte ich denjenigen, ich schwör's."
„Also keinen Kuss?", fragte neben meinem Ohr jemand und ich schrie auf, was Marie erschreckte, die dann zu weinen anfing.
„Pietro!", fluchte ich als er sich neben seine Frau setzte und sie in seine Arme zog. „Du bist doch nicht mehr ganz Knusper!"
„Ganz knusper sagt niemand mehr, heutzutage", merkte Louisa an, doch ich streckte ihr die Zunge heraus.
Es war mir doch völlig scheiß egal.
„Nicht weinen, mein Schatz", seufzte ich und hob die Arme an, während Marie ihre kleinen Ärmchen heulend um meinen Hals schlang.
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„Was ist los?", fragte ich zweifelnd. „Gefällt es dir nicht?"
Clint sah weiterhin auf das in seiner Hand hinab, ehe er einfach blindlings mein Kinn umfasste, mich zu sich zog und küsste. „Es ist ein perfektes Geschenk, danke", lächelte er und ich fing ebenfalls automatisch an, zu lächeln.
Dann war die Armbanduhr mit Gravur echt die richtige Entscheidung gewesen.
„Boah, du bist jetzt schon zweiundneunzig, Dad", lachte Bean leise und sah von seiner verschlungenen Hand mit Tommy auf. Ich konnte es nicht fassen, dass bei unseren beiden Kindern die Freundschaften später zur Liebe wurden und auch noch bis heute gehalten hatten. Etwas, was ich immer nur für etwas gehalten hatte, was in Filmen geschah.
„Danke, finde ich jetzt aber nicht sehr wunderbar", grummelte er, ehe ich meine Hand auf sein Knie legte und es tätschelte.
„Clint, uns bleiben noch ein paar Stunden und in wenigen Jahren sind sie doch auch bald bei uns", schmunzelte ich.
Er verdrehte nur seine Augen und ließ Marie wieder auf seinen Schoß, die wollte, dass er ihr vorlas.
Sie lernte das Lesen gerade erst in der Schule und liebte es schon jetzt. Insbesondere Carolinas Werke, die ganz groß herauskamen. Das sie und Sam sich entschieden hatten, keine Kinder zu bekommen war schade, aber es war nun beinahe zu spät.
Aber was mich unter uns allen später noch am meisten schockierte, war als Thor den Thron ablehnte und Loki vorschlug. Selbst für diesen kam das irritierend. Doch ich hätte nie im Leben gedacht, dass er sich als König Asgards wirklich so gut machen würde wie Lyrellia als ein Ase auf Midgard. Ich hatte gedacht, zwischendurch, dass Arabellas Tod vor drei Jahren Loki vielleicht doch nochmal aus der Bahn werfen würde, doch er hatte alles wunderbar gemeistert. Das war unfassbar.
Mittlerweile waren Caro und ich die einzigen Totenkinder, die auf der Erde verweilten, seit auch Mary in Asgard lebte.
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„Du musst noch hier unterschreiben", murmelte Pietro und ich seufzte.
„Pietro, ich bin müde", flüsterte ich. „Können wir das nicht morgen erledigen?"
„Ich weiß, aber du wolltest doch die ganzen Unterlagen noch jetzt unterschreiben", sagte er. „Oder so müde, dass ich doch morgen wieder vorbeikommen soll?", hakte er nach. „Denn du bist nicht mehr ganz so gesund."
Ich seufzte erneut, schüttelte dann schwach den Kopf. „Ich bin nicht erschöpft und müde, Pietro. Ich bin müde."
„Oh", machte er und sah auf. „Jetzt schon?"
Ich nickte müde, dann lächelte ich. „Aber wir können morgen darüber quatschen, okay?"
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Ich blinzelte – und dann lächelte ich als ich in die Richtung einer unendlichen Decke war. Wow. Wie sehr hatte ich diesen Ort vermisst? Zu sehr.
„Du hältst es auch nicht vierundzwanzig Stunden ohne mich aus, oder?", lächelte er und zog mich hoch.
„Ey, es sind zwei Jahre vergangen", grinste ich. „Und ich liebe dich halt", zwinkerte ich ihm zu und sah an mich herunter als ich ein paar Schritte lief. Ich runzelte die Stirn als ich meine Arme ausstreckte und mal keine Falten auf den Händen entdeckte. Ich war wohl wieder junge zweiundzwanzig. Wie damals, als ich einmal starb. „Hast du Steve schon gesehen?", fragte ich und er nickte.
„Und auch Wanda", erklärte er mir. „Sie sind weiter hinter dem Hügel. Hab mir nur gedacht, dass du das bist und wollt dich abholen", lächelte er. „Immerhin musst du nicht den Gesetzen folgen und dein eigenes Schloss finden." Ich lachte leicht als er bei mir hielt und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Also die Ewigkeit, ja?", lächelte er und verharrte mit der Hand an meiner Wange.
„Ja", antwortete ich leise, doch mit einem sanften Lächeln.
„Du weißt, dass die Ewigkeit ewig ist", verdrehte er die Augen. „Da könnte ich dich ab und zu echt nerven", meinte er.
Ich schloss meine Arme um seinen Hals. „Das ist mir aber egal, Mr. Barton", meinte ich. „Denn solange Sie bei mir sind, fühle ich mich ganz und gar immer wunderbar", grinste ich fett.
„Wirst du hier zur Poetin?", erwiderte er leise und küsste meine Nasenspitze.
„Hab ich von dir, Idiot", schlug ich ihm leicht gegen die Brust, ehe er mich zu sich zog und endlich küsste.
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„Knutschen könnt ihr später!", schrie plötzlich Wanda in der großen Empfangshalle. „Ich hab noch was zu feiern!"
Ich zeigte ihr den Mittelfinger als ich mich seufzend von ihm löste. „Vika, ich mag das nicht sehen", tadelten mich Mum, Dad und Steve zugleich, sodass ich loslachen musste.
„Wisst ihr, jetzt müssen wir nur noch auf Natasha warten", grinste Clint und zog mich an der Taille zu sich.
„Oh, und Buck", warf Steve ein.
„Und es gibt auch noch meinen Bruder und einige andere aus dem Team, ihr Idioten?!", wandte Wanda ein. „Caro und Sam zum Beispiel. Oder Sunna. Oh, und es gibt noch Peter, Tony und-"
„Bis Tony vorbeischaut bin ich verrottet", haute Rhodey raus und erhob sich von einer Treppenstufe, auf der er saß. „Der kommt immer zu spät zur Party."
Ich verdrehte die Augen. Doch freuen tat ich mich, dass es ab jetzt die Ewigkeit für uns gab. Für immer und ewig.
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„Was ist auf der Erde noch passiert?", hakte Steve an dem Abend nach, an dem meine Krönung gewesen war.
Lachend goss ich mir Trinken ein. „Nicht mehr viel, Steve", schmunzelte ich. „Ich habe nachdem Clint nicht mehr ins Bett kam, nach ihm gesehen, aber sofort gespürt, er wäre bereits hier. Also fing ich an, die Wohnung zu kündigen."
„Du hast die Wohnung gekündigt?" Er hob beide Brauen.
„Clint, ich brauchte für mich nicht solch eine große Wohnung. Ich hab sie an Lila weitergegeben." Ich rollte mit den Augen. „Jedenfalls habe ich meine letzten zwei Jahre damit verbracht, die Ruhe vor dir zu genießen." Ich lachte als Clint mich haute, hob dann meine Hand und strich ihm durchs Haar. „Quatsch, ich hab dich vermisst", gestand ich, zog ihn kurz zu mir und gab ihm einen flüchtigen Kuss.
„Man, ich weiß nicht mal mehr, wie ich gestorben bin", kratzte Steve sich am Kopf. „Und du hast alles noch klar vor Augen."
Ich zuckte mit den Schultern. „Wir sind alle in Frieden gestorben, sage ich gern."
„Danke", grinste Wanda ironisch. „Ich flog durch eine Windschutzscheibe, das war der totale Frieden."
„Oh, stimmt", murmelte ich. „Da war was."
„Wo ist Mary?"
„Bei Sifs Schwester", sagte Steve ruhig. „Sie wartet noch heute auf Peter."
„Er war noch nicht hier?", fragte ich überrascht. „Aber", ich sah Clint stirnrunzelnd an, „Er starb kurz nach dir. Noch im selben Jahr."
„Ich habe eine gute Orientierung?", gab Clint von sich, zuckte mit den Schultern.
„Bestimmt ist es nur eine Klippe hinuntergefallen", haute Tony so trocken raus, dass ich zu lachen anfing.
Und so kuschelte ich mich lachend wieder an Clint. Grinsend schloss er einen Arm um mich.
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„Euer Majestät?", klopfte Phors gegen die Tür und lächelnd sah ich von meinem Glas Wein auf.
„Ja, Phors?"
„Einer eurer Freunde ist eingetroffen."
„Wer?", fragte Tony aufgeregt.
„Ein gewisser Peter Parker."
Ich seufzte. „Wetten, er ist überfahren worden?", zog Clint eine Augenbraue hoch.
„Nein, gestolpert und glatter Genickbruch", vermutete Rhodey und Tony sah ihn empört an.
„Leute!", rief er in die Runde. „Seid nicht so fies." Ich öffnete leicht meinen Mund als ich aufstand. „Er ist bestimmt gegen ein Haus geflogen als er durch die Stadt gespinnt ist", erzählte er umschwänglich und ich verdrehte meine Augen, ehe ich neben den großen Phors trat und Clint noch schnell zuwinkte, der meine Geste sofort erwiderte.
„Bis gleich!", rief ich ihnen grinsend zu.
„Bis gleich", antworteten die meisten, da sie schon wieder versuchten, Steve und Tony vor dem Streiten abzuhalten.
„Um ehrlich zu sein hat er betrunken einen Autounfall gehabt", erzählte ich Phors, der lachte und seinen Kopf schüttelte. „Hach, ich liebe die Ewigkeit", gestand ich, strich die Wand entlang und drehte mich einmal. „Ist sehr zufriedenstellend."
„Ich auch", lächelte mich Phors an. „Und als Wächter ist es doch sehr amüsant, im Dienst der Königin zu stehen."
Ich stieß ihm leicht in die Seite, was ihn zum Schmunzeln brachte. „Endlich ist alles gut", seufzte ich. „Endlich."
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Achtzig Jahre später:
„Das finde ich absolut nicht witzig", beschwerte sich Clint.
Ich konnte nicht mehr. „Doch, es ist superwitzig."
„Er sieht aus wie ich!", beschwerte sich Clint schmollend.
„Und was kann ich nun dafür?", lachte Bean. „Dad, jetzt sind wir Zwillinge."
„Und er sieht älter als seine Mutter aus", merkte Océane an und ich schmollte los.
Das brachte wieder alle zum Lachen, ehe Natasha ihre Arme um mich schloss. „Ich hab dich lieb."
„Ich dich auch."
„Und wir euch auch!", riefen Charlie und Nathan, was uns lachen ließ und sie zu mir winken ließ. Nachdem Nathan gestorben war, war er beinahe wieder der alte komische Kauz geworden. Es war ein Teil seiner Seele, den er hiergelassen hatte. Er passte besser in den Tod als ins Leben. Nun ja, aus diesem Grund gab's auch das Gesetz, wer einmal starb, der bliebe tot – bis auf Totenkinder und Feen.
Wir vier saßen wie ein Knäul vor dem Lagerfeuer und lachten – wie in alten Zeiten. Alle gemeinsam – und ohne Krieg.
In Frieden.
Und so sollte es auch bleiben. Auch wenn es noch ewig dauern sollte – tausende von Jahren – bis Thor und Loki endlich einmal zu uns stießen.
Oder Sunna und Damon. Oder Lyane und Kainsta. Aber wir ließen ihnen alle ihre Zeit. Auch Pandora und Bones, die noch immer durch die Galaxie reisten und die Totenkinder ausfindig machten, um sie nach Asgard zu bringen.
„Jetzt fehlt aber noch Lila und das sie aussehen muss, wie Mum", sagte Bean, doch ich lachte nur.
„Bean, sie hat die Haarfarbe deines Vaters", grinste Charlie und ich legte mich auf ihren Schoß, während ich weiterlachte. „Aber bei Marie kriegen wir gute Chancen auf einen Doppelgänger."
Das war doch mal ein Leben. Bis in alle Ewigkeit mit seinen Freunden in Frieden ruhen.
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Datum der Veröffentlichung: 20.05.2020 14:28 Uhr
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