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Morgenröte

» LUNA! «, DIE STIMME hallt über den Platz und ich fahre augenblicklich herum, die Hand am Schwertgriff. Jared, mit dem ich bis gerade eben gesprochen habe, tritt angespannt neben mich. Ein Wirbelwind aus schwarzem Haar und hellgrünem Stoff kommt auf uns zu und hält kurz vor Jareds Schwertspitze an. Valess streicht sich einige Strähnen aus der Stirn, durchbohrt den Hauptmann mit einem eisigen Blick und schiebt die Klinge beiseite als wäre sie etwas Ekliges. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen und lege eine Hand auf Jareds Arm. Meine erste Hofdame wendet sich mir zu und ein strahlendes Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht. Sie wedelt mit einem versiegelten Brief in der Luft herum.

» Der kam gerade an «, flötet sie,

» Er stammt von den Einsamen Inseln «. Ich nehme den Umschlag entgegen, breche das Siegel Lord Berns und falte das Blatt auseinander. Darauf steht in geschwungenen Lettern das Folgende:


Liebe Luna,

Deine Nachricht hat uns alle sehr gefreut und natürlich werden wir kommen. Vater sagt, wir werden etwa sieben Tage vorher Segel setzen. Ich zähle jetzt schon die Zeit bis zu unserer Ankunft in Narnia, Valanya beschwert sich darüber. Ist Feeneden wirklich so schön wie alle sagen? Ich kann es gar nicht mehr erwarten, es mit eigenen Augen zu sehen.

Was Deine Anfrage betrifft, so fühlen Valanya und ich uns äußerst geehrt und werden dieses Amt mit Freuden antreten. So auch Teona und Noemi. Unserer Königin schlagen wir natürlich keinen Wunsch ab. Meine große Schwester hat sofort damit begonnen, unsere Festgarderobe zusammenzustellen. Sie hofft, die Mode der Einsamen Inseln unterscheidet sich nicht zu sehr von der narnianischen. Ich mache mir da eigentlich keine Sorgen, letztendlich ist es sowieso nur Dein Kleid, das zählt.

Ach, ich soll hiermit Grüße von Mutter und Vater übermitteln. Ich glaube, Vater freut sich, sein altes Zuhause wiederzusehen. Außerdem lassen Dich auch meine Schwestern und Elena grüßen, Noemi ganz besonders. Sie hat mir aufgetragen, Dir auszurichten, dass sie ihren Auftrag erfüllt (das Bild ist auch von ihr).

Liebe Grüße und bis bald

Sanna


Ein Lächeln stielt sich auf meine Lippen und als ich den Brief wieder zusammengefaltet habe, ziehe ich das zweite Blatt hervor. Es ist tatsächlich ein Bild, von Kinderhand gezeichnet. Noemis Kunstwerk zeigt einen grünen Hügel mit einem Haus darauf, vor dem sieben Gestalten stehen. Rundherum ist alles blau – das Meer vermutlich, denn auf inmitten des Blaus thront ein Schiff mit violettem Segel.

» Ach, das ist ja hübsch geworden «, meint Valess, die mir neugierig über die Schulter linst,

» Hm, das Schiff gefällt mir ganz besonders gut «.

» Das ist nicht irgendein Schiff «, sage ich und streiche vorsichtig über die Konturen des Wassergefährtes,

» Das ist die Morgenröte «. Dieses Wort ist in meine Erinnerungen eingebrannt, denn auf jenem Schiff habe ich mein Glück gefunden. Etwas über ein Jahr ist es nun her, dass das beste Segelschiff der narnianischen Flotte Segel setzte, um die sieben Lords von Telmar zu finden. Nun stehe ich hier – zurück in Feeneden – und bin verlobt mit einem Mann, einem König, der mein Herz im Sturm erobert hat. Verlobt. Ich lächle wieder, denn das werde ich nicht mehr lange sein. In vierundzwanzig Tagen werde ich zum letzten Mal in meinem Gemach aufstehen. Ja, es gibt endlich ein Datum. Als Kaspian dies – nicht lange nach unserem gemeinsamen Ausritt – vorschlug, war Valess sogleich Feuer und Flamme. Seitdem ist sie gar nicht mehr zu bremsen, mittlerweile ist der Großteil des Festes geplant, die Einladungen sind geschrieben und Boten haben sie an ihre Bestimmungsorte gebracht. Jetzt erhalten wir nach und nach die Antworten der Geladenen.


» Du hast doch wohl nicht vor, heute erneut den ganzen Tag hier zu verbringen, oder? «, fragt Valess, während ich das Bild zurück in den Umschlag stecke.

» Wieso denn nicht? «, frage ich zurück und sehe auf. Meiner Hofdame gefällt es nicht sonderlich, dass ich die meiste Zeit auf dem Übungsplatz oder in der Nähe der Baracken verbringe. Sie befürwortet zwar mein Können, meint aber, ich müsste mich mehr mit Politik und solcherlei Dingen befassen. Ich seufze leise.

» Nein, nein «, Valess hebt die Hand,

» Ich weiß, was du sagen willst «. Sie bedenkt mich mit einem durchdringenden Blick

» Dir sind diese Aufgaben noch nicht auferlegt, aber das kommt schnell genug. Ich möchte, dass du vorbereitet bist «.

» Ja... «, murmle ich,

» ...das ist mir bewusst und du hast auch Recht damit «. Das hat sie, aber diese langen Gespräche und Diskussionen mit den Ministern ermüden mich. Im Moment ist es nämlich das, was Valess mit ‚Politik' meint. Kaspian sagt allerdings, dass Regieren viel mehr ist. Dazu gehört nicht nur das Gesetze-Erlassen, Gericht und Ratssitzungen zu halten, sondern auch Zuhören – und zwar dem Volk – sich das Land anzusehen, es und seine Bewohner genau zu kennen und diese zu schützen, sie zufrieden zu stellen und ihr Vertrauen zu gewinnen – und das auch zu behalten.


Am Nachmittag sind wir zu einer Kleidanprobe auf dem Weg.

» Sind schon Antworten von den Zentauren, Zwergen, Satyrn, Dryaden und allen weiteren eingetroffen? «, will ich wissen.

» Ja, sie werden kommen «, antwortet Trumpkin, der mich gerade über die neuesten Geschehnisse in Kenntnis setzt.

» Auch aus dem Eulenwald? «, erkundige ich mich hoffnungsvoll. Der Zwerg schüttelt den Kopf. Der Eulenwald liegt nordwestlich von Feeneden – zwischen dem Großen Fluss und dem Scribble – und ist nur einige wenige Tagesritte von hier entfernt. Dort befindet sich mein früheres Zuhause. Der Zentaur Chiron lebt noch immer an diesem Ort und auch Nalenya und alle anderen Wesen, die ich in meiner Kindheit meine Freunde nannte. Deshalb ist es so seltsam, dass von ihnen noch keine Nachricht angelangt ist. Seit ich meinen Lehrer verließ, habe ich ihm immer wieder einen Brief geschrieben. Nur besucht habe ich ihn nicht. Wäre es möglich, dass er sich deswegen zu kommen weigert? Valess ist es, die diese Gedanken für kurze Zeit aus meinem Kopf vertreibt. Als wir bei Althea und Elor ankommen, schickt sie Trumpkin erst einmal fort. Der Zwerg soll mein Hochzeitskleid nicht zu Gesicht bekommen, damit er Kaspian nichts verrät. Ich halte das zwar ohnehin für unwahrscheinlich, aber ich lasse Valess. Immerhin ist sie diejenige, die das Planen übernommen hat.


Nach der Anprobe habe ich etwas Zeit für mich und besagte Gedanken kehren wieder. Mit ihnen festigt sich eine Idee, die mich schließlich zu Kaspians Arbeitszimmer bringt. Ich klopfe und öffne vorsichtig die Tür. Er blickt von einem Papier vor ihm auf dem Tisch auf und lächelt bei meinem Anblick. Dieses Bild erwärmt jedes Mal mein Herz.

» Luna «, sagt er erfreut, legt die Feder beiseite und erhebt sich von seinem Platz,

» Was führt dich hierher? «.

» Darf ich dich denn nicht besuchen? «, frage ich frech und lasse mich bereitwillig von ihm in den Arm nehmen.

» Doch natürlich. Ich wüsste niemanden, den ich lieber hier hätte «, erwidert er, tritt – ohne mich loszulassen – einen Schritt zurück und sieht mich abwartend an,

» Und ich weiß, wenn dir etwas auf der Seele lastet «. Ich lächle leicht, er kennt mich einfach sehr gut.

» Also? «, fragt er nach und zieht trotz seines Lächelns eine Augenbraue hoch.

» Nun, jeden Tag treffen Antworten auf unsere Einladungsschreiben ein «, beginne ich,

» Doch bisher kam keine aus dem Eulenwald «.

» Es wurde eine Einladung überbracht, den Boten haben wir davonreiten sehen «, versichert er mir,

» Die Antwort wird sicher bald ankommen «.

» Das hoffe ich «, murmle ich und suche seinen Blick. Kaspian legt mir die Hände auf die Schultern

» Es ist für alles gesorgt «. Seine Stimme ist tief, sanft und doch eindringlich. Ich hole tief Luft

» Ich würde trotzdem gerne hin reiten und nach dem Rechten sehen «. Kaspian starrt mich eine Weile einfach nur an, dann zieht er mich an sich und küsst mich stürmisch. Überrascht schlinge ich meine Arme um seinen Hals. Schließlich lehnt er seine Stirn an meine und sieht mir in die Augen.

» Du fragst mich ohnehin nicht nach Erlaubnis, nicht wahr? «, raunt er.

» Richtig «, bestätige ich leise,

» Aber ich werde bald zurück sein «.

» Sei in drei Tagen wieder hier «, meint er. Es klingt zwar wie ein Befehl, aber seine Augen sagen etwas Anderes. Ich lache leise auf und lasse eine Hand auf seine Brust rutschen, während die andere an seine Wange wandert

» Ich bin ein schneller Reiter «.


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