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Eins

Klara nahm einen großen Schluck aus der Flasche mit dem benebelnden Inhalt. Es tat gut. Die kühle Flüssigkeit rann ihre Kehle hinab und schon bald würde sie ihre Wirkung zeigen. Jemand rempelte sie an, doch sie reagierte nicht darauf, blieb weiterhin mit ihrer Flasche in der Hand an der Bar stehen und hoffte, dass der Alkohol bald wirken würde. Diese Party war absolut fürchterlich. Niemand beachtete sie, wie immer, doch heute machte Klara diese Tatsache besonders viel aus.

Klara bestellte sich das nächste Bier. Das wievielte es war, wusste sie nicht. Die Frau an der Theke warf ihr einen bemitleidenden Blick zu, ehe sie Klara das Bier reichte, doch Klara ignorierte auch dies und widmete sich ihrer neuen Flasche. Klara hatte gelernt, ein Niemand zu sein. Jemand, der nicht auffiel. Jemand den man nicht ernst nahm. Stets hatte sie es auf die freundliche Art und Weise versucht, doch es brachte nichts. Sie hatte immer zurück gesteckt, versucht es Allen Recht zu machen. Doch Heute Abend hatte sie gedacht, einmal nicht unauffällig sein zu müssen.
 
Klara gehörte zwar immer schon irgendwie dazu, aber eine eigene Persönlichkeit hatte sie nicht. Die Geburtstagsparty ihrer Freundin Anna war zwar eigentlich nicht ihr Ding, doch insgeheim hatte sie sich vorgenommmen endlich mal aus sich heraus zu kommen und sich unter die Leute zu mischen. Mit ihnen reden, Spaß haben und vielleicht sogar Tanzen. Klara nahm einen weiteren großen Schluck aus der Flasche. Anstatt aufzufallen, hatte sie sich nur wieder hinter Annas Rücken gestellt, die Leute beobachtete und als Anna schlussendlich mit irgendeinem Typen wild rumgemacht hatte, hatte sie sich das erste Bier bestellt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte sie mit niemandem geredet und niemand hatte sie beachtetet. Klara ärgerte sich über sich selbst. Das Niemand auf sie zuging, lag einzig und allein an ihrer verklemmten Art.

Mit ein paar weiteren tiefen Zügen leerte sie die Flasche, warf ein paar Scheine auf die Bar und ging auf den Ausgang zu. Schnell holte sie sich ihre Jacke von der Garderobe neben der Tür und zog sie sich über. Kurz bevor sie die Tür aufstoßen konnte, packte sie jemand am Arm: „Wo willsschnt du hin? Die Party hat doch gerade erst an'feangen", lallte ihr Markus, ein Klassenkamerad, ins Ohr. Verwundert bleib sie stehen. Markus hatte sie gerade angesprochen. Der einzige an diesem Abend der wenigstens ihre Anwesenheit bemerkt hatte. Doch nach einem tiefen Atemzug roch sie seine Fahne. Er war total betrunken. Sie riss sich aus seinem Griff frei und stieß ihn weg: „Hab kein'Bock mehr." Wahrscheinlich war sein plötzliches Interesse an ihr nur auf den Alkohol in seinem Blut zurückzuführen.

Dann drehte sie sich um, stieß die schwere Holztür auf und wenig später stand sie in der kühlen Sommernacht. Kurz blieb sie stehen und atmete die frische Luft ein, die den Alkohol in ihrem Körper ein wenig zu lindern schien. Noch nie hatte sie so viel Alkohol getrunken, wie an diesem Abend. Aber einen anderen Weg diesen fürchterlichen Abend hinter sich zu bringen, hatte sie nicht gesehen. Klara ging nun schneller und entfernte sich immer weiter von der Bar aus der immer noch Musik dröhnte. Niemand hatte auf dieser Party auch nur ein einziges Wort mit ihr geredet, geschweige denn sie irgendwie wahrgenommen. Sie stand einfach alleine an der Bar und hatte sich mit Alkohol zu geschüttet. Klara schnaubte wütend und setzte ihren Weg fort.

Der Weg nach Hause in ihr Wohnviertel erledigte sie in 20 Minuten. Normalerweise brauchte sie nur etwa um die Hälfte der Zeit, doch der Alkohol setzte ihr doch mehr zu als erwartet. Heute hatte sie einmal etwas „Verbotenes" getan und morgen würde sie wieder die alte, gute und liebe Klara sein,die hinter all ihren Freunden herstiefelte um mit ihnen die Jungs aus dem Fußballteam zu bestaunen. Doch niemand der Jungs hatte ihr auch nur einmal eines Blickes gewürdigt. Sie gehörte irgendwie dazu, galt aber als unscheinbar und viel zu still und langweilig. Doch verdammt, dass wollte sie nicht mehr sein.

Wütend schloss sie die Eingangstür ihres Hauses auf und versuchte nicht einmal leise zu sein, um ihre 2 Geschwister und ihre Eltern nicht zu wecken. Heute war es ihr egal. Morgen würde sie wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen haben, doch nur heute wollte sie keine Rücksicht  nehmen. Einen Abend wollte sie nicht das unscheinbare, zurückhaltende und brave Mädchen sein. Sie zog sich ihre Jacke und Schuhe aus und wie nicht anders zu erwarten, brannte oben das Licht auf. Ihre Eltern waren aufgewacht. Mit einem leisen Stöhnen, begab sie sich durch das viel zu saubere und schlicht gehaltene Treppenhaus nach oben und traf im Flur auf ihre Mutter. Entsetzt schaute diese sie an: „Bist du vielleicht etwas leiser?", zischte sie flüsternd um ihre kleineren, noch schlafenden Geschwister nicht zu wecken. Klara hob nur abwehrend die Hände und ging schnurstracks in ihr Zimmer. Schnell schloss sie die Tür hinter sich ab und warf sich auf ihr Bett. Sie musste endlich einmal aus sich heraus kommen. Dann schloss sie ihre Augen und schlief ein.

**

"Klara! Wenn du nicht sofort aufwachst und mir erklärst, was das Gestern war, kannst du was erleben!", brüllte Klara's Mutter Ingrid durch die verschlossene Zimmertür. Genervt drehte sich Klara auf den Rücken, rieb sich die Augen und bemerkte erst jetzt den ziemlich starken Kater, den sie sich gestern angetrunken hatte. Mit dröhnendem Kopf wand sie sich auf dem Bett, um schließlich sehr unelegant aus dem Bett zu krakseln. Ein nervöses Klopfen an der Tür ließ ihren Kopf erschüttern und Klara kniff vor Schmerzen die Augen fest zusammen:"Is'ja schon gut.", murmelte sie und drehte den Schlüssel in dem Schlüsselloch ihres Zimmers um. Sofort stand ihre Mutter mit in die Hüften gestemmten Händen vor ihr und sah sie unverständlich an:"Du hast dich ja nicht mal umgezogen!", fuhr sie Klara an und marschierte an ihr vorbei ans Fenster um zu lüften. Klara verdrehte die Augen und ließ sich wieder auf das Bett sinken, dass direkt neben der Tür aufgestellt war.

"So kenne ich dich ja gar nicht!", versuchte Ingrid einen weiteren Versuch Klara zum Reden zu bringen, doch Klara verdrehte nur wieder die Augen. Da war es wieder. So kenne ich dich ja gar nicht. Niemand würde auf die Idee kommen, dass auch Klara sich einmal so besaufen konnte, dass sie einen Kater ausschlafen musste. Und verdammt, dass ließ sie so wütend werden, dass sie viel zu schnell vom Bett aufsprang. Schnell schnappte sie sich eine Jogginghose und einen lockeren Pullover aus ihrem Schrank und ging, mal wieder, ohne ein Wort zu sagen von ihrer Mutter weg. Sofort als sie das Bad erreicht hatte, schloss sie auch hier wieder die Tür ab. Klara hatte nicht sonderlich viel Lust auf Gesellschaft. Unmotiviert stieg sie unter die Dusche und tatsächlich: Das kalte Wasser klärte ihren verkarterten Geist und sie fühlte sich nach einer ausgiebigen Dusche wesentlich besser.

Langsam realisierte sie auch, was sie da gestern gedacht hatte. Noch nie hatte sie sich über ihr sonst so strukturiertes und nun ja, auch irgendwie langweiliges Leben so aufgeregt. Sie war eben nicht der Typ für Veränderung oder außergewöhnliche Trips. Während Klara sich umzog, verdunkelten sich aber wieder ihre Gedanken. Sie war letzten Monat 17 Jahre alt geworden und hatte noch nicht mal eine kleine Party mit ihren Liebsten Menschen gefeiert. Ihr Leben war langweilig und genau deshalb nahm sie niemand wahr. Sie ließ den Kopf gegen die geschlossene Tür sinken und dachte nach. Es war an der Zeit, dass sie ihr Leben in die Hand nahm. Sich verstecken und darauf warten, dass sie irgendjemand bemerkte? Das hatte sie lange genug getan. Schnell band sich Klara noch ihre Haare zusammen und machte sich daraufhin auf den Weg nach unten.

Am Tisch saß ihre ganze Familie zum Sonntagsfrühstück. Da noch niemand etwas auf dem Teller hatte und aß, nahm Klara an, dass sie auf sie gewartet hatten. Schnell setzte sie sich auf ihren Platz am Kopf des Tisches. Ihr Bruder und ihre Schwester, die Zwillinge, waren bester Laune und kaum hatte sich Klara gesetzt, griffen sie nach den frischen Brötchen, die den Raum herrlich duften ließen. Mürrisch wandte Ingrid den Blick von den beiden kleinen ab, die sich nun eine dicke Schicht Schokocreme auf die Brötchen verteilten und blickte Klara erwartungsvoll an. Sie erwartete eine Entschuldigung. Sie war gestern total angetrunken aufgekreuzt und das auch noch nach der vereinbarten Zeit. Ingrid war nie eine strenge Mutter gewesen und hatte mit dieser Erziehungsmethode eigentlich ein tolles und höfliches Mädchen erzogen. Klara war normalerweise sehr zuverlässig. Ihr gestriges Verhalten passte überhaupt nicht zu ihr.

Ingrid legte die Stirn in Falten und begann:"Geht es dir gut mein Schatz?", nun legte sie auch noch ihre Hand auf die von Klara. Schnell zog diese ihre weg und antwortete, um das Gespräch schnell hinter sich zu bringen:"Mir gings nie besser. Das gestern war nicht ok. Wird nicht wieder vorkommen.", Inständig hoffte sie, dass diese halbherzige Entschuldigung ihre Mutter besänftigen würde. Diese schaute zwar alles andere als begeistern drein, doch nickte nur und damit war das Thema zum Glück abgeschlossen. 

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