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Brand

SOBALD ICH MIT Lion und Donnerwind die Lichtung verlassen habe, bewegen wir uns zielstrebig Richtung See. Der Weg und die Umgebung sind mir vertraut, genauso wie Donnerwind. Allerdings ist der schwarze Hengst unruhig. Er hat die Ohren aufmerksam aufgerichtet, den Hals durchgestreckt und die Nüstern gebläht. Auch mir kommt etwas seltsam vor, als würde ein leichter Nebel über dem Wald liegen. Dieser Nebel spielt mir Streiche. Einmal meine ich sogar, eine Gestalt in Kapuzenmantel zwischen den Bäumen stehen zu sehen. Lion neben mir hat sich kerzengerade aufgerichtet und seine Hände ballen sich zu Fäusten, nur, um sich im nächsten Moment wieder zu entspannen. Mein Gefühl sagt mir, dass hier eindeutig etwas im Busch ist, aber mein Verstand hält dagegen. Es muss nicht überall ein Abenteuer mit gefährlichen Bösewichten, hinterlistigen Komplotten und anderen Streitereien geben. Nein, wirklich nicht, ich bilde mir das alles nur ein. Immerhin war der Ritt doch lang und ermüdend - für Reiterin und Ross - und Lion ist eben noch ein wenig angeschlagen. Oder? Als ich zwischen den nächsten Bäumen bereits die im Zwielicht schimmernde Oberfläche des Sees erspähe, wische ich all diese Gedanken und Zweifel beiseite. Es dauert auch nicht mehr lange und wir treten aus den Schatten der Bäume zu der Versammlung etlicher Waldbewohner. Da sind Zentauren, Satyrn, Dryaden, Nymphen, Quellweibchen, sprechende Tiere, zwei Riesen und sogar einige Minotauren. Bei unserem Eintreffen verstummen die leisen Diskussionen und der Zentaur, welcher bis gerade eben noch gesprochen hat, wendet den Kopf. Sein Pferdehinterteil ist weiß wie Schnee und so auch Haar und Bart. Um sein schlohweißes Haupt liegt ein ledernes Band, in das Gold- und Silberfäden eingeflochten sind, und der lange Bart ist säuberlich gestutzt und am Ende – kurz über dem Schlüsselbein – zu einem Zopf geflochten. Bei diesem Anblick breitet sich ein Lächeln über mein Gesicht aus. Ich lasse Donnerwind und Lion hinter mir stehen, trete vor und knickse höflich vor meinem alten Mentor. Chiron quittiert dies mit einem Nicken des Kopfes. Auch der ehrwürdige Zentaur lächelt erfreut, doch seine Miene wird schnell wieder unbewegt.

» Ich grüße dich, Kind «, sagt er feierlich,

» Sei willkommen «. Auch ich neige leicht den Kopf und möchte zu einer Antwort ansetzen, da ruft jemand meinen Namen.

» Luna! «, und damit stürzt eine Nymphe auf mich zu und umarmt mich stürmisch.

» Nalenya «, begrüße ich meine gute Freundin und erwidere die Umarmung. Sie lässt mich soweit los, dass sie mich ansehen kann. Ihr schwarzes Haar glänzt und wogt ihr um Gesicht und Schultern wie die Wellen im Meer, doch Tränen stehen in ihren blauen Augen und tropfen auf den grünblauen Stoff ihres Kleides. Schlagartig verschwindet meine Freude über das Wiedersehen und ich blicke in die ernsten Gesichter alle Umstehenden.

» Seid gegrüßt «, richte ich schließlich das Wort an die Versammelten und sehe von Nalenya zu Chiron,

» Was ist hier los? «.


Nach einer Weile enden die Berichte und Erzählungen über die neuesten Ereignisse. Es gab vereinzelte Überfälle auf größere Ansiedelungen der Waldbewohner – seien es Lichtungen, Höhlen oder Häuser. Anfangs dachten sie, es wäre lediglich eine Bande, die durch den Wald zieht, doch es wurde schlimmer. Leute wurden verletzt – später sogar getötet.

» Wieso habt ihr König Kaspian nicht um Hilfe gebeten? «, frage ich tonlos und versuche mir ein Bild vom tatsächlichen Ernst der Lage zu machen.

» Wir haben es versucht «, antwortet Chiron bedächtig,

» Zweimal sogar, aber die Boten wurden getötet «.

» Augenscheinlich will jemand nicht, dass irgendeine Nachricht den Eulenwald verlässt «, spricht ein anderer Zentaur das Offensichtliche aus, das über unseren Köpfen zu hängen scheint wie das Schwert des Damokles.

» Ja «, murmle ich langgezogen,

» Es scheint, dass die Banditen auf etwas warten... «. Nalenya lacht schluchzend auf und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht

» Das sind keine einfachen Banditen. Es sind Räuber und Mörder, die uns unser Zuhause streitig machen «. Zustimmendes Gemurmel wird laut.

» Wir haben uns hier zusammengefunden, um zu beratschlagen, was wir dagegen unternehmen «, erklärt Chiron mir.

» Was sollen wir schon machen? «, fragt ein Minotaur,

» Wir spüren diese elenden Hunde auf und vertreiben sie ein für alle Mal. Sollten sie danach jemals wieder einen Fuß in diesen Wald setzen, werden wir sie jagen wie eine Katze die Maus! «. Die Kammeraden des besonders großen Minotaurus johlen und brüllen, diese Art von Bewohnern Narnias war schon immer recht...kampfeslustig.

» Glaubt ihr wirklich, das nützt etwas? «, mischt sich nun einer der jüngeren Satyrn ein,

» Wir sind hier nicht alle kampferfahren und mit dem Umgang mit Waffen vertraut...von denen haben wir außerdem auch nicht so viele «.

» Er hat Recht «, nickt Chiron, der sich mittlerweile im Gras niedergelassen hat,

» Zumal Gewalt gegen Gewalt langfristig nichts helfen wird, das ist also keine Lösung «.

» Ach ja, hast du einen besseren Vorschlag? «, begehrt ein Panther auf. Allerdings erntet er ermahnendes Gezische von seinen Katzen-Genossen, die meinen, er solle dem Zentauren mehr Respekt zollen. Ich sehe zu Chiron und bemerke, dass sein Blick nachdenklich auf mir ruht. Er wirkt müde und das bereitet mir Sorge, so habe ich ihn noch nie gesehen – er ist gealtert.

» Als Sir Lion hier mit der Einladung eintraf, schickten wir ihn bald mit einer Antwort zurück. Bevor er den Waldrand erreichte, hat man ihn überwältigt und wir haben ihn in Sicherheit gebracht. Seitdem haben wir nicht mehr versucht, Kontakt zum König aufzunehmen, es ist zu riskant «, erzählt eine Zentaurin,

» Vielleicht sollten wir uns zurückziehen, eng zusammenrücken und abwarten «. Wie aufs Stichwort beginnen auf einmal heftige Diskussionen und in meinem Kopf dreht sich alles. Abwarten. Die Wegelagerer scheinen auf etwas zu warten. Kein Kontakt ZUM König, aber ich - Kontakt VOM König hierher – konnte den Wald ungehindert betreten und durchqueren...warten sie auf jemanden aus dem Schloss, gar auf Kaspian? Könnten diese Wegelagerer etwas mit der Bande zu tun haben, gegen die er auszog, als ich verletzt war? Haben sie doch nicht alle Banditen erwischt? Könnten diese nun Rache wollen? Der Gedanke, dass ich womöglich komplett ahnungslos direkt in eine Falle getappt bin, jagt mir eiskalte Schauer den Rücken hinunter. Habe ich mir die fremdartige Düsternis, die über dem Wald hängt, doch nicht eingebildet? Und was ist mit der Gestalt, die ich vorhin gerade zu sehen meinte?


Plötzlich bricht ein Satyr mit weißblondem Haar aus dem Gebüsch etwas weiter oben am See. Völlig außer Atem kommt er bei uns zum Stehen und ich entdeck schwarze Flecken auf seinem Fell an den Ziegenbeinen.

» Da...Ff-f...«, er holt ein paar Mal tief Luft. Chiron hat sich in der Zwischenzeit erhoben und mit ihm viele andere der Versammelten.

» Was ist denn los, Janeus? «, fragt eine Satyr-Frau und tritt mit besorgtem Gesicht zu dem Neuankömmling. Dieser schnappt noch immer verzweifelt nach Luft und beginnt, wild in die Richtung zu deuten, aus der er gekommen ist.

» Fff...Ff...Feuer! «, bringt er schließlich heraus und mit einem Mal ist es mucksmäuschenstill auf der Lichtung am See. Chiron nutzt diesen Moment.

» Wo? «, fragt er,

» Wo ist das Feuer ausgebrochen? Was ist passiert? «. Janeus hebt den Kopf und sieht dem Zentaur in die Augen

» Bei den Hütten...die Kinder haben friedlich gespielt u-un-und plötzlich...«. Dann ist die Schockstarre vorüber und die Waldbewohner brechen in Panik aus.

» Die Kinder!? «, schreit eine Zentaurin angsterfüllt,

» Wo sind sie? «.

» Wieso bricht einfach ein Feuer aus? «, brüllt ein Minotaur entrüstet,

» Das gab es hier so gut wie nie «. Da hat er Recht, aber ich erinnere mich an das eine Mal, wo tatsächlich Feuer im Eulenwald ausgebrochen ist. Damals herrschte ein unerbittlich heißer Sommer und alles war trocken und karg. Einige dieser verbrannten Bäume stehen heute noch, als unerschütterliche Monumente dieses Ereignisses. Es ist Jahre her und viele kamen in den Flammen um. Augenblicklich erwachen all meine Instinkte und ich werfe einen Blick zu meinem ehemaligen Mentor. Dieser nickt mir leicht zu.

» Herhören! «, rufe ich aus,

» Seid still! «. Ich habe mich aufgerichtet und meine Stimme so laut erhoben wie möglich. Und tatsächlich, die Hysterie kommt zum Erliegen und etliche Augenpaare richten sich auf mich.

» Janeus, nimm so viele deiner Freunde wie nötig. Holt die Kinder und bringt sie sofort aus dem Wald hinaus «, befehle ich,

» Nehmt keine Gegenstände mit euch – es sei denn, es ist unerlässlich «. Der Faun nickt schnell, winkt einigen seiner Artgenossen zu und verschwindet mit neuer Energie im Wald. Ich deute währenddessen auf eine Gruppe Zentauren und Minotauren

» Sammelt alle Frauen und Alten und bringt sie in Sicherheit. Bleibt bei ihnen und den Kindern und beschützt sie «. Auch sie setzen sich ohne Zögern in Bewegung. Meine Augen wandern über die Übriggebliebenen. Unter ihnen ist auch Chiron, dieser steht noch immer neben mir.

» Ich werde diesen Wald nicht hinter mir lassen «, stellt er mit fester Stimme klar. Ich seufze leise und neige ergeben den Kopf.

» Wir versuchen, das Feuer in Schach zu halten. Nehmt Eimer und andere Behälter, füllt sie mit Wasser, bildet Löschketten, haltet euch Blätter vor den Mund! «, rufe ich ihnen zu und füge etwas leiser hinzu,

» Wer sich vor Hitze und Funken fürchtet, sollte sich vorsehen «.


Wenig später stehe ich den Flammen gegenüber, die sich munter über den blätterbedeckten Waldboden ausbreiten und sich an den Ästen der Bäume entlangfressen. Heiße Luft schlägt mir entgegen und Knistern und Knacken tönt durch den Wald. Beißender Rauch breitet sich gemeinsam mit dem Feuer aus, lässt meine Augen tränen, meine Sicht verschwimmen und meine Lungen nach Atem ringen. Rechts neben mir stehen Chiron und Inore – die Satyrdame von vorhin – die eimerweise Wasser über Holz und Moos kippen. Andere schleppen Steine heran und heben einen Graben aus, um das Feuer an der weiteren Ausbreitung zu hindern. All das muss schnell gehen, denn viel Zeit haben wir nicht. Die Flammen breitet sich ungewöhnlich rasch aus und – obwohl kein Wind weht – fliegen hunderte Funken umher und setzen weitere Bäume in Brand. Unzählige brennen bereits lichterloh und es sieht aus, als würden die Flammenzungen den Himmel erreichen wollen, um auch die Wolken zu verzehren. Plötzlich tritt aus dem Rauch der größte Minotaur zu mir.

» Es ist zwecklos «, berichtet er,

» Das Feuer wird sich mit dem Funkenflug ohnehin weiter ausbreiten, auch wenn wir es am Boden daran hindern «. Er stemmt die muskelbepackten Arme in die Seiten und sieht mich ernst an

» Etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Wieso sollte auch sonst an einem kühlen Tag wie heute ein Brand ausbrechen? «. Neros hat Recht. Wolken bedecken den Himmel großteils und der Boden ist feucht – in den letzten Tagen hat es hier bestimmt öfters geregnet. Könnte das Feuer gelegt worden sein? Vielleicht von dieser Bande von Wegelagerern? Unmöglich scheint es mir auf keinen Fall, Neros denkt wohl dasselbe.

» Wenn ich diese Brandstifter in die Finger kriege, sollen sie ihres Lebens nicht mehr froh werden «, brummt er düster und das ist ein Versprechen.  

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