Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Neues Heim

„Ich grüße euch", sagte Rathrankar. Der Thronsaal des Elfenkönigs bestand aus einem länglichen Raum mit bodentiefen Fenstern. In hellem Weiß strahlte der Marmorboden und Elfenstatuen von längst vergangenen Helden zierten die Wände. Irkandir erkannte unter ihnen Shalyra, jene Elfe, die den jetzigen Elfen diese Heimat hier ermöglicht hatte. Gemeinsam mit Rhúmyl und Vynil hatte sie die Menschen besiegt und ihnen das neue Zuhause gesichert. Der Krieg vor 682 Jahren war so schlimm gewesen, dass die Elfen Jahrhunderte gebraucht hatten, um die Verluste auszugleichen. Die Elfen waren weit stärker als die Menschen, aber Kinder bei Elfen gab es selten. So hatten die Menschen große Vorteile durch ihre Übermacht gehabt. 

Shalyra, Rhúmyl und Vynil hatten die Streitmacht der Elfen angeführt. Es war ein blutiger Kampf gewesen. Irkandir, der gerade einmal 172 Jahre alt war, hatte in seinem jetzigen Dasein noch in keinem Krieg gefochten. Er war gerade einmal dabei, das Kämpfen zu erlernen. Bis ein Elf oder eine Elfe unter den seinen oder ihren als Krieger angesehen wird, gebraucht es traditionell eine 250-jährige Ausbildung. Nur dann war man ein bedeutsamer Krieger. Irkandir erinnerte sich jedoch gut an seine früheren Leben. Jeder Elf besaß eine Seele, die immer wieder geboren wurde. Die Seele währte ewig, während die Körper vergingen. Irkandir hatte in seinem früheren Leben Faeruil geheißen. In jenem Leben war er ein begnadeter Kämpfer gewesen, doch hatte selbst sein damaliges Ich gegen den Feuerschwanz verloren. 

Irkandir konnte immer wieder geboren werden, aber er würde nie in einer anderen Sippe leben. Immer wieder würde er gegen den Feuerschwanz kämpfen müssen. 

Jetzt blickte das Ebenbild Shalyras mit gezogener Klinge auf eine unsichtbare Schlacht. Ihr schmales Gesicht sah weit in die Ferne, als würde sie dort etwas sehen, was Irkandir verschlossen blieb. Obwohl Shalyras Abbild ganz aus Marmor bestand, leuchteten ihre Augen in zwei hellblauen Saphiren. Es waren keine allzu teuren Steine und doch boten sie einen Bann, der die Augen der Schaulustigen nicht von denen der Elfenheldin lösen wollte. Irkandir blieb stehen und augenblicklich verhallten seine Schritte. Warmes Sonnenlicht schien durch die Fenster. 

Unmittelbar vor ihnen stand der geschnitzte Thron Rathrankars. Er bestand aus hellem Birkenholz, das kunstvoll zu geheimnisvollen Zeichen bearbeitet worden war. Neben dem Thron stand ein Sockel in demselben Stil, auf dem ein Buch aufgeschlagen war. Dahinter stand, mit dem Rücken zu ihnen gekehrt, Rathrankar. Der Elf hatte schwarzes, glattes Haar, das ihm bis über die Schultern fiel. Rathrankar trug ein weißes Gewand, welches bei der kleinsten Bewegung  leise raschelte. Ein Silberreif verzierte sein Haupt. Irkandir und Manalin knieten nieder. 

Als Rathrankar sich umdrehte, lag zwischen seinen Augen eine steile Falte. „Wie ich sehe, gehörst du zu jenen wenigen, die gegen den Feuerschwanz gesiegt haben. Ich gratuliere dir", sagte der Elfenkönig ironisch. „Das ist der verdammte Bastard, der uns dem Untergang geweiht hat!", zischte Mothruit. Irkandir ignorierte die darauffolgenden Flüche und musterte weiterhin die Stiefel seines Königs. Er durfte nicht in dessen Gesicht sehen, das war an Hofe strengstens untersagt. Dennoch konnte Irkandir einen kurzen Blick nicht verkneifen. Rathrankar hatte wie all die anderen Elfen ein schmales Gesicht. Silberne Augen blitzten Irkandir an. Rathrankars verkniffener Mund zuckte. 

„Erhebt euch! Ab heute an, Irkandir, wirst du von all deinen Untaten befreit sein. Mögest du deinen Weg von nun an mit Ehrerbietung im Rücken begehen", sagte der Elfenkönig feierlich, doch Irkandir schien es, als hätte Rathrankar seinen Tod gewünscht. Trotzdem verbeugte sich Irkandir und trat aus dem Saal. Er hatte sich dort unwohl gefühlt. 

Sie gingen ein paar Schritte, bis der Wald sie wieder vollkommen verschluckt hatte. Zwei Elfen, die sich ihr Leben lang lieben würden. Irkandir atmete tief ein und schloss Manalin in die Arme. „Ich liebe dich!", flüsterte sie in sein Ohr. Der Elf antwortete nicht. Stattdessen presste er seine Lippen hungrig auf ihre.

Gemeinsam gingen sie zu ihrer Hütte. Sie bestand aus dunklem Holz, das an einem Baum befestigt war. Innen war ein grüner Teppich ausgerollt, der wunderbar weich war. An den Wänden hingen Irkandirs und Manalins Waffen, auch die aus ihren früheren Leben. Vom Schwert bis hin zum Bogen, dem Messer mit schwarzer Stahlklinge und den vielen Seilen, die unterschiedlich stark waren und die zu den unterschiedlichsten Zwecken geeignet waren. Jeder Elf besaß eine Vielzahl an Waffen, doch die wenigsten konnten damit richtig umgehen. Es war eine Tradition, dass man die Waffen der Vorfahren aufhob und zur Schau stellte. 

Manalin schritt zu einem der Schwerter und nahm es. „Wo wollen wir nun hin, da wir ein Paar sein können? Hinaus in den Wald, in die Freiheit?", fragte sie und nahm ihren Bogen. Irkandir zuckte die Schultern: „Mein Zuhause bist du." Er war sich sicher, dass Manalin sein Lächeln erwiderte, während sie mit dem Rücken zu ihm gedreht den Bogen auseinandersetzte und die verschiedenen Teile in ihren Stiefeln und dem langen Kleid versteckte. „Wir könnten weit weg, weg in die Wildnis", sagte sie in Gedanken vertieft. Auf Irkandirs Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Das wäre unsere perfekte Heimat. Eine Hütte wie diese, mitten im Wald. Es wäre die Heimat, die uns uns sein lässt", antwortete er. Er ging zu Manalin und nahm nun auch seinerseits die Waffen von den Wänden. 

Sein Schwert an der Hüfte und den Jagdbogen eines vergangenen Elfen auf dem Rücken. Das Wichtigste aber waren die verschiedenen Ketten mit den Amuletten, in denen Magie gespeichert war. Als Irkandir vier davon in die Hand nahm, und diese in einen Beutel steckte, fragte er: „Du hast mich geheilt, oder?" Manalin hielt in ihren Bewegungen inne und senkte den Blick: „Ja. Ich werde die nächsten Wochen nicht zaubern können. Die Magie, die ich dir gab, war die meiner Aura. Sie war fast verblasst, als ich mit dem Heilen aufhörte. Doch ich konnte es nicht haben, in der Gewissheit zu leben, nicht alles versucht zu haben, um dich zu retten." Irkandir küsste sie. „Mein Leben ist nichts ohne dich", sagte er dann leise. 

~

Irkandir und Manalin hatten sich tief in den Wald zurückgezogen. An einer alten Eiche hatten sie ihr neues Heim gefunden. Sie holten Holz, jagten und in der Nacht entzündeten sie ein Feuer. Irkandir schnitt mit einem langen Messer ein Bein von dem Elch ab, den er erlegt hatte, und legte ihn in die Flammen. Schon nach wenigen Minuten war das Fleisch genießbar. Schweigend aßen sie und musterten sich gegenseitig. Irkandir hatte Angst, dass Manalin herausfinden würde, dass er besessen war. Ständig plagte ihn der Feuerschwanz. Anfangs hatte er nur ab und zu Kommentare hinterlassen, doch nun schien er schier unermüdlich auf den Elfen einzureden. „Wie denkst du von mir?", empörte sich gerade der Feuerschwanz in Irkandirs Kopf. ‚Lass mich einfach in Ruhe!', entgegnete Irkandir gereizt, ‚Wenn es dir nicht passt, dann verschwinde!' Mothruit lachte. „Du willst mir also Befehle erteilen, ja?", fragte er spöttisch, „Mir, einer der mächtigsten Geschöpfe? Dein Irrsinn, Lieber, ist eine schlechte Eigenart! Ich hätte mir einen kühnen Jäger suchen müssen, der mir würdig ist!" 

„Ich bin ein kühner Jäger!", schrie Irkandir und sprang auf. Manalin musterte ihn entsetzt. Irkandir verstummte und setzte sich wieder. Was sollte sie von ihm denken? „Das wüsste ich auch gern. Selbst dein König kann dich nicht leiden!", antwortete Mothruit, noch ehe Irkandir ihn aus seinen Gedanken verbannen konnte. Nach einer Weile verabschiedete sich Manalin und Irkandir blieb allein mit seinem Plagegeist zurück. Der Elf ahnte, dass etwas geschehen würde in dieser Nacht. „Richtig", erschallte die tiefe Stimme in Irkandirs Kopf und noch ehe er etwas erwidern konnte, sprossen schwarze Federn aus seiner Haut und sein Körper veränderte sich. Er zuckte zusammen. Mothruit hatte die Kontrolle seines Körpers übernommen.

‚Warum?', fragte Irkandir entsetzt. „Jeder hat ein Recht auf Erfüllung. Und meine Erfüllung ist, deinen Körper zu steuern, während du wehrlos zusiehst, und nichts  gegen mich unternehmen kannst", antwortete der Raubvogel und erhob sich in die Lüfte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro