Schriftstelle; Die Feldherren
„Ghloriel Schildechse, die schöne Überirdische. Ihr Wille ist ein eiserner Befehl. Ihre Krieger zusammen ein stummes, unbesiegbares Heer. Sie selbst eine der schönsten Elfenfrauen der Geschichte", so besagen es die Erzählungen. Sie soll eine mordende Bestie unter den Feinden gewesen sein und eine anscheinend verlockende Jungfrau daheim. Ihr Gatte soll allzu oft damit beschäftigt gewesen sein, fremde Männer von ihr fernzuhalten. Die Sagen von ihr behaupten, dass die schweren Schritte und das helle Klappern ihres Panzers an eine Kutsche mit Glöckchen erinnert haben soll. Ihr langes, dunkles Haar soll ihr wie ein zweiter Umhang nachgeweht, ihre hellgrünen Augen wie feuchtes Moos gewesen sein. Oft soll sie Elfenkriegern das Herz gebrochen haben. Wie ein Schmetterling soll sie gewesen sein: sie flog mit einer unbeschreiblichen Eleganz und Schönheit von Blüte zu Blüte, verweilte nie lange und kehrte in der Nacht immer zum selben Ort zurück.
Frudaerul soll da anders gewesen sein. Obwohl die beiden Elfendamen beide ein und demselben König dienten, war Frudaerul verschlossen. Kein Elf wagte sich nah an sie heran, sie soll eine finstre Macht ausgestrahlt haben. Schwarze Haare, schwarze Augen, dunkle Haut. Ein schwarz poliertes, blankes Schwert und in dunkle Kleider gehüllt. Keinen Elf wollte sie an ihrer Seite haben, die Geschichte berichten, dass sie im Heimlichen die dunklen Magiearten erlernt hatte. Sie soll wie eine Krähe gewesen sein, die den nahenden Krieg ankündigte. Sie war die Unheilbringerin und Mörderin doch trotzdem ward sie in den Kriegen eine große Hilfe. Durch ihre ausgeprägte Sehkraft konnte sie überall den Überblick behalten, Kameraden schützen und Vorhersagen treffen.
Jimday soll vielen Elfen den letzten Nerv geraubt haben. Er war stets der fantasievolle, gutmütige und interessierte Feldherr. In Gedanken war er immer weit fern. Ständig soll er neue Zauber ersinnt haben, die so manchen Elfen das Leben rettete. Er soll ein Elf gewesen sein, den jeder mochte, sein verträumter Charakter soll sie angeblich angezogen haben. Jimday interessierte der Krieg nie, er wollte einzig Frieden stiften, so steht es in den Schriften und doch erlangte er nie eine Frau. Niemand wollte ihn, sie sahen ihn als schwach, als kindisch und albern an. Doch in der größten Not wünschten sie ihn sich zurück.
Imenuil der Täuscher hat sich seinen Namen wahrlich verdient. Niemand konnte seinen Charakter beschreiben. Mal war er freundlich, lustig und chaotisch, am nächsten Tag wieder diszipliniert, kühl und abweisend. Oft tauchte er bei den Menschen unter, er war nie aufgeflogen, bis diese Rolle schließlich Irkandir übernahm. Imenuil liebte es, seine Gestalt zu ändern. Sein Vater soll angeblich jener Gott gewesen sein, der all die fremden Wesen ersann. All jene, an die sich heutzutage niemand mehr erinnert, die aber soch lebten.
Elundaiul Messerzunge ist von Geheimnissen umwoben. Oft sagen Elfen, dass er auf jeden Spruch einen Konter hatte, aber ich bin anderer Meinung. Elundaiul war ein guter Redner. Wenn er sprach, konnte man sich von dem Bann seiner Stimme nicht schützen. Seine Worte schufen Bilder und Visionen, die jeder sah. Er sprach stets die Wahrheit aus, auch wenn sie scharf wie ein Messer war.
Khauriel Schlangenbiss soll im Krieg wie eine Viper gewesen sein. Ein Stich, und ihr Gegner war tot. Sie war geordnet, alt und weise. Sie hatte bestimmt schon Jahrhunderte gelebt, als sie Feldherrin des Königs Rathrankar wurde. Über sie gibt es heutzutage nicht viel zu erzählen. Sie hatte damals nichts über sich preisgegeben. So bleibt sie auch heute ein Rätsel.
Nach Aznael, Schriftrolle aus Archiv des Königs, „Die Feldherren"
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