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Reh

ZÖGERLICH SCHLAGE ICH die Augen auf. Draußen dämmert es bereits. Nur einige Kerzen erhellen den Raum ein wenig. Auf dem Stuhl neben meinem Lager hat sich die älteste Heilerin niedergelassen. Soweit ich mich erinnere, ist ihr Name Fana. Sie bildet neue Heilerinnen und Heiler aus und behält alle Vorgänge in diesem Flügel des Schlosses im Auge. Früher hatte ich schon die eine oder andere Auseinandersetzung mit ihr, wenn meine Soldaten oder ich selbst verwundert zurückkehrten. Fanas Auftreten und ihren Argumenten steht nichts entgegen, weshalb ich diese Wortgefechte meist verlor. Immerhin bin ich damit bei weitem nicht allein. Jetzt hat Fana eine Brille auf der Nase und liest in einem dicken, in Leder gebundenen Buch. Wie lange habe ich wohl geschlafen? Ich setze mich auf – nun, zumindest habe ich das vor, aber ich fühle mich seltsam schwer. Ich schaffe es gerade einmal, den Kopf anzuheben und mich auf meine Unterarme zu stützen, dann lasse ich mich auch schon wieder zurück in die Kissen fallen. Mein Kopf brummt wie ein Bienenschwarm und die Wunde ist wohl doch noch nicht ganz verheilt. Frustriert seufze ich leise, hebe meine Hand und reibe mir über die Augen. In der Erwartung, weißlich transparente Finger zu sehen, tritt mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Ich bin zurück in meinem Körper, ich bin wieder ganz und gar ich! Geschafft! Die Freude darüber tritt allerdings schnell in den Hintergrund, als mir wieder in den Sinn kommt, warum ich unbedingt aufwachen musste. Noch einmal starte ich den Versuch, mich aufzusetzen. Diesmal klappt es auch. Ich ignoriere meine pochende Seite und hebe die Beine aus dem Bett. Unter dem Leinennachthemd erkenne ich, dass mein Körper deutlich an Masse abgenommen hat. Wie dem auch sei, mit ein wenig Übung kommt das schon wieder zurück, darüber mache ich mir jetzt keine Sorgen. Vor allem, weil ich nicht ganz so schwach und dünn geworden bin, wie es bei einer solch langen Zeitspanne des Schlafes eigentlich eingetreten sein müsste. Als ich so an mir heruntersehe, entdecke ich auch den Verband um meinen Oberkörper. Ich streiche vorsichtig darüber und kann mir einen leisen Schmerzenslaut nicht verkneifen. Fana fährt hoch und ihr Kopf ruckt zu mir herum.

» Bei Aslans Mähne, Kind! «, ruft sie aus und lässt vor Überraschung das Buch fallen. Mit zwei Schritten steht sie vor mir, die Hände in die breiten Hüften gestemmt.

» Du musst dich wieder hinlegen «, gebietet sie und drückt mich vehement zurück in Liegeposition.

» Aber ich muss... «, protestiere ich, doch mit einer einfachen Handbewegung schneidet sie mir das Wort ab,

» Du musst gar nichts, Liebes, außer dich ordentlich zu erholen. Meine Güte, wurde aber auch Zeit, dass du aufwachst «.

Sie deckt mich zu und legt sogar noch eine Wolldecke über die Federdecke. Dann schüttelt sie mein Kissen zu Recht, rückt ihren Stuhl direkt neben mich und setzt sich. Eine Weile sieht sie mich ernst und prüfend an.

» Fana, ich muss unbedingt mit Trumpkin sprechen «, versuche ich es erneut. Fana geht hingegen gar nicht auf meine Worte ein.

» Es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch lebst, geschweige denn, dich bewegen kannst «, sie erhebt sich, hebt das Buch vom Boden auf und marschiert zur Tür,

» Du bist sicher hungrig, ich bringe dir etwas. Währenddessen ich weg bin, bleibst du schön liegen und schonst dich, verstanden? «. Bevor sie den Raum verlässt, hebt sie drohend den Finger, lächelt dabei jedoch milde.

» Könntest du bitte Trumpkin herschicken? «, äußere ich meine Bitte erneut. Die Tür wird geschlossen und ich weiß nicht, ob mich Fana überhaupt gehört hat.


Anscheinend hat sie das, denn als sie mit einem Tablett in der Hand zurückkehrt, folgt ihr Trumpkin auf den Fuß. Fana stellt ihre Last auf dem kleinen Nachttischchen ab, legt mir ein Tuch um den Hals wie einem kleinen Kind den Latz und drückt mir eine dampfende Schüssel mit Suppe in die Hand.

» Aufessen, das wird dir guttun «, meint sie und nimmt ihren Platz wieder ein. Trumpkin tritt nun an der anderen Seite an mein Lager und sieht mit undefinierbarem Blick zu mir. Ich ignoriere die Suppe und sehe den Zwerg an.

» Was hast du dir bloß dabei gedacht? «, poltert er plötzlich los und ich zucke zusammen,

» Du hast uns allen einen Riesenschrecken eingejagt! Wie kannst du dich nur so lange nicht rühren? Hast du eine Ahnung, welche Qualen Kaspian deswegen durchleiden musste? Welche Sorgen wir uns alle gemacht haben? «.

» Ich habe mir das nicht ausgesucht «, entgegne ich,

» Es stand nicht in meinem Ermessen, ob ich...aufwache oder nicht «. Trumpkins Züge entspannen sich mit einem Mal und er setzt sich auf die Bettkante.

» Ich bin so froh, dass es dir gut geht «, verkündet er erleichtert.

» Das wird es nicht lange, wenn sie nicht isst «, wirft Fana ein, die mittlerweile wieder in ihrem Buch blättert und mir über die Brillenränder hinweg einen scharfen Blick zuwirft. Kurzerhand tauche ich den Löffel in die Suppe und führe ihn zum Mund. Nach kurzem Pusten, damit sie ein bisschen abkühlt, probiere ich. Es ist eine deftige Hühnerbrühe. Ich schlucke und damit wendet sich Fana – vorerst scheinbar zufriedengestellt – ihrer Lektüre zu.

» Du glaubst nicht wie sehr sich Kaspian bei seiner Rückkehr freuen wird, dich zu sehen «, spricht Trumpkin, nachdem ich ein wenig Suppe zu mir genommen habe,

» Er musste wegen eines Vorfalles von gewisser Dringlichkeit für einige Zeit weg, sonst hätte er dich wohl nie verlassen, das sage ich dir. In zehn Tagen kommt er zurück, dann findet auch ein Fest ihm zu Ehren statt. Immerhin haben wir unseren König über ein Jahr lang nicht gesehen «. Ich nicke nur, all das ist mir ja bereits bekannt.

» Deshalb muss ich auch mit dir sprechen «, sage ich und werfe einen flüchten Blick zu Fana hinüber.

» Weshalb? «, fragt Trumpkin eindeutig irritiert – ich vergaß, er kann nicht wissen, dass ich die letzten Geschehnisse aus nächster Nähe mitverfolgen konnte. Dementsprechend muss ich erst einmal tief Luft holen, um ihm alles zu erklären.

» Ich...das ist eine lange Geschichte, mein Freund, aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass Kaspian auf diesem Fest Gefahr droht «, antworte ich und schelte mich noch in derselben Sekunde für meine kryptischen Worte. Trumpkin kneift die Augen zusammen und studiert meine Züge, die so ernst sind wie immer.

» Wieso denkst du das? «, will er dann wissen,

» Wie kommst du darauf? Woher... «, ich unterbreche ihn,

» ...ich das wissen will? «. Er nickt schweigend und wartet ruhig meine Antwort ab. Oh je, vermutlich wird er mich gleich für verrückt erklären.

» Ich habe es gesehen «, flüstere ich, weil meine Stimme versagt. Trumpkin hält die Luft an, zieht die Stirn kraus, in seinen Augen funkelt etwas. Amüsement.

» Nein, Trumpkin, ich meine damit keinen Traum, sondern...ich habe es gehört «, wieder so eine unglückliche Formulierung. Ehe ich meine Erklärungen fortsetzen und zu Ende bringen kann, bricht Trumpkin in prustendes Lachen aus. Ich schaue ihn böse an und auch Fana sieht mit zu Schlitzen verengten Augen zu dem Störer der Ruhe. Glaubt er etwa, ich scherze? Das tue ich in solch heiklen Fällen nicht, dafür kennt er mich doch wohl gut genug.

» Tu-tut mir leid, Luna «, Trumpkin wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel,

» Aber zunächst hast du mir wirklich einen Schrecken eingejagt. Das war nur ein Traum, Luna, sonst nichts «. Das tiefe, grollende Lachen des Zwerges füllt weiterhin den Raum.

» Ich sagte bereits, dass es kein Traum war...ich habe... «, will ich mich verteidigen, doch Trumpkin lässt mich meinen Satz nicht vollenden,

» Du hast es gesehen und gehört, jaja. Natürlich war es ein Traum, was soll es denn sonst gewesen sein? «.

» Es ist unglaublich, aber das war wirklich! Kein Traum, Trumpkin! «, sage ich nachdrücklich, doch meine Worte gehen in seinem nach und nach ersterbenden Lachen unter.

» Ach Luna, verzeih mir bitte, dass ich dich gerade nicht ernst nehme. Es ist nur...du hast viele, viele Tage in einem ohnmächtigen Schlaf gelegen, von dem viele dachten, du würdest nicht mehr aufwachen...und jetzt willst du mir erzählen, dass du eine Intrige gegen Kaspian entdeckt hast? «, er lacht erneut und hüstelt ein bisschen, damit es nicht so offensichtlich ist.

» Ja, das erzähle ich dir, aber du hörst mich gar nicht zu! «, raune ich und räuspere mich, meine Stimme wurde anscheinend auch in Mitleidenschaft gezogen. Bei diesem Geräusch sieht Fana auf.

» Du solltest nicht so viel reden, Liebes «, bemängelt sie und legt das Buch beiseite,

» Ich mache dir einen Honigtee «. Sie schlurft zur Tür, dreht sich aber nochmals um

» Und iss deine Suppe! Mein Herr, Ihr solltet dem armen Ding ein wenig Ruhe gönnen «. Auch das noch. Ich brauche keine Ruhe, würde ich am liebsten schreien, ich brauche die Gewissheit, dass Kaspian in Sicherheit ist. Aber sie meinen es ja nur gut. Wie es aussieht, halten sie mich für ein bemitleidenswertes, verletztes Reh, das im Moment nicht ganz zurechnungsfähig ist. Trumpkin nickt ergeben, nicht einmal er lässt sich auf eine Diskussion mit der willensstarken Heilerin ein.

» Du magst eine große Kriegerin sein, Luna, aber nach einer solchen...Auszeit fantasierst auch du ein bisschen, das ist eine Schutzfunktion des Körpers. Hab' ich schon selbst erlebt «, mit diesen Worten steht er auf, Fana hat das Zimmer bereits verlassen.

» Viele dachten, ich würde nicht erwachen, sagtest du «, ich sehe ihm direkt in die Augen,

» Auch du hattest die Hoffnung aufgegeben «. Einen Moment sieht mich der Zwerg erstaunt an.

» Woher... «, er unterbricht sich selbst mit einer wegwerfenden Handbewegung,

» Es war ein Traum, iss deine Suppe, ruh dich aus und werd' schnell gesund, damit du Kaspian in zehn Tagen überraschen kannst «.

» Aber... «, versuche ich es ein letztes Mal, doch Trumpkin schüttelt den Kopf,

» Genug jetzt, hör auf einen alten Freund «. Er lächelt sanftmütig, neigt leicht den Kopf und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum. Ich seufze tief und sehe auf die noch immer halbvolle Suppenschüssel hinunter. Wie es aussieht, bin ich auf mich allein gestellt. Meine Geschichte wird mir niemand glauben, wenn mir selbst Trumpkin – ein langjähriger Freund und Begleiter, schon lange vor Kaspians Befreiung aus Miraz' Fängen, dem Krieg an der Seite der vier Könige und Königinnen des goldenen Zeitalters und Kaspians nun vier Jahre langer Herrschaft – diesbezüglich nicht vertraut. Gut, dass ich es früher gewöhnt war, meine Arbeit allein zu tun. Ich habe von jetzt an zehn Tage Zeit, um Kraft zu sammeln, meine Stärke zurückzugewinnen und das Komplott Lord Balrens und Lord Rivens zu vereiteln. Zehn Tage, mir sinkt beinahe das Herz, doch Aslan wird mir beistehen.

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