Kapitel 6
Mia
Müde schenke ich mir einen Kaffee ein. Das Klingen der Haustür lässt mich hochschrecken. Wer mag das, um diese frühe Uhrzeit sein? Schnell kontrolliere ich, ob Perücke und Kontaktlinsen richtig sitzen, als es auch schon zum zweiten Mal klingelt.
Vorsichtig gehe ich zur Tür und schaue durch den Spion. Verwundert öffne ich die Tür und lasse einen ziemlich genervt aussehenden Mirko Blake herein.
"Das werde Ich nie wieder machen. Wissen Sie, wie voll die Bahn um diese Uhrzeit ist? Viel zu voll! Rieche ich da Kaffee? Hätten Sie für mich auch einen?"
Von seinem Redeschwall überwältigt, kann ich nur nicken und führe ihn in die 'Küche'. Mirko schaut sich neugierig um. "Bei dem Gehalt, was Sie bei mir verdienen, müssten Sie sich doch eigentlich mehr leisten können, als dieses Zimmer?"
Nicht wissend, wie ich da gut darauf antworten kann, weiche ich aus. "Mag sein, aber dafür ist dieses 'Zimmer' in einer sicheren Gegend, was mir doch wichtiger als eine große Wohnung ist."
"Sind die Wohnungen wirklich so teuer geworden?" harkt er nach. " Naja, grenzen wir es ein. Als ich gesucht hatte, war auch nur diese Wohnung frei. Aber wie schon gesagt, es ist in Ordnung. Für mich reicht es die Zeit wohl über." Die Lüge kommt mir so einfach über die Lippe, dass es mich innerlich schüttelt. Ich mag keine Lügen und nun bin ich gezwungen selber zu lügen.
Wir trinken Beide unseren Kaffee aus, ehe mich Mirko Blake zur Eile treibt, da die Bahn sonst fährt. Ich beeile mich also und wir kommen überpünktlich auf dem Bahnsteig an.
"Und warum haben Sie mich nun so gehetzt?" werfe ich ihm leicht außer Atem vor. "Weil das die letzte Bahn ist, mit der wir pünktlich ankommen." Skeptisch schaue ich auf die Uhr. "Wir haben noch zwei Stunden! Sie können überhaupt von Glück reden, dass ich schon fertig angezogen war, weil ich nicht schlafen konnte. Aber wenn ich immer so früh aufstehen muss, hasse ich jetzt schon das Bahnfahren." lasse ich mich aus.
Mirko Blake verfolgt amüsiert meinen kleinen Ausbruch. "Wenn Sie wollen, kann ich Sie morgens auch immer mit zur Firma nehmen. Ich fahre eh so gut wie bei ihnen vorbei." bietet er mir an.
Überrascht schaue ich zu ihm. "Würden Sie das wirklich machen?" frage ich fröhlich nach. "Ich habe es angeboten, also würde ich das auch wirklich machen." Ich will schon gerade zustimmen, als mir Howard's Wörter wieder in den Sinn kommen. 'Nehmen Sie immer diesen Weg.'
"Kann Ich ihnen vorm Feierabend Bescheid geben?" Mirko nickt, aber schaut mich nun prüfend an. "Die Bahn kommt." versuche ich ihn abzulenken.
~-~-~~-~-~~-~-~~-~
In meinem Büro angekommenen, schließe ich ab und krame das neue Handy heraus. Schnell wähle ich den Kontakt von Howard aus.
"Johnson?" meldet er sich. "Hallo Howard, hier ist Mia." "Mia, ist etwas passiert?" fragt er alarmiert. "Nein, oder doch, ich weiß es nicht. Mein Chef hat mir angeboten, dass er mich mit nimmt im Auto, zur Arbeit, da die Wohnung auf dem Weg liegt." beruhige ich Howard.
Einige Sekunden bleibt es still, ehe Howard reagiert. "Ehrlich gesagt Mia, kommt mir das sogar sehr gelegen. Ich habe mich gar nicht wohl damit gefühlt, dass du mit der Bahn fahren musst. Das Risiko, dass dich jemand erkennt, würde durch deinen Chef sinken. Mache das ja?" Spricht mir Howard zu.
"Alles klar, mache ich." bestätige ich nochmal. "Sehr gut. Ist sonst alles in Ordnung?" harkt er nach. "Ich glaube schon. Meine Mom fehlt mir. Wurde Sie wenigstens Informiert, dass es mir gut geht?" "Das was erzählt werden durfte, wurde deiner Mutter erklärt." "Danke Howard. Und Tom?" Ich höre Howard am anderen Ende der Leitung seufzen.
"Es tut mir Leid, aber deine Mutter ist schon ein Risikofaktor. Und Tom gehört nicht zur Familie." "Für mich schon. Er und Mom sind meine einzige Familie, die mir noch geblieben ist." "Wie gesagt Mia, es tut mir Leid."
Damit beenden wir unser Gespräch und ich fange an, mit der Arbeit. Auch wenn ich Probleme habe mich zu konzentrieren. Ich finde es richtig blöd, dass Tom nicht eingeweiht werden darf. Er ist mein bester Freund und Filmpartner. Wir hatten uns bei unsere jeweiligen ersten Filmdreh überhaupt kennen gelernt. Zusammen haben wir gelernt, was es bedeutet, bekannte Schauspieler zu sein. Die Vorteile, wie auch Nachteile haben wir zusammen herausgefunden.
Wir sind durch Dick und Dünn gegangen und sind wie Geschwister für einander geworden. Auch wenn dies bei den Kuss-Szenen immer für ein paar lustige Outtakes sorgt. Generell war es immer lustig zwischen uns. Aber die Filmcrew hat da auch viel mitgemacht. Der erste Film war tatsächlich die Reale Verfilmung von Barbie und die 12 tanzenden Prinzessinnen. Ich übernahm die Rolle von Genevieve und Tom von Derek. Dadurch galten wir als das Traumpaar schlechthin.
Viele unserer Fans hoffen darauf, dass wir irgendwann verkünden, dass wir wirklich nun ein Paar sind. Aber wir sind viel besser als Freunde. Trotzdem wurde die Hoffnungen groß, als wir weitere Barbie-Filme verfilmt haben und wieder die Hauptperson spielten. Dazu muss gesagt werden, dass die Filme schon anders sind. Sie sind tiefgründiger geworden, die Figur wurde als eine starke Frau dargestellt, die Hilfe von ihren Freunden annehmen kann, um die Probleme zu lösen. Dadurch sind Sie nicht nur für Kinder etwas, sondern auch für Erwachsene. Tom und ich wollten dann auch andere Arten von Filmen spielen, so kam es, dass wir " Ende gut, alles gut" drehen. Dies ist die Hollywood Version von "Om Shanti Om". Wir hätten nur noch einen Drehtag gebraucht, um die letzten Szenen zu drehen. Ich frage mich, was die nun alle machen?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro