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Drachenangriff

Es war Nacht, aber nicht unbedingt eine, in der viele Wikinger schliefen. Hierbei handelte es sich nämlich um eine Nacht, in der Drachen wie so oft das Dorf angriffen und nach Essbarem durchsuchten.

Zu solchen Zeiten befand sich der Großteil in etwa derselben Ruhe wie ein angestupstes Wespennest. Das soll so viel bedeuten wie: Die meisten Berkianer rannten wie ein wildgewordener Haufen durch das Dorf und hielten die Drachen überall vom Stehlen von Nahrungsmitteln ab, wo es nur ging, während der Rest sich in der Großen Halle aufhielt.

Dieser Rest bestand für gewöhnlich aus Alten, Kranken, Müttern mit kleinen Kindern, eher schwer Verwundeten – da die leicht Verwundeten einfach wie wild weiterkämpften und erst zur Halle geschleppt wurden, wenn sie alle zwei Schritte hinfielen – und zwei Heilerinnen.

«Maeri!», rief eine Frau, die neben einem Mann kniete, welcher schmerzhaft vor sich hinstöhnte und schwitzte.

Fast augenblicklich kam eine 17-jährige, fast erwachsene junge Frau herangeschossen, der auf Schritt und Tritt ein fast auf Brusthöhe gewachsener, weißer Wolf folgte. Dieser hatte einen Eimer mit eiskaltem Wasser am Henkel im Mund und sorgte gewissenhaft dafür, dass nichts verschüttet wurde.

Bei dem Duo handelte es sich um die Häuptlingstochter Maeri und ihren treuen Jagdwolf Schnee. Beide hatten einige Veränderungen durchgemacht, doch während der Wolf in den vier Jahren einfach nur ein gewaltiges Wachstum hinter sich hatte, waren Maeris Veränderungen nicht nur körperlich, sondern auch geistig.

Zu sagen, sie wäre nicht hübsch, wäre eine mehr als dreiste Lüge gewesen. Ihr Gesicht war kantig und scharf geschnitten, bis auf ihr Kinn, das eine leicht abgerundete Form angenommen hatte. Ihre Haare, mehr rot von ihrem Vater als braun von ihrer Mutter, waren zu einem Zopf zusammengebunden, der ihr bis unter die Schulterblätter ging. Und ihr Körper im Allgemeinen war nicht nur eine Augenweide für lokale Jünglinge und Händlerssöhne, die gelegentlich mit ihren Vätern auf Berk auftauchten, sondern auch gut trainiert wie der einer Kriegerin. Das Resultat häufiger und langer Jagden.

Doch so hübsch Maeri war, so kalt und gewalttätig war sie auch, obwohl sie zu ausgewählten Personen wie ihrem Bruder noch immer freundlich stand. Zu dieser Wandlung hatte im indirekten Sinne eine Narbe geführt, welche ihr Gesicht zierte. Es war zwar kein fettes, wulstiges Ding, aber unauffällig war sie auch nicht unbedingt. Sie zog sich geradewegs vom linken Teil ihrer Stirn über das Auge auf derselben Seite und ging hinunter bis zur Wange. Glücklicherweise war das Auge selbst intakt. Doch während viele diese Narbe gut platziert und anziehend fanden, hasste Maeri sie, da sie deshalb ständig an den Moment erinnert wurde, der ihr fast das Auge gekostet hatte.

Die junge Jägerin kniete sich nun ebenfalls neben den Verwundeten, welcher den Namen Ingvar trug, und holte gleich einen großen Stofflappen hervor. Als Schnee den Eimer Wasser abstellte, tauchte Maeri sofort den Lappen ein, zog das Oberteil des Wikingers hoch und drückte den Lappen auf eine deutlich sichtbare Brandwunde, woraufhin dieser schmerzerfüllt zischte und die Zähne aufeinander presste.

«Er ist einem entflammten Alptraum zu nahe gekommen», erklärte Maeri gleichgültig. So etwas gab es bei jedem Drachenangriff. Irgendwer überschätze immer seine Fähigkeiten oder hatte ganz einfach Pech. «Hat seinen Schwanz mit voller Wucht gegen die Seite bekommen.»

«Großer Odin!»

«Halb so wild», meinte Maeri nur und verdrehte die Augen. «Der wird wieder. Press mal den Lappen weiter drauf und mach ihn immer mal wieder nass. Ich muss zu Gothi.»

Die Frau nickte und übernahm, während die Häuptlingstochter mit ihrem treuen Gefährten zurück zur Heilerin lief, welche alle Hände voll mit dem Auftragen, Herstellen und Verteilen verschiedener Wundsalben und Mittelchen zu tun hatte.

«Weißt du, Gothi», begann Maeri und verschränkte die Arme, «du hättest bestimmt weniger zu tun, wenn du mir dein Handwerk endlich mal vernünftig beibringen würdest.»

Die alte Heilerin drehte sich nicht einmal um, sondern machte nur ein abfälliges Handzeichen.

Die drei Jahre, die Maeri schon von Gothi „lernte“, hatte sie es zumindest hinbekommen, die Zeichen der Herilerin vernünftig zu interpretieren. Und so schwer war es gar nicht, fand sie. Grobian musste wohl etwas in den Augen haben…

«Ich bin nicht bereit?», rief Maeri aufgebracht. «Das sagt du mir schon seit Monaten, und das ohne jede weitere Erklärung. Die letzten drei Jahre habe ich nichts anderes gemacht, als sauber zu machen, dein Chaos hinter dir aufzuräumen und hier und da mal einen Lappen aufzudrücken. Nur als Übersetzer bin ich für dich zu gebrauchen!»

Gothi wandte sich ein wenig um und sah sie mit gleichgültiger Miene an, bevor sie die Häuptlingstochter heranwinkte. Als diese ein wenig irritiert zur alten Frau herantrat, drehte diese sich wieder zu ihren Mittelchen um. Erkennbar war zumindest, dass Gothi eine Art Wundsalbe angerührt hatte.

Demonstrativ steckte sie einen Finger hinein und strich das Zeug auf einen kleinen, frisch wirkenden Pflanzenzweig, der daraufhin jedoch schockierenderweise fast augenblicklich einging. Die alte Heilerin beobachtete den faszinierten Gesichtsausdrck ihrer Schülerin und schüttelte nur den Kopf, bevor sie eine seltsame Substanz in einem kleinen Fläschchen auf die Salbe träufeln ließ. Nachdem dies getan war, strich sie einen weiteren Pflanzenzweig damit ein, welcher dieses Mal jedoch nicht einging. Maeris Züge nahmen eine verwunderte Form an, wie Gothi bemerkte.

Einem Verwundeter, der neben ihr lag und sich nicht rührte, weil er durch das Gift eines Nadderstachels in seiner Hüfte in ein Fieber verfallen war, strich sie nun eben diese Salbe in einer dünnen Schicht auf die Eintrittswunde des lange entfernten Stachels.

Dann wandte sie sich wieder an Maeri, machte sich den Finger mit der Salbe voll, träufelte noch mehr von der seltsamen Substanz drauf und strich dann einen weiteren Zweig ein.

Schluckend musste die Schülerin feststellen, dass dieser Zweig genauso wie der erste zerstört wurde.

Daraufhin nahm Gothi wieder ihren Stab zur Hand und machte damit einige Bewegungen.

Maeri übersetzte für sich selbst. «Wir dürfen keine Fehler machen. Heilen ist wie Kämpfen, nur schwieriger und präziser. Zu viel oder zu wenig führt sofort zum Tod des Patienten. Du magst zwar mit deinem Bogen einen Holzteller auf hundert Meter Entfernung treffen können, aber die Präzision eines Heilers ist wie einer Fliege den Flügel abzuschießen.» Sie seufzte und sah niedergeschlagen zu Boden. «Du… du hast recht, Gothi… Entschuldige bitte…»

Die Alte lächelte und tätschelte sanft die Wange ihrer Schülerin, deren Mundwinkel sich nun auch ein wenig nach oben zogen.

Doch dann war plötzlich ein Geräusch zu hören, das jeder Wikinger fürchtete.

Das verheißungsvolle Pfeifen eines Nachtschatten.

Gebannt starrten alle zum Tor der Großen Halle. Die Kinder weinten, als eine laute Explosion zu hören war, während die Erwachsenen zumindest zusammenzuckten.

«Hicks…», hauchte Maeri mit großen Augen. Sie wusste, was die Anwesenheit eines Nachtschatten bedeutete. Ihr Bruder würde wieder irgendetwas Dummes tun, um sich zu beweisen. Das tat er dauernd. Es war irgendwo verständlich, wenn man bedachte, dass er entweder mit Nichtachtung oder missbilligenden Blicken gestraft wurde.

Kurz sah sie zu Gothi, die einfach nur lächelte und nickte. Entschlossen nickte Maeri zurück, nahm ihren Bogen und einen Köcher mit anderthalb Dutzend Pfeilen und wandte sich dann an ihren Wolf, vor den sie sich kniete.

«Du bleibst hier, mein Großer», ermahnte sie ihn sanft, als sie ihre Hände an seine fellbedeckten Wangen legte. «Wir wollen doch nicht, dass dein hübsches Fell angesengt wird», fügte sie noch hinzu und zwinkerte.

Schnee knurrte nur sanft zurück und schleckte ihr einmal über die Wange, bevor er seinen Kopf gegen sie rieb.

Maeri kicherte. «Schon gut, Schnee, ich komme ja wieder», sagte sie und zwinkerte, bevor sie ihm noch einmal kurz hinter den Ohren kraulte und dann aufstand. Mit schnellen Schritten lief sie auf die Tore der Großen Halle zu, stieß sie auf und trat nach draußen.

Es war wie immer ein erschreckender, gleichzeitig aber auch gewohnter Anblick. Überall war Feuer, ob nun Häuser oder Felder brannten oder einfach ein Drache gerade Feuer spie. Die Gefahr war in solchen Nächten allgegenwärtig, weshalb man auf alles gleichzeitig achten musste.

Ihr Ziel jedoch war Hicks, und der war hoffentlich noch bei der Schmiede. Es gab nur einen Weg, das auch sicherzustellen, also rannte sie so schnell wie möglich die Stufen der Großen Halle hinunter.

Um bei der Schmiede anzukommen, musste sie es jedoch erst einmal durch ein Gewirr von Häusern und Wikingern schaffen. Und Drachen.

Unten angekommen sah sie sich kurz nach Gefahren um, als sie einen Nadder erkannte, der einen unbewaffneten Wikinger bedrängte. Schnell nahm sie ihrem Bogen und legte einen Pfeil an.

«Hey, Mistvieh!», rief sie, während sie weiterrannte. Die Zähne zeigend drehte sich der Nadder um. «Du weißt direkt, wer gemeint ist, wie? Fang mich!», fügte sie an, zog die Sehne zurück und ließ ihren Pfeil fliegen.

Die Bewegungen von Drachen waren nahezu unvorhersehbar, noch mehr sogar, wenn sie sich gerade bewegten. Deshalb versuchte Maeri bei aller Bogenkunst erst gar nicht, einen tödlichen Schuss auf das Auge der Bestie hinzubekommen. Sie zielte direkt auf den Torso des Nadders und traf direkt.

Ihr Bogen besaß nicht die Kraft, einen Pfeil an den harten Schuppen eines Drachen vorbeizubringen und den Schuss tödlich enden zu lassen. Doch es schmerzte die Biester und das wusste sie.

Der Nadder kreischte zornig, als der Pfeil seine Haut durchdrang. Sofort kam er ihrer Aufforderung nach, ihr zu folgen. Und er tat es förmlich mit Schaum vor dem Maul.

Schnell rannte sie vor dem wütenden Drachen davon, musste aber auch darauf achten, nicht zu sehr vom Weg abzukommen. Ihr Ziel war noch immer die Schmiede, auch wenn sie noch recht weit entfernt war.

Während Maeri sich, ohne Geschwindigkeit zu verlieren, zwischen Häusern durch die Gassen wand und über Karren sprang oder unter ihnen hindurchrutschte, schoss sie weiter nur grob gezielte Pfeile auf weitere Drachen, die sich gerade daran machten, Vieh zu stehlen oder gegen einen Wikinger zu kämpfen, der sich selbst gnadenlos überschätzte. Das Resultat: Es waren schnell zehn Drachen auf ihren Fersen, die sich aber schnell selbst behinderten und Kabbeleien unter sich anfingen, welche die Verfolgung stark beeinträchtigten.

Irgendwann jedoch, als sie durch eine Häusergasse rannte, hörte sie das verheißungsvolle Sirren von Nadderstacheln hinter sich und warf sich nach der Gasse zur Seite in den Dreck. Und das nicht einen Moment zu früh, denn einige der Stacheln flogen nur allzu knapp an ihrem Gesicht vorbei und bohrten sich in den Bogen neben sie.

Doch nun landeten die zehn Drachen, die sie verärgert hatte, direkt um sie herum, um an der jungen Jägerin Vergeltung zu üben. Schnell zog sie einen Nadderstachel aus dem Boden und begab sich in eine Kampfhaltung.

Sie hatte noch nie einen Drachen getötet, weil ihr die Chance sehr früh genommen wurde. Aber im Moment war ihr das ziemlich egal. Sie musste zu ihrem Bruder und ihm ein wenig Vernunft einreden.

Die Drachen zogen ihren Kreis enger um sie und knurrten sie wild an, während sie den Stachel fester griff und verärgert zurückknurrte. Sie hatte nach all der Zeit mit Schnee einige wenige Verhaltensweisen übernommen. Das hatte ihr den Spitznamen „Die Wilde“ eingebracht.

«Glaubt ja nicht, dass ich es euch einfach machen werde!»

Wie eine Katze, die mit ihrer Beute spielt, schlug ein Nadder mit seinem Schwanz nach ihr, welchem sie jedoch nicht zur Seite oder nach hinten, sondern mit einer Rolle nach vorn auswich und dem Drachen seinen eigenen Stachel tief ins Bein stieß.

Die Bestie heulte auf vor Schmerz und schlug mit seinen Flügeln nach Maeri, die damit durch die Luft geworfen wurde und einige Meter weiter erneut im Schlamm landete.

Stöhnend und dreckbespritzt richtete sie sich wieder auf und stellte zufrieden fest, dass der Nadder durch den Stachel eingeknickt war. Jedoch blieb er nicht weiter am Boden liegen, sondern stemmte sich nun selbst angestrengt hoch.

Als der Drache stand, stellte Maeri schluckend fest, dass dieser die Nase gestrichen voll hatte und einen Feuerstrahl vorbereitete. Sie wusste, dass ihre einzige Chance war, in richtigen Moment auszuweichen. Die anderen Drachen taten die ganze Zeit über nichts, außer das Schauspiel zu bewundern und dazustehen.

Sie konnte bereits das Glühen in der Kehle des Nadders wahrnehmen, doch dann sah sie, wie hinter dem Drachen eine Figur mit einer Axt auf dem Rücken und einem Seil in der Hand vom Haus auf ihn zusprang. Das Erste, was die Bestie zu spüren bekam, war der Stiefel des sich auf sie stürzenden Wikingers, weshalb sie wieder geradewegs zu Boden fiel. Der Magnesiumstrahl verfehlte sein Ziel bei Weitem.

Der Wikinger schlitterte weiter bis zu der Häuptlingsochter. «Alles in Ordnung, Maeri?»

Sigurd Hofferson. Natürlich.

Er war mittlerweile bereits volljährig. Immerhin war er ein halbes Jahr älter als sie. Sein Haar war zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine Erscheinung war immer ein Hoffnungsträger für umstehende Wikinger, denn trotz seiner jungen Jahre war unumstritten, dass er den meisten anderen Berkianern im Kampf deutlich überlegen war, auch wenn er erst vor zwei Jahren seinen ersten Drachen, im Zuge seines Sieges im Drachentraining, getötet hatte. Er war übrigens auch der Grund, wieso Maeri damals aus dem Drachentraining genommen wurde. Und seitdem war ihr Verhältnis zu ihm recht frostig.

«Ich hatte alles unter Kontrolle!», brummte sie nur ohne ein Wort des Dankes. Seine ständige Anwesenheit in ihrer Nähe bei Drachenangriffen wurde langsam lästig. Immer, wenn sie sich nur in den kleinsten Schwierigkeiten befand, war er sofort zur Stelle.

«Klar hattest du das», entgegnete er trocken. «Ab hier übernehmen wir.»

Bevor sie fragen konnte, wer mit „wir“ gemeint war, stürzte sich Sigurd mit dem Seil schon wieder auf den Nadder. Sofort kamen dreimal so viele Wikinger wie Drachen angerannt, um sich um die restlichen Biester zu kümmern. Ob nun mit Netz, Seil oder doch mit tödlichen Mitteln wie Schwert, Axt und Hammer.

Nachdem alle Drachen entweder tot oder gefangen waren, rieb sich Sigurd zufrieden die Hände. «Also gut, das wär's. Maeri, ich wollte dir noch etwas… Maeri?»

Die junge Jägerin war jedoch längst schon wieder fort. Sie hatte besseres zu tun, als sich mit ihm zu unterhalten. Sie hatte IMMER etwas besseres zu tun, als sich mit ihm zu unterhalten. Und wenn es nur war, sinnlos irgendwo hinzustarren.

Also rannte sie einfach weiter in Richtung Schmiede. Um sie herum waren Kämpfe ohne Ende, aber sie hatte schon genug Zeit verloren. Als sie endlich ankam, war schon eine ordentliche Schlange vor der Schmiede, vor der manche Wikinger schon verärgert mit ihren unbearbeiteten und ungeschärften Waffen schnaubend weggingen.

«Was ist denn hier los?», fragte sie einen an ihr vorbeilaufenden Wikinger.

Dieser rauchte fast vor Wut. «Dieser nutzlose Bengel ist schon wieder mit so einem seltsamen Ding auf Rädern davon gedüst und nicht mehr zurückgekommen. Ich werde mich bei Haudrauf persönlich beschweren.» Er fluchte noch einige andere, unflätige Sachen vor sich hin, doch Maeri war ungeduldig.

Sie zog ihn grob an einem Ohr zu sich herunter, woraufhin er wie ein kleines Mädchen schrie. «Deine Belange interessieren mich nicht! Wo ist mein Bruder hin? Raus damit!», blaffte sie und knurrte ihn an.

«Auauaauuu!! Da lang! Da lang!!!», brachte er nur hervor, zeigte in Richtung einer Klippe mit guten Meeresblick in Nähe eines Katapults und brachte sich in eine Haltung, bei der sein Ohr nicht mehr ganz so sehr wehtat, welche aber absolut krumm und schief war.

«Danke», sagte sie zuckersüß und ließ von seinem Ohr ab, sodass der Wikinger zu Boden fiel. Sie verschwendete keine weitere Zeit und fing wieder an zu rennen.

Zum zweiten Mal in dieser Nacht hörte sie das Pfeifen des berüchtigten Nachtschatten. Dieser Ton spornte sie nur noch mehr an. Hicks war wahrscheinlich längst schon da und würde gleich ganz bestimmt etwas Dummes tun.

Sie musste feststellen, dass sie genau auf das Pfeifen zurannte. In dem Wissen fing ihr Magen an sich leicht zu verdrehen.

Doch jetzt war sie auf der Wiese vor der Klippe und da entdeckte sie ihren Bruder. Maeri war unendlich erleichtert ihn wohlauf zu sehen. Doch er stand auf einem seltsamen Gerät. Da fiel ihr ein, was es war. Er hatte ihr sogar davon erzählt: Es handelte sich um einen selbstgebauten Bolawerfer.

Und das Pfeifen wurde lauter. Sie konnte sehen, wie Hicks zu zielen begann, bis das Pfeifen ohrenbetäubend wurde.

«HICKS!», schrie sie aus Angst um sein Leben.

Kurz drehte er erschrocken seinen Kopf um, da explodierte das Katapult ganz in der Nähe durch das violette Geschoss des mysteriösen Drachen. Instinktiv drückte Hicks auf den Abzug.

Sein Gerät setzte sich in Gang. Die Sehne des Werfers schnellte vorwärts, warf die Bola mit atemberaubender Geschwindigkeit in den Nachthimmel, doch Hicks wurde von seinem Standpunkt nach hinten geworfen, sodass er im Gras nur ein paar Schritte entfernt von seiner Schwester landete.

«Hicks!», rief sie wieder, begab sich neben ihm auf die Knie, richtete seinen Oberkörper wieder auf und suchte sein Gesicht nach Verletzungen ab, doch ihr Bruder war noch immer mit offenem Mund auf die Richtung fixiert, in die seine Bola schoss.

Er schien etwas zu sehen, das ihn sprachlos machte. Maeri folgte seinem Blick, bis sie ein lautes Schnappen und den Schreckensschrei des Nachtschatten hörte. Ein furchterregender Laut, noch schlimmer als das Pfeifen, das man hören konnte, wenn er herannahte.

Da sah sie es auch: Eine dunkle Gestalt, die vom Himmel fiel. Geradewegs auf das Krähenkliff zu.

«Ich…», brachte Hicks erst nur ungläubig heraus, doch dann erfüllten sich seine Augen mit einem begeisterten Leuchten. «ICH HABE IHN GETROFFEN!», rief er, bevor er sich an seine Schwester wandte, die ebenso fassungslos und schlichtweg begeistert war. «HAST DU DAS GESEHEN?!»

«JA, DAS HABE ICH, BRUDER!», rief sie lachend zurück, stand mit ihm auf und zog ihn in eine feste Umarmung, während beide nur so vor Freude völlig asynchron hüpften. Provokant drehte sie ihren Kopf in Richtung des Dorfes. «SONST NOCH WER, HÄ?!», schrie sie vor lauter hämischer Befriedigung. Ihr Bruder hatte geschafft, was niemand sonst aus dem Dorf in all den Jahren auch nur ansatzweise geschafft hatte. Niemand hatte den Nachtschatten auch nur zu Gesicht bekommen. Und ihr Bruder hatte ihn nicht nur gesehen, auch wenn es undeutlich war, sondern auch noch getroffen. Jetzt mussten alle nur noch erfahren, dass Hicks alles andere als nutzlos war.

Doch dann hörten sie ein bedrohliches Knurren. Zögerlich lösten sie sich voneinander und starrten dann einem Riesenhaften Alptraum direkt in die Augen, der nicht gerade weit von ihnen entfernt stand.

«Abgesehen von dir», flüsterte Hicks. Seine Schwester verdrehte leicht die Augen. Wie er in dieser Situation noch Witze machen konnte, war ihr schleierhaft.

Ohne zu zögern griff Maeri nach ihrem Bogen, legte einen Pfeil an, spannte die Sehne und ließ den Pfeil auf den Kopf des hochgefährlichen Drachen fliegen.

Im letzten Moment jedoch riss der Alptraum mit unglaublichen Reflexen seinen Kopf zur Seite, sodass sie nur seine Schulter traf. Durch die kurze Distanz traf der Pfeil aber mit großer Wucht, sodass die Wunde tief und schmerzhaft wurde.

Der Drache brüllte verärgert und ging in Flammen auf.

Maeri schluckte. «Das… war keine gute Idee, glaube ich», meinte Hicks nur nervös.

«Kein Scheiß, Bruderherz… LAUF!», rief sie, nahm den Bogen in die linke Hand und stieß ihn mit der rechten Hand an. Er gehorchte sofort, während sie noch einen Moment zurückblieb und dann erst davonrannte.

Sie hatte aber nicht damit gerechnet, dass der Drache abheben und sie an der Schulter packen würde.

«WAS?! AAAAAH! NEIN!», schrie sie panisch und voller Schmerzen, denn der Alptraum stand noch immer unter Flammen. Und diese machten gerade stellenweise einen grausamen Kontakt mit ihrer rechten Schulter.

Maeri schrie weiter gequält, als das Feuer ein Loch in ihre Kleidung fraß und ihre Haut schmelzen ließ. Sie bemerkte nicht, dass sie sich schnell vom Boden entfernten und der Alptraum mit einem kurzen Wendemanöver aus dem Dorf auf die Küste und damit das Meer zuflog.

Sie wusste nur, dass sie diesem Griff entkommen musste, der ihr Höllenqualen bereitete. Ihr rechter Arm war blockiert und mit dem linken hielt sie den Bogen.

Ihre Seele schmerzte dabei, doch ihr unter Höllenqualen stehender Körper war ihr gerade deutlich wichtiger, also ließ sie den Bogen los, der sofort hinunter ins Wasser fiel, knapp hinter die Klippe, von wo aus Hicks den Nachtschatten getroffen hatte.

Als das getan war, langte sie mit der freigewordenen Hand nach einem der verbliebenen Pfeile im Köcher, zog ihn heraus und stach in ihrer Verzweiflung mehrfach auf das Bein des Drachen ein und fügte ihm mehrere kleine, doch tiefe Wunden zu.

Dieser brüllte durch den stechenden Schmerz und ließ die schreiende Häuptlingstochter los, welche daraufhin einen tiefen Fall hinter sich zu bringen hatte. Vierzig Meter, wenn nicht mehr, trennten sie von dem eiskalten Meer.

Ihre Schulter schmerzte so unglaublich stark, dass sie kaum noch etwas mitbekam. Der Fall, der Aufprall, das eiskalte Wasser, das sie in die Tiefe zerrte und jegliche Wärme aus ihrem Körper zog: All diese Dinge verschwammen hinter den Qualen ihrer verbrannten Schulter.

Sie begann erst den wahren Ernst der Lage zu bemerken, als sie registrierte, dass ihr Atem schwand und sie keine Luft holen konnte. Stattdessen sog sie Wasser ein, welches sofort in ihre Lunge gelangte und ihr zusätzliche Schmerzen bereitete. Sie versuchte noch ein paar verzweifelte Züge zur Oberfläche zu machen, doch sie erkannte, dass es einfach nicht genug war.

Die glühende Hitze, die in ihrer Schulter pochte und die scharfe Kälte, die den Rest ihres Körpers förmlich auseinanderriss, waren einfach zu viel. Ihre Sicht schwand und alles wurde dunkler.

Das Einzige, was sie da noch vage bemerkte, war eine Gestalt, die direkt über ihr in das Wasser eintauchte.
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«Da! Er hat sie!», rief ein Wikinger, als er Sigurd sah, wie er mit Maeri im Schlepptau auftauchte und mit ihrem reglosen Körper in Richtung Küste schwamm.

«Meine Tochter!», rief Haudrauf, warf Hammer und Schild beiseite und schwamm den beiden entgegen. Der Drachenangriff hatte gerade aufgehört, als er mitansehen musste, wie seine Tochter beinahe von einem flammenden Riesenhaften Alptraum verschleppt wurde.

Ohne weitere Komplikationen schafften sie es, die junge Jägerin wieder an Land zu ziehen und auf den Strand zu legen.

Sofort legte Sigurd sein Ohr auf ihre Brust. «Kein Herzschlag. Ihre Lungen müssen mit Wasser gefüllt sein. Es muss raus», sagte er ernst, nahm seinen Kopf wieder weg und ersetzte die Stelle mit seinen Händen, bevor er fest zudrückte. Einmal, zweimal, dreimal…

Er tat es bestimmt zwei Dutzend mal, und noch immer spürte er keine Reaktion. Besorgt strich er ihre Haare aus ihrem leichenblassen Gesicht, öffnete ihren Mund und legte dann seine Lippen auf ihre, um ihr wieder etwas Luft zuzuführen.

Inzwischen kam auch Hicks mit Maeris Jagdwolf Schnee angerannt, doch beide beobachteten die Situation erst einmal. Den jüngeren Haddock plagten die Schuldgefühle. Nur wegen ihm befand sich seine Schwester in dieser Lage.

Nach einer Weile ging ein Ruck durch die Häuptlingstochter, und das Erste, was sie tat, war, Sigurds Gesicht von ihrem wegzustoßen, sich auf den Bauch zu rollen und erst einmal eine ordentliche Ladung Wasser aus ihrer Lunge hochzuwürgen.

«Schwester!», rief Hicks erleichtert und rannte auf sie zu, bevor er sie fest in die Arme schloss und sie vor Schmerzen leise zischte.

Schnee kam auch sogleich angerannt und legte fast menschenähnlich seine Pfoten um die beiden Geschwister und seinen Kopf auf den seiner Jagdgefährtin.

Haudrauf klopfte dem Sigurd auf die Schulter. «Gut gemacht, mein Junge», lobte er.

Dieser sah unterdessen die Verletzung der Häuptlingstochter und fackelte nicht lange. «Wir müssen sie zu Gothi bringen. Jetzt!»

«Hicks, was ist mit dem Nachtschatten?», fragte Maeri ihren Bruder.

Bevor dieser jedoch antworten konnte, warf ein anderer dazwischen: «Was soll denn mit dem Nachtschatten sein?»

Ihr Bruder bat sie nur mit Blicken, nicht weiter fortzufahren, doch sie hatte einen Standpunkt zu vertreten. «Hicks hat ihn erwischt. Er ist beim Krähenkliff abgestürzt.»

Die anderen jungen Wikinger seines Alters, so zum Beispiel Fischbein Ingermann und Astrid Hofferson, Sigurds Schwester, waren auch da. Und Rotzbacke verschwendete keine Zeit für einen gehässigen Kommentar. «Pff, na klar. War das vor oder nach deinem Tauchgang?»

Einige Wikinger lachten, darunter auch der Witzemacher selbst plus Zwillinge, doch damit war schnell Schluss, als sich der eisblaue Blick des weißen Jagdwolfes auf sie fixierte und ein lautes Knurren folgte. Hicks' Blick senkte sich dennoch vor Scham.

Haudrauf entschloss sich, den Worten seiner Tochter nicht allzu viel Bedeutung beizumessen. Sie war gerade eben erst halbtot. Da war nicht viel anderes zu erwarten. Er seufzt. «Wie auch immer… Grobian! Bring Hicks nach Hause. Ich muss Maeri zu Gothi bringen.»

Mit diesen Worten ging er auf sie zu, während der Dorfschmied seinem Lehrling auf die Schulter klopfte und ihn wegführte.

Maeri jedoch sandte ihrem Vater einen missbilligenden Blick, als Schnee sich neben ihr absenkte, sodass sie ihren geschwächten Körper ohne große Mühe auf ihn befördern konnte. «Kein Bedarf», sagte sie nur. Über die Jahre hatte sie ihrem Vater gegenüber eine gewisse Abneigung entwickelt, als er begann, ihren Bruder zu vernachlässigen und ihn links liegen zu lassen.

Mittlerweile machten sich auch die meisten Dorfbewohner auf den Weg nach Hause, jetzt da die Situation anscheinend geklärt war, während sich Schnee langsam in Bewegung setzte.

«Komm, Schwester. Gehen wir», sagte Sigurd, an dem sie auch vorbeigingen, der sich an Astrid gewandt hatte.

Müde und wund lächelte Maeri dem Mädchen zu und erhielt dafür ein Lächeln zurück. Sigurd hingegen, der sie ebenfalls ansah, starrte sie nur mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

Die Häuptlingstochter mochte es nicht, wenn Hicks herumgeschubst oder auf sonstige Art und Weise mit Verachtung behandelt wurde, aber es gab einige Menschen, die machten da wenigstens nicht mit. Sie wünschte sich zwar, dass sie sich dagegen einsetzen würden, aber dafür musste man auch irgendwie dankbar sein. Immerhin gab es nur wenige Personen, die ihren Bruder ignorierten statt ihn zu behandeln wie alle anderen: Fischbein, Grobian, Gothi und eben Astrid.

Grobian würde Hicks sicher helfen, aber er besaß einfach nicht die notwendige Empathie und machte manche Situationen einfach nur schlimmer. Fischbein war eine sanfte Seele und versuchte selbst stets, zumindest nicht negativ aufzufallen. Und genau das tat man eben, wenn man sich mit Hicks auf eine positive Weise befasste. Gothi hatte einfach zu viel zu tun und Astrid… naja, sie ignorierte irgendwie jeden, aber das war wohl die typische Fokussierung auf Bestleistungen à la Hofferson. Aber damit hatte sie kein Problem.

Schnee transportierte sie bis zu Gothis Hütte und obwohl sich Maeri, ausgelaugt wie sie war, nicht festhalten konnte, behielt er sie vorsichtig balancierend auf seinem Rücken. Hinter ihnen lief Haudrauf, der sich ein wenig wie das fünfte Rad am Wagen vorkam. Dann betraten sie die Hütte.

Gothi war selbstverständlich nicht da. Sie versorgte im Moment immer noch die Verwundeten in der Großen Halle.

Vorsichtig legte sich Schnee auf eine Liege, sodass Maeri einfach von ihm herunterrollen und die Augen schließen konnte. Ihr Wolf ging wieder von der Liege herunter, setzte sich daneben und legte seinen Kopf auf den Bauch seiner Jagdgefährtin, von welcher er nun gekrault wurde.

«Alles soweit in Ordnung?», fragte Haudrauf nach einem Moment der Stille.

Sie nickte nur.

Nun seufzte ihr Vater. «Maeri, ich wollte dir noch etwas sagen…»

Als seine Tochter jedoch nicht antwortete, wusste er, dass sie in einen tiefen Schlaf gefallen war und so bald nicht mehr aufwachen würde.
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Langsam erwachte Maeri wieder aus ihrem traumlosen Schlaf. Sie öffnete die Augen und erwartete ein grelles Licht, doch es erwartete sie nur Dunkelheit.

Verwundert stützte sie sich auf. Das heißt, sie versuchte es, denn kaum verlagerte sie etwas Gewicht auf ihren rechten Arm, da begann dieser plötzlich schmerzhaft zu pochen. Sie stöhnte und ließ sich direkt wieder nach hinten fallen.

Die Häuptlingstochter musste feststellen, dass ihre Schulter bandagiert war. Sie war also nicht tot. Immerhin.

Dann sah sie wieder nach draußen und bemerkte stirnrunzelnd, dass es erst kurz vor Morgengrauen war. Sie konnte nicht länger als eine Stunde geschlafen haben, wenn überhaupt. Aber das war völlig unmöglich, so ausgelaugt wie sie sich fühlte.

«Bei Odin, endlich bist du wach», sagte jemand neben ihr, dessen Stimme ihrem Vater gehörte. Und Überraschung: Er war es wirklich, wie sie mit einem Blick zur Seite erkennen konnte.

Ihren Blick drehte sie wieder zurück, sodass sie stur nach oben an die Decke der Heilerhütte sah. «Was willst du hier?», fragte sie müde, aber nicht ohne einen Funken Ärger in ihrer Stimme.

«Darf man denn nicht einmal zu seinem Kind gehen?», fragte er zurück.

Nun sah sie wirklich ärgerlich zu ihm hinüber. «Dann solltest du dich einmal in deinem Leben mit Hicks befassen.»

«Das habe ich schon», entgegnete Haudrauf ruhig. «Er nimmt morgen am Drachentraining teil.» Er legte sich die Hand über die Augen. «Bei Thor, ich hoffe, dass er sich dort ändert…»

Für einen Moment schwiegen sie sich an, bevor er seufzte. «Es gibt zwei Dinge, die ich dir-»

«Wo ist Schnee?», unterbrach Maeri ihn und setzte sich unter Schmerzen auf.

Ihr Vater legte sanft eine Hand auf ihre gesunde linke Schulter. «Bleib liegen. Oder zumindest sitzen. Deinem Wolf geht es gut. Ich habe ihn herausscheuchen müssen, damit er dir nicht von der Seite weicht. Er hat den ganzen Tag nichts gegessen. Das erledigt er jetzt hoffentlich.»

«Den ganzen Tag? Er hat doch erst vor dem Drachenangriff etwas gegessen», entgegnete sie irritiert.

Kurz starrte ihr Vater sie verwirrt an, bevor er begriff. «Ach ja… das… nun, du hast einen ganzen Tag geschlafen.»

Maeri war ziemlich geschockt. Alles andere wäre eine Lüge. «Das erklärt zumindest einiges», murmelte sie.

Er lächelte. «Also, wie gesagt, ich habe dir zwei Dinge zu erzählen.»

Sie runzelte die Stirn. «Ich nehme an, das lässt sich jetzt nicht vermeiden?»

Haudrauf seufzte. «Bitte, Maeri, versuche doch ein einziges Mal, mir zuzuhören. Was habe ich dir überhaupt getan?»

«Vergiss es. Wenn du es nicht selbst schon begriffen hast, ist jede Erklärung überflüssig», antwortete sie schnaubend. «Erzähl einfach.»

Er schüttelte den Kopf. «Also gut… morgen starte ich eine neue Expedition zum Drachennest.»

Seine Tochter verdrehte nur die Augen. «Das hat die letzten 300 Jahre schon nicht geklappt. Warum versuchst du es immer noch?»

«Weil wir es versuchen müssen», entgegnete er. «Wir haben gar keine andere Wahl. Jedenfalls sollst du ein wenig auf deinen Bruder aufpassen.»

«Tu ich das nicht immer», entgegnete sie trocken. «Im Gegensatz zu gewissen anderen Personen. Aber gut, du wolltest noch etwas loswerden?»

Haudrauf biss sich leicht auf die Lippe. «Das wird nicht einfach für dich, glaube ich…»

«Was denn?», fragte sie amüsiert und spöttisch zugleich. «Machst du Rotzbacke zu deinem Nachfolger? Ich werde dann mal zusehen, wie die Insel niederbrennt.»

«Ach was, so schlimm würde es schon nicht werden. Außerdem hat das nichts mit Rotzbacke zu tun», meinte er und winkte ab.

Sie runzelte die Stirn. «Also was?»

Kurz überlegte er, wie er es formulieren sollte, doch er war kein Mann vieler schöner Worte. Also hielt er es so schlicht wie möglich. «Du wirst heiraten.»

Für einen Moment herrschte absolute Stille. Diese Stille herrschte seltsamerweise auch in Maeri, obwohl ihr Gemüt eigentlich als tobender Sturm hausen sollte. «Nun, das war irgendwie mal klar», stellte sie fest. «Schlau, dass du mir das sagst, wenn ich so ziemlich handlungsunfähig bin.»

«Das hat doch damit nichts zu tun», entgegnete ihr Vater irritiert.

Nachdenklich sah Maeri auf ihre Hände. «Also, welchen behämmerten Häuptlingssohn hast du spontan für mich ausgesucht?»

«Spontan?», hakte er nach. «Das steht schon seit drei Jahren fest.»

«WAS?!», schrie sie auf einmal und wirbelte ihren Kopf zu ihrem Vater um. «Und dir ist nicht einmal in den Sinn gekommen, mir… ach, ich weiß nicht… DAVON MAL ZU ERZÄHLEN?»

Dieser blieb jedoch völlig ruhig und zog nur eine Augenbraue hoch. «Du hättest über diese Jahre wahrscheinlich versucht, ihm einen Pfeil in die Brust zu jagen oder Schnee auf ihn zu hetzen.»

«Und da liegst du verdammt richtig!», bestätigte sie schnippisch und knurrte dann wütend. «Nur hätte es kaum einen Unterschied gemacht, so selten wie wir andere Stämme besuchen!»

«Auch da liegst du übrigens falsch», sprach er zu ihrer Überraschung. «Er ist nicht von einem anderen Stamm.»

Kurz ratterte es in ihrem Kopf. Also musste er von Berk sein, aber wer- «Du hast gesagt, Rotzbacke hätte nichts damit zu tun!»

«Hat er auch nicht», meinte Haudrauf und schüttelte den Kopf. «Bei den Göttern… Ihn würdest du als Erstes an seinen Genitalien aufhängen.»

«Das werde ich vielleicht sowieso», entgegnete sie trocken. «Also? Fischbein oder Taffnuss?» Ihr fielen noch ein paar weitere mögliche unverheiratete Kandidaten ein, aber die waren aus eher unbedeutenden Familien und spielten somit keine große Rolle.

Der Häuptling seufzte. «Schluss mit den Fragereien. Er steht direkt vor der Hütte. Er wartet schon seit einer ganzen Weile, dass du aufwachst.»

«Und?», fragte die junge Jägerin irritiert. «Dann soll er doch reinkommen. Ich werde ihm schon nicht wehtun. Nicht sehr.»

Er schüttelte nur mit dem Kopf und verdrehte die Augen, bevor er aufstand, auf den Eingang zulief und die Stimme hob. «Komm rein, mein Junge!»

Fokussiert lag ihr Blick auf der Plane, die vor der Heilerhütte hing, um dadurch zu erkennen, wer hier gleich hereinkommen würde. Zwei Silhouetten hatte sie im Kopf: Beide relativ klein, also in etwa so groß wie sie, doch eine massig und die andere dürr.

Zu ihrer Verwunderung erschien eine komplett andere Gestalt. Er war alles andere als klein, sondern vielmehr so groß wie ihr Vater, wenn auch eher schlank, aber gleichzeitig recht breitschultrig und muskulös.

Erst jetzt fiel ihr noch ein möglicher Kandidat ein, den sie vollkommen ausgeblendet hatte. Und sie wünschte sich, sie hätte einfach weitergeschlafen.

Die Gestalt kam durch die Plane in die Heilerhütte und entpuppte sich als Sigurd Hofferson.

Einen Moment herrschte Stille, in der Maeris Wut stetig am Hochkochen war und ihr aggressiver Blick zwischen ihrem Vater und ihrem… Verlobten wechselte.

Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, meldete sich Haudrauf zu Wort: «Ich gehe dann mal. Es gibt noch Vorbereitungen zu treffen.»

Maeri fühlte sich verraten. Ihr Mund stand offen, als ihr Vater einfach den Raum ohne ein weiteres Wort und sichtlich erleichtert verließ. Se könnte schwören, dass sie ihn fröhlich pfeifen hörte.

Ihr raubtierhafter Blick richtete sich nun voll und ganz auf Sigurd. «Hilf mir auf», forderte sie mit eiskalter Miene.

Er schüttelte den Kopf. «Es wäre besser, wenn du zumindest sitzen ble-»

«Hilf. Mir. Auf», knurrte sie und streckte ihm den linken Arm entgegen.

Er seufzte kopfschüttelnd, packte ihren Arm und zog sie mit einem Mal auf ihre wackeligen Beine. Sie hatte gerechnet, dass es schwer werden würde, einfach wieder zu stehen, doch sie klappte komplett zusammen, als ihre Kraft nicht in ihre Beine gelangte. Schnell legte Sigurd einen Arm um ihre Hüfte, um sie oben zu halten.

Lange dauerte es nicht, bis sie wieder genug Kraft hatte, um selbstständig zu stehen, da stieß sie sich mit einem Ruck von ihm und ohrfeigte ihn mit der linken Hand.

Er verzog das Gesicht und rieb leicht seine Wange, blieb aber ruhig. «Wofür war das jetzt?», fragte er scheinbar ohne jede emotionale Regung.

«Dafür, dass du ein gewaltiger Arsch bist», entgegnete sie wütend. «Erst mein Auge», sagte sie und deutete auf ihre Narbe, bevor sie ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust stieß, «dann denunzierst du meinen Bruder», führte sie fort und stieß erneut ihren Finger gegen ihn, was eigentlich ein recht amüsanter Anblick war, wenn man bedachte, dass er sie um einen ganzen Kopf überragte, «und dann denkst du, du kannst ihm einfach seine ihm rechtmäßig zustehende Position als zukünftiger Häuptling nehmen, indem du mich zur Frau nimmst? Mistkerl!»

Mittlerweile hatte er aufgehört zu zählen, wie oft sie ihren Finger gegen seine Brust gestoßen hatte, doch schließlich ergriff er ihre Hand und sah sie völlig perplex an. «Moment… wovon bei Thor redest du?»

«Eins werde ich dir sagen, Hofferson: Deinen widerlichen kleinen Plan wirst du nicht umsetzen!», fuhr sie einfach ungestört fort.

Sigurd verdrehte nur die Augen. «Klar. Gerne. Warum sollte ich meinen „Plan“ auch nicht in die Tat umsetzen? Vielleicht erzählst du mir erst einmal, wie du darauf kommst? Was soll das mit deinem Auge? Es ist doch ganz klar, was passiert ist.»

«Oh, ist es das, ja?», entgegnete sie giftig. «Dann lass uns doch noch einmal wiederholen, was vor drei Jahren im Drachentraining passiert ist! Und lass gefälligst meine Hand los!»

Achselzuckend leistete er ihrer Forderung Folge. «Meinetwegen.» Er ließ ihre Hand fallen.
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«Komm schon, Schwester! Du schaffst das!», rief ein begeisterter, zu dem Zeitpunkt drei Jahre jüngerer Hicks nach unten in die Trainingsarena.

Grobian hatte den Nadder freigelassen und eine Art hölzernes Labyrinth aufgebaut, um die Schnelligkeit und Reaktionsgeschwindigkeit seiner Schüler zu testen. Diese bestanden aus ein paar damals 14- bis 15-Jährigen. Die zwei vielversprechendsten waren bei Weitem Maeri „die Wilde“ Haddock und Sigurd „Axthand“ Hofferson.

Erstere hatte ihren Spitznamen wegen ihrem Jagdgefährten, dem weißen Wolf Schnee, dessen Gewohnheiten sie von Zeit zu Zeit übernahm und manchen Wikinger sogar gelegentlich anknurrte.

Letzterer hatte seinen Beinamen aufgrund seines ausgesprochen überdurchschnittlichen Talents mit seiner Lieblingswaffe erhalten. Man sagte, seine Axt sei einfach nur wie eine Weiterführung seines Arms.

Irgendjemand hatte es inmitten der Unterrichtslektion geschafft, den Nadder unglaublich wütend zu machen, sodass dieser mit einer Geschwindigkeit durch die Arena pfiff, als gäbe es kein Morgen mehr.

«Hol ihn dir, Schwesterherz!», rief Hicks wieder zu Maeri hinunter, die mit Schwert und Schild bewaffnet war. Schnee gab ein kurzes, zustimmendes Heulen hinzu.

Der Nadder war nirgends zu sehen, also drehte sich die Häuptlingstochter zu ihrem Bruder um und sandte ihm ein breites Grinsen.

Auf einmal veränderte sich jedoch Hicks' Miene, als er hinter sie sah. «Pass auf!», rief er. Ihm stand der Schreck förmlich ins Gesicht geschrieben.

Mit großen Augen drehte sich die Häuptlingstochter hastig um und sah gerade, wie der Nadder geradewegs auf sie zurannte. Wo er herkam war ihr schleierhaft.

Ein Stück links von ihr schien Sigurd zu bemerken, dass etwas nicht stimmte, auch wenn er den Nadder nicht direkt sehen konnte. «Maeri, zur Seite!», rief er ohne zu zögern.

Die junge Jägerin wartete jedoch. Sie musste nach vorn ausweichen. Dort, wo der Nadder seinen toten Winkel hatte.

Der Drache war mittlerweile nah genug dran und holte schon mit seinem stacheligen Schwanz aus. Maeri war gerade mitten in der Bewegung, sich nach vorn zu werfen und sich abzurollen, als…

…als Sigurd in einem Moment der Angst um sie einen Hechtsprung auf sie zu machte, sie in der Luft rammte und zur Seite in Deckung riss.

Diese Aktion verzögerte sie jedoch um diesen kleinen wichtigen Moment, sodass ihr Kopf zu lange auf einer Höhe mit den giftigen Stacheln am Nadderschwanz war. Es war haarscharf, aber einer der spitzen Stacheln traf.

Er zog eine blutige Linie vom linken Teil ihrer Stirn bis runter zu ihrer Wange, glücklicherweise ohne ihr Auge zu treffen. Doch das Gift, das zusätzlich in die Wunde eintrat, war schmerzhafter als Feuer.
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«Ich habe dich gerettet!», protestierte Sigurd.

«Du hast mich in den Angriff reingezogen!», schimpfte Maeri.

«Danach habe ich den Nadder aber verjagt!»

«Also gibst du zu, dass du für meine Narbe verantwortlich bist?!»

«Das ist- Was? Nein! Wäre dein Bruder nicht so fahrlässig gewesen, würden wir diese Diskussion gar nicht erst führen!»

«Das würden wir auch nicht, wenn du dich einmal in deinem Leben zurückgehalten hättest!»

«Was erwartest du denn, das ich tue, wenn du einfach vor einem Tödlichen Nadder stehen bleibst? Rumstehen und nichts tun?!»

«Ganz genau!»

«Hätte ich das gestern beim Drachenangriff gemacht, wärst du jetzt gegrillt!»

«Das bin ich auch so!», schrie sie ihn an und deutete auf ihre Schulter.

«Das ist gar nicht der Punkt! Ich weiß, dass du dem Magnesiumstrahl des Nadders gestern ausweichen wolltest, aber was hättest du danach ohne mich getan, hm?! Raus damit!», schrie er zurück und gestikulierte wild.

Sie knurrte wütend. «Das ändert nichts daran, dass du meine Chancen im Drachentraining zunichte gemacht hast!»

«Das war immer noch dein Vater, ja? ER hat dich aus dem Training genommen, als er hörte, dass du verletzt wurdest! ER, nicht ICH!»

«Und wessen Schuld ist es, dass ich verletzt wurde?!»

«Was kann ich denn dafür, wenn ich immer für dich einspringen muss, weil du dich wieder und wieder gnadenlos überschätzt?!»

Für einen Moment starrte sie ihn nur schwer atmend an. Das Geschrei zehrte an ihnen beiden. «Sag das nochmal», hauchte sie vor Wut zitternd.

Kurz presste Sigurd seine Lippen zu einem dünnen Strich aufeinander. Es bereitete ihm wirklich keine Freude, mit seiner zukünftigen Frau zu streiten, aber sie war so stur und von sich überzeugt, vor allem jedoch undankbar, dass er es als eine Notwendigkeit erachtete. Schließlich machte er wieder den Mund auf. «Du überschätzt deine Fähigkeiten, Maeri», sprach er ruhig.

Grollend ballte sie ihre Faust an ihrem gesunden Arm und holte mit einem wütenden Schrei aus. Sie schaffte es, seine Wange zu treffen, sodass sein Kopf durch die Wucht zur Seite schnappte, aber er kannte Schlimmeres.

Ihren rechten Arm konnte sie nicht benutzen, also schlug sie wieder mit der linken Faust nach ihm, worauf er dieses Mal jedoch vorbereitet war. Er ließ den Schlag an sich vorbeigehen, weshalb ihr Schwung unverbraucht blieb und sie einen Schritt nach vorn machte. Also schlang er seine Arme um sie, drückte sie gegen sich, sodass sie nun mit dem Rücken an ihm stand, und hielt gleichzeitig ihren linken Arm fest.

«Lass mich los!», zischte sie aggressiv und begann, auf seine Füße und ihm gegen die Schienbeine zu treten.

Das schmerzte, und zwar nicht gerade wenig, aber es war durch die dicken Stiefel auszuhalten. Das änderte nichts daran, dass seine im Vergleich zu ihm eher kleine zukünftige Frau ordentlich Kraft hatte.

«Wenn es bedeutet, dass du ruhig bleibst und nicht wieder auf mich losgehst, dann gerne», entgegnete Sigurd und versuchte, ruhig zu bleiben. Die Häuptlingstochter war so stur, dass es ihn fast wahnsinnig machte.

«Du bist der, der mich beleidigt hat!», protestierte Maeri und wehrte sich wiederholt gegen seinen Griff.

Er löste die Umklammerung, drehte sie um und hielt ihre Oberarme fest. Maeri schluckte schwer, als sie in seine Augen sah und bemerkte, dass er ziemlich wütend war.

«KANNST DU DICH BITTE EINMAL BERUHIGEN?!», brüllte er sie an.

Für einen Moment sahen sie sich nur an. Die junge Jägerin wusste nicht, ob es überhaupt schon einmal jemand geschafft hatte, Sigurds Geduldfaden derart zerreißen zu lassen.

Der junge Krieger atmete tief durch. «Dich zu beleidigen war nie meine Absicht. Das wäre das Letzte, was ich wollen könnte. Es… tut mir leid, wenn du das so aufgefasst hast.»

«Nein, es… es ist schon gut…», murmelte Maeri und sah kurz zu Boden, bevor sie wieder zu ihm aufsah und wieder ein misstrauischer Funken in ihren Augen blitzte. «Wieso ich? Hätten deine Eltern nicht eine andere auswählen können? Wollen sie, dass ein Hofferson zum nächsten Häuptling wird?»

«Wie meinst du das?», fragte Sigurd mit hochgezogener Augenbraue.

Sie verdrehte die Augen. «Du weißt, dass unsere Gesetze nicht gerade präzise sind. Der älteste Sohn des Häuptlings ist sein Nachfolger. Man könnte es so interpretieren, dass du damit auch ein Sohn meines Vaters wirst. Und zwar der älteste, und wenn du dann auch nur ein Schwiegersohn bist.»

Sigurd sah nachdenklich drein. «So habe ich das noch nie gesehen.»

«Wieso also ich? Wieso arrangieren deine Eltern so etwas mit meinem Vater?», fragte Maeri verwirrt.

Was er nun tat, hatte sie ganz bestimmt nicht erwartet. Er legte sanft eine Hand von ihrem Oberarm auf ihre Wange. «Meine Eltern hatten damit nichts zu tun», sprach er leise.

Die Häuptlingstochter erstarrte. Sie war sich nicht ganz sicher, was das gerade war. Ein Liebesgeständnis etwa? Und das ausgerechnet von der Person, für die sie über die Jahre fast genau das Gegenteil zu empfinden gelernt glaubte?

Langsam nahm sie ihre Hand nach oben und legte ihre Hand leicht auf seine, welche ihre Wange berührte. Kurz biss sie sich auf die Unterlippe. «K-könntest… Könntest du bitte meinen Arm loslassen?»

«Natürlich», sagte er lächelnd, ließ auch ihren anderen Oberarm wieder frei und legte nun auch diese Hand an ihre andere Wange.

Sie wusste nicht ganz, ob sie diese zarte Berührung gutheißen sollte, aber als sie plötzlich bemerkte, dass sein Gesicht sich ihrem langsam annäherte, stieg eine leichte Panik in ihr auf. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.

Schließlich legte sie jedoch eine Hand an seine Brust und lehnte sich ein kleines Stück zurück. «I-i-ich sollte gehen», stammelte sie. «Es ist schon spät.»

Zu ihrer Erleichterung hielt er inne, strich ihr dann aber noch mit seinen Daumen ein paar Male sanft über die Wangen. «Du hast recht», flüsterte er und nahm dann seine Hände mit einem leichten Seufzen von ihrem Wangen. Er klang ein wenig enttäuscht. «Dann gute Nacht, Maeri.»

«Ja… gute Nacht, Sigurd», murmelte sie, schob sich dann schnell an ihm vorbei und verließ schnellstens die Heilerhütte.

Genau so schnell machte sie sich auf den Weg nach Hause, wo sie, als sie ankam, direkt die Treppe nach oben zu Hicks' und ihrem Raum heraufstieg. Noch immer pochte ihr Herz wie wild.

As sie dann ihren Bruder sah und wie friedlich er schlief, musste sie lächeln. Sie ging an sein Bett heran, kniete sich daneben und strich ihm sanft durch die Haare, bevor sie ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. Er roch nach Wald.

Immer noch mit einem Lächeln im Gesicht, stand sie wieder auf und begab sich zu ihrem nur wenig entfernt stehenden Bett, in welches sie sich sofort hineinlegte. Dann jedoch fiel ihr Blick auf etwas Großes mit weißem Fell in der Ecke des Raumes. Grinsend pfiff sie einmal leise. Sofort schoss ein Kopf nach oben.

«Komm her, Schnee», forderte sie ihn lächelnd auf. Augenblicklich sprang der weiße Wolf auf ihr Bett und schleckte ihr über das Gesicht. «Bäh! He, lass das!», protestierte sie leise und kicherte, woraufhin er nur noch einmal über ihr Kinn schleckte.

Dann rollte Schnee sich so auf dem Bett zusammen, dass Maeri ihn als Kopfkissen nehmen konnte, er selbst aber auch seinen Kopf auf ihren Bauch legen konnte.

Lächelnd streichelte sie seinen Kopf und schlief bald darauf ein.

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