Kapitel 16
Mia
"Na, alles geklärt?" fragt Mrs. Higgings die beiden Männer. "Ja, es ist wie immer eine Freude Geschäfte mit Ihnen zu machen." spricht Mirko schmeichelnd.
"Aber wenn Sie uns nun entschuldigen, der Roulette-Tisch wartet auf uns." teilt Mirko mit und zieht mich nach der Verabschiedung zum besagten Tisch. Aufgeregt schaue ich zuerst nur zu.
"Entweder du setzt einfach oder schaust dir die gerade gefallenen Zahlen an." erklärt mir Mirko. Ich nicke und schaue auf die Tafel, wo die Zahlen stehen, die eben schon drankamen. Doch für mich sind es einfach nur Zahlen, also entscheide ich mich einfach einen meiner gewonnenen Chips zu setzen.
"Bist du dir sicher?" harkt Mirko zweifelnd nach. "Ja, bin ich. Hier, deine geliehene Chips." damit reiche ich ihm die Menge an Chips, die er mir am Anfang gegeben hat. "Du musst nicht, ich.." "Ich möchte aber." spreche ich bestimmt.
Mirko nimmt die Chips seufzend und deutet dann auf den Tisch, weil die Kugel nun rollt. Aufgeregt verfolge ich sie und breche in einen kleinen Jubel aus, als sie bei meiner Zahl stehen bleibt. Mir wird mein Gewinn zugeschoben, den ich gleich wieder einfach auf eine Zahl setze.
Als ich auch dieses Mal gewinne flüstert Mirko unfassbar "Das kann doch nicht sein. Du bist dir sicher, noch nie gespielt zu haben?" Kichernd schüttel ich den Kopf.
Als ein Lied gespielt wird, horcht Mirko auf. "Würdest du mit mir tanzen?" Ich will schon gerade verneinen, als ich seinen Bittenden Ausdruck sehe. Meinen Gewinn packe ich in den Beutel, der an meinem Handgelenk baumelt. Schließlich ergreife ich Mirkos Hand.
https://youtu.be/Cnvuf-1fSEI
(Video: And the waltz goes on - wedding dance online)
Es ist ein Walzer, in den er mich führt. Das Lied kenne ich nicht, aber es ist wunderschön, da es auch mal schnellere Momente hat.
"Es war das Hochzeitslied meiner Eltern. Immer wenn sie es gehört haben, haben Sie getanzt. Und wenn mein Vater nicht da war, musste ich es mit meiner Mutter tanzen." flüstert er mir zu, während er mich sicher führt.
"Das klingt schön." Er lächelt mir zu und unsere Blicke verharken sich. "Das war es." Ich spüre mein Herz aufgeregt klopfen.
Die Magie des Liedes, überträgt sich auf uns. Wir schauen uns die gesamte Zeit tief in die Augen. Seine Augen funkeln, wie die Sterne. So gelöst habe ich ihn bisher noch nicht gesehen. Als das Lied schließlich endet, sind wir uns ganz nah. Sein Blick wandert hinab zu meinen Lippen. Nicht in der Lage zu reagieren, warte ich ab.
Doch bevor irgendetwas passiert, taucht Mrs. Higgings neben uns auf. "Das war ja ganz wunderbar. Sie haben perfekt harmoniert, fast so, als würden sie sich schon Jahre kennen. Wollt ihr noch mit uns etwas Essen gehen?"
Wir weichen jeweils einen Schritt zurück. Mirko und ich schauen uns an, ehe Mirko verneint und sagt, dass wir nun gehen werden. Wir verabschieden uns und gehen. Ich folge Mirko, der uns einen Weg bahnt. Doch dann sehe ich aus dem Augenwikel eine Tüte und lasse mich ablenken. Ich gehe zu dem Paar und frage "Sind die aus Deutschland?" dabei deute ich auf die Tüte, aus der die Frau sich gerade etwas genommen hat.
Auf Deutsch antwortet der Mann "Mögen Sie die Sorte?" Nickend sage ich ebenfalls auf Deutsch "Oh ja, aber ich habe es noch nie hier gesehen in den Läden. Deshalb frage ich, aus Deutschland oder hier im Laden, wenn Sie es von hier haben, könnten Sie mir den Laden verraten?" Das Paar lächelt freundlich und bieten mir etwas an. Mit großen Augen nehme ich mir vorsichtig ein Weingummi in Form eines Schnullers.
Genießend verdrehe ich die Augen. "Das ist so gut. Für die würde ich fast alles tun." "Dann behalten Sie die Tüte." Sprachlos schaue ich das Paar an. "Das... nein, dass kann ich nicht. Es ist doch ihre Tüte." wehre ich die nette Geste ab. Auffordernd hält mir die Frau die Tüte hin. "Es sind sowieso nicht mehr so viele drinnen. Außerdem habe ich meinen Koffer noch mit denen voll. Durch meine Schwangerschaft, könnte ich die Kiloweise essen."
Ich lächle sie an "Meinen Glückwunsch, aber dann kann ich doch erst Recht nicht die Tüte annehmen." "Nehmen Sie sie bloß. Dann esse ich hoffentlich weniger." lacht die Frau. Zaghaft greife ich nach der Tüte "Sicher?" frage ich trotzdem nach. "Sie machen mir eine Freude, wenn Sie sie nehmen." Nun strahle ich das Paar an. "Dann bedanke ich mich, dass ist wirklich sehr großzügig."
"Hier bist du. Ich habe dich überall gesucht." kommt nun Mirko dazu. Ich verabschiede mich von dem netten Paar und folge wieder Mirko, der mich am Arm führt. Doch ich bekomme kaum was mit. Viel zu sehr genieße ich die Schnuller. Warum haben wir hier nicht so geile Weingummis.
Erst im Auto merke ich wieder, dass Mirko die ganze Zeit auf mich eingeredet hat. Mir kommt ein Gedanke. Soll ich oder soll ich nicht?
Doch das Teufelchen gewinnt und ich schiebe einen der Schnuller zwischen Mirkos Lippen.
"Ich habe dir nicht zu gehört. Tut mir Leid. Würdest du es bitte wiederholen?" frage ich zuckersüß. Grimmig beist er den Schnuller ab und kaut. Überrascht schaut er auf den Schnullerring "Oh wow, die sind gut."
"Nicht wahr? Leider gibt es die nur in Deutschland. Das Paar war so freundlich und hat mir die Tüte gegeben. Ich würde morden für eine Tüte, so gut sind die." Schwärme ich, ehe mir wieder das Thema davor einfällt.
"So, aber was wolltest du mir sagen?" Mirko seufzt "Im Prinzip wollte ich dich fragen, ob du Lust hättest, mich auf eine Gala zu begleiten? Heute hatten wir doch unseren Spaß. Vielleicht bringst du uns bei der Gala auch genügend Glück und wir bekommen noch mehr Kunden."
Ich werde hellhörig. "Aber du nutzt mich nicht nur dafür aus?" Verstörrt schaut Mirko mich an. "Was denkst du von mir?" "Vieles. Aber nun gut, dann ja, ich würde gerne mitkommen. Wenn es in Ordnung ist, da ich ja eigentlich deine Assistentin bin?" Mirko nickt zufrieden "Sonst hätte ich nicht gefragt."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro