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Amt

AM DARAUFFOLGENDEN VORMITTAG begebe ich mich zu Kaspians Arbeitszimmer, um endlich mit ihm über diesen Feryn zu sprechen. Der Weg dorthin ist allerdings gar nicht so einfach, er gleicht vielmehr einem Hindernislauf. Ständig kreuzen irgendwelche adeligen Lords und Ladies meinen Weg und wenn ich nicht rechtzeitig in die Schatten tauche, werde ich mit Fragen überhäuft und in Gespräche verwickelt, die mich meistens überhaupt nicht interessieren. Das schlimmste sind drei Frauen – zwei Jüngere und eine ältere – die mich erspähen und augenblicklich über meinen Aufzug philosophieren. Warum ich Hosen, Stiefel und ein Schwert tragen würde. Wieso ich mein Haar nicht kunstvoll hochstecken lasse und ob ich mir schon Gedanken über mein Hochzeitskleid und die Feierlichkeiten gemacht hätte. Es ist ermüdend. Die drei schwatzen ohne Unterbrechung und ich finde eine ganze Weile keine Möglichkeit, mich zu entschuldigen und meiner Wege zu ziehen. Zumindest nicht bis Trumpkin an uns vorbeimarschiert und ich mich schnellstens an ihn hänge. Der Zwerg mustert mich schräg von der Seite, während sich die Stimmen der drei Damen im Hintergrund entfernen.

» Freundest du dich schon mit dem Adel an? «, stichelt Trumpkin und grinst.

» Dir auch einen guten Morgen «, seufze ich,

» Ich hoffe, die adeligen Ladies sind nicht alle so? «.

» Nein, nein, keine Sorge «, beruhigt er mich,

» Aber wähle dir deine Hofdamen mit Bedacht «. Hofdamen? Ach ja, das gehört schließlich zum Gefolge jeder Königin. Na wunderbar. Als hätte er meinen Gedankengang an meinem Gesicht abgelesen, lacht Trumpkin auf.

» So schlimm ist das alles nun auch wieder nicht, du wirst schon sehen «, meint er gutmütig,

» Außerdem hast du ja noch Zeit, in dein baldiges Amt hineinzufinden und darin zu wachsen «.

» Das schon, aber warum ist das jetzt schon so wichtig? Bis dahin vergehen sicher noch mehrere Monate «, sage ich.

» Da wäre ich mir nicht so sicher «, erwidert mein Begleiter,

» Wenn Kaspian 'wenige Wochen' sagt, dann meint er das auch. Das solltest du doch am besten wissen «.

» Das weiß ich auch «, entgegne ich,

» Es geht nur ein wenig...schnell «. Trumpkin grinst nur weiter, sagt daraufhin jedoch nichts mehr. Wir haben Kaspians Arbeitszimmer erreicht. Der Zwerg klopft zweimal und wartet auf eine Antwort von drinnen. Als diese schließlich ertönt, treten wir ein. Kaspian sitzt in seinem Sessel über einige Schriftrollen gebeugt. Er hebt den Kopf und lächelt, nachdem ich die Tür hinter uns geschlossen habe und mich ihm zuwende. Allerdings halte ich mich zurück, schließlich ist Trumpkin bestimmt nicht grundlos hier. Dieser kommt rasch zum Punkt.

» Der Rat möchte die Verhandlung für Lord Balren und Lord Riven noch heute anberaumen, um die Sache so schnell wie möglich vom Tisch zu haben «, erklärt er und reicht Kaspian ein Schriftstück, das dieser entfaltet und überfliegt,

» Des Weiteren fordern sie vorher eine Ratsversammlung, um das Vorgehen für die Verhandlung zu besprechen. Diese – so rät unter anderem auch Lord Hawendt – sollte öffentlich stattfinden, um dem Volk die Verräter vorzuführen «. Kaspian faltet das Dokument wieder zusammen und verschränkt die Arme vor der Brust.

» Ich werde darüber nachdenken. Setze die Versammlung auf kurz nach Mittag an «, entscheidet er schließlich,

» Gibt es sonst noch etwas? «. Trumpkin neigt den Kopf

» Nein, das war vorerst alles. Ich lasse euch nun allein « und damit ist der Zwerg auch schon verschwunden. Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss fällt, seufzt Kaspian auf. Ich sehe ihn fragend an. Er schüttelt nur lächelnd den Kopf, stützt sich mit den Fäusten auf die Tischplatte und steht auf

» Was kann ich für dich tun? «. Instinktiv straffe ich die Schultern und richte mich ganz nach der Art eines Soldaten auf, erst dann trage ich mein Anliegen vor.

» Du hast sicher schon Kenntnis über den neuen Vorsteher der Assassinen? «, frage ich und lasse ihm gerade genug Zeit, um zu nicken, ehe ich fortfahre,

» Kirea hat mir erzählt, wie es seit seinem Amtsantritt zugeht und ich gestehe, dass mir das überhaupt nicht gefällt «. Kaspian sieht mich aufmerksam an und ich hole tief Luft, bevor ich Folgendes ausspreche

» Deshalb bitte ich dich, mir meinen alten Posten zurückzugeben. Nicht, weil ich mich beweisen will oder in deiner Gunst stehe, sondern aus dem Grund, dass ich mich für diese Leute verantwortlich fühle «.

» Du willst deinen Posten zurück? «, wiederholt er und zieht die Stirn kraus,

» Wieso fragst du mich dafür um Erlaubnis? Es ist seit jeher dein Amt und allen ist hoffentlich klar, dass dir das auch weiterhin zusteht. Allerdings... «, er kommt um den Schreibtisch herum auf mich zu,

» Allerdings wirst du bald ein ganz anderes Amt antreten, Luna. Dann kannst du nicht mehr...so sorgenfrei deine Aufgaben erledigen wie bisher «.

» Du meinst, eine Königin sollte kein Schwert schwingen und schon gar kein Heer anführen? «, er will etwas erwidern, doch ich lasse ihn nicht zu Wort kommen,

» Mir ist bewusst, wie das Bild einer Frau an deiner Seite aussieht und ich weiß, was von mir erwartet wird. Zumindest teilweise. Ich habe dir versprochen, mich zu fügen. Aus diesem Grund werde ich das Amt der Heerführerin nicht wieder antreten, sondern es Jared überlassen. Diese Wahl habe ich nicht vorschnell getroffen und ich bin sicher, dass er auch in deinem Interesse der beste Mann dafür ist. Doch die Assassinen werde ich nicht aufgeben, schon gar nicht, wenn sie ein solch grausamer Mann anführt wie jetzt «. Meine Stimme ist fest, genauso wie meine Haltung, kein Lächeln spielt um meine Lippen und mein Blick ist entschlossen. Dies ist ein Abbild von meinem früheren Selbst. Eine Weile stehen wir uns einfach gegenüber, Kaspian an die Kante des Tischer gelehnt, ich mitten im Raum.

» Heute bist du wieder ganz in deinem Element, nicht wahr? «, fragt er plötzlich, stößt sich ab und tritt vor mich. Ich sehe zu ihm auf und werde beim Blitzen seiner Augen etwas weicher

» So war ich, ganz ablegen kann ich das wohl nicht «. Mit einem Mal schlingt er die Arme um mich und grinst schief.

» Ich mag dich wie du warst, wie du bist und... «, raunt er zärtlich,

» ...wie du sein wirst «. Ich lege eine Hand auf seine Brust, die andere gleitet über seine Schulter, dann löse ich mich von ihm und trete einen Schritt zurück. Die Enttäuschung in seinen Augen versetzt meinem Herzen einen schmerzhaften Stich, deshalb gehe ich einmal um ihn herum und streiche mit den Fingerspitzen über seine Arme.

» Kaspian, hast du mir eigentlich zugehört? «, frage ich schließlich und trete ans Fenster. Es ist ein regnerischer Tag.

» Natürlich, aber es gibt nichts, was ich zu sagen hätte «, antwortet er und mein Kopf ruckt in einem Anflug von Zorn herum. Nun ist es jedoch an Kaspian, mich nicht zu Wort kommen zu lassen

» Es gibt nichts zu sagen, weil du mich sprachlos machst und ich bin froh, dich für immer an meiner Seite zu haben. Deine Worte können anderen den Weg weisen, weißt du das? Oder neue Pfade öffnen. Du kannst die Herzen des Volkes bewegen, das hast du bewiesen, indem du nicht nur mein Herz gewonnen hast, sondern auch das der Matrosen der Morgenröte, das der Menschen auf den Einsamen Inseln und das vieler Lords und Ladies gestern. Ich bin davon überzeugt, dass du bald alle gewonnen haben wirst «. Während er spricht, kommt er hinter mir zum Stehen und dreht mich sanft zu sich um. Es bedarf keiner weiteren Worte, um uns auszudrücken. Blicke reichen und die zarten Berührungen tun das Ihrige bis sich unsere Lippen treffen.


Nur wenig später befinde ich mich auf dem Weg zu den Baracken, wo Soldaten sowie Assassinen untergebracht sind. Als ich auf den Übungsplatz hinaustrete, fällt leichter Nieselregen und durchweicht nach und nach den Sand auf dem Platz, wo dennoch einige Leute versammelt sind. In der Menge entdecke ich sowohl Mitglieder des Heeres als auch der Spione. Sie alle drängen sich um einen hochgewachsenen, hageren, aber nichtsdestotrotz muskulösen Mann. Dies muss Feryn sein, denn dieser Mann strahlt etwas Düsteres aus, das selbst mir ein unbehagliches Gefühl bereitet. Ich trete unbemerkt näher. Feryn redet auf jemand ein, den ich von hier aus nicht sehen kann. Also schlage ich die Kapuze meines Mantels hoch und mische mich unter die Menge. Ich dränge mich durch die dicht beisammenstehenden Leiber nach vorne, bis ich freie Sicht auf das Geschehen habe. Feryn spricht mit Galor. Der junge Assassine kauert vor dem Anführer auf dem Boden, blutige Striemen ziehen sich über seinen nur mit einem weißen Leinenhemd bedeckten Rücken. Die dafür verantwortliche Peitsche befindet sich zusammengerollt in Feryns Händen. Mir verschlägt es bei diesem Anblick beinahe den Atem.

» Ich hoffe, das wird dir eine Lehre sein «, schimpft der Anführer, seine Stimme ist bedrohlich ruhig,

» Wie oft bist du nun schon im Kampf unterlegen? «. Als Galor nicht sofort antwortet, lässt Feryn die Peitsche einmal durch die Luft knallen.

» I-Ich... «, stottert Galor und schluckt schwer, um sich zu fassen,

» Ich weiß es nicht «. Diese Antwort gefällt seinem Peiniger ganz und gar nicht.

» Du weißt es nicht, hm? «, wiederholt dieser und lächelt kühl. Gerade will er die Peitsche wieder herabfahren lassen, da tritt Orion aus der Reihe der Assassinen.

» Willst du irgendetwas? «, fragt Feryn mit schneidender Stimme, bevor Orion überhaupt irgendetwas sagen kann. Während seine Aufmerksamkeit auf den Vorgetretenen gerichtet ist, bemerkt er nicht, wie sich in seinem Rücken ein Soldat aus der Menge löst und davonstürmt.

» Herr, meint Ihr nicht, er hat genug gelitten? «, fragt Orion vorsichtig und unterwürfig. Feryn richtet sich mit einem Ruck zu seiner vollen Größe auf, die Peitsche hängt lose in seiner Hand bis zum Boden, wo sie sich zu seinen Füßen ringelt wie eine Schlange. Oh, wie ich diese Waffen hasse.

» Genug gelitten? Pah, wer keinen Schmerz ertragen kann, ist nicht würdig, sich ein Assassine, ein Sohn oder eine Tochter des Schattens zu nennen «, speit Feryn dem armen Orion entgegen, während Galor zu seinen Füßen zittert – vom Regen durchgeweicht, das heißt, er muss schon lange hier draußen sein.

» Wie oft habe ich schon gesagt, dass ihr schnell sein müsst, stark, furchtlos und euren Gegnern überlegen. Besiegt sie, nehmt euch, was ihr braucht und was euch aufgetragen wurde, tötet sie. Das ist... «, der große Mann wird von Jared unterbrochen, der mit einigen Soldaten im Gefolge auf ihn zukommt,

» Feryn! «, ruft er,

» Was macht Ihr da? «. Der Angesprochene dreht sich seelenruhig um und antwortet

» Nicht, dass ich Euch Rechenschaft schuldig wäre, aber meinetwegen. Ich bilde die mir anvertrauten Assassinen aus «. Jared verengt die Augen zu Schlitzen, die Hand am Knauf seines Schwertes. Eine solche Auseinandersetzung hat es demnach wohl schon öfter gegeben.

» Nach Ausbilden sieht das aber ganz und gar nicht aus «, wirft er seinem Gegenüber vor und deutet mit einem Kopfnicken auf Galor am Boden, der sich keinen Fingerbreit rührt.

» Die Methoden sind doch mir überlassen, nicht wahr? Also mischt Euch nicht ein, Hauptmann «, er lacht auf,

» Aber dieser Posten wird Euch wohl nicht mehr allzu lange bleiben. Ich hörte, der vorherige Inhaber sei zurück «. Jareds Finger umschließen nun sein Schwert

» Das ist wahr, die Heerführerin ist zurückgekehrt. Aber Ihr solltet Euch Eures Postens auch nicht so sicher sein, Feryn! «.

» Nun, von einer Frau werde ich wohl nicht ersetzt werden können. Ihr hingegen... «, er spricht nicht weiter, sondern bedenkt Jared lediglich mit einem abschätzigen Blick von oben bis unten, dann wendet er sich ab,

» Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss mir überlegen, ob ich dieses Häuflein Elend verstoße «. Als er Galor mit der Stiefelspitze unsanft in die Rippen stößt, habe ich genug gesehen. Ich trete – wie Orion zuvor, der nun mit hängendem Kopf und Schultern wieder in die Menge eingetaucht ist – hervor.

» Hier wird niemand verstoßen «, verkünde ich mit fester Stimme. Feryns Kopf schießt hoch und sein Blick durchbohrt mich förmlich, auch die Aufmerksamkeit Jareds und der anderen Anwesenden liegt auf mir. Ich hebe die Arme und schlage meine Kapuze zurück.

» Ich bin hier, um mein Amt zurückzufordern, Feryn. Ihr habt es während meiner Abwesenheit gehütet, nun nehme ich meinen Platz wieder ein «, fahre ich fort und mache einige Schritte auf Galor und Feryn zu. Dieser starrt mich noch immer an.

» Billigt der König es tatsächlich, dass...Frauen seine Armee anführen? «, fragt der unheimliche Mann plötzlich und lacht erneut auf,

» So oder so werde ich mich Euch nicht kampflos beugen. Seid Ihr bereit, um 'Euren Platz' zu fechten? «. Ich recke das Kinn hoch und schlage meinen Mantel ein Stück zurück, um mein Schwert freizumachen.

» Er billigt es «, schallt da eine weitere, unmissverständliche Stimme über den Platz,

» Und es wird hier heute keinen Kampf geben «. Kaspian sagte, er würde nachkommen, und hier ist er. Irgendwie bin ich froh über sein Erscheinen. Ein Duell mit Feryn wäre selbst für mich nicht einfach, das kann ich fühlen.

» Eure Majestät? «, Feryn wirkt auf einmal unsicher. Er befestigt die Peitsche an seinem Gürtel und verneigt sich leicht. Ich nehme davon keine Notiz mehr, sondern gehe neben Galor in die Knie. Der Jüngling zittert vor Kälte und hat die Arme um seinen Körper geschlungen. Vorsichtig lege ich ihm eine Hand auf die unverletzte Schulter. Dennoch zuckt er zusammen und seine Augen huschen zu mir. Ich schenke ihm ein Lächeln und er entspannt sich merklich. Ich ziehe meinen Mantel von meinen Schultern und lege Galor den wärmenden Stoff um.

» D-da-danke, Herrin «, bringt er hervor und sieht beschämt zu Boden. Meine Wut auf Feryn kocht jetzt noch höher. Was hat er den Assassinen tatsächlich alles angetan? Und wieso haben sie sich nicht gewährt? Wieso hat niemand etwas gegen ihn unternommen, nicht einmal Trumpkin? Das sind Fragen, auf die ich irgendwann eine Antwort finden muss.

» Shh «, mache ich beruhigend und helfe Galor auf die Füße,

» Für dich immer noch Luna, Galor «. Ich winke Orion herbei, der sich Galors Arm um die Schulter legt.

» Bring in zu den Heilern und bitte Fana, sich um ihn zu kümmern «, weise ich ihn an. Er tut wie ihm geheißen und ich wende meine Aufmerksamkeit wieder dem aktuellen Geschehen zu. Gerade noch werde ich Zeugin wie Feryn mit vor Wut geballten Fäusten davonstampft. Kaspian sieht ihm nachdenklich hinterher und scheint die frohen Zurufe seiner Leute gar nicht richtig wahrzunehmen. Ich begebe mich zu ihm hinüber und flüstere ihm ins Ohr

» Begleitest du mich auf einen angenehmeren Besuch? «.



A/N

Hey ihr Lieben,

schon das 50. Kapitel o.O Also...das wäre doch ein guter Zeitpunkt für das eine oder andere Review, oder? Ich würde mich über eure Meinung oder einen Vote sehr freuen ^^

Liebe Grüße
Lola

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