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Die Lehrmeisterin

Immer wieder wurden Irkandir und Areen neugierig gemustert. Und sie hasste es. Sie hasste es, dass Menschenkinder zu ihnen kamen und sie mit Fragen bestürmten, hasste es, dass sie ihre Ohren verbergen musste, hasste es, dass sie hier sein musste. Sie hätte damals verneinen sollen, als Irkandir sie gefragt hatte, ob sie seine Auserwählte sein würde. Damals hatte sie sich geschmeichelt gefühlt, jetzt aber, da sie fort war, ärgerte sie sich umso mehr, dass sie von Irkandir so schnell erobert worden war. Normalerweise war sie eine Frau, die niemand Fremden einfach so Glauben schenkte und ihm schon gar nicht folgte.

Er und sie selbst mussten jeden Tag noch vor Sonnenaufgang aufstehen, um ihren Aufenthalt verlängern zu dürfen und weitere Nächte in dem schäbigen Haus verbringen zu dürfen. Sie mussten jeden Morgen die königlichen Stalltiere von einer Koppel auf die nächste treiben. Areen sah auf ihre blauen Flecken an Armen und Beinen. Sie hatte mit vielen Nerven dafür gezahlt, die Viecher zu treiben. Und mit viel Schmerz. Selten kam sie zurück in das Haus, und hatte keinen neuen blauen Fleck dazubekommen. 

Aber jetzt, da sie endlich anerkannt waren, durfte sie zu den Kriegern. Sie durfte ihnen das Kämpfen lehren. Es waren zwar Neulinge, die noch keine Erfahrung hatten, aber immerhin konnte Areen ihrer Leidenschaft nachgehen. Sie liebte das Kämpfen mit dem Schwert, das Herumwirbeln und Parieren, liebte die einfachen Übungen, die im Kampf doch so viel brachten. Gewiss war sie gut, aber sie hatte nie zur königlichen Garde von Rathrankar gewollt. Sie verabscheute jegliche Elfen vom Hof, sie waren eitel und oberflächlich. Aber Irkandir war so nicht. Er war tiefgründig, geheimnisvoll und leidenschaftlich, wenn man ihn gewann. 

Areen lächelte in Gedanken gefangen, während sie sich in die schwarze Hose und das braune Oberteil kleidete. Sie hatte einen betrunkenen Wachmann ermordet und ihm seine Montur gestohlen. Irkandir war ihrem Beispiel gefolgt und so würden die Menschen ihnen ihre Lüge hoffentlich abkaufen. Es war ja möglich, dass die Menschen im Norden eine ähnliche, wenn nicht sogar gleiche Uniform besaßen, wie die Menschen aus dem neuen Mussling. Das Haar trug Areen zu einem lockeren Zopf, der ihre spitzen Ohren verdeckte. Auch Irkandir trug sein Haar zurückgebunden, aber großflächig verdeckend. Sie durften einfach kein Risiko eingehen.

„Bist du so weit?", fragte Areen ihn, der sich gerade nach seinem Schwert bückte. Irkandir nickte und stieß die windschiefe Tür auf. Neugierige Blicke folgten ihnen über den Markt, bis hinauf zum königlichen Hof. Die Sonne schien so hell, dass die Menschen bunte, dreieckige Tücher an Bäume und Häuser gespannt hatten, die ein wenig Schatten spendeten. Unter ihnen standen Diener, die Wasser an all jene verteilten, die nach dem Training erschöpft und durstig waren. König Henry stand unter einem dieser Tücher und kam ihnen freudig entgegen. Obwohl er sie freundlich anlächelte, entgingen Areen nicht die vielen Wachen, die sie misstrauisch musterte. 

Vor den beiden Elfen blieb Henry stehen und nickte ihnen zur Begrüßung zu. Dann sagte er: „So sehen also die mysteriösen Einwanderer aus. Man hört viel von euch." Areen biss sich auf ihre Unterlippe. Irkandir und sie hatten beschlossen, nicht für Aufregung zu sorgen, aber scheinbar waren ihre Mühen umsonst gewesen. Henry lachte herzlich. Dann deutete er auf eine kleine Schar Menschen, die ihnen den Rücken zugewandt hatten und lachend über etwas diskutierten. „Da hinten sind drei Dutzend Leute, die ich ausbilden will. Uns fehlen allerdings Lehrmeister. Ihr kriegt heute Abend zwei Silbermünzen, wenn ihr den Kriegern etwas beibringen könnt. Ich bin gespannt, wie die Menschen im Norden kämpfen", fuhr Henry fort. Areen ließ ihren Blick erneut über die Menschen schweifen. 

„Wofür werden sie gebraucht?", fragte sie Henry schließlich. „Im Krieg gegen die Elfen. König Rathrankar verbreitet seine Schreckensherrschaft immer weiter. Wir wollen nicht so wie die Elfen enden, wollen nicht vor dem Tyrannen das Haupt beugen. Wir Menschen sind ein freies Volk, das einen Menschenkönig besitzt und immer einen Menschenkönig besitzen wird. Dem einfachen Volk der Elfen wollen wir nicht schaden, doch wir müssen sie weiter zurückdrängen, um unsere eigene Herrschaft zu sichern. Aber ihr Menschen aus dem Norden habt ja keine Ahnung, wie der Krieg gegen die Elfen ist", fügte der Menschenkönig hinzu. Areen malmte mit den Zähnen. Sie wusste sehr wohl, wie der Krieg gegen die Menschen war. Wie gern sie Henry gesagt hätte, dass auch die Elfen Rathrankar hassten.

Der Menschenkönig raffte sich auf und sagte: „Beginnt nun, die Zeit ist kostbar. Kommt am Abend zu mir, führt einige der Kriege vor und dann sehen wir, was ihr für Lehrmeister seid." Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ die beiden Elfen mit den Menschen zurück. Seine Wachen folgten ihm, bis er durch das große Tor in sein Königshaus zurückgekehrt war. 

Schweigend musterten Irkandir und Areen das Verhalten der Krieger, bis sich einer von ihnen löste und zu ihnen schlenderte. Es war ein ausgezehrter Mann mittleren Alters und seine Haut war gebräunt. Die Mundwinkel hingen hinab und dunkles Haar begann sich bereits zu lichten. Schwer gebeugt blieb er vor ihnen stehen. Areen vermutete, dass es ein Bauer war, die sonnengebräunte Haut, die schwieligen Hände, die Statur. Etwas anderes schien nicht in Frage zu kommen. 

„Wann beginnt ihr?", fragte er mit rauer Stimme. Areen und Irkandir tauschten einen Blick, dann stellte sich Areen auf eine Kiste, damit sie alle gut sehen konnte, und rief in der Gemeinsprache: „Mein Name ist Grinda! Ich bin Kriegerin aus dem Norden! Ich dachte, ich treffe hier auf Krieger, stattdessen sehe ich hier... Bauern, Handwerker, Tischler. Ihr wollt Krieger sein? Ein erbärmliches Grüppchen von Bürgern seid ihr, aber ich bin mit meinem Begleiter in der Lage, aus euch Kämpfer zu machen!", schrie sie und hoffte auf Reaktion. Bei den Elfen hatten Frauen die gleiche Position wie Männer, aber schon früher hatte sie aus den Geschichten erfahren, dass es hier anders war.

Und sie lag richtig: die künftigen Kämpfer lachten und wandten sich desinteressiert von ihr ab. Areen ballte die Fäuste. „Nun, wenn ihr mich beleidigen wollt, dann kommt und zeigt mir, was für Krieger ihr seid!", rief sie herausfordernd. Obwohl die Menge sie verachtete, machte es ihr Spaß. Sie freute sich bereits jetzt auf den ersten Kampf. Sie wies auf einen fetten Mann, der sie ein wenig an den Wirt erinnerte. Der Kerl hatte sie eben noch am lautesten verhöhnt. 

„Du da!", rief Areen und machte ein wenig Platz, „Komm her, wenn du ein Mann bist!" Der Kerl errötete. „Was wagst du, so mit mir zu reden, Weib?", brüllte er und wurde von anderen lachenden Knaben unterstützt. Areen setzte ein gelangweiltes Gesicht auf: „Kommst du, oder soll ich dich holen?"

Irkandir hielt dem Mann ein Schwert hin. Dieser wurde bleich und stieg die Treppe herauf. Areen grinste. Der Kerl merkte, dass sie nicht wie all die anderen Frauen war. Die Elfe wandte sich an die übrigen Menschen. „Seht zu und lernt! Du bist der nächste, und dann kommst du!", rief sie und deutete auf die eben noch lachenden Männer.

Der Mann ihr gegenüber hob das Schwert und Areen folgte seinem Beispiel. Die Klingen trafen das erste Mal aufeinander, Areen trieb den Mann zurück, stellte ihm ein Bein und warf ihn zu Boden. Dort unten hielt sie ihm ihr Schwert an die Kehle. Der Mann schluckte hörbar.

„Was bist du?", krächzte er. Areen lächelte zufrieden. Dann entgegnete sie voller Genugtuung: „Deine Lehrmeisterin."

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