Verwandel dich, schnell!" Meine Mutter hat die Tür aufgerissen und sieht mich an. Ihre blauen Augen sind angstgeweitet und sie sieht sich um, als würde uns gleich jemand angreifen. Nun kommt auch mein Vater die Treppe hochgestürmt.

„Er ist hier. Wir haben keine Zeit mehr. Soweit ich sehen konnte, hat er keine Wandler dabei die fliegen können.  Er glaubt immer noch an die Geschichte mit dem Pferd - wobei, stimmt ja auch... egal. Das ist jetzt nicht wichtig. Verwandelt euch schon mal, ich gehe nochmal ganz schnell nach unten. Ich brauche unsere Ausweise und Geld." Erklärt er hastig. Mum sieht ihn besorgt an.

„Beeil dich. Und geh kein unnötiges Risiko ein." Dad nickt und rennt nochmals nach unten.

„Ich mach das Fenster auf. Du solltest dich schon mal verwandeln, schnell!", weist Mum mich an und stürmt zum Fenster. Ich nicke und stelle mir meine zweite Gestalt vor. Wenig später sitze ich als schwarzer Falke auf dem Boden. Mum hat das Fenster noch immer nicht aufbekommen, ihre Finger zittern zu arg.

‚Mum!' rufe ich in Gedanken nach ihr, meine Stimme zittert leicht. ‚Wenn du das Fenster nicht aufkriegst, dann lass es und verwandel dich! Dann macht Dad das!' Sie nickt und verwandelt sich ebenfalls. Kurz schüttelt sie ihr weißes Gefieder und schaut dann nervös zur Tür. Durch diese kommt jetzt mein Vater, ein kleines Päckchen in der Hand, und bevor wir ihm die Lage erklären können, reißt er das Fenster auf. Dann verwandelt auch er sich und nimmt das Päckchen in seine Klauen. Nacheinander flattern wir aufs Fensterbrett. Dann fliegen wir gleichzeitig los, Mum in unserer Mitte. Drei Falken, zwei schwarz, einer weiß.