Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Eulenwald

SCHON AM NÄCHSTEN Morgen breche ich auf. Es ist noch vor Sonnenaufgang, als ich Donnerwind sattle und Taschen mit Proviant sowie einer Decke festzurre. Sobald ich fertig bin, drehe ich mich um. Kaspian hat mir bisher aufmerksam zugesehen. Neben ihm stehen Valess und Rhea. Valess – zwar bereits jetzt ganz die Dame – wirkt noch nicht vollständig wach, während Rhea wohl eher an das frühe Aufstehen gewöhnt ist. Eines haben die beiden aber gemeinsam und das ist der besorgte Ausdruck auf ihren Gesichtern. Schweigen hängt über uns wie der schleierartige Nebel, der das Land bedeckt und Gräser und Blätter mit Tau benetzt.

» Ich kann nicht fassen, dass du das wirklich tust. Und auch noch ganz alleine! «, schimpft Valess leise vor sich hin und tritt näher. Ich lächle ihr zu und schüttle leicht den Kopf. Meine erste Hofdame seufzt und umarmt mich kurzerhand.

» Komm bloß heil zurück «, verlangt sie und lässt mich wieder los. Rhea macht Anstalten, zu knicksen, aber bevor sie das tun kann, habe ich sie in die Arme geschlossen. Überrascht erwidert sie die Umarmung.

» Nicht vergessen, dass ich dir das Du bereits angeboten habe «, scherze ich und die Zofe lacht hell auf.

» Diesmal nicht «, antwortet sie, dann ziehen sich die zwei Frauen zurück und überlassen Kaspian das Feld. Der König fängt meinen Blick ein und schlingt seine Arme um mich. Sachte streicht er mir eine Strähne aus der Stirn, die sich aus meinem Zopf gelöst hat. Ich verschränke meine Hände hinter seinem Nacken und schmiege mich an ihn.

» Drei Tage «, murmelt er,

» Sonst nehme ich an, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist und... «, er unterbricht sich selbst und sieht ein wenig hilflos zu mir.

» Drei Tage «, bestätige ich deshalb und lächle sanft. Seine dunklen Augen verraten mir, wie ungern er mich gehen lässt. Ich würde mich nicht auf den Weg machen, wenn es nicht um meine Freunde ginge. Es wird mir keine Ruhe lassen bis ich weiß, ob alles in Ordnung ist. Kaspian versteht das und hält mich nicht auf. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und lässt mich los. Der Halt und seine Wärme fehlen mir augenblicklich, doch ich möchte den Abschied nicht unnötig schwermachen oder in die Länge ziehen. Deshalb neige ich den Kopf ein wenig und drehe mich um. Donnerwind wiehert leise und schüttelt seine schwarze Mähne, der Hengst ist aufgeregt. Es ist lange her, dass wir das letzte Mal so früh aufgebrochen sind – vor allem, um länger wegzubleiben. Ich greife nach dem Sattelknauf, um mich auf den Rücken des Pferdes hinaufzuziehen, da legen sich erneut zwei Arme um meine Taille und halten mich zurück.

» Ich liebe dich «, raunt Kaspian mir ins Ohr und ein angenehmer Schauder läuft über meine Haut. Ich drehe den Kopf zur Seite und sehe meinem Verlobten in die Augen.

» Ich liebe dich auch «, flüstere ich und er presst unsere Lippen aufeinander, während er mich fest an seine Brust drückt. Nachdem ich ihm nochmals über die Wange gestrichen und ihm einen weiteren Kuss gegeben habe, schwinge ich mich in den Sattel. Kaspian greift nach meiner Hand.

» Pass auf dich auf «, bittet er und sieht zu mir auf. Ich halte die Zügel fest, um Donnerwind zum Stillstehen zu bewegen, und schenke Kaspian noch ein letztes Lächeln

» Das tue ich doch immer «. Dann gebe ich dem schwarzen Hengst die Sporen.


Feeneden ist bald hinter mir zurückgeblieben. Bevor mich die Straße in die Stadt führt, lenke ich Donnerwind nach Norden. Es geht über Stock und Stein, durch kleine Wälder und über Hügel bis es die Natur zulässt, am Ufer des Meeres entlangzureiten. Die Sonne scheint bereits warm herab als ich Donnerwind zügle und auf den sandigen Boden gleite. Der Strand endet ein Stück vor uns und wir werden unsere Reise über einen Pfad fortsetzen, der zu den Klippen hinaufführt. Da wir allerdings schon mehrere Stunden Ritt hinter uns haben, entschließe ich mich zu einer Rast. Donnerwind findet einige Grasbüschel, auf denen er genüsslich herumkaut, während ich sehe, was mir Rhea eingepackt hat. Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Ich führe den Hengst den Pfad hoch, um ihm den Aufstieg nicht unnötig zu erschweren. Oben angekommen, kann ich den Eulenwald bereits erkennen. Die dunklen Umrisse der Bäume zeichnen sich am Horizont deutlich ab. Zwischen mir und meinem alten Zuhause liegt nur noch eine weite Wiesenlandschaft mit sanften Hügeln. Auch Donnerwind scheint sich an diesen Ort zu erinnern, denn er bläht freudig die Nüstern und wiegt den Kopf auf und ab. Lächelnd streichle ich über seinen Hals und klettere wieder in den Sattel.


Es dauert nicht allzu lange und wir haben die verbliebene Distanz überwunden. Schon am Waldrand begrüßt uns das leise Rascheln des Laubes und die Bäume strecken uns ihre Äste entgegen. Ich halte Ausschau nach Dryaden oder Satyrn, von denen hier viele leben, doch noch hat sich niemand blicken lassen. Je weiter wir in den Wald vordringen, desto dichter wird das Blätterdach und kaum noch ein Sonnenstrahl erreicht den moosbewachsenen Boden. Nach wie vor sind wir keiner Seele begegnet und das Flüstern der Bäume lässt Donnerwind langsamer vorantraben. Schließlich liegt eine unheimliche Stille über dem Wald und ich lege unwillkürlich meine Hand an den Schwertknauf. Etwas stimmt hier doch nicht.


Den gesamten Weg zur Lichtung, auf der Chiron lebt, treffen wir keinen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass – obwohl ich niemanden sehe – jemand in der Nähe ist. Als die Sonne ihren Weg über den Himmel schon beinahe beendet hat, erreichen wir unser Ziel. Noch lasse ich Donnerwind aber keinen Huf aus dem Wald heraussetzen, denn auch hier ist niemand zu sehen. Stattdessen gleite ich lautlos aus dem Sattel, schultere den Köcher und Bogen und lasse den schwarzen Hengst im Schutz der Bäume zurück. Allein trete ich in das dämmrige Licht hinaus. Meine Augen wandern aufmerksam über den rundlichen Platz, der mir so vertraut ist. Die Oberfläche des kleinen Teichs ist unbewegt, die Feuerstädte verlassen und so auch der Platz vor der Höhle. Leise bewege ich mich zu deren Eingang und starre in die Dunkelheit. Keine Fackel erleuchtet das Innere, auch keine Kerze.

» Chiron? «, frage ich und drehe mich einmal im Kreis,

» Ist jemand da? «. Plötzlich höre ich Schritte. Schnell Schritte. Ich wirble mit gezogenem Schwert herum, doch da werde ich schon von den Füßen gerissen und mit dem Rücken auf den Boden gepresst. Das Schwert entgleitet meinem Griff und ich taste suchend über das Gras, während ich zappelnd versuche, meinen Angreifer abzuschütteln. Doch dieser hält mich mit seinem ganzen Gewicht fest. Erst jetzt sehe ich ihn mir genauer an. Es ist ein junger Mann mit blondem Haar, der mir seltsam bekannt vorkommt.

» Lion? «, sage ich verwundert und halte erleichtert still. Zwei zusammengekniffene, grüne Augen bohren sich in meine und weiten sich mit einem Mal ungläubig.

» L-Lady Luna? Ver-verzeiht...ich wusste nicht... «, bringt er hervor und lässt mich sofort los. Er steht auf und reicht mir eine Hand, um mir aufzuhelfen.

» Was macht Ihr hier, Lion? «, frage ich den Boten. Denn genau das ist er, der Bote, den Kaspian mit der Einladung zu unserer Hochzeit hierher in den Eulenwald sandte. Er hätte schon eher zurücksein sollen. Jetzt erinnere ich mich daran, dass mir Rhea davon erzählte. Lion ist schließlich ihr Verlobter.

» I-Ich...ich... «, stottert er und ich hebe mein Schwert vom Boden auf. Abwartend ziehe ich eine Augenbraue hoch.

» Ich w-wurde auf dem Weg angegriffen, stürzte vom Pferd und verlor das Bewusstsein. Einige Zentauren und Satyrn haben mich hierhergebracht und meine Wunden versorgt «, erzählt Lion dann.

» Angegriffen? «, frage ich,

» Von wem? Und wo sind denn alle? «.

» Von ein paar Männern, Wegelagerern vermutlich «, antwortet der Bote, doch er scheint davon selbst nicht sonderlich überzeugt,

» Die Bewohner des Waldes halten gerade einen Rat und... «, er wird von mir unterbrochen.

» Wo? «, will ich wissen und winke Donnerwind, aus seiner Deckung zu kommen. Folgsam trottet der Hengst herbei. Lion deutet in nordwestliche Richtung und ich kenne den Ort, bevor er es ausspricht,

» Am See «.

» Gut «, sage ich und nicke leicht,

» Lasst uns gehen «.  

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro