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Festbeginn

ETWA EINE STUNDE nachdem mich Elena in mein Gemach zurückgebracht hat, klopft es an der Tür und die Magd tritt ein. Im Arm hält sie ein Kleid und ein Paar Schuhe.

» Habt Ihr Euch etwas ausgeruht, Herrin? «, fragt sie und legt die Sachen am Fußende des Bettes ab.

» Ja, wie du gesagt hast «, antworte ich und setze mich auf.

» Es ist Zeit, Euch für das Fest vorzubereiten «, erklärt Elena und sieht mich erwartungsvoll an. Sobald ich mich zum Paravent hinüber begeben habe, macht sie sich dran, das Mieder meines Kleides aufzuschnüren. Während ich mich entkleide, hüllt sie mich in eine Wolke von Parfüm, das nach Melisse und Nelken duftet. Ich versuche, nicht zu husten, und streiche das weiße Unterkleid glatt. Anschließend hilft mir die Magd in das mitgebrachte Kleid. Der Stoff ist seidig weich und umspielt mich in einer figurbetonten Art und Weise. Er ist dunkelblau und mit silbernen Ornamenten bestickt, die Säume sind mit silbernen und goldenen Fäden verstärkt. Der Stoff liegt bis zur Taille und an den Armen eng an und fließt leicht bis zum Boden. Wie zuvor das Mieder, schnürt Elena das Kleid am Rücken zusammen. Als nächstes kümmert sie sich um mein Haar. Behutsam öffnet sie den Zopf, kämmt die Haarsträhnen und steckt sie am Hinterkopf zu einem Dutt fest. Dazu benutzt sie eine silberne Haarnadel. Einige der dunkelblonden Wellen lässt sie in leichten Kringeln um mein Gesicht fallen. Zuletzt hält sie mir die offenen Lederschuhe hin und ich schlüpfe hinein. Sie drücken ein wenig, passen mir sonst glücklicherweise aber ganz gut.


Nachdem die Magd ihr Werk vollendet hat, führt sie mich vor den Spiegel. Als es erneut an der Tür klopf, öffnet sie und herein kommt Melian – gefolgt von ihren vier Töchtern. Alle fünf sind in hübsche Gewänder gehüllt – die Hausherrin in ein dunkelgrünes, das ihre Augen sehr gut zur Geltung bringt, Valanya in ein violettes, Sanna in ein dunkeloranges, Teona trägt ein grünes mit silbernem Muster und Noemi ein goldenes mit roten Stoffeinsätzen. Valanya sieht man ihre Nervosität nur ein klein wenig an, aber Sanna redet beruhigend auf ihre große Schwester ein. Die beiden jüngsten stehen artig nebeneinander und zupfen verstohlen an ihren Kleidchen herum, sobald ihre Mutter sie aus den Augen lässt.

» Seid Ihr bereit, Luna? «, fragt die Hausherrin und begutachtet mich von allen Seiten.

» Sind König Kaspian und Lord Bern zurück? «, erwidere ich lächelnd und in dem vollen Bewusstsein, ihre Frage übergangen zu haben. Melian nimmt mir das aber nicht übel.

» Vor weniger als einer Stunde. Seine Majestät hat bereits nach Euch gefragt «, schmunzelt sie und wirft ihren kichernden Töchtern einen strengen Blick zu. Valanya und Sanna halten je eine Hand vor den Mund, um ihr Grinsen zu verbergen.

» Nun, die Gäste werden jeden Moment eintreffen «, erklärt Melian,

» Mein Gemahl erwartet mich unten, um sie zu begrüßen. In etwa einer Stunde sollte alles bereit sein. Bitte begebt Euch dann in den Saal «, sie wendet sich zu ihren Töchtern,

» Ihr auch, meine Schätze «. Damit rauscht sie aus dem Zimmer und lässt uns ein wenig ratlos zurück. Dieser Zustand hält allerdings nicht lange an. Teona und Noemi hüpfen rückwärts auf das Bett, lassen die Beine über die Kante baumeln und sehen uns erwartungsvoll an.

» Was machen wir jetzt? «, fragt Teona.

» Wir haben eine Stunde Zeit. Wir könnten ein bisschen tanzen üben «, schlägt Sanna vor und dreht sich einmal schwungvoll um sich selbst. Dabei bauscht sich ihr Kleid wie eine Glockenblume um sie herum auf.

» Oh ja «, stimmt Valanya sogleich zu,

» Es ist lange her, dass ich das letzte Mal getanzt habe «. Die beiden Jüngsten seufzen gelangweilt auf. Während sich Elena zu ihnen setzt und beginnt, eine Geschichte zu erzählen, wagen Valanya und Sanna schon ein paar Schrittfolgen.

» Kannst du tanzen, Luna? «, fragt Sanna unterdessen. Einen Moment sehe ich sie verständnislos an, dann stelle ich mit Schrecken fest, dass ich diese Kunst nicht beherrsche – zumindest nicht sonderlich gut. Bisher war ich noch nie als Gast auf einem Ball. Nur als Wächterin, um auf alles Acht zu geben und die anderen Soldaten einzuteilen. Die Feste der Schlossbediensteten zählen wohl nicht. Als ich die Frage schließlich beantworte, streckt mir die zweitälteste Schwester sogleich die Hände entgegen

» Dann musst du es schnell lernen. Komm, ich zeige es dir «. Und das tut sie. Valanya, Sanna und ich üben eine ganze Weile verschiedene Schritte zu imaginärer Musik bis Elena zu summen beginnt. Daraufhin wird auch sie auf die improvisierte Tanzfläche gezogen. Irgendwann hält Sanna Inne und fixiert die Magd.

» Aber Elena, so kannst du doch unmöglich auf das Fest gehen! «, ruft sie dann aus. Zwar hat sie ihre Zofentracht gegen ein feineres Kleid getauscht, doch ihr Haar ist nicht besonders zurechtgemacht.

» Oh, ich dachte eigentlich, ich helfe, wo ich gebraucht werde, Milady «, murmelt die Angesprochene verlegen und blickt zu Boden.

» Das kommt ja gar nicht in Frage! «, meint Sanna und bugsiert die Magd zum Tisch, wo sie sich gleich ihrer Haare annimmt. Als sie den strengen Dutt gelöst hat, fallen die feuerroten Strähnen gelockt über Elenas Rücken. Es dauert nicht lange und Sanna hat – mit einigen helfenden Handgriffen Valanyas – eine ansehnliche Hochsteckfrisur gezaubert.

» So, jetzt kann es losgehen «, kichert sie aufgeregt und wir machen uns auf den Weg nach unten.


Schon auf den Treppen hören wir die vielen Stimmen. Die Türen zu Esszimmer und Festsaal stehen weit offen, als wollten sie jeden willkommen heißen. Valanya und Sanna führen unsere kleine Gruppe an und Elena und ich kommen zum Schluss. Sobald wir eintreten, wenden sich uns etliche Augenpaare zu. Gäste und Angestellte stehen um die reich gedeckte Tafel verteilt und unterhalten sich angeregt. Lord Bern kommt mit einem herzlichen Lächeln auf uns zu, gibt seinen Töchtern je einen Kuss auf die Stirn und wünscht uns allen einen angenehmen Abend. Sanna mischt sich sofort unter die Leute und zieht ihre ältere Schwester mit sich. Die beiden jüngeren drücken sich ein Stück an der Wand entlang bis sie von einer Dame ordentlich gedrückt und in ein Gespräch verwickelt werden. Ich verkneife mir ein Lächeln als mir Teona einen hilfesuchenden Blick zuwirft und erinnere mich daran, dass ich ein Versprechen zu erfüllen habe. Elena winkt einigen anderen Dienern und Mägden zu, bleibt aber treu an meiner Seite.

» Geh ruhig «, sage ich leise und nicke in die Richtung der Angestellten.

» Oh nein, Milady, ich leiste Euch gerne Gesellschaft «, wehrt sie sogleich ab. Ich lege ihr eine Hand auf den Arm

» Nenn mich doch einfach Luna, Elena. Und du hast gehört, was Lord Bern sagte, wir sollen uns einen schönen Abend machen. Wir laufen uns schon noch einmal über den Weg. So groß ist der Saal nun auch wieder nicht «. Die blaugrünen Augen strahlen mich an und Elena lächelt erfreut. Dann knickst sie höflich und eilt zu ihren Freunden hinüber. Nun stehe ich allein neben der Tür und lasse meine Augen aufmerksam durch den Raum wandern. Ich entdecke einige bekannte Gesichter. Die gesamte Mannschaft der Morgenröte ist hier, sogar Drinian. Er scheint sich mit einem großgewachsenen, bärtigen Mann prächtig zu unterhalten. Mein Blick huscht weiter und trifft auf Rhince, welcher der Mannschaft seine Frau und seine Tochter vorstellt. Ich schlängle mich an den Gästen vorbei.

» Ah, Lady Luna, es freut mich, Euch zu sehen «, begrüßt mich Rhince glücklich,

» Darf ich Euch meine Frau Helaine und meine Tochter Gael vorstellen? «.

» Die Freude ist ganz meinerseits «, ich neige den Kopf,

» Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr uns nicht weiter begleiten werdet, Rhince? «.

» Ja, Milady «, antwortet dieser und sieht beinahe traurig aus,

» König Kaspian hat mich gebeten, den Aufbau der hiesigen Marine zu beaufsichtigen «.

» Das ist großartig! «, entgegne ich erfreut und klopfe dem Seemann auf die Schulter,

» Ihr werdet Lord Bern eine große Hilfe sein «. Bei diesen Worten erhellt sich Rhince' Gesicht schlagartig und er zieht seine Frau noch enger an sich. Während die kleine Familie das Beisammensein genießt, sehe ich mich wieder um. Diesmal bleiben meine Augen endlich an der Person hängen, die ich schon den ganzen Tag sehen wollte. Kaspian steht jedoch mit dem Rücken zu mir. Ich mache ein paar Schritte in seine Richtung, bleibe dann aber unschlüssig stehen. Dieser eine Moment des Zögerns reicht aus und schon verwickelt mich ein älterer Herr in ein Gespräch, der sich auf einen geschnitzten Stab stützt.

» Guten Abend, junge Lady «, krächzt er und räuspert sich vornehm.

» Guten Abend, Milord «, erwidere ich und knickse.

» Ich hoffe, ich störe nicht? «, fragt mein Gegenüber – sichtlich mehr anstandshalber als des Interesses wegen. Ich kann gerade noch den Kopf schütteln, da spricht er schon weiter

» Wunderbar. Ich bin Lord Merling und mit wem habe ich das Vergnügen? «.

» Mein Name ist Luna, Milord «, stelle ich mich höflich vor.

» So, und warum streift Ihr hier so allein durch die Menge? «, will der Lord wissen. Ungewollt schweift mein Blick zu Kaspian hinüber. Er ist noch immer von einigen Lords und Ladies umgeben. Lord Merling folgt meinem Blick und er grinst vielsagend

» Ah, ich verstehe, Ihr wollt auch unseren jungen König kennenlernen, wie? «.

» Nein, Milord, das... «, entgegne ich lächelnd, doch mein Gegenüber lässt mich nicht aussprechen,

» Nicht? Hm, dann habt Ihr vielleicht vor... «, nun wird er unterbrochen. Eine ältere Frau schiebt sich neben uns.

» Maurice, du wirst diese Lady doch nicht mit deinen Fragen langweilen? «, meint sie und stemmt die Arme in die Hüften.

» Oreanna! «, ruft Lord Merling entrüstet aus und starrt die Frau mit funkelnden Augen an. Diese starrt amüsiert zurück. Nach wenigen Sekunden brechen die beiden in Lachen aus.

» Verzeiht, Verehrteste «, meint Lady Oreanna schließlich und wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel,

» Ich sah Euch vorher mit meinen Enkeltöchtern hereinkommen. Ihr seid bestimmt jenes Fräulein, das mit dem König segelt, nicht wahr? «.

» Ja, Milady, Ihr habt Recht «, bestätige ich,

» Valanya, Sanna, Teona und Noemi sind Eure Enkelinnen? «.

» Ach bitte, lasst diesen Adelspipapo doch einfach weg «, murmelt die alte, aber rüstige Frau mit einer wegwerfenden Handbewegung,

» Und ja, die vier Wirbelwinde sind die Töchter unserer Tochter. Ihr habt Melian sicher schon kennengelernt, wenn Ihr hier zu Gast seid «. Ich nicke nur und lächle. Eigentlich hätte mir die Ähnlichkeit gleich auffallen können. Melian ist Lady Oreanna wie aus dem Gesicht geschnitten.

» Habt Ihr schon die anderen 'Edlen der Einsamen Inseln' kennengelernt? «, fragt sie mit ironischem Unterton. Ich verneine und wieder macht sie eine abwertende Handbewegung

» Da habt Ihr nichts verpasst, Liebes. Die meisten sind eingebildet und halten sich für etwas Besseres und erhaben über das ‚einfach Fußvolk' «.

» Na ja, so schlimm ist es auch wieder nicht. Lord Tristan und die Gebrüder Archibald und Grenovad sind völlig in Ordnung «, wirft Lord Merling ein.

» Bei Sir Grenovad bin ich mir da nicht so sicher «, meint Lady Oreanna skeptisch,

» Und die Benchheims sind unausstehlich «. Mit einem Kopfnicken weißt sie auf das Paar, mit dem Kaspian gerade spricht. Ehe wir unsere Unterhaltung fortsetzen können, bittet Lord Bern um Ruhe und eröffnet das Bankett. Nach und nach nehmen alle Platz und tun sich an den aufgetischten Speisen gütlich. Lady Oreanna und Lord Maurice Merling nehmen sich kurzerhand meiner an und platzieren mich neben sich. Uns gegenüber sitzen Lord und Lady Benchheim mit ihren beiden Söhnen und den drei Töchtern. Dieser Umstand stimmt die ältere Dame nicht sehr fröhlich, jedoch aber die Tatsache, dass Lord Bern, seine Familie und König Kaspian ganz in der Nähe Platz genommen haben. Dieser Abend verspricht ja noch interessant zu werden...

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