Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Junggesellen

MIT MEINER VORSTELLUNG von Rheas Reaktion lag ich richtig, zumindest halbwegs. Im Grunde entrüstete sie sich um einiges mehr und schimpft noch immer leise vor sich hin. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite schimmert Verständnis in ihren Augen, sie kennt mich nun einmal schon ziemlich gut. Da ist noch etwas Anderes, es scheint ihr sogar auf der Zunge zu liegen, doch sie spricht es nicht aus. Macht sie sich über irgendetwas Sorgen? Als ich sie frage, was ihr auf der Seele lastet, tut sie es jedoch bloß mit einer laschen Handbewegung ab und schnürt das Mieder des Unterkleides fest zu.


Nachdem ich endlich wieder angezogen, gekämmt und gänzlich herausgeputzt bin, lässt Rhea von mir ab.

» So, und jetzt bist du dran «, sage ich. Die Zofe schüttelt den Kopf

» Ach was, ich kann doch nicht... «, ich unterbreche sie,

» Natürlich kannst du, ich habe dich schließlich eingeladen «. Es geht um die Feier meines Junggesellinnenabschiedes heute Abend. Als mich Valess und Rhea zum ersten Mal vorbereiteten, habe ich Rhea und die anderen Zofen kurzerhand eingeladen. Valess hat sogar zustimmend genickt, doch Rhea hielt – und hält es augenscheinlich immer noch – für unmöglich, dass eine einfach Bedienstete zu einem solchen Fest geht. Ich habe ihr bereits mehrmals versichert, dass dies Unsinn ist, aber sie kann äußerst stur auf etwas beharren. Vielleicht hätte mir Trumpkin doch eine andere Zofe zuteilen sollen. Nein, Rhea ist einfach wunderbar und sie ist schon lange eine gute Freundin. Was die Wahl der ‚Zofen der Königin' anbetrifft, so habe ich das tatsächlich ganz und gar ihr überlassen. Sieben sind es an der Zahl, Rhea als die oberste. Ich kenne Naela, Felia, Jenna, Taryelle, Phyllis und Maedora natürlich und bin mit Rheas Auswahl durch und durch zufrieden. Auch sie sind für heute eingeladen.

» Aber was werden die Ladies denken? «, meint Rhea verzweifelt.

» Spielt das wirklich eine so große Rolle? «, frage ich gelassen zurück und bei ihrem schockierten Gesichtsausdruck füge ich schnell hinzu,

» Sie werden sich ganz bestimmt nicht an deiner Anwesenheit stören, sondern sich freuen, ein wenig Klatsch und Tratsch aus dem Schloss erfahren zu können «.

» Also gut «, meine Zofe seufzt geschlagen und lässt sich auf einen Stuhl sinken.

» Prima, dann können wir endlich ein Kleid für dich aussuchen «, flöte ich und öffne den Kleiderschrank,

» Und keine Widerrede «.


Wenig später ist es schließlich so weit und Valess und Rhea begleiten mich zum Damensalon. Ja, so etwas existiert tatsächlich. Dieser Salon ist ausschließlich als Aufenthaltsraum für Damen des Hofes gedacht, den Lords, Rittern und anderen Herrschaften wird der Eintritt verwehrt – außer natürlich, eine Lady erteilt die ausdrückliche Erlaubnis dazu. Vor den Flügeltüren, die in den Salon führen, stehen zwei Wachposten, die sich sogleich anschicken, diese für uns zu öffnen. Bevor ich jedoch voranschreiten kann, entdecke ich Inore, die nicht weit von der Tür entfernt auffällig aufmerksam eine Blumenvase betrachtet.

» Einen Augenblick «, sage ich zu meinen Begleiterinnen und schlendere zu der Satyrdame hinüber.

» Möchtest du nicht reinkommen, Inore? «, frage ich sanft, um sie nicht zu erschrecken. Die Angesprochene dreht sich langsam zu mir um und zupft am Stoff ihres knöchellangen Kleides herum – nun, es endet ein Stückchen über den Hufen. Ihr langes, kringeliges Haar hat sie sorgfältig über ihre kleinen Hörner und so gut wie möglich über die spitzen Ohren drapiert.

» Ach, Luna...ich fühle mich eigentlich nicht so gut «, stammelt Inore leise. Sachte lege ich ihr eine Hand auf die Schulter

» Möchtest du darüber sprechen? «. Einen kurzen Augenblick sieht sie auf, senkt den Kopf jedoch schnell wieder.

» Nein, nein, bitte, das ist doch heute ein Fest für dich. Es ist nicht so wichtig «, sagt sie und macht Anstalten, sich zum Gehen zu wenden.

» Natürlich ist es wichtig, wenn es dich so beschäftigt «, entgegne ich,

» Dort drüben ist ein Plätzchen, wo wir uns setzen können «. Gemeinsam begeben wir uns also zu dem Divan hinüber, der in die Fensternische integriert wurde. Bevor ich Platz nehme, drehe ich mich zu Valess und Rhea um, die noch immer bei der Tür auf mich warten, und bedeute ihnen, schon vorzugehen.

» Also «, richte ich das Wort an Inore,

» Was ist los? Warum möchtest du nicht zur Feier gehen? «. Die Satyrdame sieht mich einen Moment irritiert an

» Woher... «, sie unterbricht sich selbst mit einem tiefen Seufzer,

» Ich weiß nicht...es fühlt sich seltsam an, unter so vielen Menschen zu sein. Es ist, als würden sie mich alle anstarren und über mich tuscheln und...na ja, mich hässlich finden «. Wieder beginnt sie, an Ihrem Kleid herumzuziehen.

» Ich bin das hier nicht gewöhnt, bisher war ich noch nicht in Gesellschaft vieler Menschen, schon gar nicht solchen in einem Schloss «, murmelt sie weiter und schielt verstohlen zu mir herüber.

» Ich verstehe «, sage ich und schenke ihr ein Lächeln,

» Du denkst, die Ladies verurteilen dich, weil du anders bist. Eben kein Mensch, sondern eine Satyrin – aber das ist gut so. Du bist, wer du bist, deshalb sei ganz unbesorgt. Wenn du von dir selbst überzeugt bist, warum sollten die anderen an dir zweifeln? Und wenn sie es dennoch tun, kann es dir nichts anhaben «.

» Aber...aber meinst du wirklich, dass ich dazu passe? «, fragt Inore unsicher und blickt an sich herunter. Ihr grünes Kleid steht ihr wirklich hervorragend. Es besitzt halblange, enganliegende Ärmel und Goldstickereien an Mieder und Rocksaum.

» Ja, das meine ich wohl «, antworte ich also,

» Und es wäre mir eine Ehre, wenn du heute mit mir anstoßen würdest «. Damit stehe ich auf und sehe die Satyrdame abwartend an. Sie ist sichtlich hin- und hergerissen, dann schüttelt sie den Kopf

» Ich glaube...ich bin noch nicht so weit, entschuldige «.

» Nun, das Fest dauert noch länger. Wenn du es dir anders überlegst, bist du jederzeit herzlich willkommen «, versichere ich, nicke ihr zu und mache kehrt.


Nur wenige Augenblicke später betrete ich den Damensalon und finde mich sogleich von den Gästen umringt. Alle begrüßen mich, sprechen ihre Glückwünsche und Komplimente aus und bedanken sich für die Einladung. Ich weiß gar nicht, wohin ich meine Aufmerksamkeit zuerst richten soll. Ist es als erstes angebracht, den ältesten – Lady Eulalia und Lady Clarisse – meine Aufwartung zu machen? Oder doch den ranghöchsten – Prinzessin Adeline und Lady Thalia? Kurzerhand entscheide ich mich dafür, mit Nicken und kurzen Worten der Begrüßung an allen vorbeizugehen und schließlich – als jede Dame ein Glas in Händen hält – die Stimme zu erheben.

» Es freut mich, Miladies, dieses Fest heute Abend mit Euch feiern zu dürfen. Es ist mir eine Ehre, dass viele von Euch teils lange Reisen auf sich genommen haben, um jetzt hier sein zu können. Genießen wir nun diese Gemeinschaft mit Speis, Trank und Musik «, damit hebe ich mein Glas und proste den Anwesenden zu. Diese tun es mir gleich.

» Auf Lady Luna! «, ruft Lady Celeste mit einem breiten Lächeln.

» Auf unsere baldige Königin! «, fügt Valess hinzu.

» Auf Narnia! «, schließe ich mich an und nehme einen Schluck des kühlen Weines.


Die Feier ist in vollem Gange. Es wird gegessen, getrunken, gelacht und getanzt. Die Musikantinnen spielen fröhliche Lieder, die förmlich dazu einladen, sich zu den Melodien zu bewegen. Die Ladies scheinen sich großartig zu amüsieren und ich tue mein Bestes, um mit allen wenigstens kurz zu sprechen. Manchmal ergeben sich längere Gespräche, zum Beispiel mit Lady Eulalia und Lady Clarisse, die mir mit funkelnden Augen von ihren jungen Jahren erzählen und mir den ein oder anderen Ratschlag erteilen. Aber auch mit Adeline unterhalte ich mich und befrage sie bezüglich Lord Elmas, was die Gute ganz schön erröten lässt – und das sicher nicht nur wegen des Weines. Zwischendurch halte ich immer wieder Ausschau nach Rhea und meinen anderen Zofen. Entgegen allen Befürchtungen seitens Rhea tanzen sie ausgelassen und unterhalten sich mit den Ladies. Lady Deorwyn ist sogar ganz angetan von den Erzählungen der Dienstmädchen. Es ist also alles in bester Ordnung und ich fange an, mich ein wenig zu entspannen. Als das Dessertbüffet aufgetragen wird, gefällt mir der Verlauf des Abends noch ein wenig besser – nicht wegen der großen Auswahl an Kuchen, Pralinen und Früchten, sondern wegen einem Neuankömmling, der sich verstohlen an der Wand entlangdrückt.

» Hier «, sage ich lächelnd und reiche derjenigen ein Glas,

» Schön, dich zu sehen «. Die Angesprochene zuckt unmerklich zusammen, ihre Wangen färben sich zartrosa und sie blickt zu Boden wie ein Kind, das einen Keks zu viel genascht hat.

» D-danke «, sagt die Satyrdame schließlich und nimmt das Getränk entgegen. Inore fühlt sich anfangs in der Gesellschaft nicht sonderlich wohl, doch als ich sie mit Lady Thalia bekanntmache, taut sie nach und nach auf.


Der Abend ist bereits fortgeschritten, da werden die Terrassentüren und Fenster geöffnet, um frische Luft hereinzulassen und die angestaute Wärme etwas abzukühlen. Ich nutze die Gelegenheit und entwische ungesehen hinaus in die Dunkelheit. Die nächtliche Kühle und der sanfte Wind beruhigen mein Gemüt und ich spaziere den Kiesweg zum Garten hinab.

» Wie gefällt dir das Fest zu deinen Ehren? «, fragt eine sanfte Stimme ein Stück neben mir. Ich zucke nicht einmal mit der Wimper, da mir diese Stimme so vertraut ist, sondern wende lediglich den Kopf zur Seite. Chiron steht mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an einem der vielen Springbrunnen, das weiße Haar leuchtet im silbernen Licht des Mondes und der Sterne.

» Besser als erwartet «, entgegne ich schlicht und trete neben meinen ehemaligen Mentor. Er lächelt zu mir herunter und streicht sich über den Bart.

» Du hast dich verändert «, stellt er fest und lacht rau,

» Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, in der du nicht unter Menschen gehen wolltest. Du hast dich sogar geweigert, dem Dorf mit mir einen Besuch abzustatten «. Oh ja, daran erinnere ich mich auch. Im Grunde ist das noch gar nicht so lange her.

» Zeit und Umstände lassen einen über Jahre hinweg nicht gleich bestehen «, erwidere ich und beobachte die Glühwürmchen, die über den im Wasser treibenden Blättern durch die Luft tanzen,

» Außerdem, wundert es dich, dass es mich nie zu den Siedlungen zog? Gleich und gleich sucht sich, aber bin ich denn wie die Menschen? «

» Du bist mehr Mensch als du vielleicht denkst «, meint Chiron und mustert mich prüfend,

» Das hast du von deiner Mutter «. Was soll denn das bedeuten? Verwirrt suche ich seinen Blick. Doch ehe ich ihn danach fragen kann, setzt er sich in Bewegung.

» Komm, es möchte dich gerne jemand sehen «, erklärt er und kurzerhand folge ich dem weißen Zentauren.


Er führt mich bis zum Strand hinunter und bleibt schließlich stehen.

» Geh noch ein Stück dort hinunter «, weist er mich an und deutet in Richtung der Flussmündung.

» Kommst du nicht mit? «, frage ich. Chiron schüttelt das Haupt, legt mir eine Hand auf die Schulter und lächelt leicht

» Ich habe bereits mit ihnen gesprochen «. Ich frage nicht weiter nach, sondern leiste seiner Anweisung Folge. Weiteres Fragen würde ohnehin nichts bringen, dafür kenne ich ihn schon lange genug. Dennoch erschließt es sich mir noch nicht ganz, wer mitten in der Nacht am Strand auf mich warten sollte. Kaspian wird es wohl nicht sein, das wäre nicht seine Art. Kurz flammt ein anderer Name in meinem Unterbewusstsein auf, doch ich vertraue Chiron – er ist wie ein Vater für mich und würde mich niemals verraten. Also streife ich den Strand entlang bis zu der kleinen Felsengruppe, auf der man ein Stück aufs Meer hinaus klettern kann. Ich schaue mich um, kann jedoch niemanden entdecken. Nachdem ich mich einmal um mich selbst gedreht habe, wandert mein Blick zum Wasser...und dort entdecke ich zwei Silhouetten, die mir zuwinken. Überrascht wate ich in das kühle Nass.

» Luna! «, ruft meine Mutter glücklich und schließt mich auch schon in die Arme. Mein Vater schwimmt hinter ihr und lächelt mir sanft zu. Es ist ein seltsames Gefühl, jemanden Mutter und Vater zu nennen, doch auf eine gute Weise. Es ist auch seltsam, jemanden bedingungslos zu lieben und ich habe das lange nicht für möglich gehalten. Tja, und jetzt sieh mich an.

» Was macht ihr denn hier? «, frage ich als ich mich aus der Umarmung löse. Jetzt erst bemerke ich, dass mich mein vollgesogenes Kleid nach unten zieht. Mein Vater zieht mich nun in seine Arme.

» Wir haben gehört, dass unsere kleine Tochter heiraten wird «, sagt er stolz,

» Und wo wir schon an deinem großen Tag nicht mit dir feiern können, wollten wir dich wenigstens so einmal sehen «. Er zieht nun auch Mutter näher und ich fühle mich geborgen und bewahrt. Ich kenne dieses Gefühl, wenn mich Kaspian in den Arm nimmt, doch das hier ist etwas anderes. Meine Mutter lacht leise und sie streicht mir übers Haar.

» Sie ist nicht mehr klein «, meint sie und Tränen treten ihr in die Augen,

» Oh, du bist erwachsen geworden und stark und wunderschön «.

» Das hat sie von dir «, fügt Vater an und drückt ihr einen Kuss auf den Scheitel, dann sieht er mich an,

» Und du wirst immer unsere Kleine bleiben «. Ein strahlendes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ich weiß, als ich von meinen Eltern und damit von meiner wahren Herkunft erfuhr, war ich zunächst einmal wütend. Wieso auch gibt man sein Kind einfach weg? Aber in der Zeit, die ich in Merenia verbrachte, habe ich die Beweggründe meiner Eltern nach und nach verstanden und ihnen verziehen. Es geschah ohnehin wie es eben geschah und im Grunde bin ich dankbar dafür. Wäre ich auf dem Meeresboden aufgewachsen, als Prinzessin, dann wäre ich heute eine ganz andere Persönlichkeit –vor allem aber, hätte ich Kaspian vermutlich niemals kennen und lieben gelernt, und bei der Mähne des Löwen, das wäre kein Leben für mich.

» Es gibt doch diese Hochzeitstradition «, meldet sich Mutter nun zu Wort,

» Die Braut sollte etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues tragen...und...für den Fall, dass du noch nichts Altes oder Blaues hast... «. Sie hält mir einen kleinen, filigran gearbeiteten, silbernen Kamm entgegen. Auf den vier leicht gebogenen Haarnadeln thronen schillernde Perlen und in deren Mitte sitzt ein dunkelblauer Edelstein. Vorsichtig nehme ich das Schmuckstück und betrachte es im Licht des Mondes.

» Das hat mir dein Vater zu unserer Verlobung geschenkt «, erklärt Mutter lächelnd und wirft Vater einen liebevollen Blick zu,

» Nun, ich denke, es an der Zeit, dass du es bekommst «.

» Danke «, sage ich und sehe meine Eltern an. Kurzerhand umarmt mich meine Mutter erneut

» Ich wünsche dir alles Gute auf dieser Welt, Luna «, flüstert sie und mein Vater legt uns beiden je eine Hand auf die Schulter.

» Das tun wir «, bekräftigt er ihre Worte,

» Und wir würden deinen Zukünftigen gerne kennenlernen «.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro