Kapitel 27
Mia/Charlotte
Ich bin froh, als wir diese elendig lange Treppe endlich gemeistert haben. Es ist nicht mal die Treppe, die mich nervt, sondern die Presse und Fotografen, die jede Bewegung fotografieren und immer eine andere Pose von einem verlangen, als man macht. Ich bin nur unglaublich froh, dass ich ein recht einfaches und doch ganz besonderes Kleid anhabe.
Passend zum Thema „Mystische Nacht" habe ich ein Kleid an, welches mehrere Lagen Stoff hat. Je nachdem welche Bewegung ich mache, funkelt mal ein Stern durch die Lagen von Stoff. Tom meinte scherzhaft, ob ich eventuell ein paar Sterne vom Himmel geklaut hätte, sosehr wie das Kleid funkelt. Zudem sind in den Lagen verschiedene keltische Symbole eingearbeitet, die das Kleid wirken lassen, wie für eine Fee. Zusammen mit dem Schmuck, könnte ich auch als Fee durchgehen.
Das Kleid ist in einem dunkel blauen Farbton gehalten, der sich auch je nach Lichteinfall verändert. Ich mag die Schlichtheit und dann doch die Besonderheit an diesem Kleid.
„Na komm Sternenfee, gehen wir hinein. Wir waren lange genug hier. Inzwischen haben die bestimmt von jeder Seite und aus jedem Winkel ein Foto. Sie werden schon eins finden, was sie für gut befinden. Außerdem müssen wir uns zwei Gläser mit Alkohol besorgen." Ich lächle ihm dankbar zu. Es hat mich doch stärker mitgenommen Zoe wieder zu sehen als ich gedacht hatte. Aber vielleicht auch, weil ich die Hoffnung hatte, dass Mirko als ihr Onkel sie vielleicht genau zu dem Zeitpunkt besuchen kommt.
Ich folge schließlich Tom, der mich hineinführt. Drinnen schließen sich auch Mary und Stefan uns an, die uns für den heutigen Abend begleiten werden. Drinnen steuern wir erst auf die Bar zu, ehe wir unsere Plätze suchen. Es folgt das übliche Programm auf der Met-Gala.
Als es endlich durch ist und die Stimmung etwas lockerer wird, zieht mich Tom in eine Ecke. „Ich weiß, was wir machen. Wir nehmen ein Reel auf." Verwirrt schaue ich ihn an „Aha, und welches?" Tom zeigt es mir zuerst auf seinem Handy, dann blicke ich ihn skeptisch an. „Und wie soll das bitte in diesem Kleid funktionieren? Außerdem können wir doch nicht einfach hier in der Ecke tanzen?" „Warum nicht? Die tanzen auf der Tanzfläche dort doch auch." Erwidert Tom und dirigiert auch schon Mary, wie sie das Handy bitte halten soll.
Seufzend begebe ich mich also an Toms Seite und gehe mit ihm einmal die Choreo durch. „Das klappt doch gut, na dann können wir es doch auch aufnehmen." Gesagt getan. Tom macht die Musik passend für das Video an und schon geht es los.
(Video: red carpet dance -bdash miranda)
Tatsächlich macht es doch recht viel Spaß. Lachend nehmen wir also das Video auf. Gerade als Mary die Aufnahme stoppt, bleibe ich irgendwie mit dem Kleid hängen und ich kippe unelegant gegen Tom. Dieser ist zu überrascht, dass er mich nicht halten kann. So fallen wir beide auf den Boden. Aus vollem Herzen lache ich und versuche mich bei Tom zu entschuldigen. Doch der winkt, ebenfalls lachend nur ab.
Als ich aufstehen will, merke ich, dass ich ohne Hilfe in dem Kleid nicht hoch komme, wenn ich eben besagtes Kleid nicht kaputt machen will. Ich will gerade Tom um Hilfe bitten, als mir auch schon eine Hand gereicht wird. Ohne hinzu sehen, wem die Hand gehört, ergreife ich sie und lasse mir aufhelfen.
„Dan.." ich will mich gerade bedanken, als ich hoch blicke und Mirko erkenne. Sprachlos schaue ich ihn an. „Können wir reden?" fragt Mirko recht schüchtern.
„Worüber?" frage ich. „Über uns. Ich weiß, ich habe Mist gebaut, weil ich mich nicht mehr bei dir gemeldet habe. Aber du musst mir glauben, ich wollte zur Filmpremiere kommen." erklärt Mirko. „Ach, und warum kamst du dann nicht?" frage ich ihn skeptisch. „Es gab einen Notfall." Erklärt er und lässt trotzdem einiges weg. „Das war's? Es gab einen Notfall und das soll ich dir einfach so glauben? Weiß du? Ich habe Wochen lang auf ein Zeichen von dir gewartet, doch es kam nichts. Wenn du wenigstens auf meine Nachrichten reagiert hättest. Aber es kam rein gar nichts von dir. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich gefühlt habe?"
Mirko schaut schuldbewusst auf den Boden. „Es tut mir Leid. Ich war schon beim Flughafen, als ich einen Anruf meiner Schwester bekam. Zoe hatte einen Krampfanfall. Dadurch habe ich den Flug verpasst. Vor lauter Frust über den verpassten Flug zu dir und Zoes Krankheit, habe ich dann mein Handy gegen die Wand geworfen. Ich dachte dann nicht mehr, dass du mich noch hättest sehen wollen."
Nun schaue ich mitleidig zu ihm. „Es tut mir leid für Zoe. Als ich heute bei ihr war, ging es ihr eigentlich recht gut." „Du warst bei Zoe?" fragt er ungläubig. Lächelnd antworte ich ihm „Ja, ich musste noch ein Versprechen einlösen." Einen Moment schauen wir uns nur schweigend in die Augen.
„Ich habe mir Vorwürfe gemacht, warum ich nicht erkannt habe, wer du in Wahrheit bist. Das hätte ich doch müssen, als Chef einer Sicherheitsfirma. Erst Recht hätte ich für deine Sicherheit sorgen sollen. Doch habe ich beides nicht geschafft." Ich lege meine Hand an Mirkos Wange. „Ich habe nie verlangt, dass du mich beschützt. Außerdem warst du einfach da. Du hast mir sehr geholfen, die Zeit zu überstehen. Es hat mir zum Schluss so sehr gefallen, dass ich am liebsten weiterhin Mia, deine Assistentin geblieben wäre. Ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht mehr aus uns wird. Erst Recht, nach der Nacht in deinem Club." „Warum warst du da eigentlich am Morgen verschwunden?" fragt er neugierig nach.
Schmunzelnd erkläre ich ihm „Mir fehlte eine Kontaktlinse. Das hättest du sicher bemerkt und ich durfte Niemanden einweihen." Verstehend nickt Mirko.
„Würdest du mir jetzt vielleicht einen Tanz gewähren?" fragt Mirko vorsichtig. Lächelnd ergreife ich seine Hand und lasse mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen.
Das ist der Beginn unserer Geschichte. Denn die Schlagzeilen am nächsten Tag war voll mit uns Beiden auf der Tanzfläche: „Das eleganteste Paar heute Abend"
★。*✧ Ende ✧*。★
https://youtu.be/Qg1opPJ9pR0
(Video: Gramophone Waltz)
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